DE1619148A1 - Verfahren zum Aufarbeiten von Textilien - Google Patents
Verfahren zum Aufarbeiten von TextilienInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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- D06M15/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
- D06M15/19—Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
- D06M15/37—Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
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Description
Bank: Commerzbank AG, Kontq-Nr. 38/57554
Postscheck: Hamburg 250900
1619H8
Firma Polymark Ltd.-, 63 Jeddo Road, Shepherds Bush,
London W. 12, England
Verfahren zum Aufarbeiten von Textilien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Mittel für die
Aufbereitung von Textilien und aus diesen hergestellten Kleidungsstücken, um diese örtlich begrenzt zu verstärken
und die Steifigkeit oder Trag- und Abriebfestigkeit in den betreffenden Abschnitten dieser Artikel und Bekleidungsstücke
zu verbessern.
Textilien und Bekleidungsstücke werden häufig nur an bestimmten Stellen einer besonders hohen Beanspruchung ausgesetzte
Mit Rücksicht auf die Kosten und das Gewicht derartiger Artikel ist es j«doch häufig unerwünscht, .den Gegenstand
vollständig so auszubilden, daß er eine hohe Wider-J0
Standsfähigkeit besitzt, um den Beanspruchungen Rechnung
cd zu tragen, denen nur einzelne Abschnitte unterworfen sind.
co
^ Aufgabe der Erfindung i£ es, diejenigen Abschnitte der
c-j "Textilartikel, welche einer besonders hohen Beanspruchung
ο
ausgesetzt sind, besonders zu verstärken und ihre Wider-
-a-
1619H8
Standsfähigkeit zu verbessern, um die Herstellungskosten
und das Gewicht derartiger Artikel verhältnismäßig gering zu halten und sich daraus ergebende weitere Vorteile zu
erzielen. Es läßt sich dadurch vermeiden, das Kleidungsstück außer Gebrauch zu nehmen bzw. ausscheiden zu müssen,
weil lediglich einzelne Abschnitte desselben einer besonders hohen Beanspruchung ausgesetzt wurden, so daß durch
die Erfindung die Lebensdauer des Bekleidungsstückes verlängert wird und das Tragen dieser Textilien verbilligt
und erleichtert wird.
Insbesondere kann die Erfindung Anwendung finden an den Ellbogen, den Sitzflächen und den Knieabschnitten der verschiedensten
Arten von Kleidungsstücken, wie auch an den Manschetten von Hemden, Jacken u. dgl. sowie an den Kanten
von Taschen, Taschenklappen und allgemein bei Schutzbekleidung, die bei einer Schwerarbeit getragen wird. Daneben ist
es Aufgabe der Erfindung, die genannten Verhältnisse bei Pliegerschutzanzügen und bestimmten Arten von Uniformen zu
verbessern, wie z.B. den Uniformen von Soldaten, bei denen Riemen und Schnallen auf dem Bekleidungsstück aufliegen und
den unter diesen liegenden Stoff besonders stark beanspruchen. Außerdem können auch die Innenseiten von Taschen sowohl der
Bekleidungsstücke von Männern als auch Frauen durch die Er-ο findung verbessert werden, da derartige Teile von Beklei-
dungsstücken oft für die Aufbewahrung von Münzen, Schlüs-
° sein. Werkzeugen u. dgl, benutze werden, die das Innere
cn der Tasche einer starken Beanspruchung aussetzen.
der vorliegenden Erfindung wird eine örtlich beschränk-
5218/68 - 3 - n£Mn1/o
3d-2.1.68 1613148
te Verbesserung der Eigenschaften solcher Textilgegenstände durch ein Verfahren erzielt, nach welchem auf
die örtlich begrenzte Fläche des Textilgegenstandes auf zumindest einer Seite eine Lage oder Schicht aufgetragen
wird, die aus einem löslichen oder dispersiblen synthetischen Polymer besteht, das in einen inerten,
unlöslichen und abriebfesten Stoff durch eine Vernetzung umgewandelt werden kann, wobei die Umwandlung in die vernetzte,
unlösliche und inerte Form des Harzes erreicht oder gefördert wird durch die Einwikrung von Wärme und
Druck auf die polymere Beschichtung.
Die gemäß der Erfindung benutzten polymeren Stoffe können
faser- oder filmbildende Polyamide sein, wie Alkoxy-Alkyl
substituierte Polyamidharze, die abgeleitet slid· von nylonartigen
Gemischen oder können aus löslichen Mischpolyamiden bestehen, die die Verbindung mit Formaldehydharzen
Anwendung finden. Eine weitere Art von Harzen, die gemäß
der Erfindung Anwendung finden kann, sind die vernetzten Acrylharze, die in der Form wässeriger Dispersionen zu benutzen
sind.
Geeignete lösliehe polymere Verbindungen, die in löslicher
Form zur Verfügung stehen, sind mit Alooxy-Alicyl substitute
. - ''■'-'■ P- ierte Polyamidharze, wie Nylon und beispielsweise die Er-
* Zeugnisse, die unter den Namen Calaton CA und'CB oder als
o ■
-s BCI Typ 800 Harz verkauft und hergestellt werden von der
—* "■: ■
I.G.I. Ltd. bzw. der Beiding Chemical Industries.
Weitere lösliche sich vernetzende Polyamidharze, die benutzt
1613148
werden können, bestehen aus einer Lösung von handelsüblichem Äthylalkohol, Wasser und Trichloräthylenaus einer
Mischung von Terpolymer von Hexamethylen-Diamin-Adipat, g-caprolactam und Hexamethylen-Diamin-Sebacat, einem vorkondensierten
Formaldehydharz mit Alcoxy-Alcyl-Gruppen
und vorzugsweise einem Wachmacher.
Eine weitere Gruppe von Harzen, die Anwendung finden kann,
besteht aus wässerigen Lösungen von sich vernetzenden Acrylharzen, wie diejenigen, die verkauft werden unter dem
Handelsnakmen Plextol (hergestellt von Röhm & Haas in Darmstadt) . ·
In allen Fällen enthält die Mischung eine Säure oder eine
säurehaltige Verbindung oder wird dieser hinzugefügt, bevor sie auf den Textilgegenstand aufgetragen wird, wobei
die Wärme und der Druck, die während der Übertragung ausgeübt werden, eine Umwandlung des löslichen oder dispersen
Harzes in eine äußerst inerte und unlösliche Form bewirken.
Polyamidartige Harze von löslicher oder gelöster Form, wie sie vorstehend näher dargestellt sind, lassen sich in Alko-
CD holen oder Gemischen von Alkohol und Wasser lösen und sich
ο ■'"."■.
^ dadurch in Beschichtungsverbindungen umwandeln, die auf den
α Textilgegenstand als Schicht aufgetragen oder aufzusprühen
-» sind oder in der Art einer Folie zu verwenden sind und die
cn
® auch als eine Schicht oder durch Sprühen auf einem zeitweiligen
Träger aufzubringen sind, der vorzugsweise mit
1613148
einer entfernbaren bzw. abzuziehenden geschichtung oder
Folie versehen ist. Werden Dispersionen von Acrylharz benutzt, so können sie als Schicht in der Form aufgetragen
werden, wie sie vom Hersteller gemeiert wird, oder sie können mit einem Eindicker aus Cellulose verstärkt
werden. In allen diesen Fällen kann vor dem Beschichten eine Säure oder ein säurehaltiges Aushärtungsmittel hinzugefügt werden.
Es wurde gefunden, daß bereits sehr dünne Lagen oder
Schichten solcher vernetzter polymerer Verbindungen,
die beispielsweise eine Stärke in der Größenordnung von 5 his 50 Micron aufweisen, ein hohes Maß von Abriebfestigkeit
ergeben, nachdem sie auf den Textilgegenstand unter Anwendung von Wärme aufgebracht sind, durch welche
der polymere Stoff in die Hohlräume des Textile eindringt
und eine Vernetzung hervorgerufen wird, die zu einem polymeren Stoff führt, der verhältnismäßig inert ist gegenüber
den Einflüssen von Wärme und Reinigungsmitteln oder Lösungsmitteln.
Derartige dünne Lagen oder Schichten erfüllen den beabiiöhfcigten.
Zweck, wenn sie auf ein einzelne« Textiler·
cd zetignls aufgetragen werden» selbst unttr der Vorausset-
Jg zung, daß e» sich um einen verhältnismäßig leichten $off
ο handelt. Die Auftragung solcher Lagen oder Schichten kann -» auf die verschiedensten Weisen erfolgen. Beispielsweise
°* ist es möglich, eine Übertragung vorzusehen, bei welcher
ein polymerer Stoff in löslicher Form auf einen zeitwei-
ligen Träger aufgebracht wird, der entweder natürliche Lösungseigenschaften
besitzt oder vorläufig mit einer lösbaren Schicht beschichtet ist. Eine derartige Übertragung
läßt sich einfach durchführen und kann entweder durch eine durchgehende Beschichtung des polymeren Stoffes erfolgen
oder durch eine geeignete Auftragung auf gesonderte Stellen des zu behandelnden Textilgegenstandes, unter Verwendung
des zeitweiligen Trägers.
In bestimmten Anwendungsfällen kann die Aushärtung des Harzes
ausschließlich durch die Anwendung von Wärme erfolgen. Vorzugsweise wird jedoch eine Säure oder efci-e säurehaltige
Verbindung benutzt, um die Vernetzung zu fördern und die Bildung einer unlöslichen und inerten Verbindung an Ort und Stel·*
Ie auf der zu behandelnden Textilie. Geeignete Aushärtungsmittel sind organische Säuren, und zwar vorzugsweise solche
Säuren, die bei normaler Temperatur fest sind,oder Ammonium- oder Amidsalze von organischen oder anorganischen Säuren.
Eine typisohe, für den vorliegenden Zweck geeignete organische Säure ist Zitronensäure oder stattdessen Substanzen derselben wie Ammoniumci trat, mit dem Säuren auch bei an$fceig«nder Temperatur zu halten eind» p*r*rtige säuren oder eäure-
!*!%**· Ver>indt«*n *ixn& für den vorliegenden Zwecfc betonte der« gttignat, dft ei· bei *a»fce»p«i-atu* praktisch inaktiv
ο
*f Mim hinsicbtllch «er FBrderun« der Vtrofttxung, so daß Über-
ο tragungtn, die durch da« leichicht^n ein·« »•itweiligen TrM-
-* ger· mit einer löüichen poly«*Fcn Verbindung eraeugt w»rden
• und ein d^neiifeeprec^-eMs1« AushäriungeraitfceX g«Btlgend Halt-
cnrkeit besitzen und auch bei einer lungeren Lagerung nicht
angegriffen werden. Daneben tritt die Aushärtung jedoch
schnell und wirkungsvoll ein, wenn die Harzschicht oder
Harzlage auf den zu bearbeitenden Artikel aufgetragen wird. Bei der Übertragung erfolgt eine solche Anbringung
vorzugsweise unter einer Temperatur in der Größenordnung von ,100 bis 2500 G, und zwar insbesondere bei I50 bis
220° C und unter einem spezifischen Druck von 0,7 bis 4,2 kg/cm . Bei einem derartigen Verfahren werden der
Druck und die Temperatur über einen Zeitraum von 2 bis 10 Sekunden aufrecht erhalten, der genügt, um eine vollständige
Aushärtung zu erzielen, so daß der zeitweilige Träger von dem behandelten Textilgegenstand abgezogen
oder entfernt werden kann.
Wenn es zweckmäßig erscheint, können Weichmacher der
Mischung zum Beschichten hinzugefüg-t werden, um die
Fließfähigkeit zu verbessern und die Flexibilität des Filmes. Geeignete Weichmacher für die Pblyamidharze
sind organische stoffe, die Hydroxyl-Amid- oder Sulphonamid-Gruppen
enthalten, wie z.B. N-äthyl-toluol*Sulphonamid, Polyäthylen-Glycol und Tri-Dipropylen-Glycol-Phbs-*
phat. Für Acrylstoffe sind Ester geeignet, wie Dioetyl-Phthalat und Tritoluol-Phosphat.
<£> Hervorzuheben ist weiterhin, daß auch die be^chichtetien
"^ Filme transparent sein können, wenn es gewünscht wird
ο oder stattdessen mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt
-» sein können, wie beispielsweise wenn die nach der Erfin-
m dung verstärkten Flächen unterscheidungskräftig sein
ο
. 68 -8- 161SU
Bei Durchführimg der vorliegenden Erfindung wird das
ausgewählte Harz in einem Lösungsmittel gelöst, beispielsweise einem Äthanol-Wasser-Gemisch, dem ein kleiner
Anteil von einem Aushärtungsmittel zugefügt werden kann sowie gegebenenfalls ein Weichmacher und ein Farbstoff,
wenn eingefärbte Flächen gewünscht werden. Dieses Verfahrens ist allgemein anwendbar bei Harzen der
Polyamidart, während, im Falle von Acrylharzen diese vorzugsweise in der Form einer wässerigen Dispersion
Anwendung finden.
Die Harzlösungen können als Schicht oder durch Aufsprühen auf dem zu behandelnden Textilgegenstand aufgebracht werden.
Stattdessen können auch sich selbst tragende Folien nach bekannten technischen Verfahren aufgebracht werden.
Vorzugsweise werden solche Lösungen benutzt, um eine Wärmeübertragung zu erwirken, bei welcher die Mischung entweder
durchgehend auf einem Träger angebracht wird, der mit einer abzulösenden Schicht versehen ist, oder es
werden bedruckte Flächen von einer gewünschten Form und Größe auf einem geeigneten Träger erzeugt mittels eines
Siebdruckverfahrens, wobei ebenfalls eine lösbare Schicht vorgesehen ist. Diese Trägerschicht oder auch der zeiten weilige Träger sollte in seinen Ausmaßen gleichbleibend
ο
<s> sein und während des Übertragungsvorganges der Wärme
<s> sein und während des Übertragungsvorganges der Wärme
und dem Druck standhalten. Geeignete Stoffe für die Aus-
_, bildung des Trägers sind deshalb Cellulose-Triacetat-
m Folie oder eine Schicht, die aus Papier und einer PoIy-
esterfolie besteht.
.·. , =5218/68 - 9 - 1C1Q1/P
Das Beschichten läßt sich nach jedem geeigneten Beschichtungsverfahren
durchführen, wobei es sich als zweckmäßig gezeigt hat, wenn die Beschichtung nach ihrem Trockneneine
Stärke von 5 bis 50 Micron aufweist. Zwei für die
Erfindung typische Arten von Stoffen besitzen eine Beschichtung, die im trockenen Zustand eine stärke von
15 -3 Micron bzw. 30-5 Mieferon aufweist. Das beschichtete
Übertragungsmittel wird in Stücke geeigneter Größe .geschnitten, die jeweils entweder gleichmäßig auf ihrer
gesamten Oberfläche beschichtet sein können, wenn eine gleichmäßige Beschichtung vorgesehen xtfurde, oder die
eine besondere Form oder ein Muster einer Beschichtung tragen, das innerhalb des Umfanges von jedem Materialstück
liegt. Anschließend werden diese Stücke· unter Anwendung von Wärme und DrUok auf die ÖrS'tlich beschränkten
Flächen des Textilgegenstandes oder Bekleidungsstückes aufgetragen, um diese zu verstärken oder ihren Widerstand
zu erhöhen. Als Ergebnis der Wärme- und Druckanwendung durchdringt die ursprünglich lösliche Schicht auf dem
Träger die Fasern des Textilgegenstandes, wobei gleichzeitig der Harzbestandteil durch Vernetzung zu einer Form
aushärtet, die ein im'Wesentllchen inertes Produkt darstellt,
durch das eine Zone höherer Tragfestigkeit ge-
^ schaffen wird.
J^ Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele zeigen Ausführüngs-
^ formen der Erfindung, bei welchen eine Schicht auf einem
^ Träger flüssig gemacht wird'diteh Wärme und"Drück und der
Träger später entfernt wird.
- 10 -
5218/68 - 10 - 1 fi 1 Q ί / P
Wd - 2.1.68 Ib Ial4ö
Die nachfolgende Darstellung richtet sich auf ein typisches
Beispiel für eine Übertragung, mit welcher die vorliegende Erfindung ausgeübgt wird.
Es wurde eine Lösung hergestellt durch Lösen von 15 Anteilen
eines gelösten linearen Polyamids der Methoxy-Me thy I-Ny Ion-Art
und bestehend aus Calaton CA oder CB in 85 Anteilen (alles Gewichtsanteile) einer Mischung bestehend aus 70 Volumenprozent
Äthanol und 30 Volumenprozent Wasser. Außerdem wurden 0,3 Anteile Zitronensäure hinzugefügt mit einem wahlweisen
Zusatz von drei Gewichtsanteilen von N-A* thyl-Toluol-S ulphonamid
als Wächmacher. Die sich daraus ergebende Mischung für
die Beschichtung wurde gleichmäßig verteilt auf einem Streifen aus Papier, der vorläufig beschichtet ist mit einer Äthylen-Terephthalat-Polie
von der Stärke 50.
Diese Beschichtung erfolgte in der Weise, daß nach einem Trocknen eine Trockenstärke von 30-5 Micron vorlag.
Von dem beschichteten Streifen wurden Abschnitte abgeschnitten, deren Größe geeignet war zum Versteifen der Abschnitte unter
den Schultern eines Fliegeranzuges, der aus einem Terylentuch
hergestellt war. Anschließend wurden die abgeschnittenen Stücke
cd auf die ausgewählten Abschnitte des Anzuges aufgelegt und gegen
ο ---'■-
co diese gedrückt mittels eines aufgeheizten Druckstempels bei
co
^ einer Temperatur von 200° C und einem Druck von etwa 3,8 kg/
2 '
cm für 7 Sekunden.
cm für 7 Sekunden.
Vorzugsweise wird die Oberfläche des Stoffes, der einem besonders starken Abrieb unterliegt, dadurch behandelt, daß ein
- 11 -
5218/68 · - 11 -
geeignet geformetes Stück des beschichteten Streifens mit
diesem Abschnitt durch Niederdrücken und unter dem Einfluß
von Wärme und Druck verbunden wird. In einigen Fällen kann jedoch auch die abgekehrte Seite des Stoffes behandelt werden,
w§nn dadurch eine wesentliche Verbesserung in der Tragfestigkeit
erreicht wird.
Infolge der Anwendung von Wärme und Druck wurde die Beschichtung
in die Pasern eingedrückt.und härtete durch die Einwirkung
der erhöhten Temperatur und der Zitronensäure aus. Nach einem Entfernen des Textilgegenstandes von der Presse
wurde der vorläufige Träger für die Schichtlage entfent, so
daß die behandelte Oberfläche des Textilgegenstandes freigelegt
wurde, die eine erheblich verbesserte Tragfestigkeit
und Abriebwiiderstandsfähigkeit aufwies. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß diese behandelten Flächen auch gegen widerholtes
Waschen und/oder Trockenreinigen unempfindlich sind.
Es ist augenscheinlich, daß die gleichen Maßnahmen getroffen
werden können zur Verstärkung anderer Abschnitte von Textilgegenständen,
wie überhaupt bei einem großen Sortiment von Textilgegenständen,
die getragen werden, d.h. also an Uniformen> ..Schutzbekleidungsstücken für Schwerarbeit u. dgl.
co Beispiel 2;
.C^ Eine Lösung von 20 Gewichtsanteilen Calaton CB in 60 Anteilen
ο ■'■.- -.-·■■ - - "-■_■"
^- von herkömmlichem Äthylalkohol und 19,5 Anteilen von Wasser
wurde unter starkem Rühren aufbereitet. Anschließend wurden
0,5 Anteile Zitronensäure hinzugefügt.
- 12 -
Wd - 2.1.68
Diese Lösung wurde auf eine Seite einer Rolle von 60 Micron
Cellulose-Triacetat-Hlm als Schicht mit einer Trockenstärke
von etwa 30 Micron aufgetragen.
Die von dieser Rolle abgeschnittenen Stücke wurden auf Ärmelaufschläge,
Ellbogen und Taschenfutter von Overalls bei einer Temperatur von 195° C und einem Druck von 1,4 kg/cm sechs Sekunden
aufgetragen. Nach diesem Auftrag wurde der Acetatfilm entfernt.
Derartige Overalls- zeigten wesentlich verbesserte Gebrauchseigenschaften
als unbehandelte vergleichbare Kleidungsstücke.
Eine ähnliche Lösung wie unter Beispiel 2 beschrieben wurde als Schicht auf einen 50 Micron starken Polyesterfilm in
einer Trockenstärke von etwa I5 Micron aufgetragen. Die von
dieser Rolle abgeschnittenen Stücke wurden auf die Taschenfutter von Anzügen bei einer Temperatur von I850 C und einem
Druck von 2,1 kg/cm über die Dauer von zehn Sekunden aufgetragen. Anschließend wurde der Film entfernt.
In den derart behandelten Taschen traten keine Löcher auf
co wie in den nicht behandleten.
ο
ο
σ Beispiel 4;
—» Eine Lösung wurde nach folgenden Verhältnissen hergestellt:
cn
15 Anteile von einem Terpolyamid mit 21 % Hexamethylen-Diamino
Adipat, 54 % β-cäprolactam und 25 % Hexamethylen-Diamin-Sebacat
wurden in 79,5 Anteilen von einer Mischung aus N-Butanol
und Wasser im Verhältnis van 8O : 2Q unter starkem
-Umrühren geEst, Anschließend wurden 5 Anteile einer
Lösung von vorkondensiertem Melarnin-Formaidehydhar·?
mit. 35 % Methoxy-Methyl-Gruppen hinzugefügt* woshei
diese· Lösung eine Konzentration von 80 % in einer Misehung
aufwies, die aus 80 ? 20 (Gewicht) Wasser und herkommliahen Äthylalkohol·besteht* Weiterhin wurden
0,5 Anteile von Maleinsäure«Anhydrid hinzugefügt.
Die Lösung wurde auf Blätter eines Laminats von Poly«-
eBterfolie und Papier aufgedrückt in Großen, wie sie er*
forderlich sind für die Verstärkung von Ellbogen, Taschen
u. dgl. unter einer Trockenstärke von ~?Q Mioron, Anschlies~
send wurden diese Filme auf die BekMdungsstücke bei einer Temperatur von 200° C unter einem Druck von 2,8 kg/cnr in
fünf Sekunden aufgetragen, .
Die auf diese Weise behandelten Kleidungsstücke zeigten ein
hohes, Ausmaß von Trag-- und Abriebwiderstand an den behandeln
ten Flächen, während andere Abschnitte des Bekleidungsstückes, die nicht in dieser Art und Weise behandelt wurden und. einer
stärkeren Beanspruchung ausgesetzt wurden, deutliche Anzei-*
chen von Abnutzung zeigten*
Beispiel 5: Dieses Beispiel beschreibt ein Verfahren zum Auf- ,
tragen einer Schutzschicht auf gesonderte Abschnitte von Klei-»
düngsstücken, die" einer besonderen Beanspruchung ausgesetzt
on . . ·
m sind.
m sind.
17 Anteile von^einem· Gopolya-mid. mit 1B Gewichtsppozent Hexa*
5218/68 -Π- 1RiQI/β
Wd - 2,1.68 Ib I y 148
methylen-Diamin-Adipat und 55 Gewichtsprozent von S-*
eaprolaetara wurden.in 77*5 Anteilen einer Mischung von
herkömmlichem Äthylalkohol, Wasser und Trichloräthylen
im Verhältnis van 7'Q?15;15 Volumenanteilen unter star·*
kern Umrühren gelöst. Anschließend wurden fünf Anteile von Melaminr-Forrnaldehyd-Harz mit 35 % Methoxy-Methyl-Gruppen
in Lösung (wie bei Beispiel 4) und 0,5 Anteile von Zitronensäure hinzugefügt. Diese Lösung wurde als
Schicht aufgetragen auf einer Rolle aus einem 60 Micron Cellulose^Triacetatfilm,
Von der Rolle wurden Stücke in der erforderlichen Form abgeschnitten und auf Taschenfuttern und Manschetten
unter Wärmeeinfluß aufgesiegelt. Dies erfolgte bei 18O° C
und einem Druck von 2,1 kg/cm über sieben Sekunden, Nach dem Versiegeln wurde der Acetatfilm entfernt,
Vergleiche mit nicht behandelten Bekleidungsstücken zeigten,
daß die Lebensdauer der behandelten Bekleidungsstücke teerheblioh
länger ist,
^3 Ein vernetzendes Acrylharz in Latexform, nämlich Plextol
ο -"■■"■
to B58a von Rahm & Haas aus Darmstadt, wurde beschichtet, -
^ so daß sich eine Rolle eines Polyesterfilmes von 50 Mi-
2^ cron ergab mit einem Gewicht von 35 gm/sq. m, nach dem
cn ■■-■-. .-■:'
σ» Traqkne.ru
. 5218/68 - 15 - λ ο -ι η -ι / ρ
-a. 1.68
Die yon dieser Schicht abgeschnittenen Stücke wurden an
den Schultern und Taillen eines Fliegeranzuges bei einer Temperatur von 200° C unter einem Druck von 1,4 kg/cm
in fünf Sekunden, und zwar an den Stellen aufgesiegelt,
an denen der Anzug besonders beansprucht wird. Dadurch wurde die mögliche Nutzungsdauer des Anzuges erheblich
verbessert.
Bei allen vorgenannten Beispielen wird der beschichtete Träger bei einer Temperatur getrocknet, die unterhalb
derjenigen liegt, bei welcher ein Aushärten des Harzes oder der Harzmischung eintritt, im allgemeinen bei einer
Temperatur von über 90° C. Das beschichtete Erzeugnis besitzt dann eine große Haltbarkeit, und die beschichteten
Artikel können über längere Zeiträume gelagert werden, ohne daß eine Aushärtung eintritt. Wenn ein Auftrag
unter Wärme und Druck auf einem Textilartikel stattfindet, so erfolgen diese Vorgänge unter einer Temperatur,
welch« normalerweise über der Aushärtungstemperatur in
der Größe von 100 bis 250° G ließt, bei welcher eine
Übertragung der beschichteten Lage in die Hohlräume des Textilgegenstandes oder Bekleidungsstückes eintritt
und das übertragene Material in eine inerte und unlös-
to liahe Form an Ort und Stelle auf dem Textilartikel um-
cd gewandelt wird.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die Anwendungs-
σ> fälle, bei denen die Harzlösung oder Dispersion auf
einem Träger aufgeschichtet wird und der Träger nach
- IC -
5218/68 - 16 - 1 R 1 q 1
2.1.68 Wd Ib iy 1
dem heißen Versiegeln der Beschichtung mit der Textilie
oder einem anderen Artikel wieder entfernt wird. Die Erfindung erfaßt vielmehr auch solcheAnwendungsfälle,
bei denen selbsttragende Foliaider Harzverbindung verarbeitet
werden sowie diejenigen Vorgänge, bei denen eine Lösung oder Dispersion in flüssiger Form auf
einen Träger aufgebracht wird, bevor sie mit einer anderen Oberfläche verbunden wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung wiedergegeben. Das dort gezeigte Bekleidungsstück 10 läßt
sich örtlich begrenzt verstärken mittels einer Beschichtung 9* Die Beschichtung 9 besteht aus einer löslichen Harzverbindung,,
welche als eine Schicht auf einem zeitweiligen Träger 9 aufgetragen ist in einer Art und Weise, wie sie
im Zusammenhang mit den vorstehenden Beispielen beschrieben ist, und unter einer Temperatur getrocknet wurde, die
unterhalb der Aushärtungstemperatur liegt. Diese beschichtete Oberfläche des vorläufigen Trägers 9 wird mit der Oberfläche
des Bekleidungsstückes 10 in Berührung gebracht und dem Einfluß von Wärme und Druck ausgesetzt, welche mittels
der Teile 11 und 12 aufgebracht werden, die Bestandteile sind von einer mit Wärme arbeitenden Versiegelungspresse.
Nach Vollendung der Versiegelung wird die Presse 11,
^j wieder geöffnet und der vorläufige Träger 9 abgezogen,
■c» wobei das ausgehärtete Harz an Ort und Stelle auf der
^ Oberfläche des Bekleidungsstückes 10 verbleibt.
cn
Oi ■
Oi ■
Claims (1)
- 5218/68 "-«--■ 161.91Wd - 2.1.681*Patentansprüche1. Verfahren zum.örtlich beschränkten Verbessern der Beschaffenheit von Textil- und Bekleidungsstücken, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Teilabschnitt der Textilie, der beim Gebrauch einer höheren Beanspruchung ausgesetzt ist als die übrigen Abschnitte, eine Lage oder Schicht aus einer löslichen oder dispersiblen,. synthetischen Polymerverbindung. aufgetragen wird, die durch Vernetzung in ein inertes, unlösliches und abriebfestes Material umwandelbar ist und daß die Lage oder Schicht an Ort und,Stelle auf der Textilie -unter Wärmezufuhr in eine inerte, unlösliche und abriebfeste Verbindung umgewandelt wird. · ...2. Verfahren nach Anspruch 1,.dadurch gekennzeichnet, daß auf einen ausgewählten Abschnitt der Textilie eine getrocknete Schicht auf getragen wird,... die aus einer Lösung oder Dispersion, einer Polymerverbindung hergestellt ist, und unter Wärmezufuhr und Druck in mindestens eine Oberfläche des Textilgegenstand'es eingearbeitet und an Ort und Stelle in einen inerten, unlöslichen und abriebfesten Stoff umgewandelt wird.<=> 5. Verfahren nach einem oder beiden der vorhergehen- ~~* den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durcho Temperatur und Wärme zu übertragende Schicht mit einer Trägerschicht für die Temperaturübertragung versehen ist,5218/68 -e. 1619H8Wd - 2.1.684. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht mit einer Säure oder einem säurehaltigen Aushärtungsmittel versehen ist, das bei Raumtemperatur inaktiv ist und bei höherer Temperatur die Aushärtung und Vernetzung der Polymerverbindung auf der zu behandelnden Oberfläche des Textiles unterstützt. , .5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerverbindung aus einem faser- oder filmbildenden Polyamidharz besteht mit Alcoxy-Alcyl-Gruppen als Substituent.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerverbindung aus einem Copolyamid besteht, das in einer Alkohol-Wasser-Mischung löslich ist,und vorkondensierten Formaldehydharz mit Alcoxy-Alkyl-Gruppen.7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Copolyamid ein Terpolymer ist aus Hexamethylen-Diamin-Adipat, £-caprolactam und Hexamethylen-Diamin-Sebacat, und die Verbindung ein Melamin-Formaldehyd-Vorkonden satharz enthält mit Mefexy-Methyl-Gruppen. ■8.'Verfahren'nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich-i'daß die'Polymerverbindung ein sich vernetzendes cn
°* Acrylharz-in der Formieiner wässerigen Dispersion ist.H52l8/68 "-*-■ 1619 UBWd - 2.1.689. Verfahren nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerverbindung eine Lösung oder Dispersion eines Mittels ist, das geeignet ist zur Herstellung einer als Schicht aufzutragenden Mischung und dass die Mischung eine Säure oder ein säurehaltiges Aushärtungsmittel aufweist, mit dem die Vernetzung des Harzes oder der Harze zu fördern ist.10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerverbindung oder die daraus hergestellte Mischung zum Beschichten einen Weichmacher enthält.11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Träger mit einer Lösung oder Dispersion aus einem Polymerharz oder -harzmischung und einer organischen Säure oder säurehaltigen Aushärtungsmittel beschichtet wird, die Beschichtung bei einer Temperatur getrocknet wird, die unterhalb der Aushärtungstemperatur liegt und daraufhin das Erzeugnis zun Verstärken von ausgewählten Abschnitten von Textilgegenständen oder Bekleidungsstücken durch Auftrag des beschichteten Trägers auf diesen ausgewähltencd Abschnitt des Artikels unter einer Temperatur gebrauchtwird, die über der Aushärtungstemperatur des Harzes oderQ der Harzmischung liegt, wobei eine Umwandlung an Ort und _» Stelle auf dem Textilartikel oder Bekleidungsstück in°» eine inerte und unlösliche Verbindung bewirkt wird.5218/68 -*- 16Ϊ9Η8WcL- - 2.1.68IO12. Nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 bis Il hergestelltes Textilerzeugnis mit örtlich begrenzten Flächen oder Zonen,- die mit einer die Tragfestigkeit erhöhenden Oberfläche versehen sind, welche aus einer inerten, unlöslichen und abriebfesten Polymerverbindung besteht, die auf dem Artikel an Ort und Stelle durch Reaktion unter erhöhter Temperatur aus einer löslichen oderdispersiblen, synthetischen zu vernetzenden Polyamidverbindung hergestellt ist.9 0 9 8 A 0 / 1 5 6 0
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