DE1619082B - Verwendung von wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren härtbaren Kondensationsprodukten zur permanenten antistatischen Ausrüstung von Textilmaterial - Google Patents

Verwendung von wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren härtbaren Kondensationsprodukten zur permanenten antistatischen Ausrüstung von Textilmaterial

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DE1619082B
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Inventor
Herbert DipL-Chem. Dr. 4018 Langenfeld; Petzold Manfred 4000 Düsseldorf-Holthausen Frotscher
Original Assignee
Henkel & Cie. GmbH, 4000 Düsseldorf

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Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter in Wasser löslicher oder dispergierbarer härtbarer Kondensationsprodukte zur wasch- und chemischreinigungsbeständigen antistatischen Ausrüstung von Textilmaterial, insbesondere solchen aus synthetischen Fasermaterialien oder mit einem Anteil an synthetischen Fasermaterialien.
Aus der belgischen Patentschrift 630 432 ist es bekannt, Textilmaterial wasch- und chemischreinigungsbeständig antistatisch auszurüsten durch Behandeln mit einer wäßrigen Flotte, die (A) ein Vorkondensat aus einem Chlorhydrinäther eines Polyglykols, einem Alkylenpolyamin und einem Fettsäureamid eines Polyamins, und (B) als zweite Komponente einen Chlorhydrinäther eines Polyglykols enthält. Die Komponente (B) dient als Vernetzungsmittel für die Komponente (A). Ungleichmäßiges Aufziehen der Komponenten (A) und (B) auf die Faser, besonders aus verdünnter wäßriger Flotte, kann zu mangelhafter Vernetzung und damit zu schlechter Wasch- und Chemischreinigungsbeständigkeit der Ausrüstung führen. Außerdem wird durch die Verwendung längerkettiger Polyglykolreste die Schmutzabsorption aus der Chemischreinigungsflotte, insbesondere in Gegenwart von Reinigungsverstärkern und geringen Mengen Wasser, und damit die Vergrauungstendenz verstärkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wasch- und reinigungsbeständige Mittel für die antistatische Textilausrüstung zu entwickeln, die die Nachteile der bekannten Mittel nicht aufweisen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung von wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren, härtbaren Kondensationsprodukten, die an Aminostickstoffatome gebundene Wasserstoffatome und Halogenhydrinäthergruppen im Verhältnis 1:0,6 bis 1:1,5 sowie lipophile Reste mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen enthalten und die hergestellt sind durch Kondensation von
a) Ammoniak und bzw. oder primären Monoaminen und bzw. oder wenigstens zwei Aminowasserstoffatome enthaltenden Polyaminen und
b) Di- und bzw. oder Polyhalogenhydrinäthern von Di- und Polyalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und bzw. oder Anlagerungsprodukten von 1 bis 2 Mol Alkylenoxid, vorzugsweise Äthylenoxid an diese Alkohole,
wobei wenigstens eine der reagierenden Komponenten ganz oder teilweise durch die lipophilen Reste substituiert ist
und wobei die Amino- bzw. Halogenhydrinäthergruppen der Ausgangsverbindungen zu 20 bis 90%> vorzugsweise zu 50 bis 70 % reagiert haben, zur wasch- und reinigungsbeständigen antistatischen Ausrüstung von Textilmaterial.
Die Herstellung der Kondensationsprodukte erfolgt in an sich bekannter Weise durch Umsetzung der unter a) näher bezeichneten Aminoverbindungen mit den unter b) bezeichneten Halogenhydrinäthern. Die Reaktion erfolgt bei erhöhten Temperaturen von etwa 50 bis 120°, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser, organischen Lösungsmitteln und säurebindenden Mitteln. Die Mengenverhältnisse werden dabei so gewählt, daß das Verhältnis der Aminowasserstoffatome zu den Halogenhydrinäthergruppen im Kondensationsprodukt 1:0,6 bis 1:1,5 beträgt.
Damit bei der Kondensation bzw. bei der nachfolgenden Aushärtung Vernetzung eintreten kann, müssen bekanntlich bestimmte Relationen hinsichtlich der Zahl der reaktionsfähigen Gruppen pro Molekül der miteinander in Reaktion tretenden Komponenten eingehalten werden (vgl. hierzu »F1 ο r y, Principles 5 of Polymer Chemistry« (1953), Chapter IX). Im Falle der erfindungsgemäß verwendeten Polykondensate tritt beispielsweise Vernetzung ein, wenn eine wenigstens 2 Aminowasserstoffatome pro Molekül enthaltende Aminoverbindung mit einer wenigstens 3 HaIogenhydringruppen pro Molekül enthaltenden Halogenhydrinätherverbindung umgesetzt wird, bzw. wenn das Verhältnis der reaktionsfähigen Gruppen umgekehrt ist. Entsprechende monofunktionelle Verbindungen können bei der Kondensation mitverwendet werden, doch soll deren Anteil höchstens gleich der äquivalenten Menge der entsprechenden polyfunktionellen Verbindung sein.
Der Reaktionsablauf bzw. Umsetzungsgrad wird zweckmäßig durch Bestimmung der bei der Reaktion entstehenden Halogenionen oder durch den Viskositätsanstieg kontrolliert. Im Endprodukt sollen 20 bis 90 °/0, vorzugsweise 50 bis 70 % der in den Ausgangskomponenten vorhandenen Aminowasserstoffatome bzw. Halogenhydringruppen miteinander reagiert ha-" ben. Die Reaktion kommt bei Unterschreiten von pH 7 von selbst zum Stillstand oder wird bei Erreichen des gewünschten Umsetzungsgrades durch Ansäuern abgebrochen.
Als Ausgangsstoffe für die Herstellung der anspruchsgemäß verwendeten Kondensationsprodukte kommen als Reaktionskomponente (a) außer Ammoniak primäre Monoamine sowie Di- bzw. Polyamine mit wenigstens zwei Aminowasserstoffatomen in Betracht. Beispiele für derartige Amine sind
Äthylamin, Isopropylamin, Cyclohexylamin, Monoäthanolamin, Hydroxyäthoxy-äthylamin, Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, PoIyäthylenimine der Molgewichte von etwa 150 bis 3000, Phenylendiamin, Piperazin, Umsetzungsprodukte von Ammoniak und bzw. oder Aminen mit Epichlorhydrin, das Anlagerungsprodukt von 1 bis 2 Mol Äthylenoxyd oder Propylenoxyd an Tetraäthylenpentamin. Die Aminoverbindungen können auch im Gemisch mit sekundären Monoaminen eingesetzt werden. Solche Gemische müssen im Durchschnitt pro Molekül Aminoverbindung, vorzugsweise mehr als 1,5 Aminowasserstoffatome enthalten.
Als Reaktionskomponente (b) werden Di- oder Polyhalogenhydrinäther von Di- und Polyalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Di-, Tri- und Tetra-l,2-chlorhydrinäther von 1,2- oder 1,3-Glykolen, Glycerin, Zuckeralkoholen, wie Mannit oder Sorbit, Pentaerythrit sowie die entsprechenden Halogenhydrinäther der Anlagerungsprodukte von
1 bis 2 Mol eines Alkylenoxyds, vorzugsweise Äthylenoxyd an diese Alkohole eingesetzt. Die vorgenannten Halogenhydrinäther können auch im Gemisch mit Monohalogenhydrinäthern von Mono- oder Polyalkoholen verwendet werden. Solche Gemische müssen im Durchschnitt pro Molekül Halogenhydrinäther vorzugsweise mehr als 1,5 Halogenhydrinäthergruppen enthalten.
Um die Einführung der lipophilen Reste in die Kondensationsprodukte zu ermöglichen, muß wenig-
stens eine der reagierenden Komponenten a) oder b) ganz oder teilweise durch diese Reste substituiert sein. Die Einführung der lipophilen Reste kann auch während der Kondensation erfolgen. Geeignete lipophile
3 4
Reste sind Alkyl-, Alkylcycloalkyl- oder Alkylaryl- üblichen Bedingungen bis zu 200° C durchgeführt
reste mit wenigstens 8, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlen- werden, wobei die Aushärtungszeit mit steigender
Stoffatomen. Die Reste können Kettenverzweigungen Temperatur sinkt,
oder Doppelbindungen enthalten, sowie durch Sauer- Beispiel 1
stoffu oder Stickstoffatome unterbrochen und durch 5
Halogenatome, vorzugsweise Fluoratome substituiert Ein nicht gefärbtes Gewebe aus Polyakrylnitrilsein. Der Substitutionsgrad der Kondensationspro- fasern wird auf dem Foulard mit einer Flotte behandukte durch die lipophilen Reste soll 2 bis 65, Vorzugs- delt, die im Liter 100 g des nachstehend beschriebenen weise 6 bis 30 Gewichtsprozent betragen. Kondensationsproduktes, 15 g Natriumbicarbonat und
Beispiele für geeignete durch lipophile Reste sub- ίο 0,5 g eines nichtionogenen Netzmittels, beispielsweise
stituierte Mono- oder Polyamine sind Dodecylamin, auf der Basis eines Fettalkoholpolyglykoläthers ent-
N-Hydroxyäthoxyäthyl-hexadecylamin, N-Stearyl- .hält. Anschließend wird das Gewebe auf eine Flotten-
äthylendiamin, Ν,Ν'-Didodecyl-dipropylentriamin, aufnahme von 30 bis 40 Gewichtsprozent abgequetscht
Tetraäthylenpentamin-stearinsäuremonoamid, durch und auf einem Spannrahmen bei 110 bis 120° C
Aminolyse von natürlichen Fetten mit Di- oder 15 getrocknet.
Polyaminen erhältliche N-Acylamidoamine, Um- Die Probe wird zusammen mit einer unbehandelten
Setzungsprodukte von Fettalkohol-l^-chlorhydrin- Probe einer chemischen Reinigung mit Perchloräthylen
äthern mit Mono-, Di- oder Polyaminen, Diamine, und einem handelsüblichen Reinigungsverstärker zu-
die durch Addition von Acrylnitril an lipophile Reste sammen mit Herrenanzügen in einer technischen
enthaltende primäre Amine und nachfolgende Hydrie- 20 Chemisch-Reinigungsanlage unterworfen. Nach der
rung der Nitrilgruppe erhalten werden, Verätherungs- Reinigung weist die behandelte Probe einen Weißgrad
produkte von wenigstens 8 Kohlenstoffatome enthal- von 96 %, verglichen mit der unbehandelten Probe auf.
tenden aliphatischen Alkoholen mit Hydroxyalkyl- Die antistatischen Eigenschaften der behandelten
aminen oder -polyaminen. Probe sind sowohl nach mehrfacher chemischer '
Als Beispiele für durch lipophile Reste substituierte 25 Reinigung wie auch nach 20facher Wäsche mit einem
Halogenhydrinäther sind zu nennen: der Bis-chlor- handelsüblichen Haushaltswaschmittel bei 40°C sehr
hydrinäther des Glycerinmonolauryläthers, der Bis- gut.
chlorhydrinäther des Pentaerythrit-dikokosalkyläthers, Das zur Ausrüstung verwendete Kondensations-
der Chlorhydrinäther des Dodecylalkohols, der Mono- produkt ist folgendermaßen hergestellt worden:
chlorhydrinäther des 1,2-Dihydroxydekans. 30 In einem mit Rührer, Rückflußkühler, Thermometer
Die Kondensationsprodukte werden aus wäßriger und Tropftrichter versehenen Kolben werden 180 g
Lösung in üblicher Weise im Klotz-, Tauch- oder Triäthylenglykol vorgelegt, 2,2 g Bortrifluorid-Essig-
Sprühverfahren angewendet, wobei etwa 0,3 bis 5 Ge- säure (36°/o BF3) zugerührt, auf 700C erwärmt und
wichtsprozent des Kondensationsproduktes — bezogen 225 g Epichlorhydrin so langsam zugetropft, daß die
auf das Fasergewicht — auf das Textilmaterial aufge- 35 Reaktionstemperatur mittels mäßiger Außenkühlung
bracht werden. zwischen 68 und 72° C gehalten werden kann. An-
Besonders vorteilhaft lassen sich die Produkte infolge schließend wird 30 Minuten bei 70° C nachgerührt, ihrer guten Affinität zu Textilfasern aus langer Flotte 39,7 g Kokosamin (JZ unter 5) und 38 g 5O°/oige im Ausziehverfahren aufbringen. Sie ziehen bereits bei Natronlauge zugefügt, auf 95. bis 100° C erwärmt und verhältnismäßig niedriger Temperatur (20 bis 100° C, 40 bei dieser Temperatur 30 Minuten nachgerührt. Nach vorzugsweise 40 bis 70°C), auch ohne Zusatz von Abkühlen auf 80°C werden 52,8 g Dipropylentriamm Ziehhilfsmitteln auf die Textilfasern auf. Das Flotten- in 200 g Wasser zugegeben und 15 Minuten bei 80°C verhältnis kann 1:8 bis 1:100 betragen. Gegebenen- nachgerührt, danach 200 g Isopropanol, 60 g 5O°/oige falls kann das Ziehverhalten durch anionische oder Natronlauge und 50 g Wasser zugefügt. Das Reaknichtionogene Netzmittel reguliert werden. Sowohl 45 tionsgemisch wird erneut auf 80 bis 82° C erwärmt beim Klotz- bzw. Tauchschleuderverfahren wie auch und bei dieser Temperatur so lange gerührt, bis 60 % beim Ausziehverfahren muß das Behandlungsbad die des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden zur Restvernetzung notwendige Menge eines Säure- sind. Anschließend wird ein Gemisch aus 35 g 85°/oiger akzeptors in Form eines Alkalihydroxyds, eines Ameisensäure und 80 g kaltem Wasser zugegeben, Alkalicarbonats oder -bicarbonats oder eines Salzes 50 145 g heißes Wasser nachgegeben und kaltgerührt. Es aus anorganischer Base und organischer Säure, bei- wird ein viskoses in Wasser gut lösliches Kondenspielsweise Natriumacetat, enthalten. Der pH-Wert sationsprodukt erhalten,
der den Säureakzeptor enthaltenden Flotte soll ^ . · 1 ο
zwischen 6 und 11 liegen. Beim Ausziehverfahren ist U e 1 s ρ 1 e ζ
es gleichgültig, ob der Säureakzeptor dem Behänd- 55 Ein Gewirk aus texturiertem Polyestergarn wird auf lungsbad vor der Behandlung oder während bzw. nach einer Haspelkufe bei einem Flottenverhältnis von 1:30 dem Aufziehen des Kondensationsproduktes zugesetzt mit einer Flotte behandelt, die im Liter 1 g des nachwird, folgend beschriebenen Kondensationsproduktes, 1,5 g
Die Kondensationsprodukte dienen insbesondere Natriumazetat und 0,2 g Natriumcarbonat enthält, zum Behandeln synthetischer oder halbsynthetischer 60 Die Behandlung wird bei 60°C 20 Minuten lang
Textilmaterialien, z. B. aus Polyamiden, Polyestern, durchgeführt. Anschließend wird das Material in
Polyacrylnitril, Polyvinylchlorid, Acetylzellulose, ge- üblicher Weise bei 80 bis 100° C getrocknet,
gebenenfalls im Gemisch mit natürlichen Faserstoffen, Die so behandelte Probe wird — wie im Beispiel 1
wie Wolle, Seide oder Zellulose. beschrieben — zusammen mit einer unbehandelten Durch Trocknen der behandelten Textilmaterialien 65 Probe einer chemischen Reinigung in Gegenwart von
gehen die Polykondensate in einen hochmolekularen, üblichem Reinigungsgut unterworfen. Nach erfolgter
unlöslichen Zustand über. Das Trocknen kann bei Reinigung weist die behandelte Probe einen Weißgrad
Raumtemperatur oder unter den in der Textilindustrie von 92%, verglichen mit der unbehandelten Probe,
auf. Sowohl die chemisch gereinigte Probe wie auch eine entsprechend ausgerüstete, 20mal mit einem handelsüblichen Haushaltswaschmittel bei 40° C gewaschene Probe besitzen sehr gute antistatische Eigenschaften.
Das Kondensationsprodukt ist folgendermaßen hergestellt worden:
In der beschriebenen Apparatur werden 354 g roher Diäthylenglykolbischlorhydrinäther vorgelegt, bei 70° C 51 g Talgamin (JZ 35), 36,2 g 50b/0ige Natronlauge und 20 g Wasser zugegeben, das Gemisch auf 95° C erwärmt, 60 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt und auf 80° C abgekühlt. Dann wird ein Gemisch aus 52,8 g Dipropylentriamin und 200 g Isopropanol zugerührt. Anschließend werden 67 g 50%ige Natronlauge und 50 g Wasser zugegeben, das Reaktionsgemisch auf 80 bis 82° C erwärmt und bei dieser Temperatur so lange nachgerührt, bis 65 % des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind. Abschließend werden 33 g 85%ige Ameisensäure in 80 g kaltem Wasser und nachfolgend 140 g heißes Wasser zugegeben und kaltgerührt.
Beispiel 3
Polyamidflocke wird mit einer Flotte, die im Liter 100 g des nachstehend beschriebenen Kondensationsproduktes sowie 10 g Natriumbicarbonat enthält, nach dem Tauchschleuderverfahren behandelt, auf 30% Flottenaufnahme abgeschleudert und in üblicher Weise getrocknet.
Die in dieser Weise ausgerüstete Probe wird zusammen mit einer Probe des nicht ausgerüsteten Materials nach Einnähen in Gazebeutel zusammen mit normal beschmutzten Herrenanzügen chemisch gereinigt. Die behandelte Probe weist praktisch keine Vergrauung im Vergleich zur unbehandelten Probe auf. Sowohl nach der chemischen Reinigung wie auch nach mehrfacher Naßreinigung mit einem üblichen Haushaltswaschmittel war der antistatische Effekt der behandelten Probe gut.
Das verwendete Kondensationsprodukt, ist folgendermaßen hergestellt worden:
In der beschriebenen Apparatur werden 102,5 g roher Triäthylglykol-bischlorhydrinäther vorgelegt, bei 70° C 25,5 g Talgamin (JZ 10), 18 g 50%ige Natronlauge und 10 g Wasser zugegeben, auf 92° C erwärmt und 60 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt. Nach dem Abkühlen auf 75° C werden 10,6 g Dipropylentriamin in 75 g Wasser und anschließend 75 g Äthanol, 15 g 50%ige Natronlauge und 15 g Wasser zugegeben, auf 82° C erwärmt und so lange gerührt, bis 73% des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind. Nach Einstellen des pH-Wertes auf unter 5,5 durch Zugabe von Essigsäure und weiterer Zugabe von 400 g Wasser, wird eine klare viskose Lösung erhalten.
Beispiel 4
Texturiertes Endlospolyestergarn auf Färbespulen wird in üblicher Weise mit einem Dispersionsfarbstoff in einem pastellblauen Ton gefärbt und anschließend auf dem Färbeapparat mit einer Flotte, die im Liter 2 g des nachstehend beschriebenen Kondensationsproduktes, 1,5 g Natriumazetat und 0,2 g Natriumcarbonat enthält, bei einem Flottenverhältnis von 1:20 20 Minuten lang bei 60° C behandelt, entwässert und bei Raumtemperatur getrocknet.
Aus der ausgerüsteten Partie wird das Vorderteil eines Pullovers gestrickt, während das Rückenteil aus einer nicht ausgerüsteten Partie hergestellt wird. Nach Zusammennähen des Vorder- und Rückenteiles wird der Pullover einer chemischen Reinigung zusammen mit einer Partei normalverschmutzter Strickwaren unterworfen. Nach der Reinigung zeigt das ausgerüstete Vorderteil keine Beeinträchtigung des Farbtones und unterscheidet sich in dieser Hinsicht praktisch nicht vom Rückenteil.
ίο Das Kondensationsprodukt ist folgendermaßen hergestellt worden:
In der beschriebenen Apparatur werden 150 g roher Äthylenglykol-bischlorhydrinäther vorgelegt, bei 75° C 25,5 g Talgamin (JZ 25), 17,3 g 50/0ige Natronlauge und 10 g Wasser zugegeben, auf 95° C erwärmt, 45 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt und auf 70° C abgekühlt. Anschließend werden 20,5 g Diäthylentriamin in 100 g Wasser, und danach 100 g Isopropanol, 34 g 50%ige Natronlauge und 25 g Wasser zugegeben. Das Gemisch wird auf 82° C erwärmt und so lange gerührt, bis 60 % des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind. Nach Einstellen mit wäßriger Glykolsäure auf einen pH-Wert" von unter 5 wird mit heißem Wasser auf 600 g verdünnt.
Beispiel 5
Ein Gewebe aus einer in Gegenwart von Alkali leicht vergilbenden Polyakrylnitrilfaser wird auf einem Foulard mit einer Flotte, die im Liter 60 g des im Beispiel 1 beschriebenen Kondensationsproduktes und 15 g Natriumazetat enthält und mit 30%iger Essigsäure auf pH 6 eingestellt ist, ausgerüstet, auf etwa 50% Flottenaufnahme abgequetscht und auf dem Spannrahmen bei 120° C getrocknet.
Beim Chemischreinigen in Gegenwart von üblichem Reinigungsgut tritt keine Vergrau ung auf. Der antistatische Effekt erweist sich als chemischreinigungs- und waschbeständig.
Beispiel 6
A. Waschbeständigkeit des antistatischen Effektes
Der nachfolgende Vergleichsversuch ist
a) mit einem Produkt gemäß Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung
b) mit einem Produkt gemäß Beispiel 1 der belgischen Patentschrift 630 432
durchgeführt worden.
Die Imprägnierung der Gewebe erfolgt im Ausziehverfahren, und zwar:
1. auf Polyester-Gewebe mit einer Flotte folgender Zusammensetzung:
Aktivsubstanzeinsatz, bezogen auf Warengewicht: 1,3%
Natriumazetat, wasserfrei: 1,5 g/l
Natriumcarbonat: 0,3 g/l
Flottenverhältnis: 1:50
Behandlung: 20 Minuten bei 60° C
Fixierung: 3 Minuten bei 12O0C
2. auf Polyacrylnitril-Wirkware mit einer Flotte folgender Zusammensetzung:
Aktivsubstanzeinsatz, bezogen auf Warengewicht: 1,3%
Natriumazetat, wasserfrei: 1,5 g/l
Natriumcarbonat: 0,2 g/l
Flottenverhältnis: 1:30
Behandlung: 20 Minuten bei 60°C
Fixierung: 30 Minuten bei 120°C
Nach der Imprägnierung wird der antielektrostatische Effekt sowohl "im ungewaschenen Zustand wie auch nach mehrmaliger Wäsche mit einer wäßrigen Flotte eines handelsüblichen Vollwaschmittels bzw. nach einer chemischen Reinigung unter Zusatz eines handelsüblichen Reinigungsverstärkers bestimmt. Die Ergebnisse sind als »Halbwertzeiten« angegeben. Hierunter sind die Zeiten zu verstehen, in der eine an die Elektrode angelegte Hilfsspannung über eine definierte Strecke des" Prüf materials auf die Hälfte ihres Anfangswertes absinkt. Gemessen wird mit einem Statik-Voltmeter. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:
Gewebe Halb
Produkt wertszeit
Polyester-Gewebe (see)
Beispiel 1 der Ungewaschen
Erfindung 5 X gewaschen 0,3
10 X gewaschen 2,8
Ix chemisch gereinigt 3,0
10 X chemisch gereinigt 0,3
Polyacrylnitril-Wirkware 0,3
Ungewaschen
5 X gewaschen 0,3
10 X gewaschen 1,0
1X chemisch gereinigt 2,8
10 X chemisch gereinigt 0,3
Polyester-Gewebe 0,3
Beispiel 1 des Ungewaschen
belgischen 5 χ gewaschen 5,3
Patentes 1Ox gewaschen über 60
630 432 Ix chemisch gereinigt über 60
10 χ chemisch gereinigt über 60
Polyacrylnitril-Wirkware über 60
Ungewaschen
5 χ gewaschen 5,0
1Ox gewaschen über 60
Ix chemisch gereinigt über 60
10 X chemisch gereinigt über 60
über 60
B. Gemäß Beispiel 1 der belgischen Patentschrift 630 432
B. Gemäß Beispiel 1 der belgischen Patentschrift 630 432 ausgerüstete Polyacrylnitril-Wirkware zeigt (im Gegensatz zu nach Beispiel 1 der Erfindung ausgerüsteter Ware) bereits nach einmaliger chemischer Reinigung eine deutlich sichtbare Vergrauung.
Beispiel 7
Die nachfolgend beschriebenen Kondensationsprodukte können in der gleichen Weise wie in den Beispielen 1 bis 5 zur Ausrüstung von Textilmaterial verwendet werden:
a) In der beschriebenen Apparatur werden 204 g Triäthylenglykol-bis-chlorhydrinäther vorgelegt und bei 70° C ein Gemisch aus 6 g N-Dodecylpropylendiamin und 29,7 g Dipropylentriamin, 100 g Wasser und 35 g 50%ige Natronlauge zugegeben. Das Gemisch wird bei 9O0C so lange gerührt, bis etwa 55% des organisch gebundenen Chlors in ionogener Form vorliegen. Anschließend wird mit verdünnter Salzsäure auf pH 5,3 angesäuert.
b) In einem Glasautoklav werden 170 g Triäthylenglykol-bis-chlorhydrinäther zusammen mit 60 g Eis vorgelegt und 22,5 g konzentriertes Ammoniak, 9,3 g Dodecylamin sowie 55 g 35%ige Natronlauge zugegeben. Nach Verschließen des Autoklav wird etwa 2 Stunden unter Rühren auf 900C erwärmt, wobei etwa 62,5% des organisch gebundenen Chlors in die ionogene Form übergehen. Nach Abkühlen wird mit verdünnter Salzsäure auf pH 4,5 eingestellt.
c) In der beschriebenen Apparatur werden 74,8 g des Tris-chlorhydrinäthers des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxid an Monotalgalkyl-pentaerythritäther vorgelegt, bei 500C 250 g
eines Gemisches aus 3 g Äthylendiamin, 0,6 g Ammoniak, 125 g Isopropanol und 111,4 g Wasser zugefügt und 1 Stunde bei 50° C nachgerührt. Danach werden 12 g 50%ige Natronlauge sowie 10 g Wasser zugefügt und das Gemisch 2 Stunden lang auf 80°C erwärmt, bis 55% des organisch gebundenen Chlors in ionogener Form vorliegen. Nach Einstellen mit 10%iger Salzsäure auf einen pH-Wert unter 5,2 wird eine klare, stabile Lösung., des Produktes erhalten.
d) In der beschriebenen Apparatur werden 150 g Äthylenglykol-bischlorhydrinäther vorgelegt, bei 70° C 50 g des Aminopropyläthers des Perfluornonylalkohols, 17,5 g 50%ige Natronlauge und 5 g Wasser zugegeben, auf 90° C erwärmt und bei dieser Temperatur 90 Minuten nachgerührt. Nach Abkühlen auf 75° C werden 26,4 g Dipropylentriamin und 175 g 50%iges Äthanol sowie 45 g 40%ige Natronlauge zugerührt und das Reaktionsgemisch so lange bei 84° C nachgerührt, bis 52% des organisch gebundenen Chlors umgesetzt sind. Abschließend wird mit alkoholischer Essigsäure auf pH 3,5 eingestellt.
e) In der beschriebenen Apparatur werden 65 g des Tetra-chlorhydrinäthers des Anlagerungsproduk-
tes von 2 Mol Äthylenoxid an Mannit vorgelegt, bei 8O0C 37 g Dodecylamin und 200 ml alkoholische In-Kalilauge zugegeben, 2 Stunden unter Rückfluß gekocht, kaltgerührt und das gebildete Kaliumchlorid abfiltriert. Nach erneutem Erwärmen auf 80° C wird bei dieser Temperatur so lange nachgerührt, bis 55 % des organisch gebundenen Chlors umgesetzt sind. Anschließend wird mit Essigsäure auf pH 4,5 eingestellt.
f) In der beschriebenen Apparatur werden 157 g des y-Chlor-jS-hydroxypropyläthers des Nonylphenols vorgelegt, bei 700C 66 g Dipropylentriamin und 40 g 50%ige Natronlauge zugerührt, auf 1000C erwärmt und 30 Minuten bei dieser Temperatur nachgerührt. Danach wird auf 8O0C abgekühlt, 300 g Diäthylenglykol-bischlorhydrinäther, 300 g 50%iges Isopropanol und 80 g 50%ige Natronlauge zugerührt und bei etwa 83° C so lange nachgerührt, bis 60 % des organisch gebundenen Chlors umgesetzt sind. Anschließend wird mit Ameisensäure auf pH 5 eingestellt und das abgeschiedene Natriumchlorid abfiltriert.
g) In der beschriebenen Apparatur werden 185 g Glycerin-trischlorhydrinäther vorgelegt, bei 700C 245 g Behenylamin und 40 g 50%ige Natronlauge zugefügt, auf 95°C erwärmt, 90 Minuten nachgerührt und nach Abkühlen auf 8O0C 900 g 75%iges Isopropanol und 10 g 50%ige Natronlauge nachgegeben und das Reaktionsgemisch
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bei 85° C so lange nachgerührt, bis 40% des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind. Abschließend wird mit Essigsäure auf pH 3,8 eingestellt.
h) In der beschriebenen Apparatur werden 55,5 g des Bis-chlorhydrinäthers des Anlagerungsproduktes von 2 Mol Äthylenoxid an Glycerin vorgelegt, bei 700C 32 g N-Talgalkyl-propylendiamin, 60 g Äthanol, 60 g Wasser und 6 g 50%ige Natronlauge zugefügt und bei 85°C so lange nachgerührt, bis 55% des organisch gebundenen Chlors ionogen geworden sind. Abschließend wird mit 10%iger Salzsäure auf einen pH-Wert unter 5 angesäuert und mit Wasser auf ein Endgewicht von 250 g eingestellt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verwendung von wasserlöslichen oder in Wasser dispergierbaren, härtbaren Kondensationsprodukten, die an Aminostickstoffatome gebundene Wasserstoffatome und Halogenhydrinäthergruppen im Verhältnis 1:0,6 bis 1:1,5 sowie lipophile Reste mit wenigstens 8 Kohlenstoffatomen enthalten und die hergestellt sind durch Kondensation von
a) Ammoniak und/oder primären Monoaminen und/oder wenigstens zwei Aminowasserstoffatome enthaltenden Polyaminen und
b) Di- und/oder Polyhalogenhydrinäthern von Di- und Polyalkoholen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und/oder den Anlagerungsprodukten von 1 bis 2 Mol Alkylenoxid, vorzugsweise Äthylenoxid an diese Alkohole,
wobei wenigstens eine der reagierenden Komponenten ganz oder teilweise durch die lipophilen Reste substituiert ist
und wobei die Amino- bzw. Halogenhydrinäthergruppen der Ausgangsverbindungen zu 20 bis 90%, vorzugsweise 50 bis 70% reagiert haben,
zur wasch- und reinigungsbeständigen antistatischen Ausrüstung von Textilmaterial.
2. Verwendung von Kondensationsprodukten gemäß Anspruch 1, die als lipophile Reste aliphatisch-cycloaliphatische oder aliphatisch-aromatische Reste mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome in einer Menge von 2 bis 65, vorzugsweise 6 bis 30 Gewichtsprozent enthalten.
3. Verwendung von Kondensationsprodukten gemäß Ansprüchen 1 und 2, deren lipophile Reste durch Halogenatome, vorzugsweise Fluoratome substituiert sind.
4. Verwendung von Kondensationsprodukten gemäß Ansprüchen 1 bis 3, zur antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasermaterialien in wäßriger Flotte unter Mitverwendung von Säureakzeptoren.

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