DE1619395C3 - Haarfärbemittel und Färbeverfahren - Google Patents

Haarfärbemittel und Färbeverfahren

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Milos Sidney Forest Hills N.Y.; Brunner Walter Hartwig Easton Pa.; BiI (V.St.A.)
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Clairol Inc., New York, N-Y. (V.St.A.)
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Description

entspricht, in der R Wasserstoff, niedriges Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 3 Hydroxygruppen und R' Hydroxyalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 1 bis 3 Hydroxygruppen bedeutet
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nitroanilinfarbstoff 0,001 bis 5 Gewichtsprozent des gesamten Mittels ausmacht
3. Mittel gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH im Bereich von ungefähr 2,5 bis ungefähr. 11 liegt.
4. Mittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Netzmittel und/oder ein Verdickungsmittel enthält.
5. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Hydroxyalkylnitroanilin das N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin ist, die zum Färben wirksame Menge ungefähr 0,001 bis 2 Gewichtsprozent beträgt und der pH im Bereich von ungefähr 3,5 bis 10 liegt.
6. Verfahren zum Färben von menschlichem Haar, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr Raumtemperatur bis ungefähr 60° C mit dem Haar in Kontakt bringt.
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Die Erfindung betrifft ein wäßriges Haarfärbemittel und ein Verfahren zum Färben von menschlichen Haaren.
Aus dem Stand der Technik sind bereits zahlreiche Haarfärbemittel bekannt. So sind in der US-Patentschrift 27 50 326 Haarfärbemittel mit einem Gehalt an mindestens zweifach substituierten Nitrofarbstoffen beschrieben. Diese Nitrofarbstoffe besitzen zwar eine gute Wasserlöslichkeit, die mit den in der US-PS 50 326 beschriebenen Haarfärbemitteln erzielten Färbungen lassen jedoch hinsichtlich der Lichtechtheit noch zu wünschen übrig.
Der Erfindung liegt ,die Aufgabe zugrunde, ein Haarfärbemittel und ein Färbeverfahren zu schaffen, das die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet und Färbungen mit hoher Lichtechtheit und großer Reibfestigkeit ermöglicht und gleichzeitig eine sehr gute Lagerstabilität aufweist.
Erfindungsgegenstand ist das Haarfärbemittel gemäß Ansprüche 1 bis 5 und das Verfahren zum Färben von menschlichen Haaren gemäß Anspruch 6. Durch die Lehre dieser Ansprüche wird die gestellte Aufgabe gelöst.
Von den Verbindungen gemäß Formel I des Anspruchs 1 werden die ortho- und para-Verbindungen bei den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt.
Wenn in der Formel I gemäß Anspruch 1 R oder R' Hydroxyalkyl ist, kann es ein geradkettiger oder verzweigtkettiger Rest sein. Zur Erläuterung können die folgenden Hydroxyalkylreste erwähnt werden:
2-Hydroxyäthyl, 2-Hydroxypropyl,
3-Hydroxypropyl,2,3-Dihydroxypropyl,
4-Hydroxybutyl,
2-Methyl-1,3-dihydroxy-2-propyl,
Tri-(hydroxymethyl)-methyl.
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel können als basische, neutrale oder saure Mittel angewendet und auf Grund ihrer Stabilität in Oxidationsfärbemitteln gebraucht werden. Ferner können sie auch in Haarfärbemitteln, die andere direktfärbende Farbstoffe enthalten, in denen auch ein Oxidationsfarbstoff vorhanden oder nicht vorhanden sein kann, vorkommen. Eine Vielzahl von direktfärbenden Farbstoffen, die für diesen Zweck brauchbar sind, ist aus früheren Veröffentlichungen bekannt.
Der pH der erfindungsgemäßen Haarfärbemittel kann sehr variieren, z. B. von ungefähr 2,5 bis 11 und vorzugsweise von 3,5 bis 10. Wenn das Färben im alkalischen Bereich vorgenommen wird, kann ein mit Wasser dispergierbares, verträgliches Alkalisierungsmittel angewendet werden, um den gewünschten pH zu ergeben. Die Menge des angewendeten Alkalisierungsmittels kann innerhalb eines großen Bereichs variieren, die vom Farbstoff und dem speziell angewendeten Alkalisierungsmittel und dem gewünschten pH abhängt. Zur Erläuterung wird angeführt, daß das Alkalisierungsmittel von weniger als ungefähr 0,1 bis ungefähr 10% und vorzugsweise von ungefähr 0,25 bis ungefähr 4%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, variieren kann.
Das Alkalisierungsmittel wird so ausgewählt, daß es nicht auf den gebrauchten Farbstoff einwirken (d. h., es ist mit ihm verträglich) und nicht den Farbstoff ausfällen wird. Wenn menschliches Kopfhaar gefärbt werden soll, darf das Alkalisierungsmittel unter den Anwendungsbedingungen weder toxisch sein noch in seiner äußersten in der Zusammensetzung angewendeten Konzentration der Kopfhaut schaden. Ein vorläufiger Test kann mit den Alkalisierungsmitteln vorgenommen werden, um ihre Verträglichkeit mit dem Farbstoff zu zeigen oder die Möglichkeit der Toxizität oder Schädlichkeit aufzudecken.
Beim Färben von menschlichem Haar ist Ammoniumhydroxid ein geeignetes Alkalisierungsmittel, da es wirtschaftlich Und innerhalb eines großen Bereiches untoxisch ist An Stelle von oder zusammen mit Ammoniak kann jedoch irgendein anderes Ammoniakderivat als Alkalisierungsmittel angewendet werden, wie ein Alkylamin, beispielsweise Äthylamin, Dipropylamin oder Triäthylamin, ein Alkandiamin, wie 1,3-Diaminopropan, ein Alkanolamin, wie Äthanolamin oder Diäthanolamin, ein Polyalkylenpolyamin, wie Diäthylentriamin oder ein heterocyclisches Amin, wie Morpho-Hn. Als Alkalisierungsmittel kann auch ein Erdalkalihydroxid, z. B. Calciumhydroxid oder Magnesiumhydroxid, bis zur Grenze seiner Wasserlöslichkeit und mit einer Konzentration, die keinen Niederschlag mit einer der Komponenten der Zusammensetzung ergibt, angewendet werden. Die gelösten Erdalkalihydroxide werden gegenüber den Alkalimetallhydroxiden, wie Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, oder den Carbonaten, wie Natriumcarbonat und -bicarbonat, bevorzugt. Diese Verbindungen können auch beim Färben von menschli-
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chem Haar angewendet werden, soweit ihre Konzentration in der endgültigen Farbstofflösung unter derjenigen liegt, die möglicherweise die Kopfhaut reizen könnte.
Das bevorzugte Alkalisierungsmittel ist jedoch ein wasserlösliches organisches Amin geringer Flüchtigkeit (Siedepunkt höher als ungefähr 500C) mit weniger als 12 Kohlenstoffatomen, wie n-Propylamin, Isobutylamin, 2-Äthylbutylamin, Diäthylamin, Triäthylamin. Als Alkalisierungsmittel sind besonders die folgenden geeignet:
(a) Primäre aliphatische Diamine, wie
Äthylendiamin, 1,2-Diaminopropan,
l,3-Diaminopropan,Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin^^'-Iminodipropylamin,
3,3'-Iminodipropylamin und
Bis-hexamethylentriamin;
(b) Alkanolamine, wie
Äthanolamin, Isopropanolamin,
Diäthanolamin, Diisopropanolamin,
Triäthanolamin, Triisopropanolamin,
N-Methyldiäthanolamin,
Diisopropyläthanolamin,
Dimethylisopropanolamin,
2-Amino-2-metnylpropan-l,3-diol,
Tri-(hydroxymethyl)-methylamin
u. dgl, die auch einen Phenylsubstituenten enthalten können, z. B.
N-(2-Hydroxyäthyl)-anilin;
N-Methyl-N-(2-hydroxyäthyl)-anilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-anilin;und
(c) heterocyclische Amine, wie Morpholin, N-Methylmorpholin, N-Äthylmorpholin, N-Hydroxyäthylmorpholin, N-Phenylmorpholin, Piperidin, N-Hydroxyäthyl-piperidin und Piperazin.
Der pH des Mittels kann mit einer anorganischen oder organischen Säure oder einem sauren Salz, das mit dem Mittel verträglich ist, eingestellt werden. Als Beispiele für Säuren oder saure Salze können erwähnt werden: Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure oder Ammoniumsulfat, Natriumdihydrogenphosphat oder Kaliumbisulfat.
Es können auch wasserlösliche oberflächenaktive Mittel in den nach der Erfindung angewendeten Färbemitteln verwendet werden. Diese können anionisch, nichtionisch oder kationisch sein. Zur Erläuterung verschiedener Typen wasserlöslicher oberflächenaktiver Mittel können erwähnt werden: Höhere Alkylbenzolsulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate, sulfonierte Ester von Alkoholen und polybasische Säuren, Taurate, Fettalkoholsulfate, Sulfate von verzweigtkettigen oder sekundären Alkoholen, Alkyldimethylbenzylammoniumchloride u. dgl. Als Beispiele für besondere Netzmittel können angeführt werden: Laurylsulfat, Polyoxyäthylenlaurylester, Myristylsulfat, Glycerylmonostearat, das Natriumsalz von Palmitinmethyltaurin, Cetylpyridiniumchlorid, Laurylsulfonat, Myristylsulfonat, laurinsaures Diäthanolamin, Polyoxyäthylenstearat, Stearyldimethylbenzylammoniumchlorid, Dodecylbenzolnatriumsulfonat, Nonylnaphthalinnatriumsulfonat, Dioctylnatriumsulfocuccinat, Natrium-N-methyl-N-oleoyl-taurat, ölsäureester vom Natriumisothionat, Natriumdodecylsulfat, das Natriumsalz von a^-Diäthyltridecanol-G-sulfat u.dgl. Die Menge des wasserlöslichen oberflächenaktiven Mittels kann innerhalb eines großen Bereiches, wie ungefähr von 0,01 bis 20% und vorzugsweise ungefähr von 0,10 bis 10%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, variieren.
Es kann auch ein Verdickungsmittel in das vorliegende Mittel eingearbeitet werden. Vorteilhafterweise können eines oder mehrere von diesen in Haarfärbemitteln üblicherweise gebrauchten Mitteln, wie Natriumalginat oder Gummiarabicum oder Cellulosederivate, wie Methylcellulose oder das Natriumsalz der Carboxymethylcellulose, oder Acrylpolymere, wie das Natriumsalz von Polyacrylsäure, oder anorganische Verdickungsmittel, wie Bentonit, verwendet werden. Die Menge an Verdickungsmittel kann innerhalb eines großen Bereiches variieren, wie ungefähr von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent und vorzugsweise von ungefähr 0,5 bis 5 Gewichtsprozent.
Die Anteile an Hydroxyalkylnitroanilinfarbstoffen in den erfindungsgemäßen Mitteln können ebenfalls innerhalb eines großen Bereiches variieren, wie von ungefähr 0,001% bis größer ungefähr 5%. Das Mittel enthält bevorzugt einen färberisch wirksamen Anteil an Farbe, der von ungefähr 0,001 bis 3% variieren kann. Der Wassergehalt der Zusammensetzung ist im allgemeinen der Hauptbestandteil und kann ebenfalls innerhalb eines großen Bereiches in starker Abhängigkeit von der Menge der anderen Zusätze variieren. So kann der Wassergehalt nur 10% und vorzugsweise ungefähr 70 bis 90% betragen. .
Die erfindungsgemäßen Färbemittel sind wäßrige Mittel. Der Ausdruck »wäßriges Mittel« wird hier in seinem üblichen allgemeinen Sinne angewendet, indem er jedes Wasser enthaltende erfindungsgemäße Mittel umfaßt. Dazu gehören echte Lösungen von Farbstoffen in einem wäßrigen Medium, entweder allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen, die ebenfalls im wäßrigen Medium aufgelöst oder dispergiert worden sind. Der Ausdruck »wäßriges Mittel« erfaßt auch jegliche Mischung von Farbstoff mit dem wäßrigen Medium entweder allein oder zusammen mit anderen Bestandteilen. Der Farbstoff kann im Medium kolloidal dispergiert oder nur innig darin vermischt sein.
Der hier gebrauchte Ausdruck »wäßriges Medium« erfaßt jegliches Medium, das Wasser enthält. Das wäßrige Medium kann daher ein wäßrig-alkalisches, wäßrig-neutrales oder wäßrig-saures Medium sein. Darüber hinaus kann das wäßrige Medium Wasser und ein Lösungsmittel, z. B. Äthanol, enthalten. Das letztere kann als übliches Lösungsmittel angewendet werden, um das Auflösen des Farbstoffes oder eines anderen organischen Materials zu fördern.
Die wäßrigen erfindungsgemäßen Mittel können viele Formen annehmen. So können sie in Form von dünnen oder dicken, fließbaren Flüssigkeiten, Pasten, Gelees usw. vorliegen.
Typische Färbemittel, die für das Färben von menschlichem Haar besonders geeignet sind, werden nachfolgend angegeben:
!.Alkalische Mittel
Allgemeiner
Bereich
Bevorzugter Bereich
Farbstoff 0,001 bis 5% 0,001 bis 2%
Oberflächenaktives
Mittel 0,01 bis 20% 0,10 bis 10%
Alkali 0,1 bis 10% 0,25 bis 5%
Verdickungsmittel 0,1 . bis 20% 0,5 bis 5%
Zugegebene Säure pH 7 bis 11 ■ pH 7,5 bis 9,5
Wasser auf 100%
Die Farbstoffe, oberflächenaktiven Mittel, Alkalien, Verdickungsmittel, Säuren und deren Kombination können in den in der unmittelbar vorstehenden Tabelle angegebenen Anteilen gebraucht werden.
2. Saure Mittel
Die sauren Mittel sind ähnlich wie die vorstehenden alkalischen Mittel mit der Ausnahme, daß das Alkali weggelassen und die Säure bis zu einem pH von 2,5 bis 7, vorzugsweise von 3,5 bis 6,5, zugesetzt ist. Das Netzmittel kann anionisch, kationisch oder nichtionisch sein oder aus geeigneten Mischungen daraus bestehen, und es kann jeder der obenerwähnten Stoffe angewendet werden. Die Wahl des Verdickungsmittels ist etwas mehr begrenzt, so auf Alkylcellulosemittel, wie Methylcellulose, und anorganische Mittel. In bestimmten Fällen können die Netzmittel selbst als Verdickungsmittel wirken.
Oxidationsfarbstoff-Zusammensetzungen
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Die erfindungsgemäß verwendeten Hydroxyalkylnitroanilinfarbstoffe sind im allgemeinen mit Oxidationsfarbstoffen verträglich. Demgemäß können sie in Oxidationsfarbstoffmitteln, die für das Färben von menschlichem Haar besonders geeignet sind, angewendet werden. Brauchbare Mittel enthalten 1 bis 5% Ammoniak, 2 bis 3% Wasserstoffperoxid oder Harnstoffperoxid, 0,005 bis 2% Oxidationsfarbstoffkomponenten, 0,001 bis 3% der in obenstehender Formel (I) bezeichneten Verbindung, wie auch Netzmittel, Verdikkungsmittel usw. Die Oxidationsfarbstoffkomponenten können z.B. p-Phenylendiamin, O-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, p-Toluoldiamin, Resorcin, Hydrochinon, p-Aminophenol, 2,4-Diaminoanisol, p-Aminodiphenylamin, 4,4'-Diaminodiphenylamin, 4-Nitro-2-aminophenol, 2-Nitro-p-phenylendiamin, 4-Nitro-o-phenylendiamin und andere bekannte Komponenten sein.
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel können nach üblichen auf diesem Gebiet gebrauchten Verfahren hergestellt werden. So können sie durch Lösen oder Suspendieren des Farbstoffes in Wasser in der gewünschten Konzentration hergestellt werden. Mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel können angewendet werden, um das Lösen der Farbstoffe zu erleichtern; in diesem Fall kann der Farbstoff zuerst im Lösungsmittel gelöst und dann mit Wasser verdünnt werden. Das Dispergieren der verschiedenen Bestandteile kann durch Erwärmen der Zusammensetzung auf Temperaturen, die zwischen 40 und 1100C liegen, entweder vor dem Verdünnen oder nachher, ebenfalls erleichtert werden.
Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel können nach üblichen auf diesem Gebiet gebrauchten Techniken auf das Haar zur Anwendung gebracht werden. Bei einer Anwendung beispielsweise bei lebendem menschlichem Haar auf dem menschlichen Kopf können die Mittel mit einer Bürste, einem Schwamm oder anderen Mitteln zum Zustandebringen einer Berührung, wie Eintauchen, aufgebracht werden, bis das Haar mit der Zusammensetzung vollständig gesättigt ist.
Die Reaktionszeit oder die Zeit für die Berührung des Färbemittels mit dem Haar ist nicht kritisch und kann innerhalb eines größeren beim Haarfärben angewendeten Bereichs liegen, wie Zeitspannen von ungefähr 5 Minuten bis ungefähr 2 Stunden und vorzugsweise von ungefähr 5 Minuten bis ungefähr 60 Minuten. Die Temperatur beim Färben kann ebenfalls, wie es auf diesem Gebiet üblich ist, innerhalb weiter Grenzen liegen. So kann die Temperatur beim Färben variieren von ungefähr Raumtemperatur, z.B. etwa 200C bis ungefähr 6O0C nach oben und vorzugsweise von ungefähr 20° C bis ungefähr 45° C.
Die Farbzusammensetzungen nach der Erfindung sind besonders zum Färben von menschlichem Haar auf dem Kopfe brauchbar.
Jegliche Hydroxyalkylnitroaniline, die unter die obenstehende Formel (I) fallen, können im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung angewendet werden. Zur Erläuterung können jedoch die folgenden besonderen Verbindungen erwähnt werden:
N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin,
N-(2-Hydroxypropyl)-o-nitroanilin,
N-(2,3-Dihydroxypropyl)-o-nitroanilin,
N-Methyl-N-(2-hydroxyäthyl)-o-nitroanilin,
N-Äthyl-N-(2-hydroxyäthyl)-o-nitroaniIin,
N-(2-Hydroxyäthyl)-m-nitroanilin,
N-(2,3-Dihydroxypropyl)-m-nitroanilin,
N-Methyl-N-(2-hydroxypropyl)-m-nitroanilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-m-nitroanilin,
N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N-(2,3-Dihydroxypropyl)-p-nitroanilin,
N-(4-Hydroxybutyl)-p-nitroanilin,
N-(2-Methyl-1,3-dihydroxy-2-propyl)-p-nitroanilin, N-(Tris-hydroxymethylmethyl)-p-nitroanilin,
N-Methyl-N-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N-Isopropyl-N-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N,N-Bis-(2,3-dihydroxypropyl)-p-nitroanilin.
Die in den Zusammensetzungen nach der Erfindung angewendeten Farbstoffe können nach verschiedenen bekannten Verfahren hergestellt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern das Färben von Haar mit den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln. Die angewendeten Verfahren zum Färben können folgendermaßen wiedergegeben werden:
Färbeverfahren A
Färben von Haar mit alkalischen Mitteln (pH 7 oder höher)
Unter Verwendung bestimmter Anteile der folgenden Komponenten wird eine Mischung hergestellt:
Farbstoff
Isopropanol
Alkalisches Mittel
Oberflächenaktives
Mittel
Verdickungsmittel
vorgeschriebene Menge
0,5 ml
vorgeschriebene Menge
vorgeschriebene Menge
vorgeschriebene Menge
Der Farbstoff wird zuerst mit Isopropanol benetzt, und die oben aufgeführten Mittel, wie auch 50 ml Wasser, werden zugegeben. Die Mischung wird dann unter Rühren auf 6O0C erwärmt, bis eine einheitliche Dispersion erhalten wird. Die Mischung wird dann weiter mit Wasser auf ein Volumen von 100 ml verdünnt, und Zitronensäure wird hinzugegeben, um einen endgültig vorgeschriebenen pH von 7 oder höher zu erhalten.
Das so erhaltene Färbemittel wird auf natürlich graues Haar, dauergewelltes Haar und gebleichtes Haar aufgetragen und mit dem Haar 20 Minuten lang bei 3O0C in Kontakt belassen. Danach wird das Haar mit klarem Wasser gespült und getrocknet.
Färbeverfahren B
Färben von Haar mit sauren Mitteln (pH 7 oder niedriger)
Eine Mischung wird folgendermaßen hergestellt:
Farbstoff
Isopropanol
Oberflächenaktives
Mittel
Verdickungsmittel
Saures Mittel
vorgeschriebene Menge
0,5 ml
vorgeschriebene Menge
vorgeschriebene Menge
zur Einstellung des vorgeschriebenen pH 7 oder niedriger
Der Farbstoff wird mit Isopropanol benetzt, und die anderen Bestandteile werden unter Rühren und Erwärmen unter 50° C zugegeben, um eine einheitliche Dispersion zu bilden. Das Haar wird mit diesen Mitteln wie nach Verfahren A gefärbt.
Färbeverfahren C ·
Färben von Haar aus einem Peroxid-Bad
Das folgende Mittel wird hergestellt:
Farbstoff 0,75 g
Isopropanol 2,5 ml
ölsäure 35,0 g
Polyoxyäthylensorbitanmonooleat 10,0 g
Isooctylphenylpolyäthoxyäthanol 3,5 g
Äthylendiamintetraessigsäure 0,25 g
28% Ammoniak 10,0 ml
Wasser, auf 100 ml
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Ein 30-ml-Anteil dieses Mittels wird mit 30 ml 6%igem Wasserstoffperoxid gemischt, und die Mischung wird auf natürlich graues Haar und gebleichtes Haar aufgetragen, und man läßt es dort 40 Minuten bei 30° C verbleiben. Das Haar wird dann mit klarem Wasser gespült, schampooniert und getrocknet.
Beispiel 1
N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin wird nach dem Verfahren A unter Verwendung von 0,25 g Farbstoff, 3,0 g N-Phenyldiäthanolamin (als alkalisches Mittel), 3,0 g Natriumsalz von N-kokossaurem N-Methyltaurin (als Netzmittel) und 3,0 g Hydroxyäthylcellulose (als Verdickungsmittel) auf Haar aufgefärbt; der pH ist auf 9,5 eingestellt Graues, dauergewelltes und gebleichtes Haar werden jeweils in starken goldgelben Tönungen innerhalb der drei Haarsorten einheitlich gefärbt, und alle Farbtöne sind lichtecht und reibfest. Wenn dieses Mittel 3 Monate lang bei 50° C gehalten worden ist und das Haar mit ihm erneut angefärbt wird, sind die Färbungen hinsichtlich Tönung und Stärke der Anfangsfärbungen vollständig gleichwertig.
Wenn der gleiche Farbstoff nach dem Verfahren B angewendet wird, indem man 0,25 g Farbstoff, 1,0 g Nonylphenoxypoly-(äthylenoxy)-äthanol (Netzmittel) und Zitronensäure bis pH 3 verwendet, werden das graue, dauergewellte und gebleichte Haar ebenfalls einheitlich und stark in gelben Tönungen gefärbt Diese Tönungen sind gegenüber Licht und Reibung beständig. Dieses Mittel wird auch nicht durch Lagern bei 5O0C während 3 Monate angegriffen.
Wenn der gleiche Farbstoff nach Verfahren C angewendet wird, erhält man sowohl auf grauem als auch auf gebleichtem Haar ähnlich schöne, starke goldgelbe Färbungen, was die Stabilität gegenüber Peroxid anzeigt
Beispiel 2
N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin wird nach dem Verfahren A auf Haar aufgefärbt, indem 03 g Farbstoff, 3,0 g Diäthylentriamin (alkalisches Mittel), 4,0 g Laurinsäurediäthanolamid (Netzmittel) und 3,0 g Methylcellulose (Verdickungsmittel) angewendet werden, wobei der pH auf 8,5 eingestellt worden ist Eine gelbe Färbung von guter Stärke wird einheitlich auf gebleichtem, auf grauem und auf dauergewelltem Haar erhalten, die lichtecht und reibfest ist Wenn das vorstehende Mittel 3 Monate lang bei 50°C gelagert worden ist und dann wieder auf das Haar aufgefärbt wird, sind die Färbungen hinsichtlich Tönung und Wirkungsgrad ähnlich wie die Anfangsfärbungen.
Beispiel 3
N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin wird nach dem Verfahren A auf Haar aufgefärbt, indem man 0,15 g Farbstoff, 4,0 g Äthanolamin (als alkalisches Mittel) 2,0 g Natriumdodecylbenzolsulfonat und 3,0 g Natriumcarboxymethylcellulose verwendet: hierbei beträgt der endgültige pH 8,0. Graues, dauergewelltes und gebleichtes Haar werden mit guter Lichtechtheit und Reibungsfestigkeit in gleichen Tönungen von starkem Goldgelb gefärbt.
Wenn das Verfahren B mit dem gleichen Farbstoff angewendet wird, indem man 0,4 g Farbstoff, 2,0 g Äthylenglykolmonostearat, 2,0 g Methylcellulose und Milchsäure bis zum pH 5,5 verwendet werden gebleichtes Haar, dauergewelltes Haar und graues Haar stark in gelben Tönungen lichtecht und reibungsfest gefärbt.
Beispiel 4
Der Farbstoff N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird nach dem Verfahren A aufgefärbt: 0,2 g Farbstoff werden mit 3 g Äthanolamin (alkalisches Mittel), 3 g kokossaurem Natriumsalz von N-Methyltaurin (Netzmittel) und 2 g Methylcellulose beim pH 8,5 vereinigt. Als Färbungen erhält man starke grünlichgelbe Tönungen sowohl auf grauem als auch auf gebleichtem Haar, die gleichmäßig und widerstandsfähig gegenüber Reibung sind.
Dieses Mittel ist bei 3monatiger Lagerung bei 50° C beständig, da es nach anschließendem Färben gleiche Tönung und Stärke wie vor der Lagerung zeigt.
Beispiel5
Der Farbstoff N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird nach dem Verfahren A auf Haar aufgebracht, indem man 0,15 g Farbstoff, 3,5 g 1,3-Diaminopropan (als alkalisches Mittel), 1,0 g Naxriumlignosulfonat (Netzmittel) und 3,0 g Hydroxyäthylcellulose (Verdickungsmittel) anwendet und den pH bei 8,0 hält Sowohl graues als auch gebleichtes Haar werden gleichmäßig in starken Tönungen von gründlichem Gelb gefärbt, wobei die Färbungen gleichmäßig und reibfest sind. Das Farbbad ist bei 3monatiger Lagerung bei 50° C beständig.
Beispiel 6
Der Farbstoff N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird auf Haar angewendet, indem man das Verfahren B mit 0,2 g Farbstoff, 3,0 g Cetylpyridiniumbromid (Netzmittel) 1,5 g Methylcellulose benutzt und Weinsäure bis
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zum pH 6,5 hinzugibt. Die Färbungen sind starke grünlich-gelbe Tönungen auf grauem und gebleichtem Haar, die gleichmäßig und reibfest sind. Das Farbbad ist bei 3monatiger Lagerung bei 500C beständig.
Der gleiche Farbstoff wird nach Verfahren C auf grauem und gebleichtem Haar angewendet, wobei sich sehr beständige Färbungen ergeben. Das gebleichte Haar ist etwas stärker gefärbt als das graue Haar.
Beispiel 7
Der Farbstoff N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird nach Verfahren B auf Haar angewendet, indem man 0,2 g Farbstoff, 1,5 g Äthylendiamin (als alkalisches Mittel), 0,75 g Natriumlaurylsulf at (Netzmittel) und 2,5 g Natriumcarboxymethylcellulose bei einem pH von 9,5 verwendet. Auf grauem, dauergewelltem und gebleichtem Haar erhält man starke, gleichmäßige gründlichgelbe, reibfeste Färbungen.
Der gleiche Farbstoff wird nach Verfahren C angewendet, wobei man bei grauem, dauergewelltem und gebleichtem Haar starke gleichmäßige, reibfeste Färbungen von gründlich-gelben Tönungen erhält. Das Farbbad ist nach 3monatiger Lagerung bei 500C beständig.
Beispiele ■*
Der Farbstoff N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird nach Verfahren A aufgefärbt, indem man 0,25 g Farbstoff, 2,0 g N-Phenyldiäthanolamin (als alkalisches Mittel), 3,0 g Kokossäurediäthanolamid (Netzmittel) und 1,0 g Mischpolymerisat aus Acrylsäure und Allylsaccharose (Verdickungsmittel) anwendet, wobei man den pH bei 9,0 hält. Bei grauem, dauergewelltem und gebleichtem Haar erhält man starke, gleichmäßige Färbungen in grünlich-gelben Tönen. E>as.Farbbad, das 3 Monate lang bei 500C gelagert worden ist, zeigte bei anschließender Färbung keine Änderung hinsichtlich Tönung und Stärke.
Beispiel 9
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin wird nach Verfahren B angewendet, indem man Farbstoff, 3,0 g polyoxyäthyliertes Nonylphenol und 3,0 g Methylcellulose und Essigsäure bis zum pH 3,0 verwendet Man erhält starke, gleichmäßige, reibfeste Färbungen in gründlich-gelben Tönungen. Wenn das Färbemittel 3 Monate lang bei 500C gelagert worden ist, erhält man nach der Lagerung die gleiche Tönung und Stärke wie vorher.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Wäßriges Haarfärbemittel auf der Basis eines Hydroxyalkylnitroanilinfarbstoffs, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff der allgemeinen Formel I
(I)
IO
DE19661619395 1965-12-29 1966-12-28 Haarfärbemittel und Färbeverfahren Expired DE1619395C3 (de)

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US52740565A 1965-12-29 1965-12-29
US52740565 1965-12-29
US53568766A 1966-03-21 1966-03-21
US53568766 1966-03-21
DEC0041073 1966-12-28

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Publication Number Publication Date
DE1619395A1 DE1619395A1 (de) 1971-06-03
DE1619395B2 DE1619395B2 (de) 1976-03-11
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