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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Siebdruck-Reflexionstransfers
und die Verwendung eines verfahrensgemäß hergestellten Siebdruck-Reflexionstransfers
zur Applikation auf ein Substrat sowie ein Siebdruck-Reflexionstransfer
mit einer bei Herstellung nach diesem Verfahren erhaltenen Schichtfolge.
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Unter
einem Reflexionstransfer im Sinne der vorliegenden Erfindung wird
ein Transfer verstanden, dessen reflektierende Eigenschaften auf
der Verwendung einer Farbe oder eines Trägermaterials beruht, in dem
sich eine Vielzahl kleiner reflektierender Teilchen befinden.
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Derartige
Reflexionsfarben sind seit langem bekannt. Die Reflexionseigenschaft
dieser Farben beruht darauf, dass sich in der Farbmasse eine Vielzahl
kleiner reflektierender Teilchen befindet. Derartige Teilchen können sphärische Gestalt
haben und aus Metall, Glas, metallbeschichtetem Glas oder metallbeschichtetem
Kunststoff bestehen. Eine geeignete Farbe wird z. B. unter den Handelsnamen "Reflec 100" sowie "Reflec 200" vertrieben.
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Es
sind auch Farben bekannt, bei denen die Reflexionsteilchen in Form
von Splittern vorliegen.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter Reflexionsfarben auch
farblose oder durchscheinende Träger
und Lacke verstanden, soweit sie Reflexionsteilchen enthalten.
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Nach
dem Stande der Technik können
derartige Farben nur im Siebdruck-Direktverfahren verwandt werden,
ohne die Reflexionseigenschaften im wesentlichen einzubüßen.
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Bei
dem Siebdruck-Direktverfahren wird die Reflexionsfarbe direkt auf
ein Substrat aufgedruckt. Als Substrate können Textil- und Kunststoffbahnen verwendet
werden. Das Bedrucken von verarbeiteten Textilien, wie Hemden, Jacken
und T-Shirts ist ebenfalls möglich.
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Das
bekannte Siebdruck-Direktverfahren umfasst die folgenden Arbeitsschritte:
- 1. Einbringen und Positionieren des zu bedruckenden
Substrates in die Druckvorrichtung,
- 2. optionales Aufdrucken/Aufbringen einer Grundierung, z. B.
aus Plastisol,
- 3. Aufdrucken/Aufbringen der Reflexionsfarbe.
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Je
nach Eigenschaften der verwendeten Grundierung und der Reflexionsfarbe
können
zwischen den einzelnen Verfahrensschritten weitere Trocknungsschritte
vorgesehen sein.
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Durch
das Siebdruck-Direktverfahren können
hochqualitative Drucke auf den genannten Substraten erstellt werden,
wobei die Reflexionsfarbe ein sehr gutes Reflexionsvermögen aufweist.
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Das
Siebdruck-Direktverfahren weist jedoch eine Reihe von Nachteilen
auf. Der Bedruck von konfektionierten Textilien wie Hemden oder
Jacken ist äußerst schwierig,
da die vorhandenen Nähte
oder andere Applikationen an dem Textil den Druckvorgang stören oder
verhindern. Auch ist eine exakte Positionierung des zu bedruckenden
Textils in der Druckvorrichtung notwendig, was zu einem erhöhten Arbeitsaufwand
führt.
Hinzu kommt, dass die vorgefertigten Textilien in die Druckerwerkstatt
verbracht werden müssen,
was einen erhöhten
Transportaufwand mit sich führt.
Der Druck von Kleinserien beinhaltet jeweils die aufwendige Umrüstung der
Druckvorrichtung, was ebenfalls nachteilig ist.
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Insbesondere
bei dem häufigen
Kundenwunsch nach dem Druck von Kleinserien, die anschließend verkauft
werden und in Abhängigkeit
der Marktnachfrage mehrfach aufgelegt werden sollen, führt die
Notwendigkeit, die Druckvorrichtung jeweils mit den entsprechenden
Druckeinrichtungen auszurüsten,
zu einem erhöhten
Arbeits- und Kostenaufwand.
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Um
den Kundenwünschen
nach wiederauflegbaren Kleinserien, eine bessere Maschinenauslastung
durch verringerte Rüstzeiten
sowie die Möglichkeit
zu schaffen, die Applikation auf die Substrate unabhängig von
dem Standort der Druckvorrichtung zu machen, werden bekanntermaßen Transfer-Systeme
verwendet.
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Die
bekannten Siebdruck-Transfer-Systeme werden wie folgt hergestellt
und verwendet:
Vorlage eines Transferträgers, z. B. aus silikonisiertem
oder gewachstem Papier,
Aufbringen/Aufdrucken der Farbe,
Aufbringen/Aufdrucken
eines Klebers.
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Sollen
mit den genanten Transfer-Systemen Motive hergestellt werden, so
sind die Motive spiegelverkehrt auf den Transferträger zu drucken.
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Derartige
Transfer-Systeme können
in einfacher Weise kostengünstig
und in hohen Stückzahlen hergestellt
werden.
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Die
hergestellten Transfers können
zum Kunden verbracht und dort je nach Bedarf mittels einer einfachen
Transferpresse auf die gewünschten Substrate
appliziert werden. Dabei ist es möglich, dass der Endkäufer aus
einer Vielzahl von vorgefertigten Transfers ein Motiv auswählt und
auf ein von ihm ebenfalls individuell ausgewähltes Substrat applizieren
lässt.
Durch die Verwendung derartiger Transfersysteme ist es möglich, an
nahezu beliebigen Verkaufsorten Substrate bereitzustellen, die mit Motiven
gemäß der Kundenwünsche versehen
werden.
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Die
Applikation erfolgt indem das Substrat in die Transferpresse eingebracht
und positioniert, das Transfer mit der Klebstoffschicht auf das
Substrat aufgebracht und positioniert, das Transfer mittels Transferpresse
unter Zuhilfenahme von Druck und gegebenenfalls erhöhter Temperatur
auf dem Substrat appliziert, das mit dem Motiv versehene Substrat aus
der Transferpresse entnommen und der Transferträger von dem Substrat entfernt
wird.
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Es
zeigt sich jedoch, dass bei Verwendung von Reflexionsfarben in den
bekannten Siebdruck-Transfersytemen, die Reflexionsfarben nach der
Applikation auf das Substrat in unerwünschter Weise kaum mehr Reflexionseigenschaften
aufweisen.
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Aus
der
DE 1 446 828 B ist
der Aufbau eines Reflexionstransfers bekannt, der aus einer Klebemittelschicht,
einem darüber
angeordneten Wärmesperrfilm
und einer darüber
angeordneten Bindemittelschicht mit den Reflexionspartikeln besteht.
Insofern ist aus diesem Dokument die Schichtfolge Transferklebemittel,
optionale Zwischen(farb)schicht und Reflexionsfarbe bekannt. Allerdings
wird bei diesem Stand der Technik zum Aufbau der Schichtenfolge die
Reflexionsfarbe zunächst
in eine Masse eingelagert und dann von der Rückseite mit den diversen Schichten
versehen.
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Auch
aus der
US 3,420,597
A ist ein Reflexionstransfer bekannt. Dort wird die Klebemittel
enthaltende Reflexionsfarbschicht aufgetragen, dann getrocknet,
um flüchtige
Bestandteile zu verdampfen, dann werden die in der Reflexionsfarbschicht
enthaltenen Kugeln geätzt
und anschließend
wird die Oberfläche
gewaschen.
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Eine
weiteres Reflexionstransfer, das nach Entfernung einer rückseitigen
Abdeckung eine Schichtfolge von Transferklebstoff und Reflexionspartikel
enthaltender Schicht aufweist, ist aus der
US 5,631,064 A bekannt. Bei
dessen Herstellung wird wiederum zunächst in eine auf einer Abdeckung
befindliche erweichte Schicht eine Reflexionspartikel aufweisende
Schicht eingebracht und dann darauf rückwärtig eine Bindeschicht und
darauf folgend eine Transferklebstoffschicht aufgebracht.
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Auch
der aus der
US 5,503,906
A bekannte Reflexionstransfer weist in seiner Applikationsstellung
eine auf einem Substrat aufgebrachte Klebstoffschicht auf, wobei
die Klebstoffschicht eine mit Reflexionspartikeln versehene und
eine Farbschicht aufweisende Reflexionsschicht umfasst. Aber auch
bei der Herstellung dieses Reflexionstransfers wird zunächst in
eine auf einem Basisblatt angeordnete erweichte Schicht eine Reflexionspartikel
aufweisende Kugellage eingebracht und dann rückseitig mit Farbe, einer Reflexionsschicht
und einer Klebstoffschicht beschichtet.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines Siebdruck-Reflexionstransfers und
ein Siebdruck-Reflexionstransfer
sind ferner in der älteren,
nachveröffentlichten
Patentschrift
DE 198
48 863 C1 beschrieben.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die die Farbwirkung
der Reflexionsfarbe verstärkt.
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Gelöst wird
diese Aufgabe erfindungsgemäß jeweils
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Siebdruck-Reflexionstransfers
mit den Merkmalen der Ansprüche
1 und 2. Ebenso wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung eines
Siebdruck-Reflexionstransfers
nach den Merkmalen des Anspruches 8. Schließlich wird die Aufgabe gelöst jeweils
durch ein Siebdruck-Reflexionstransfer mit den Merkmalen der Ansprüche 9 und
10.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sieh aus den jeweiligen Unteransprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Siebdruck-Reflexionstransfers geht den folgenden
Weg:
Zuerst wird ein Grundträger, nachfolgend Basismedium
genannt, für
das aufzubringende Transfer vorgelegt. Das Basismedium kann in üblicherweise
aus einer Papier- oder Kunststofffolie mit klebemittelabweisender
Oberfläche
bestehen. Die klebemittelabweisenden Eigenschaften werden in üblicher
Weise durch Silikonisieren oder Wachsen des Basismediums erreicht.
Als Basismedium können
alle üblichen und
bekannten klebemittelabweisenden Folien und Bahnen verwendet werden,
wobei alleine die Einschränkung
gilt, dass die Oberfläche
des Basismediums hinreichend klebemittelabweisend ist, um ein zerstörungsfreies
Ablösen
einer aufgebrachten Klebemittelschicht zu gewährleisten. Ein geeignetes Basismedium
wird z. B. unter dem Handelsnamen NP 950 vertrieben.
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Auf
die klebemittelabweisende Oberfläche des
Basismediums wird im Siebdruckverfahren ein Transferkleber aufgedruckt.
Der Aufdruck wird dabei seitenrichtig entsprechend dem gewünschten
Motiv ausgeführt.
Dies ist in verschiedenen, frei wählbaren Motiven, als Fläche oder
auch freistehend, möglich. Unter
freistehenden Motiven werden dabei Motive verstanden, die aus wenigstens
zwei nicht miteinander verbundenen Teilen bestehen.
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Als
Klebemittel können übliche hitze- und/oder
druckempfindliche Kleber für
Siebdruck-Transfersysteme
verwendet werden. Ein geeignetes Klebemittel ist z. B. der unter
dem Handelsnamen Metratan FT 421 erhältliche Klebstoff.
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Die
Klebemittel sind, insbesondere im ausgehärteten Zustand, farbig deckend
und insbesondere vollfarbig weiß.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Klebemittel weiß eingefärbt. Durch
den so geschaffenen weißen
Grund, auf den später
die Reflexionsfarbe aufgebracht wird, kann ein Transfer geschaffen
werden, bei dem, nach der Applikation auf das Substrat, die farbgebenden
Bestandteile der Reflexionsfarbe in besonders vorteilhafter Weise
zur Geltung kommen. Durch die Verwendung eines weißen Grunds
wird die Farbwirkung verstärkt,
die Farben werden intensiver und die Farbverläufe sind gleichmäßiger. Auch
erscheinen die Reflexionen kräftiger.
Insbesondere wird hierdurch ein möglicher störender Einfluss der Eigenfarbe
des Substrates auf das farbliche Erscheinungsbild des Transfers
vermieden.
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In
einem optionalen Arbeitsschritt kann die Klebemittelschicht auf
dem Basismedium getrocknet werden. Dies kann mittels einer Trockenstrecke
oder einer anderen bekannten Möglichkeit
geschehen.
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Im
folgenden Arbeitsschritt wird die Reflexionsfarbe auf die Klebemittelschicht
im Siebdruckverfahren aufgedruckt. Soweit ein Motiv dargestellt
werden soll, wird dieses in der Draufsicht seitenrichtig aufgedruckt.
Der Aufdruck kann in üblicher
Weise ein- oder mehrfarbig geschehen.
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Nachfolgend
wird ein Trocknungsschritt durchgeführt, bei dem die aufgedruckte
Reflexionsfarbe sowie gegebenenfalls die Klebemittelschicht getrocknet
werden. Dies kann durch eine Trockenstrecke oder andere bekannte
Möglichkeiten
geschehen.
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Das
fertige Transfer, das aus der Klebemittelschicht und der Reflexionsfarbe
gebildet wird und sich auf dem Basismedium befindet, kann mit einem selbstklebenden,
flexiblen Übertragungsmedium, vorzugsweise
vollflächig,
beschichtet bzw. überzogen
werden. Das an sich bekannte Übertragungsmedium
kann aus einer Folie oder einem Papier bestehen, das mit einem üblichen Übertragungskleber
beschichtet ist. Nach dem Aufziehen des Übertragungsmediums kann das
Transfer der Applikation zugeführt
werden. Die Applikation ist dabei weder zeitlich noch räumlich an
die Herstellung des Transfers gebunden.
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Zur
Applikation wird das Basismedium von dem Transfer abgezogen und
die Schicht des Klebemittels freigelegt. Das Transfer wird mit der
Klebemittelschicht aus das Substrat aufgelegt und mit einer Transferpresse
mittels Wärme
und/oder unter Druck aufgepresst. Dabei verbindet sich das Klebemittel
mit dem jeweiligen Substrat. Im Heimbereich kann der Transfer auch
z. B. mittels eines Bügeleisens
durchgeführt
werden.
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Abschließend wird
das Übertragungsmedium,
gegebenenfalls nach Abkühlen,
von dem nun beschichteten Substrat abgezogen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird auf die Klebemittelschicht eine
zusätzliche
Zwischenlage einer Farbe, die keine Reflexionsfarbe ist, aufgedruckt.
Auf diese Zwischenlage wird anschließend die Reflexionsfarbe gedruckt.
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Der
Aufdruck der Zwischenlage auf die Klebemittelschicht und/oder der
Aufdruck der Reflexionsfarbe auf die Zwischenlage kann wie zuvor
ausgeführt
nass-in-nass oder mit zwischengeschalteten Trocknungsschritten durchgeführt werden.
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Die
Zwischenlage kann durch den Aufdruck beliebiger ein- oder zweikomponentigen
Druckfarben für
das Siebdruckverfahren gebildet werden. Die für die Bildung der Zwischenschicht
verwendete Farbe ist eine hochdeckende Farbe, wobei in Abhängigkeit des
gewünschten
Motives oder Farbeffektes jede beliebige Farbnuance gewählt werden
kann. Geeignete Farben werden unter dem Handelsnamen NB 021 sowie
unter dem Handelsnamen Maraflor TK vertrieben.
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Die
Farbe zur Bildung der Zwischenschicht kann in der gleichen Dicke
wie die Klebemittelschicht und/oder die Reflexionsfarbe aufgedruckt
werden, bevorzugt ist jedoch eine Schichtdicke von 5 bis 50 μm, insbesondere
von 10 bis 20 μm.
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Durch
die Verwendung der genannten Zwischenschicht wird ein erfindungsgemäßes Transfer gebildet,
das gegenüber
einem erfindungsgemäßen Transfer
ohne Zwischenschicht eine erhöhte
Zugfestigkeit sowie Reißfestigkeit
aufweist. Auch weisen die als Zwischenschicht verwendeten Druckfarben üblicherweise
eine höhere
Farbdeckung auf als eingefärbte
Transferklebemittel, wodurch die vorteilhaften Eigenschaften, wie
sie bei der Verwendung eingefärbter
Transferklebemittel erhalten werden, in verstärktem Maße erzielt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist die Kombination einer Klebemittelschicht aus einem
transparenten oder durchscheinenden Klebemittel mit einer hochdeckenden
Zwischenschicht aus weißer
Farbe. Bei der Applikation des Transfers auf das Substrat, insbesondere
beim Heißtransfer
unter Druck, kann das Klebemittel in die obere Substratschicht fließen, in
geringen Menge seitlich zwischen dem Transfer und dem Substrat austreten
und einen Rand um das applizierte Transfer bilden. Bei Verwendung
eines farbigen Klebemittels kann dies zu unerwünschten farbigen Rändern führen. Bei
der zuvor genannten Kombination findet kein Fließen der ausgehärteten Zwischenfarbschicht
statt, so dass kein Farbrand um das applizierte Transfer gebildet
wird. Austretendes farbloses Klebemittel bildet zwar weiterhin einen
Rand um das applizierte Transfer, wobei jedoch aufgrund der Transparenz
des Klebemittels kein unerwünschter
Farbrand gebildet wird.
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Die
in den erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Reflexionsfarben sind Farben, deren Reflexionsvermögen für auftreffendes
Licht darauf beruht, dass in der Farbmasse sich reflektierende Teilchen
befinden. Diese reflektierende Teilchen können aus Metall, Glas, metallbeschichtetem
Glas oder metallbeschichtetem Kunststoff bestehen. Die Reflexionsteilchen
können
sphärisch
oder nahezu sphärisch
sein und/oder die Form von Splittern oder Nadeln haben. Der Durchmesser
der sphärischen
oder nahezu sphärischen
Teilchen ist im Bereich von 10 bis 110 μm, vorzugsweise 25 bis 40 μm. Die Längsausdehnung
der Splitter oder Nadeln ist im Bereich von 10 bis 110 μm, vorzugsweise
40 bis 80 μm.
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Die
Farbmasse kann weiterhin ein oder mehrere Pigmente enthalten, wodurch
die Aufsicht und das Erscheinungsbild bei Tageslicht verbessert
wird. Weiterhin erscheint die Reflexion bei Dunkelheit farbig.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
machen in vorteilhafter Weise von der Erkenntnis Gebrauch, dass
durch den Verfahrensschritt des Trocknens der aufgebrachten Reflexionsfarbe
die Reflexionseigenschaften der Reflexionsfarbe deutlich verbessert werden.
Durch diesen Kunstgriff wird ein Transfer geschaffen, das die Handhabungsvorteile
eines Transfers besitzt und gleichzeitig ein Reflexionsvermögen aufweist,
wie es bisher nur durch das Direkt-Siebdruck-Verfahren erreicht
wurde.
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Ohne
sich darauf beschränken
zu wollen, wird davon ausgegangen, dass es durch den Verfahrensschritt
der Trocknung und Aushärtung
dazu kommt, dass die über
die Farbschicht erhabenen Reflexionspartikeln in dieser Position
fixiert werden. Unterstützt
wird dieser Effekt dadurch, dass bei dem Trocknungsprozess ein Volumenverlust
der Farbschicht und damit eine Verringerung der Schichtdicke eintritt,
insbesondere durch den Abgang von Wasser und/oder Lösemitteln.
Durch die Verringerung der Schichtdicke während des Trocknungs- bzw.
Aushärtungsprozess
kann es dazu kommen, dass weitere Reflexionsteilchen sich über die
Oberfläche
der Farbschicht erheben und damit für die Reflexion zur Verfügung stehen.
Die Reflexionspartikel können
sich um etwa 30% ihres Durchmessers oder ihrer Längenausdehnung über die
Oberfläche
der getrockneten Farbschicht erheben.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Reflexionen bei
den erfindungsgemäß verwendeten
Reflexionsfarben im wesentlichen durch Reflexionspartikeln bewirkt
wird, die erhaben sind über
die Oberfläche
der ausgehärteten
Farbschicht. Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird darunter verstanden,
dass wenigstens ein Teil der verwendeten Reflexionsteilchen mit
einem Teil ihrer Oberfläche aus
der Oberfläche
der Trägerschicht
herausragt. Mit der vorliegenden Erfindung werden Siebdruck-Reflexionstransfers
sowie Verfahren zu deren Herstellung bereitgestellt, wobei wenigstens
ein Teil der Reflexionsteilchen der erfindungsgemäß verwendeten
Reflexionsfarbe über
die getrocknete Farbschicht erhaben ist.
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Kurze Beschreibung der
Figuren:
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1 zeigt
ein Transfer das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wurde
nach dem Verfahrensschritt der Trocknung der Reflexionsfarbe.
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2 zeigt
ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Transfer mit aufgebrachter Übertragungsfolie.
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3 zeigt
ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Transfer, das auf ein Substrat appliziert ist und
unter Lichteinfall steht.
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4 zeigt
ein Transfer nach dem Stande der Technik, bei dem die Reflexionsfarbe
auf den Transferträger
aufgebracht ist.
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5 zeigt
ein Transfer gemäß des Standes der
Technik nach 4, wobei weiterhin ein Transferkleber
aufgebracht ist.
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6 zeigt
ein Transfer gemäß des Standes der
Technik das auf ein Substrat aufgebracht ist und sich unter Lichteinfall
befindet.
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7 zeigt
ein mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Transfer nach dem Verfahrensschritt der Trocknung
der Reflexionsfarbe, wobei sich zwischen der Klebemittelschicht
und der Schicht der Reflexionsfarbe eine Zwischenschicht befindet.
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1 zeigt
ein Transfer nach dem Arbeitsschritt des Trocknens der Farbschicht,
bestehend aus dem Basismedium 1 auf das der Transferkleber 2 im
Siebdruckverfahren aufgedruckt ist. Auf den Transferkleber 2 ist
die Farbschicht 3 seitenrichtig im Siebdruckverfahren aufgedruckt. Über die
freie Oberfläche
der getrockneten und erhärteten
Farbschicht sind wenigstens ein Teil der in der Farbschicht 3 enthaltenen
Reflexionsteilchen 4 mit einem Teil ihres Umfanges erhaben.
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2 zeigt
ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Reflexionstransfer wie 1, wobei
weiterhin eine mit einem Klebemittel versehene Übertragungsfolie 5 auf
der Farbschicht 3 aufgebracht ist. Dabei werden die Reflexionsteilchen 4 durch
die Übertragungsfolie 5 nicht
mehr in die erhärtete
Farbschicht 3 eingedrückt.
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3 zeigt
ein nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestelltes Reflexionstransfer umfassend den Transferkleber 2,
die getrocknete und erhärtete
Farbschicht 3 mit den erhabenen Reflexionsteilchen 4,
wobei das Transfer auf das Substrat 6 aufgebracht ist.
Weiterhin sind die einfallenden Lichtstrahlen 7 zu sehen,
die durch die Reflexionsteilchen 4 reflektiert werden.
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4 zeigt
einen Transfer gemäß des Standes
der Technik in dem Herstellungsschritt, wobei die Reflexionsfarbe 3' auf den Transferträger 5' aufgebracht
ist. Dabei ist die Seite der Farbschicht 3', die später die dem Licht zugewandte
Oberfläche
bildet, dem Transferträger 5' zugewandt.
Auf der später dem
Substrat zugewandten Seite der Farbschicht 2' erheben sich die Reflexionsteilchen 4'. Durch die Kontaktierung
der Farbschicht 3' mit
dem Transferträger 5' können sich
die Reflexionsteilchen 4' nicht über die
spätere
Außenfläche der
Farbschicht 3' erheben.
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5 zeigt
einen Transfer gemäß des Standes
der Technik in dem Herstellungsschritt, bei dem der Transferkleber 2' auf die Reflexionsfarbe 3' aufgebracht
ist. Dabei ist zu erkennen, dass die, über die Oberfläche der
Farbschicht 3' erhabenen
Reflexionsteilchen 4' in
den Transferkleber 2' eingebettet
werden.
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6 zeigt
ein Transfer gemäß des Standes der
Technik, das auf ein Substrat 6 aufgebracht ist, wobei
der Transferkleber 2' sich
zwischen dem Substrat 6 und der Farbschicht 3' befindet. Die
dem einfallenden Licht 7 zugewandte Seite der Farbschicht 3' weist keine
erhabenen Reflexionsteilchen 4' auf. Durch die in die Farbschicht 3' und den Transferkleber 2' eingebetteten
Reflexionsteilchen 4' wird
die einfallende Lichtstrahlung 7 nur unzureichend zurückgeworfen
und praktisch kein Reflexionseffekt ausgeübt.
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7 zeigt
ein erfindungsgemäßes Transfer nach
dem Arbeitsschritt des Trocknes der Farbschicht, bestehend aus dem
Basismedium 1 auf das der Transferkleber 2 im
Siebdruckverfahren aufgedruckt ist. Auf den Transferkleber 2 ist
die Zwischenfarbschicht 8 seitenrichtig im Siebdruckverfahren
aufgedruckt. Auf die Zwischenfarbschicht 8 ist die Farbschicht 3 aufgedruckt. Über die
freie Oberfläche
der getrockneten und erhärteten
Farbschicht sind wenigstens ein Teil der in der Farbschicht 3 enthaltenen Reflexionsteilchen 4 mit
einem Teil ihres Umfanges erhaben.
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Ausführungsbeispiel 1:
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In
eine vollautomatische Siebdruckmaschine, ausgestattet mit einem
Siebdruckrahmen mit einer Gewebebespannung von 21er-77er, einem Druckrakel
aus mehrschichtigem Polyurethan und einem Flutrakel aus Metall wird
ein silikonbeschichtetes Papier vom Typ NP 950 als Basismedium eingebracht.
Anschließend
wird ein Transferkleber vom Typ Metratan FT 421 in einer Schichtdicke
von 100 bis 300 μm
aufgedruckt. Der Transferkleber wird in einer Trockenstrecke mit
einem Infrarottrockner bei einer Trocknungstemperatur zwischen 80-120°C getrocknet.
Auf den Transferkleber wird die Reflexionsfarbe oder ein Gemisch
von Reflexionsfarben in einer Nassschichtdicke von 100 bis 300 μm aufgedruckt. Abschließend erfolgt
eine Trocknung in einer Trockenstrecke mit einem Infrarottrockner
bei einer Trocknungstemperatur zwischen 80-120°C. Auf das fertige Transfer
wird ein Übertragungsmedium
aus einem mit Kleber versehenen Papier aufgebracht.
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Ausführungsbeispiel 2:
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In
eine Siebdruckmaschine, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, wird
ein silikonbeschichtetes Papier vom Typ NP 950 als Basismedium eingebracht.
Anschließend
wird ein transparenter Transferkleber vom Typ Metraton FT 421 mit
einer Schichtdicke von 100 bis 200 μm aufgedruckt und in einer Trockenstrecke
mit einem Infrarottrockner bei einer Temperatur zwischen 80°C bis 120°C getrocknet.
Auf den Transferkleber wird eine etwa 20 μm starke Zwischenschicht aus
NB 021 in weißem
Farbton aufgedruckt und ebenso getrocknet. Auf die getrocknete Zwischenschicht
wird eine Reflexionsfarbe vom Typ Reflek 100 in einer Stärke von
100 bis 120 μm
aufgedruckt. Abschließend
erfolgt eine Lufttrocknung. Auf das fertige Transfer wird ein Übertragungsmedium aus
einem mit einem Kleber versehenem Papier aufgebracht.