Wässrige Färbezusammensetzang zum Färben menschlicher Haare
Die Erfindung betrifft eine wässrige Färbezusammensetzung zum Färben von menschlichen Haaren. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Färbezusammensetzung in einem wässrigen Trägermittel eine zum Färben wirksame Menge eines Hydroxyalkylnitro- anilinfarbetoffes der Formel
EMI1.1
enthält, in der R Wasserstoff, ein niederes Alkyl oder Hydroxyalkyl und R' Hydroxyalkyl ist. R und R' können das gleiche Hydroxyalkyl sein oder verschiedene Hydroxyalkyle darstellen. Wenn R ein niedrigeres Alkyl ist, kann es 1 vI Kohlenstoffatome haben, z. B. Methyl, Athyl, Isopropyl, Propyl, Butyl sein. Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das Hy droxyalkylradikal 1 a1 Kohlenstoffatome und 1, 2 oder 3 Hydroxygruppen.
Ferner werden die ortho- und para Verbindungen bevorzugt.
Wenn R oder R' Hydroxyalkyl ist, kann dieses eines der verschiedenen geradkettigen oder verzweigtkettigen Radikale sein. Zur Erläuterung können die folgenden Hydroxyalkylradikale erwähnt werden: 2-Hydroxyäthyl, 2-Hydroxypropyl, 3 -Hydroxypropyl, 2,3 -Dihydroxypro- pyl, 4-Hydroxybutyl, 2-Methyl- 1,3 -dihydroxy-2-propyl, Tri-(hydroxymethyl)-methyl.
Die Färbezusammensetzungen nach vorliegender Erfindung können als basische, neutrale oder saure Färbezusammensetzungen angewendet und wegen ihrer Stabilität in Kombination mit Oxydationsfarbstoffen benutzt werden. Ferner können sie gleichfalls in Zusammensetzungen zum Haarfärben, die andere direktfärbende Farbstoffe enthalten, in denen auch ein Oxydationsfarbstoff vorhanden oder nicht vorhanden sein kann, vorkommen. Eine Vielzahl von direktfärbenden Farbstoffen, die für diesen Zweck brauchbar sind, ist aus früheren Veröffentlichungen bekannt.
Das pH der Färbezusammensetzungen nach der Erfindung kann sehr variieren, z. B. von ungefähr 2,So1 1 und vorzugsweise von 3,5-10. Wenn der Farbstoff im alkalischen Bereich liegt, kann ein mit Wasser dispergierbares, verträgliches Alkalisierungsmittel angewendet werden, um das gewünschte pH zu ergeben. Die Menge des angewendeten Alkalisierungsmittels kann innerhalb einer grossen Spanne variieren, die von dem Farbstoff und dem speziellen angewendeten Alkalisierungsmittel und dem gewünschten pH abhängt.
Zur Erläuterung wird angeführt, dass das Alkalisierungsmittel von weniger als ungefähr 0,1 O/o bis ungefähr 10 O/o und vorzugsweise von ungefähr 0,25 O/o bis ungefähr 4 o/o, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, variieren kann.
Das Alkalisierungsmittel wird vorzugsweise so ausgewählt, dass es nicht auf den benutzten Farbstoff einwirken kann (d. h. dass es mit ihm verträglich ist) und den Farbstoff nicht ausfällt. Das Alkalisierungsmittel darf unter den Anwendungsbedingungen weder toxisch sein noch in seiner äussersten in der Zusammensetzung angewendeten Konzentration der Kopfhaut schaden. Ein vorläufiger Test kann mit den Alkalisierungsmitteln vorgenommen werden, um ihre Verträglichkeit mit dem Farbstoff zu zeigen oder die Möglichkeit der Toxizität oder Schädlichkeit aufzudecken.
Zum Färben von menschlichem Haar ist Ammoniumhydroxyd, da es innerhalb eines grossen Bereiches untoxisch und ökonomisch ist, ein geeignetes Alkalisierungsmittel. Anstelle von oder zusammen mit Ammoniak kann jedoch irgendein anderes Ammoniakderivat als Alkalisierungsmittel angewendet werden, wie ein Alkylamin, wie Äthylamin, Dipropylamin oder Triäthylamin, ein Alkandiamin, wie 1,3-Diaminopropan, ein Alkanolamin, wie Äthanolamin oder Diäthanolamin, ein Polyalkylenpolyamin, wie Diäthylentriamin oder ein heterocyclisches Amin wie Morpholin. Als Alkalisierungsmittel kann auch ein Erdalkalihydroxyd, z. B. Calciumhydroxyd oder Magnesiumhydroxyd, bis zur Grenze seiner Wasserlöslichkeit und mit einer Konzentration, die keinen Niederschlag mit einem der Komponenten der Zu sammensetzung ergibt, angewendet werden.
Die gelösten Erdalkalihydroxyde werden gegenüber den Alkalimetallhydroxyden, wie Natriumhydroxyd oder Kaliumhydroxyd, oder den Carbonaten, wie Natriumcarbonat und -bicarbonat, bevorzugt. Diese Verbindungen können angewendet werden, soweit ihre Konzentration in der endgültigen Farbstofflösung unter derjenigen liegt, die möglicherweise die Kopfhaut reizen könnte.
Das bevorzugte Alkalisierungsmittel ist jedoch ein wasserlösliches organisches Amin geringer Flüchtigkeit (Siedepunkt höher als ungefähr 50" C) mit weniger als 12 Kohlenstoffatomen, wie n-Propylamin, Isobutylamin, 2-Äthylbutylamin, Diäthylamin, Triäthylamin.
Als Alkalisierungsmittel sind besonders die folgenden geeignet: (a) Primäre aliphatische Diamine, wie Äthylendiamin, 1,2-Diaminopropan, 1,3 -Diaminopropan, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, 2,2'-Iminodipropylamin, 3,3'- Iminodipropylamin und Bis-hexamethylentriamin; (b) Alkanolamine, wie Äthanolamin, Isopropanolamin, Di äthanolamin, Diisopropanolamin, Triäthanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyl-diäthanolamin, Diisopropyl äthanolamin, Dimethylisopropanolamin, 2-Amino-2-me thylpropan -1,3- diol, Tri - (hydroxymethyl) - methylamin und dergleichen, die auch einen Phenylsubstituenten enthalten können, z. B.
N-(2-Hydroxyäthyl)-anilin, N Methyl-N-(2-hydroxyäthyl)-anilin, N,N-Bis-(2-hydroxy äthyl)-anilin; und (c) heterocyclische Amine, wie Morpholin, N-Methylmorpholin, N-Sithylmorpholin, N-Hydroxyäthylmorpholin, N-Phenylmorpholin, Piperidin, N Hydroxyäthyl-piperidin und Piperazin.
Das pH der Zusammensetzung kann mit einer anorganischen oder organischen Säure oder einem sauren Salz, das mit der Zusammensetzung verträglich, eingestellt werden. Als Beispiele für Säuren oder saure Salze können erwähnt werden: Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure oder Ammoniumsulfat, Natriumdihydrogenphosphat oder Kaliumbisulfat.
Wasserlösliche oberflächenaktive Mittel können ebenfalls in den erfindungsgemässen Färbezusammensetzungen verwendet werden. Diese können anionisch, nicht ionisch oder kationisch sein. Zur Erläuterung verschiedener Typen wasserlöslicher oberflächenaktiver Mittel können erwähnt werden: Höhere Alkylbenzolsulfonate, Alkylnaphthalinsulfonate, sulfonierte Ester oder Alkohole und mehrbasische Säuren, Salze von Taurin, Sulfate von Fettalkoholen, Sulfate von ver zweigtkettigen oder sekundären Alkoholen, Alkyldimethylbenzylammoniumchloride und dergleichen.
Als Beispiele für besondere Netzmittel können angeführt werden: Laurylsulfat, Polyoxyäthylenlaurylester, Myristylsulfat, Glycerylmonostearat, Natriumsalz vom palmitinsauren Methyltaurin, Cetylpyridiniumchlorid, Laurylsulfonat, Myristylsulfonat, laurinsaures Diäthanolamin, Polyoxyäthylenstearat, Stearyldimethylbenzylammoniumchlorid, Dodecylb enzolnatriumsulfonat, Nonylnaphthalinnatriumsulfonat, Dioctylnatriumsulfosuccinat, Natrium-N-methyl-N-oleoyl-taurat, Ölsäureester vom Natriumisothionat, Natriumdodecylsulfat, das Natriumsalz vom 3, 9-Diäthyltridecanol-6-sulfat und dergleichen.
Die Menge des wasserlöslichen oberflächenaktiven Mittels kann innerhalb eines grossen Bereiches, wie ungefähr von 0,01 O/o bis 20 O/o und vorzugsweise ungefähr von 0,10 O/o bis 10 O/o, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, vanieren.
Ein Verdickungsmittel kann ebenfalls in die vorliegende Färbezusammensetzung eingearbeitet werden.
Vorteilhafterweise kann eines oder können mehrere von diesen in Haarfärbemitteln üblicherweise benutzten Mitteln, wie Natriumalginat oder Gummiarabicum oder Cellulosederivate, wie Methylcellulose oder das Natriumsalz von der Carboxymethylcellulose, oder acrylische Polymere, wie das Natriumsalz von Polyacrylsäure, oder anorganische Verdickungsmittel, wie Bentonit, benutzt werden. Die Menge des Verdickungsmittels kann innerhalb eines grossen Bereiches variieren, wie ungefähr von 0,1 Gewichtsprozent bis 20 Gewichtsprozent und vorzugsweise ungefähr von 0,5 Gewichtsprozent bis 5 Gewichtsprozent.
Die Anteile von Hydroxyalkylnitroanilinfarbstoffen in den Zusammensetzungen nach der Erfindung können ebenfalls innerhalb eines grossen Bereiches variieren, wie von ungefähr 0,001 /o bis mehr als ungefähr 5 O/o, insbesondere von ungefähr 0,001 6/o bis 3 o/o. Der Wassergehalt der Zusammensetzung ist im allgemeinen der Hauptbestandteil und kann ebenfalls innerhalb eines grossen Bereiches in starker Abhängigkeit von der Menge der anderen Zusätze variieren. So kann der Wassergehalt nur 10 O/o und vorzugsweise ungefähr 70 O/o bis 90 O/o betragen.
Die Farbzusammensetzungen nach der Erfindung sind wässrige Zusammensetzungen. Der Ausdruck wässrige Zusammensetzung wird hier in seinem üblichen allgemeinen Sinne angewendet, indem er jegliche erfindungsgemäss definierte, Wasser enthaltende Zusammensetzung umfasst. Dazu gehören echte Lösungen von Farbstoffen in einem wässrigen Medium, entweder allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen, die auch in dem wässrigen Medium aufgelöst oder dispergiert worden sind. Der Ausdruck wässrige Zusammenset zung zu erfasst auch jegliche Mischung von Farbstoff mit dem wässrigen Medium allein oder zusammen mit anderen Bestandteilen. Der Farbstoff kann in dem Medium kolloidal dispergiert oder bloss innig damit vermischt sein.
Das wässrige Medium kann ein wässriges, alkalisches, wässriges neutrales oder wässriges saures Medium sein. Darüberhinaus kann das wässrige Medium ausser Wasser ein Lösungsmittel, z. B. Äthanol, enthalten. Der letztere kann als übliches Lösungsmittel angewendet werden, um das Auflösen des Farbstoffes oder eines anderen organischen Stoffes zu verstärken.
Die wässrigen Zusammensetzungen nach der Erfindung können viele Formen annehmen. So können sie dünn- oder dickflüssige Flüssigkeiten, Pasten, Gelee usw. sein.
Typische Färbezusammensetzungen für das Färben von menschlichem Haar werden unten angegeben:
1. Alkalische Zusammensetzungen allgemeiner bevorzugter
Bereich Bereich Farbstoff 0,001 - /o 0,001 - 20/0 Oberflächenaktives
Mittel 0,01 200/o 0,10 10 /o Alkali 0,1 - 10 /o 0,25 - 5 0/0 Verdickungsmittel 0,1 - 20 O/o 0,5 - 5 0/0 zugegebene Säure pH 7 - 11 pH 7,5 - 9,5 Wasser auf 100 6/0.
Die oben angegebenen Farbstoffe, oberflächenaktive Mittel, Alkalien, Verdickungsmittel, Säuren und deren Verbindungen, können in den Mengenanteilen, die in der unmittelbar vorstehenden Tabelle angegeben worden sind, benutzt werden.
2. Saure Zusammensetzungen
Die sauren Zusammensetzungen sind ähnlich wie die vorstehenden Zusammensetzungen mit Ausnahme, dass die Alkali ausgelassen und die Säure bis zu einem pH von 2,5-7, vorzugsweise von 3,5-6,5, zugegeben wird. Das Netzmittel kann anionisch, kationisch oder nicht ionisch sein oder aus geeigneten Mischungen daraus bestehen, und es kann jeder der oben erwähnten Stoffe angewendet werden. Die Wahl des Verdickungsmittels ist etwas mehr begrenzt, so auf alkylcellulosische Mittel, wie Methylcellulose, und anorganische Mittel.
In bestimmten Fällen können die Netzmittel selbst als Verdickungsmittel wirken.
Oxydafionsfarbstoff-Zusammensetzungen
Die Hydroxyalkylnitroanilinfarbstoffe, die erfindungsgemäss vorhanden sind, sind im allgemeinen mit Oxydationsfarbstoffen verträglich. Demgemäss können sie in Oxydationsfarbstoff-Zusammensetzungen, die für das Färben von menschlichem Haar besonders geeignet sind, angewendet werden. Brauchbare Zusammensetzungen enthalten 1-5 O/w Ammoniak, 2-3 6/o Wasserstoffperoxyd oder Harnstoffperoxyd, 0,005 Olo bis 2 O/o Oxy dationsfarbstoff-Komponenten, 0,001 O/o bis 3 /9 der in obenstehender Formel (1) bezeichneten Verbindung, wie auch Netzmittel, Verdickungsmittel usw. Die Oxydationsfarbstoff-Komponenten können z.
B. p-Phenylendiamin, o-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, p-Toluoldiamin, Resorcin, Hydrochinon, p-Aminophenyl, 2,4 Diaminoanisol, p-Aminodiphenylamin, 4,4'-Diaminodi- phenylamin, 4-Nitro-2-aminophenol, 2-Nitro-p-phenylendiamin, 4-Nitro-o-phenylendiamin und andere bekannte Komponenten sein.
Die Färbezusammensetzungen nach der Erfindung können nach üblichen auf diesem Gebiet benutzten Verfahren hergestellt werden. So können sie durch Lösen oder Suspendieren des Farbstoffes in Wasser in der gewünschten Konzentration hergestellt werden. Mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel können angewendet werden, um das Lösen der Farbstoffe zu erleichtern; in diesem Fall kann der Farbstoff zuerst in dem Lösungsmittel gelöst und dann mit Wasser verdünnt werden. Das Dispergieren der verschiedenen Bestandteile kann durch Erwärmen der Zusammensetzung auf Temperaturen, die zwischen 40 und 1100 C liegen, entweder vor dem Verdünnen oder nachher, ebenfalls erleichtert werden.
Die Färbezusammensetzungen nach der Erfindung können auf dem Haar durch übliche auf diesem Gebiet benutzte Techniken angewendet werden. Bei einer Anwendung z. B. auf lebendem menschlichem Haar auf dem menschlichen Kopf können die Zusammensetzungen mit einer Bürste, einem Schwamm oder anderen Mitteln zum Zustandebringen einer Berührung, wie Eintauchen, aufgebracht werden, bis das Haar mit der Zusammensetzung vollständig gesättigt ist.
Die Reaktionszeit oder die Zeit für die Berührung der Färbezusammensetzung mit dem Haar ist nicht kritisch und kann innerhalb eines grösseren beim Haarfärben angewendeten Zeitraumes liegen, wie einer Zeitspanne von ungefähr 5 Minuten bis ungefähr 2 Stunden und vorzugsweise von ungefähr 5 Minuten bis ungefähr 60 Minuten. Die Temperatur beim Färben kann ebenfalls, wie es auf diesem Gebiet üblich ist, innerhalb weiter Grenzen liegen. So kann die Temperatur beim Färben variieren von ungefähr Raumtemperatur, z. B. etwa 20 C, bis ungefähr 600 C nach oben und vorzugsweise von ungefähr 200 C bis ungefähr 450 C.
Jegliche Hydroxyalkylnitroaniline, die unter die obenstehende Formel (1) fallen, können im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung angewendet werden. Zur Erläuterung können jedoch die folgenden besonderen Verbindungen erwähnt werden:
N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin,
N-(2-Hydroxypropyl)-o-nitroanilin, N-(2,3-Dihydroxypropyl)-o-nitroanilin,
N-Methyl-N-(2-hydroxyäthyl)-o-nitroanilin, N-Äthyl-N-(2-hydroxyäthyl)-o-nitroanilin,
N-(2-Hydroxyäthyl)-m-nitroanilin, N-(2,3-Dihydroxypropyl)-m-nitroanilin,
N-Methyl-N-(2-hydroxypropyl) -m-nitroanilin,
N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-m-nitroanilin,
N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin, N-(2,3-Dihydroxypropyl)-p-nitroanilin,
N-(4-Hydroxybutyl)-p-nitroanilin,
N-(2-Methyl- 1,3 -dihydroxy-2-propyl)-p-nitroanilin,
N-(Tris-hydroxymethylmethyl)
-p-nitroanilin, N-Methyl-N- (2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N-Isopropyl-N-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin,
N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin, N,N-Bis-(2, 3 -dihydroxypropyl)-p-nitroanllin.
Die in den Zusammensetzungen nach der Erfindung angewendeten Farbstoffe können nach verschiedenen bekannten Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel kann ein Nitroanilin unter Anwendung eines geeigneten hydroxyltragenden Alkylierungsmittels oder einer Epoxyverbindung alkyliert werden. Entweder können ein oder zwei Hydroxyalkylsubstituenten eingeführt werden. Wenn der sekundäre N-Substituent ein allgemein übliches Alkylradikal ist (d. h. R in Formel [1] ein niedrigeres Alkyl ist), dann kann er durch Anwendung des entsprechenden Alkylhalogenides, -sulfates oder -p-toluolsulfonates durch ähnliche Methoden, wie sie oben gezeigt worden sind, eingeführt werden. Das einfache Alkylradikal kann zuerst und das Hydroxylalkyl kann anschliessend durch Anwendung eines Alkylenoxydes eingeführt werden.
Wenn die angewendeten Farbstoffe ortho- oder para-Nitroaniline sind, ist die Reaktion zwischen oder p-Nitrohalogenbenzol mit einem entsprechenden primären oder sekundären Amin ein vorteilhaftes Syntheseverfahren.
Die folgenden Beispiele betreffen Zusammensetzungen, die die oben beschriebenen Farbstoffe enthalten.
Beispiel 1
Alkalische Zusammensetzungen (pH 7 oder höher)
Unter Verwendung bestimmter Anteile der folgenden Komponenten, wie nachstehend in den Beispielen 4-8 und 11 näher angegeben, wird eine Mischung hergestellt:
Farbstoff vorgeschriebene Menge
Isopropanol 0,5 ml alkalisches Mittel vorgeschriebene Menge oberflächenaktives Mittel vorgeschriebene Menge
Verdickungsmittel vorgeschriebene Menge Der Farbstoff wird zuerst mit Isopropanol benetzt, und die oben aufgeführten Mittel, wie auch 50 ml Wasser, werden zugegeben. Die Mischung wird dann auf 60 C unter Rühren erwärmt, bis eine einheitliche Dispersion erhalten wird.
Die Mischung wird dann weiter mit Wasser auf ein Volumen von 100 ml verdünnt, und Zitro nensäure wird hinzugegeben, um ein endgültiges vorgeschriebenes pH von 7 oder höher zu ergeben. Die so erhaltene Färbezusammensetzung kann auf natürliches graues Haar, dauergewelltes Haar und weiss gewordenes Haar aufgetragen werden, und man lässt sie in Berührung mit dem Haar 20 Minuten lang bei 30 C verbleiben. Danach wird das Haar mit klarem Wasser ausge waschen und getrocknet.
Beispiel 2
Saure Zusammensetzungen (pH 7 oder niedriger)
Eine Mischung wird folgendermassen hergestellt:
Farbstoff vorgeschriebene Menge
Isopropanol 0,5 ml oberflächenaktives Mittel vorgeschriebene Menge
Verdickungsmittel vorgeschriebene Menge saures Mittel zur Einstellung des vor geschriebenen Wertes von pH 7 oder niedri ger, wobei die einzelnen Mengen in den folgenden Beispielen 4, 6, 9, 10 und 12 angegeben sind. Der Farbstoff wird mit Isopropanol benetzt, und die anderen Bestandteile werden unter Rühren und Erwärmen unter 50 C zugegeben, um eine einheitliche Dispersion zu bilden. Das Haar kann mit diesen Zusammensetzungen wie in Beispiel 1 erwähnt, gefärbt werden.
Beispiel 3
Peroxyd-Bad
Die folgende Zusammensetzung wird hergestellt:
Farbstoff 0,75 g
Isopropanol 2,5 ml Ölsäure 35,0 g
Polyoxyäthylenmonooleat 10,0 g ( Tween 80 )
Isooctylphenylpolyoxyäthanol 3,5 g ( Triton X-100 ) Äthylendiamintetraessigsäure 0,25 g
28 o/o Ammoniak 10,0 ml
Wasser auf 100 ml Eine Portion von 30 ml dieser Zusammensetzung wird mit 30 ml 60/obigem Wasserstoffperoxyd gemischt. Die Mischung kann auf natürliches graues Haar und weiss gewordenes Haar aufgetragen werden, und man lässt es dort 40 Minuten lang bei 30 C verbleiben. Das Haar wird dann mit klarem Wasser ausgewaschen, mit Shampoon gewaschen und getrocknet.
Beispiel 4
Man stellt eine Zusammensetzung nach Beispiel 1 her unter Benutzung von 0,25 g N-(2-Hydroxyäthyl)-onitroanilin, 3,0 g N-Phenyldiäthanolamin (als alkalisches Mittel), 3,0 g Natriumsalz vom N-kokossauren N-Methyltaurin (als Netzmittel) und 3,0 g Hydroxyäthylcellulose (als Verdickungsmittel); das pH ist auf 9,5 eingestellt. Graues, dauergewelltes und weiss gewordenes Haar kann jeweils in starken goldgelben Tönungen innerhalb der drei Haarsorten einheitlich gefärbt werden, und alle Farbtöne sind lichtecht und reibungsfest. Wenn diese Zusammensetzung 3 Monate lang bei 50 C gehalten worden ist und das Haar mit ihr erneut angefärbt wird, sind die Färbungen mit den Anfangsfärbungen in Tönung und Wirkungsgrad vollständig gleichwertig.
Wenn mit dem gleichen Farbstoff eine Zusammen setzung nach Beispiel 2 hergestellt wird, indem 0,25 g Farbstoff, 1,0 g Nonylphenoxypoly (äthylenoxy)-äthanol (Netzmittel) und Zitronensäure bis pH 3 benutzt werden, werden das graue, dauergewellte und weiss gewordene Haar ebenfalls einheitlich und stark in gelben Tönungen gefärbt. Diese Tönungen sind gegenüber Licht und Reibungen beständig. Diese Zusammensetzung wird auch nicht durch Lagern bei 50 C für 3 Monate angegriffen.
Wenn mit dem gleichen Farbstoff eine Zusammen setzung nach Beispiel 3 hergestellt wird, ergibt sie ähnliche schöne starke goldgellxe Färbungen, sowohl auf grauem als auch auf weiss gewordenem Haar, wodurch sich ihre Stabilität gegenüber Peroxyd erweist.
Beispiel 5
Nach Beispiel 1 stellt man eine Zusammensetzung aus 0,3 g N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin, 3,0 g Di äthylentriamin (alkalisches Mittel), 4,0 g Laurinsäurediäthanolamid (Netzmittel) und 3,0 g Methylcellulose (Verdicknngsmittel) her und stellt das pH auf 8,5 ein.
Eine gelbe Färbung von guter Stärke wird einheitlich auf weiss gewordenem, auf grauem und auf dauergewelltem Haar erhalten, die lichtecht und reibungsfest ist.
Wenn die vorstehende Zusammensetzung 3 Monate lang bei 500 C gelagert worden ist und dann wieder auf das Haar aufgefärbt wird, sind die Färbungen ähnlich in Tönung und Wirkungsgrad wie die Anfangsfärbungen.
Beispiel 6
Nach Beispiel 1 stellt man eine Zusammensetzung aus 0,15 g N-(2-Hydroxyäthyl)-o-nitroanilin, 4,0 g Äthanolamin (als alkalisches Mittel) und 2,0 g Natriumdodecylbenzolsulfonat und 3,0 g Natriumcarboxymethyl cellulose her, wobei das endgültige pH bei 8,0 liegt.
Graues, dauergewelltes und weiss gewordenes Haar werden zu gleichen Tönungen mit starkem Goldgelb mit guter Lichtechtheit und Reibungsfestigkeit gefärbt.
Wenn mit dem gleichen Farbstoff eine Zusammen setzung nach Beispiel 2 hergestellt wird, indem 0,4 g Farbstoff, 2,0 g Äthylenglykolmonostearat, 2,0 g Methylcellulose und Milchsäure bis zum pH 5,5 verwendet werden, werden weiss gewordenes Haar, dauergewelltes Haar und graues Haar stark in gelben Tönungen lichtecht und reibungsfest gefärbt.
Beispiel 7
Nach Beispiel 1 werden 0,2 g N-(2-Hydroxyäthyl)-pnitroanilin mit 3 g Äthanolamin (alkalisches Mittel), 3 g kokossaurem Natriumsalz vom N-Methyltaurin (Netzmittel) und 2 g Methylcellulose beim pH 8,5 vereinigt.
Die Färbungen bestehen aus starken grünlich-gelben Tönungen sowohl auf grauem als auch auf weiss gewordenem Haar. die gleichmässig und widerstandsfähig gegen über Reibung sind.
Die Farbzusammensetzung ist, wenn sie bei 500 C 3 Monate lang gelagert worden ist, beständig, weil sie, wenn anschliessend mit ihr gefärbt wird, die gleiche Tönung und Wirkungsstärke wie vor der Lagerung zeigt.
Beispiel 8
Man stellt eine Zusammensetzung nach Beispiel 1 her, indem 0,15 g N-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin, 3,5 g 1,3-Diaminopropan (als alkalisches Mittel), 1,0 g Natriumlignosulfonat (Netzmittel) und 3,0 g Hydroxy äthylcellulose (Verdickungsmittel) angewendet werden und das pH bei 8,0 gehalten wird. Sowohl graues als auch weiss gewordenes Haar werden gleichmässig in starken Tönungen von grünlichem Gelb gefärbt, wobei die Färbungen gleichmässig und reibungsbeständig sind.
Das Farbbad ist, wenn es 3 Monate lang bei 500 C gelagert worden ist, beständig.
Beispiel 9
Nach Beispiel 2 stellt man aus 0,2 g N-(2-Hydroxy äthyl)-p-nitroanilin, 3,0 g Cetylpyridiniumbromid (Netzmittel) und 1,5 g Methylcellulose mit Wasser eine Zusammensetzung her und gibt Weinsäure bis zum pH 6,5 hinzu. Die Färbungen sind starke grünlich-gelbe Tönungen auf grauem und weiss gewordenem Haar, die gleichmässig und reibungsbeständig sind. Das Farbbad ist bei 3 Monate langer Lagerung bei 50 C beständig.
Der gleiche Farbstoff wird nach Beispiel 3 auf grauem und weiss gewordenem Haar angewendet, wobei sich sehr beständige Färbungen ergeben. Das weiss gewordene Haar ist etwas stärker gefärbt als das graue.
Beispiel 10
0,2 g N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin, 1,5 g Äthylendiamin (als alkalisches Mittel), 0,75 g Natriumlaurylsulfat (Netzmittel) und 2,5 g Natriumcarboxymethylcellulose werden nach Beispiel 2 bei einem pH von 9,5 verwendet. Starke gleichmässige grünlich-gelbe Färbungen werden auf grauem, dauergewelltem und weiss gewordenem Haar erhalten, die reibungsbeständig sind.
Der gleiche Farbstoff ergibt in einer Zusammensetzung nach Beispiel 3 starke gleichmässige Färbungen von grünlich-gelben Tönungen auf grauem, dauergewelltem und weiss gewordenem Haar, die reibungsbeständig sind. Das Farbbad ist nach 3 Monate langer Lagerung bei 50 C beständig.
Beispiel 11
Nach Beispiel 1 erhält man eine Zusammensetzung mit 0,25 g N,N-Bis-(2-hydroxyäthyl)-p-nitroanilin 2,0 g N-Phenyldiäthanolamin (als alkalisches Mittel), 3,0 g Kokossäurediäthanolamid (Netzmittel) und 1,0 g Mischpolymerisat von Acrylsäure und Anylsaccharose (Verdickungsmittel), wobei das pH bei 9,0 gehalten wird.
Starke gleichmässige Färbungen in grünlich-gelben Tönungen werden auf grauem, dauergewelltem und weiss gewordenem Haar erhalten. Das Farbbad, das 3 Monate lang bei 500 C gelagert worden ist, zeigte keinen Wechsel in der Tönung und Wirkungsstärke bei anschliessender Färbung.
Beispiel 12
Nach Beispiel 2 erhält man eine Zusammensetzung mit 0,25 g N,N-Bis-(2-Hydroxyäthyl)-p-nitroanilin, 3,0 g polyoxyäthyliertem Nonylphenol und 3,0 g Methylcellulose sowie Essigsäure bis zum pH 3,0. Starke gleichmässige Färbungen werden in grünlich-gelben Tönungen erhalten, die reibungsbeständig sind. Wenn die Farbzusammensetzung 3 Monate lang bei 50 C gelagert worden ist, ergibt sie nach der Lagerung die gleiche Tönung und Wirkungsstärke wie vorher.
Die Herstellung der Farbstoffe sei an folgenden Beispielen erläutert: Präparation a
EMI5.1
Ausgangsstoffe
3,6 Mole = 567 g o-Nitrochlorbenzol
3,6 Mole = 381,6 g Natriumcarbonat (wasserfreies)
7,2 Mole = 440 g Monoäthanolamin
Verfahren
Zu dem geschmolzenen o-Nitrochlorbenzol, das bei einer Temperatur zwischen 110 und 1200 C gehalten wird, wird gepulvertes Na2COs zugegeben. Die Mischung wird unter heftigem Rühren auf 140-1450 C erhitzt.
Nach einer Zeit von ungefähr 40 Minuten wird das vorerhitzte Monoäthanolamin (90-1000 C) in kleinen Portionen in einer Geschwindigkeit zugegeben, so dass die inwendige Temperatur bei 140-145" C gehalten wird.
Die Reaktion ist stark exotherm, und Ammoniak und Kohlendioxyd werden entwickelt. Die orange Farbe der Mischung wandelt sich allmählich ins leicht Rötliche um.
Die Mischung wird dann 90 Minuten lang am leichten Rückfluss gehalten, während dieser Zeit sinkt die inwendige Temperatur langsam von ungefähr 1420 C auf ungefähr 135-1370 C. Die Farbe der Mischung ändert sich nicht wahrnehmbar. Die Mischung wird dann einer Wasserdampfdestillation unterworfen, um nicht in Reaktion getretenes o-Nitrochlorbenzol zu entfernen; von diesem Stoff ist jedoch sehr wenig vorhanden; in ungefähr 3 Litern des Destillates wurden nur wenige Tropfen Ö1 gesammelt. Die in dem Reaktionsgefäss überstehende wässrige Schicht wird dekantiert und die ölige Schicht in einem schwachen Wasserdampfstrom unter guter mechanischer Bewegung in eine Eis-Wasser Mischung gegeben. Es scheiden sich rot-orange Kristalle unmittelbar ab; das gesamte Volumen beträgt ungefähr 4 Liter.
Die feinen Kristalle werden abfiltriert und intensiv mit Wasser gewaschen, bis die Ablaugen neutral sind und kein NaCl mehr vorhanden ist (getestet mit AgNO3).
Das Produkt wird zuerst an der Luft und schliesslich im Vakuum bei 40-50" C getrocknet. Die Ausbeute beträgt 610-620 g, das sind 93-94 0/0 der theoretischen Ausbeute; Schmelzpunkt ist bei 73-750 C (unkorr.); der Chlorgewalt beträgt weniger als 0,2 0/0.
Präparation b
EMI5.2
63 g p-Chlornitrobenzol (0,4 Mol)
Präparation c
EMI6.1
63 g p-Chlornitrobenzol (0,4 Mol)
50 g Monoäthanolamin (0,8 Mol)
0,02 g Kupfer-l-chlorid
30 g Natriumcarbonat (wasserfreies)
Die vorstehende Mischung wird 2 Stunden lang bei 1500 C gerührt, mit 150 ml Wasser verdünnt und fil triert. l : Der erhaltene gelbe Niederschlag wird aus Was- ser umkristallisiert. Es werden goldgelbv Blättchen er halten; der Schmelzpunkt ist bei 110 C.