DE1620997A1 - Lineare faserbildende Terpolyamide und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Lineare faserbildende Terpolyamide und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
DR. E.WIEGAKD DIPL-ING. W. NIEMANN
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
55547« ' 8000 MDNCHEN 15,7. Januar 1970
TELEGRAMMErKARPATENT . NUSSBAUMSTRASSE 10
W. 12606/66 13/de I» 16 20 997*5-44
Monsanto Company
St, Louis» Missouri (T.St*A.) ,
Lineare faserbildende Terpolyamide und Verfahren
zu deren Herstellung.
Die Erfindung bezieht eich auf neuartige synthetische,
lineare, faserbildende Terpolymerisate. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf neuartige, synthetische, lineare, faserbildende Terpolyamide sowie auf ein Yerfahren zu
ihrer Herstellung und auf die daraus hergesteilten Pasern
oder Fäden.
Polyamide, wie Polyhexamethylenadipamld (Nylon 66) und
Polycaproamid (Nylon 6) sind in der Technik allgemein bekannt und haben einen bedeutenden technischen Erfolg sowohl
als Textilfasern oder -fäden als auch als VerBtärkungsfasern,
8AD O^QJNAU
wie Reifencord, erlangt. Obgleich die aus den bisher bekannten
faserbildendeh Polyamiden erhaltenen lextilfasern oder -fäden sehr wertvoll sind, werden fortlaufend umfangreiche
Untersuchungsarbeiten ausgeführt, um deren Eigenschaften zu verbessern. Beispielsweise besitzen sämtliche bisher bekainten
Polyamide einen verhältnismäßig niedrigen Schrumpfungswert,
d.h. das Ausmaß an Schrumpfung, das in den aus diesen Polyamiden hergestellten Fasern oder Fäden, bei Behandlung in kochendem
Wasser stattfindet, ist verhältnismäßig gering. "Für einige technische Verwendungszwecke, z.B. als Strumpfware
1st es erwünscht, daß die Polyamidtextilfasern oder -fäden
eine gesteigerte Schrumpfung aufweisen. Außerdem ist es bei
der Herstellung von konjugierten Fasern oder Fäden, d.h.
einem Fasermaterial mit zwei oder mehreren Komponenten, besonders
erwünscht, daß wenigstens eine der Komponenten eine verhältnismäßig hohe Schrumpfung in kochendem Wasser aufweist.
Dies ist notwendig, damit die Kräuselung in einem konjugier^,
ten Fasermaterial signifikant und bleibend oder' dauerhaft
ist.
Obgleich, wie vorstehend angegeben, die bisher bekannten
Polyamide in beachtlichem Ausmaß bei der Verstärkung
von Kautsohukgegenständen, wie z.B. Fahrzeugreifen verwendet
009818/1671
würden, weisen sie tei ihrer Anwendung zur. Verstärkung von
Fahrzeugreifen den Nachteil auf ,daß sie eine Neigung zur
Flachstellenbildurig besitzen. Der hier verwendete Ausdruck
"Flachstellenbildung" ie* bezeichnet einen nicht-runden
Zustand, der eintritt, wenn ein mit Polyamid verstärkter
Fahrzeugreifen während einer Zeitdauer stehengelassen wird.
Jenjzfer Ä-il des Keif ens, der in Berührung mit dem Pflaster
oder !Bodenbelag ist ,wird abgeflacht und bei erneutem Betrieb des Fahrzeugs verursacht diesemFlächstelle ein Rütteln
oder jirsch'tterti des Fahrzeugs· Obgleich'diese Erscheinung ^
der jflachatellenbiidung nicht vollständig geklärt ist, werden
zur Zeit umfangreiche Untersuchungearbeiiten ausgeführt,
um eine Lösung dieses Pi'oblems bezüglich Polyamidreifencords
zu Timen. _'.. - ""■""-""·■ ::■■--'. - ; "-■■ ■-·--.-■ . - .. .^/--ri^-/. - ■ ■ .,
Auig-ibe der Erfindung ist die Schaffung eines neuartigen,
s^iithetischein, linearen,, faserbildenden ierpolyamids
mit -es-feei.Terter Schrumpfung in.kociiendem Wasserf ,welches
eine, verringerte Neigung' zur FlaQhstellenbildung, bei Vervienuui.-.-
-ils Verstärkungsfasermaterial in Fahrzeugkautschukoder -rUEu=.ireifen aufweist· Gemäß der Erfindung ist ein
Verfahren r-ur Herstellung derartige^· neuer synthetischer,
linearer, faserbildender iDerpolyamiae. für die Schaffung von
rn oder Verstärkungsfasern vorgesehen. #
0 0 9 8 18/1
Die Terpolyamide gemäß der Erfindung sind bei der
Herstellung von geformten Gegenständen mittels Ausspritzen
oder Extrudieren, Formpressen oder Gießen in Form von Garnen,
Textilwaren, Filmen oder* Folien, Häutchen oder Überzügen,
Lagerbestandteilen, Ornamenten od.dgl. brauchbar., Sie sind
insbesondere bei der Herstellung von ffiextilfasern oder
-fäden und als daraus hergestellte Verstärkungscordmaterialien
brauchbar.
Gemäß der Erfindung wird ein neuartiges lineares,, faserbildendes
Terpolyamid geschaffen, das aus (A) 1 bis 9& Mol-$,
bezogen auf das Molekulargewicht des Polyamids, von durch die
nachfolgende Formel dargestellten Einheiten HHO 0
ι ι Ii it
-N- (CH2)6 - .N - 0 - (0H2)4 - C - · - .
(B) 1 bis 98 Mol-$, bezogen auf das Molekulargewicht des
Terpölyamids, von durch die nachfolgende Formel dargestellten
Einheiten
- N- (0H0.) c -N-C-
- C
0098 18/1671
1620097
und (C) 1 Mb SD Ä1-$, bezogen auf »öäs Molekular gewicht
(des. -SeifolyaittiäS;, -von durohdie nachfolgendeFormeldar-
gestellten Einheiten -
- U - (CH2)6 - Ii - € -
zuaammeiigeaetsi lsi;,
G-emäß einer typiseheii Herstellungsweiae wirä da;s
Terpolyam±d durcla Mischpolymerisation von (A) im wesentlichen äquimolekularen Anteilen von Adipinsäure und Hexamethylendiamin, (B) im wesentlichen äquimolaren Anteilen
von 5-tert.-Butyliaophthalsäure und Hexamethylendiamin
und (G) im wesentlichen äquimolekularenAnteilen von
Terephthalsäure und Hexamethylendiamin hergestellt, woTaei
die Komponente (A) in einer ausreichenden Menge vorhanden
ist, um 1 bis 98 Mol-?&, vorzugsweise 30 bis 60 Μο1-?έ, des
Endterpolymerisats zu ergeben, die Komponente (B) in einer
ausreichenden Menge vorhanden ist, um 1 bis 98 Mol-$>, vorzugsweise 10 bis 50 MoI-^, des Endterpolymerisats zu ergeben
und die Komponente (C) in einer ausreiohenden Menge
vorhanden ist, um 1 bis 50 MoI-^, vorzugsweise. 20 bis 50
Mol-fä, des Endterpolymerisats zu ergeben. Bs ist ,ersichtlich,
daß die Bezeichnung fläquimolekulare Anteile" der Diamine und
OQSB18/1671
Dicarbonsäuren deren vorgebildete Salzreaktionsprodukte
einschließt und daß der gesamte Mol-^-Satz 100 i» nicht
übersteigt.
Die Terpolyamide gemäß der Erfindung werden nach in der Technik bekannten Arbeitsweisen, die üblicherweise zur
Herstellung von einfachen Polyamiden angewendet werden, hergestellt.
Danach werden die Reaktionsteilnehmer auf eine Temperatur von 180° bis 3000G und vorzugsweise von 200° bis
2950C erhitzt, bis das Produkt ein ausreichend hohes Molekulargewicht
aufweist, um faserbildende Eigenschaften zu zeigen, wobei diese Eigenschaften erreicht werden, wenn das
Terpolyamid eine grundmolare Viskosität von wenigstens 0,4 besitzt. Die Umsetzung kann bei überatmosphärischem, atmosphärischem
oder unteratmosphärischem Druck ausgeführt werden. Häufig ist es erwünscht, insbesondere in der
letzten Stufe der Reaktion, Bedingungen, wie verringerten
Druck, anzuwenden, die die Entfernung von den Reaktionsnebenprodukten unterstützen. Vorzugsweise wird die Reaktion
in Abwesenheit von Sauerstoff, z.B. in einer Stickstoffatmosphäre, ausgeführt.
Die hier verwendete grundmolare Viskosität wird durch den nachstehenden Ausdruck
BAD
00 98 1871671
Lim
definiert, worin N die relative Viskosität einer verdünnten
Lösung des Polymerisats in Di-Kresol in den gleichen
Einheiten, bei der gleichen Temperatur darstellt und C die Konzentration in g Polymerisat/100 cm Lösung bedeutet.
Die Menge der Komponente (A), die in den Terpolymerisaten
gemäß der Erfindung vorhanden ist, liegt im Bereich von 1 bis 98, vorzugsweise 30 bis 60 Mol-$, bezogen auf das
Molekulargewicht des-Terpölymerisats. Die Komponente (B)
ist in dem Terpolymerisat in einer Menge von etwa 1 bis 98,
vorzugsweise 10 "bis 50 Μαΐ-^έ, bezogen auf das Molekulargewicht des Serpolymerisats, vorhanden und die Komponente
(C) ist in einer Menge zwischen 1 bis 50, vorzugsweise 20
bis 50 Moi-$, bezogen a Uf das Molekulargewicht des Endterpolymerisats
anwesend« Es wurde festgestellt, daß die so hergestellten TerpOlymerisatmassen eine wesentlich gesteigerte
Schrumpfung in kochendem Wasser und eine große Abnahme in ihrer Neigung zur Plachstellenbildung aufweisen, wenn sie
als Verstärkungsfasern für Fahrzeugreifen verwendet werden.
. Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen
näher erläutert, in welchen die angegebenen Teile auf Gewicht bezogen sind, wenn nichts anderes angegeben ist.
BAD
00 9 8 18/ 167 1
Eine Lösung mit einem Gehalt von 85*5 Teilen (60 Mol-S»)
Hexamethylendiammoniumadipat, 18,36 Teilen (10 Mol-?S) des
Hexamethylendiammoniumsalzes von 5-tert.-Buty!isophthalsäure,
46,0 Teilen (30 Moi~$) Hexamethylendiammoniumterephthalat,
gelöst in 80 Teilen Wasser, wurde hergestellt» Biese Lösung
wurde in einen Hoehdruckautoklaven aus rostfreiem Stahl,
der vorhergehend unter Verwendung von gereinigtem Stickstoff zur Entfernung von Luft ausgespült wurde, eingebracht.
Temperatur und Druck wurden langsam auf 243 C bzw. 17,6 atü
(250 psig) gesteigert, wobei gleichzeitig das Wasserdampfkondensat
kontinuierlich entfernt wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Druck über einen Zeitraum von 25 Minuten allmählich
auf Atmosphärendruck erniedrigt und die Polymerisatsehmelze
wurde während 30 Minuten bei 2800C ins Gleichgewicht gebracht. Das so.erhaltene Polymerisat besaß einen Schmelzpunkt
von etwa 2650C.
Dieses fertiggestellte Polymerisat wurde unmittelbar
aus dem Autoklaven durch eine Einlochspinndüse schmelzgesponnen, wobei ein durchsichtiges üinfadengarn mit guten
Textileigenschaften erhalten wurde. Die Festigkeit des Garnes
wurde nach Ziehen über einen heißen Stift (900C) bestimmt
und betrug 4>9i/den.
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1620937
Beispiel 2 · ■
Eine Lösung von 53,3 feilen (40 Mol-$) von Hexame-thylendiammoniumadipat,
43,1 Teilen (30 MoI-^) von Hexamethylendiammoniumthereph-tiialat
und 51,7 Seilen (30 M0I-5S) von Hexamethylendiamraonium-^-text.-butylisophthalat, gelöst
in 8Ö Seilen Wasser, wurde in einen Autoklaven aua- rostfreiem
Stahl eingebracht; und nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise polymerisiert. Das erhaltene durchsichtige
Polymerisat besaß einen Schmelzpunkt von etwa 24O0C. Aus diesem
Polymerisat gesponnenes Garn zeigte gute iCextileigensehaften.
,
Es wurden Vergleichsversuche zur Bestimmung der re^lativen
Schrumpfung in kochendem Wasser im Vergleich mit einem
gebräuchlichen Polyhexamethylenädipamidgarn (Nylon- 6.6) ausgeführt. Die G-arne wurden während einer Dauer von 5 Minuten
an kochendes Wasser ausgesetzt, wobei ihre Bangen sowohl vor
als auch nach der Aussetzung bestimmt wurden. Die prozentuale
Schrumpfung in kochendem Wasser wird durch die nachstehende Gleichung bestimmt:
Länge vor Aussetzung - Länge nach Aussetzung
: :
■—~———--—— x"-100;β .-'
Länge vor Aussetzung
^Schrumpfung in kochendem Wasser ν .·■
009818/1071
- ίο -
Die gemäß Beispielen 1 und 2 hergestellten Garne
besaßen Schrumpfungswerte in kochendem Wasser von 25,8 $
bzw. 74,3 i»t im Vergleich mit 10,3 i* eines herkömmlichen
Polyhexamethylenadipamidgarnes. 3s ist daher ersichtlich, daß dies eine wesentliche Verbesserung bedeutet.
Die aus den Terpolyamiden gemäß der Erfindung hergestellten
Garne v/erden zu Cordmaterialien verarbeitet und zur Verstärkung von Fahrzeugkautschuk- oder Gummireifen
verwendet. Die so gebildeten Reifen wurden auf das Ausmaß.
an Flachs tellcenbildung- geprüft und es wurde eine wesentliche
Verminderung der Flachstellenbildung im Vergleich zu mit gebräuchlichem Polyhexamethylenadipamid verstärkten Reifen
gefunden. Diese Abnahme in der Flachstellenbildung wurde über eine Reihe von Bedingungen von Temperatur und Feuchtigkeit aufrechterhalten, wodurch die Notwendigkeit für irgendeinen
weiteren Zusatz, um dem Einfluß von atmosphärischen Änderungen entgegenzuwirken, ausgeschaltet wurde.
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Claims (5)
1. Lineare faeerbildende Terpolyamidθ, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus (X) 1 feie 98MoI-Ji, bezogen auf
das Molekulargewicht des Terpolyamids, von Einheiten der
folgenden Struktur
H H 0 0
ι im η (
-H- (CH2>g - N - G-(CH2)^ - C - ;
(B) 1 bis 98 Mol-£, bezogen auf das Molekulargewichts des
ierpolyamlds, von Einheiten der folgenden Struktur
H,0 - 0 - OH
H H
ι f i
ι f i
-N- (CH2)6 - N-C
und (0) 1 bis 50 Mol-ji, bezogen auf das Molekulargewicht
des Ϊerpolyamide, von Einheiten der Struktur
H HO __ 0
- N- tCH2)6 - N- 8 \_y 8 -
- N- tCH2)6 - N- 8 \_y 8 -
zusammengesetzt sind·.
2. Terpolyamidenach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Einheiten (A) im Bereich von 30 bis 60 Mol-%,
die Einheiten (B) im Bereich^von 10 bis 50 MoI^ und die
Einheiten (C) im Bereich von 20 bis 50''MoI-Ji. vorhanden
sind.
BAD ORIGINAL 009818/1671
3. Terpolyamide nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form ron Textilfasern oder -fäden
vorliegen.
4. Verfahren zur Herstellung von linearen, faserbildenden Terpolyamiden naoh einem der Ansprüche 1 Die 3»
welche in ihrem Molekül die durch die nachstehenden Formeln dargestellten Einheiten
ι
-N-
ι
- N
Il
- C - (
Il
- O
χ
t
- N -
- N
It J
II
H Ji O O
ι in , . n
-N- (CHg)6 -N-C-
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man (A) im wesentlichen äquimolekulare Anteile von Hexamethylendiamin und
Adipinsäure, (B) im wesentlichen äquimolare Anteile von
5-tert.-Butylisophthalsäure und Hexamethylendiamin und
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(C) Im wesentlichen äquimolekulare Anteile von Terephthalsäure und Hexamethylendiamin mlschpolymerisiert, wobei die
Komponente (A) in einer ausreichenden Menge vorhanden ist, um 1 bis 98 Mol-5ε des T er poly amide zu ergeben, die Komponente (B) in einer ausreichenden Menge vorhanden ist,
um 1 bis 98 Mol-# des Terpolyamids zu ergeben, und die
Komponente (C) in einer ausreichenden Menge vorhanden ist,
um 1 bis 50 Mol-96 des Terpolyamids zu ergeben;
5. Verfahren nach Anspruch 41. dadurch gekennzeichnet, daß man die Komponente (A) in einer auereichenden
Menge, um 30 bis 60 Mol-96, die Komponente (B) in einer
ausreichenden Menge um 10 bis 50 Mol-?C und die Komponente (0)
in einer ausreichenden Menge, um 20 bis 50 MoI-^ jeweils des
Endpolymerisats zu ergeben, mia^polymerisiert.
0098 18/1671
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