DE1419042C - Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden - Google Patents

Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden

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DE1419042C
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English (en)
Inventor
Dipl.-Chem. Dr. Herbert 4018 Langenfeld; Petzold Manfred 4000 Düsseldorf- Holth ausen Frotscher
Original Assignee
Henkel & Cie GmbH, 4000 Düsseldorf
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden wie Fasern, Fäden, Folien, Filmen, Bändern, Schläuchen, Fliesen, Filzen, gewebten Flächengebilden aus natürlichen oder synthetischen Materialien wie Polyacrylnitril, Polyestern, Polyamiden, Celluloseestern, Wolle, Baumwolle, Zellwolle und deren Mischungen untereinander.
Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden, insbesondere von hydrophoben natürlichen oder synthetischen Textilmaterialien bekanntgeworden. Meistens handelt es sich jedoch dabei um Ausrüstungen, die nicht wasch- oder reinigungsbeständig sind. Man hat auch bereits versucht, derartige geformte Gebilde mit einer permanenten antistatischen Ausrüstung zu versehen. Die bisher bekanntgewordenen Verfahren weisen jedoch erhebliche Nachteile auf, insbesondere hat sich gezeigt, daß die Beständigkeit oder die antistatische Wirkung nicht ausreichend oder die Ausrüstverfahren zu umständlich sind.
Es wurde nun gefunden, daß man die Nachteile der bekannten Verfahren dadurch vermeiden kann, daß man zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden diese Gebilde mit Alkalien oder Alkalisalze enthaltenden wäßrigen Lösungen von leicht löslichen härtbaren Polykondensationsprodukten aus wasserlöslichen, reaktionsfähige Aminogruppen sowie Polyalkylenoxidreste enthaltenden Polyaminen und Epichlorhydrin oder Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppe enthalten, behandelt und anschließend einer Trocknung bei normaler oder erhöhter Temperatur unterwirft.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Polykondensationsprodukte verleihen den geformten Gebilden die Eigenschaft, elektrische Aufladungen nicht anzusammeln, d.h., sie wirken antistatisch. In besonderem Maße eignet sich das Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von Fascrmaterialien und Folien natürlichen oder synthetischen Ursprungs, die hydrophoben Charakter besitzen.
Zur Herstellung der härtbaren Polykondensationsprodukte geht man von Polyalkylenoxidreste enthaltenden Polyaminen aus, die in bekannter Weise dadurch gewonnen werden, daß man Polyamine, insbesondere. Polyalkylenpolyamine mit Mono- und bzw. oder polyfunktionellen Derivaten von PoIyalkylenoxidcn umsetzt. Diese Mono- und bzw. oder polyfunktionellen Derivate von Polyalkylenoxiden können als reaktionsfähige Gruppen Clilorhydrinreste, Glycidylreste, Halogen oder andere, zur Bildung von Anionen befähigte Reste, wie z. B. Schwefelsiiurereste, Alkylsulfonsäurercste usw., enthalten. Die in den Polyalkylenoxidderivaten vorhandenen Polyalkylunoxidgruppen können verschiedene MoIckülgrößen besitzen, wobei man im allgemeinen die Ausgangsstoffe so wählt, daß im Molekül insgesamt etwa 3 bis 70 Alkylenoxidreste vorhanden sind. Als Alkylenoxide kommen in erster Linie Äthylenoxid in Betracht; es sind aber auch andere cyclische Oxide, wie z. B. Propylenoxid, sowie entsprechende Gemische verwendbar. Die Polyalkylenoxidketten können auch unterbrochen sein, beispielsweise durch Zwischenschaltung eines Dicarbonsäure- oder Diisocyanatrestes.
Als /weite Reaktionskomponente kommen solche Verbindungen in Betracht, die im Molekül mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppe enthalten, wie Epichlorhydrin, Dichlorhydrine oder bifunktionelle Umsetzungsprodukte dieser Verbindüngen mit Glykolen, Diglykolen, Polyalkylenoxiden, Glycerin, Dicarbonsäuren, Polycarbonsäuren, mehrwertigen Phenolen usw.
Die Herstellung der härtbaren Polykondensationsprodukte, worauf ein Patentschutz nicht beansprucht
ίο wird, kann in besonders einfacher Weise in einem Arbeitsgang dadurch erfolgen, daß man ein PoIyalkylenglykol mit Epichlorhydrin zu einem Bischlorhydrinäther umsetzt und diesen mit so viel Polyamin zur weiteren Umsetzung bringt, daß sich im Reaktionsgemisch die Zahl der vorhandenen Chloratome zur Zahl der vorhandenen Aminowasserstoffatome wie 4 : 5 bis 7 : 5 verhält. Bei diesem Verfahren wird das intermediär gebildete Polyglykolpolyamin' nicht isoliert, sondern unmittelbar mit weiterem PoIy-
ao glykolbischlorhydrinäther zu dem gewünschten PoIykondensationsprodukt umgesetzt. Die Umsetzung der Polyalkylenoxidreste enthaltenden Polyamine mit den mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppe im Molekül enthaltenden Verbindungen kann in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln oder vorzugsweise von Wasser erfolgen. Zur Beschleunigung der Umsetzung werden zweckmäßig säurebindende Stoffe, wie Ätzalkali, Natriumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Triäthanolamin, mitverwendet.
Die Reaktion wird bei Temperaturen zwischen 50 und 1000C so lange durchgeführt, bis eine deutliche Erhöhung der Viskosität des Reaktionsproduktes eintritt. Sobald der gewünschte Polykondensationsgrad, bei dem das Reaktionsprodukt noch leicht wasserlöslich ist, erreicht ist, wird die Reaktion beendet, gegebenenfalls durch Einstellung des pH-Wertes auf < 6. Die erhaltenen Polykondensationsprodukte besitzen neben reaktionsfähigen Aminogruppen noch Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppen, so daß sie in Gegenwart von Alkalien oder Alkalisalzen leicht ausgehärtet werden können. Da die beschriebenen Produkte leicht wasserlöslich sind, jedoch unter milden Bedingungen in wasserunlösliche Form übergeführt werden können, gelingt es, die den hydrophoben Trägermaterialien verliehenen antistatischen Eigenschaften wasch- und lösungsmitielecht, d.h. permanent, zu fixieren.
Darüber hinaus können die erfinduiigsgemäß verwendeten Produkte zum Fixieren von Pigmenten auf dem Trägermaterial dienen. Als solche Pigmente seien Pigmentfarbstoffe und Weißpigmente wie Titandioxid, Zinksulfid, Lithopone genannt. Die letzteren können auch als Mattierungsmittel für glänzende Textilfascrn dienen. Weiterhin ist festgestellt worden, daß die Behandlung von hydrophoben Fasern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren deren Anfärbbarkeit mit anionischen Farbstoffen verbessert.
Die Fixierung der erfindungsgemäß verwendeten Produkte auf den auszurüstenden Materialien erfolgt unter außerordentlich milden Bedingungen. In den meisten Fällen genügt Trocknung der behandelten Textilien unter den in der Textilindustrie üblichen
fi5 Trockcnbedingurigen, ohne daß eine nachträgliche Erhitzung auf hohe Temperaturen notwendig wird. Das Verfahren kann also mit den üblichen Trockcncinriclitimgen ausgeübt wurden. Unter Umständen
kann eine Wärniebehandlung überhaupt entfallen, da die Fixierung der aufgebrachten wasserlöslichen Verbindungen auf dem Textilmaterial erforderlichenfalls auch durch längere Lagerung bei normaler Temperatur vorgenommen werden kann. .
Die erfmdungsgemäße Ausrüstung kann in Gegenwart anderer üblicher Textilhilfsmittel oder Appreturmittel erfolgen. So können den Behandlungsbädern Netzmittel, Weichmacher, Steifungsmittel, wie z. B. Polyvinylacetat und Dispersionen von Polymethakryl- iu säureestern oder Stärke, zugesetzt werden. Weiterhin kann man bei dem Verfahren' den Behandlungsbädern Pigmentfarbstofle, Beschwerungsmittel, Mattierungsmittel zusetzen, die auf den Substraten weitgehend fixiert werden.
Das Aufbringen der erfindungsgemäßen Produkte auf das auszurüstende Textilmaterial erfolgt am besten aus wäßriger Lösung auf einem Foulard. Diese Lösung muß mit so viel Alkalilauge oder Alkalicarbonat oder Alkalihydrocarbonat versetzt werden, daß die zum Stabilisieren der Produkte üblicherweise zugesetzte Säuremenge neutralisiert wird.
Im allgemeinen ist bei Verwendung von Natronlauge so viel zuzusetzen, daß der pH-Wert der Lösung 10,5 bis 11 beträgt. Bei Verwendung von Alkalicarbonaten oder Alkalihydrocarbonaten wird so viel zugesetzt, daß eine alkaliäquivalente Menge an Natronlauge einen pH-Wert von etwa 11 ergeben würde. Die Menge des zugesetzten Säurebinders ist jedoch keineswegs kritisch. In den meisten Fällen wird bei Verwendung von Natronlauge bereits eine gute Fixierung des Produktes auf der Faser erzielt, wenn der pH-Wert der Flotte über 10 liegt. Die Möglichkeit, als Säurebinder auch Alkalihydrocarbonate verwenden zu können, ist besonders wichtig für die antistatische Ausrüstung von Gemischen aus synthetischen Fasern und Wolle, da dann der, pH-Wert der Gebrauchslösung 7,5 kaum übersteigt. Die Ausrüstung mit den erfindungsgemäß verwencleten Produkten muß jedoch nicht nur auf dem Foulard, sondern kann auch aus längerer Flotte, z. B. auf dem Jigger, der Kufe, der Haspelkufe oder einem Färbeapparat erfolgen. Ein wirtschaftliches Arbeiten ist auch dann möglich, da wegen der guten Haltbarkeit der Bäder in stehendem Bad gearbeitet und die abgepreßte oder abgeschleuderte Flotte wieder verwendet werden kann. Auf diese Weise ist es auch möglich, Garne wirtschaftlich auszurüsten. Neben den Alkalien oder Alkalisalzen können auch andere säurebindende Mittel, wie Natriumacetat, Ammoniak, Triäthanolamin und andere organische Basen, verwendet werden.
Die Trocknung der ausgerüsteten Materialien erfolgt in üblicher Weise. Nacherhitzen nach dem Trocknen ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Muß jedoch ein behandeltes Gewebe nach dem Trocknen thermostabilisiert werden, so kann dies bei den dafür gebräuchlichen Temperaturen ohne Verschlechterung des antistatischen Effektes erfolgen. Auch die Nachbehandlung in bei Zeugdruckereien üblichen Dämpfeinrichtungen führt zur ausgezeichneten Fixierung der erfindungsgemäß angewendeten Produkte auf der Faser.
Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern, ohne daß das Verfahren auf diese Beispiele beschränkt werden soll.
B e i s ρ i e 1 1
Ein in der nachstehenden Weise erhaltenes PoIykondensationsprodukt aus einem Polyglykolpolyamin und Epichlorhydrin wird in einer solchen Menge kaltem Wasser gelöst, daß das Behandlungsbad 100 g/l des Produktes enthält. Dann wird das Bad mit Natronlauge auf einen pH-Wert von etwa 11 eingestellt. Zum Schluß fügt man 1 g/l eines handelsüblichen nichtionogenen Netzmittels zu. Mit dieser Lösung wird ein Polyestergewebe auf dem Foulard imprägniert, auf 30%' Flottenaufnahme — berechnet auf das Gewicht der lufttrockenen Ware — abgequetscht und anschließend in üblicherweise entweder etwa 5 Minuten bei 100° C oder 1 bis 2 Minuten bei 140 bis 150° C getrocknet. Das ausgerüstete Gewebe lädt sich beim Reiben nicht elektrisch auf. Diese Eigenschaft behält es auch nach 30 bis 40 Haushaltswäschen mit einer beliebigen Waschmittellösung bei 40 bis 60° C bei.
Das verwendete Polykondensationsprodukt ist in folgender Weise hergestellt worden:
355 g des Bischlorhydrinäthers eines Polyglykols mit dem Molgewicht 1000 werden mit 44 g Dipropylentriamin bei erhöhter Temperatur kondensiert, bis der pH-Wert des Reaktionsgemisches unter 8,5 gesunken ist. Nach Abkühlen auf etwa 60° C werden 30 g Epichlorhydrin zugesetzt und bei dieser Temperatur so lange (50 bis 60 Minuten) gehalten, bis der pH-Wert auf etwa 7 gesunken ist. Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser auf 600 g Fertigprodukt aufgefüllt. Man erhält eine viskose gelbliche, mit Wasser mischbare Flüssigkeit.
B eisp iel 2
Mit einer lO%igen, mit Soda auf einen pH-Wert von 9,8 bis 10 eingestellten Lösung eines in nachstehender Weise erhaltenen Polykondensationsproduktes aus einem Polyglykolamin und Epichlorhydrin wird auf dem Foulard ein Polyamidgewebe behandelt, auf 40 bis 50% Flottenaufnahme abgequetscht und anschließend auf einem Planrahmen bei üblicher Temperatur gut getrocknet. Das Gewebe zeigt auch nach zahlreichen Haushaltswäschen beim Reiben keine bleibende Aufladung.
Das verwendete Polykondensationsprodukt ist in nachfolgender Weise erhalten worden:
Man erhitzt unter Rühren in einem mit Rückflußkühler versehenen Kolben 290 g (etwa 0,3 Mol) eines Reaktionsproduktes aus 1 Mol Äthylenchlorhydrin und 20 Mol Äthylenoxid mit 31g (etwa 0,3 Mol) Diäthylentriamin 4 Stunden bei 120° C. Dann wird das Reaktionsgemisch auf etwa 6O0C abgekühlt, 100 g Wasser und 55 g Epichlorhydrin zugesetzt und bei 55 bis 65° C so lange (IV2 bis 2 Stunden) weitergerührt, bis der pH-Wert des Reaktionsgemisches auf etwa 7 gesunken ist. Das erhaltene viskose Produkt wird mit Salzsäure auf pH 6 eingestellt und mit Wasser auf 510 g aufgefüllt.
Beispiel 3
Ein Polyamidgewebe wird mit der 7%igen Lösung eines in nachfolgender Weise durch Umsetzung des Bischlorhydrinäthers von oxäthyliertem Glycerin mit Dipropylentriamin und anschließender Umsetzung des Reaktionsproduktes mit Epichlorhydrin erhaltenen Polykondensationsproduktes auf einem Foulard behandelt. Vor der Behandlung werden der Lösung
3 ml/1 40%ige Natronlauge und 20 g/l einer etwa 50%igen Polyvinylacetatdispersion zugesetzt. Das behandelte Gewebe wird auf etwa 50% Flottenaufnahme abgequetscht und 2 Minuten bei 130 bis 140° C getrocknet. Das ausgerüstete Gewebe zeigt eine Versteifung und auch nach mehreren Haushaltswäschen keine bleibende elektrische Aufladung.
Das Polykondensationsprodukt ist in folgender Weise erhalten worden:
260 Gewichtsteile eines Anlagerungsproduktes aus 1 MoI Glycerin und 30 MoI Äthylenoxid werden in Gegenwart von Bortrifluorid mit 28 Gewichtsteilen Epichlorhydrin kondensiert. Anschließend wird das Reaktionsprodukt unter Zusatz von 120 Gewichtsteilen Wasser und 60 Gewichtsteilen 10%iger Natron- lauge weiter mit 20 Gewichtsteilen Dipropylentriamin umgesetzt. Das so erhaltene Polyglykolpolyamin wird nach Zusatz von 14 Gewichtsteilen Epichlorhydrin etwa 1 Stunde bei 60 bis 70° C weiterkondensiert, bis der pH-Wert des Gemisches auf etwa 7 bis 7,5 gesunken ist. Nach Einstellung des pH-Wertes mit etwa 14 g 30%iger Salzsäure auf 5,5 bis 6 wird mit Wasser auf 750 g aufgefüllt. Man erhält eine honigfarbene viskose klare Flüssigkeit, die sich mit Wasser in jedem Verhältnis mischt.
Beispiel 4
In einem Foulardtrog wird eine wäßrige Lösung vorgelegt, die im Liter 120 g des nachfolgend bcschriebenen Umsetzungsproduktes aus einem Polyglykolpolyamin und einem Bischlorhydrinäther eines Polyglykols mit dem Molgewicht 600, 8 g Natriumcarbonat, 1 g einer Pigmentfarbstoffstammdispersion (z. B. 1 g Helizaringelb) sowie 5 g Zinksulfid und 2 g eines nichtionogenen Netzmitteis enthält. Mit dieser Lösung wird ein unfixiertes Gardinengewebe aus Polyestermaterial imprägniert, auf etwa 30%Flottenaufnähme abgequetscht, bei 80 bis 120° C getrocknet und anschließend in üblicher Weise während 20 bis A0 30 Sekunden bei 180 bis 1900C thermisch fixiert. Das ausgerüstete Gardinengewebe besitzt gule Waschechtheit. Pigmentfärbung, Maltierungscifekt und anlistatische Eigenschaften bleiben auch nach häufiger Wäsche gut erhalten.
Das verwendete Polykondensationsprodukt ist in nachfolgender Weise erhalten worden:
80 kg des Bischlorhydrinäthers eines Polyglykols mit dem Molgewicht 600 werden mit 13,2 kg Dipropylentriamin unter Zusatz von 50 kg Wasser und 28 kg 40%iger Natronlauge kondensiert. Das erhaltene Polyglykolpolyamin wird mit weiteren 159 kg des gleichen Polyglykolbischlorhydrinäthers und Zusatz von weiteren 30 kg Wasser nochmals 20 bis 30 Minuten bei Siedetemperatur kondensiert. Der pH-Wert des viskosen Reaktionsproduktes sinkt während dieser Zeit auf etwa 7,2 ab.
Nun wird kräftig gekühlt. Der pH-Wcrl wird während des Kiihlcns durch Zusatz von elwa 38 kg 10%iger wäßriger Salzsäure auf 5,5 bis 6 eingestellt. G0
Man erhält elwa 500 kg einer schw.ichgelblichgefärblcn leicht getrübten hochviskosen Flüssigkeit.
Beispiel 5
Hin Mischgewebe aus Wolle und Polyncrylnitril-Sclinittlaser mit einem l'olyaciylnilrilaiileil von 55% wird auf dem Foulard mil einer wäßrigen Lösung behandelt, die im Liter 60 g eines in nachfolgender Weise hergestellten Polykondensationsproduktes aus 3 Mol des Bischlorhydrinäthers eines Polyglykols mit dem Molgewicht 600 und 1 Mol Dipropylentriamin, 6 g Natriumhydrogencarbonat, 1 g eines nichtionogenen Netzmittels und 5 g eines kationenaktiven Weichmachers enthält. Das imprägnierte Gewebe wird auf etwa 80% Flottenaufnahme abgequetscht und in üblicher Weise bei 80 bis 100° C getrocknet.
Das so ausgerüstete Gewebe besitzt einen fließenden, weichen Griff und sehr gute antistatische Eigenschaften. Nach 20 Wäschen mit einem Feinwaschmittel bei 40° C beträgt die Aufladung des Gewebes nach Reiben an Glas — unter definierten Bedingungen gemessen — 40 Volt bei einer Fcldzerfallszeit von weniger als 0,5 Sekunden. Das gleiche zeigt unter gleichen Bedingungen im nicht antistatisch ausgerüsteten Zustand eine Aufladung von etwa 150VoIt und eine Feldzerfallszeit von über 3 Minuten. Das verwendete Polykondensationsprodukt ist in nachfolgender Weise hergestellt worden:
Zu 236 kg des Bischlorhydrinäthers eines Polyglykols mit dem Molgewicht 600 werden 13,2 kg Dipropylentriamin, 35 kg 40°/oige Natronlauge und 150 kg Wasser zugefügt und unter Rückfluß etwa 40 Minuten zum Sieden erhitzt. Der pH-Wert des viskosen Reaktionsgemisches ist nach dieser Zeit auf 7,2 abgesunken. Nun wird mit 66 kg 10%igcr Salzsäure auf einen pH-Wert von elwa 5,5 eingestellt.
Man erhält etwa 500 kg eines getrübten nahezu farblosen Produktes.
Die beschriebene Umsetzung erfolgt in einem einzigen Umsetzungsprozeß ohne Isolierung des intermediär entstehenden Polyglykolpolyamins.
Beispiel 6
In eine wäßrige Lösung, die im Liter 100 g des im Beispiel 5 verwendeten Polykondensationsproduktes, 7 g Natriumcarbonat ur=(.l 10 g eines kaiionaktiven Weichmachungsmittels enthält, wird Hochbauschgarn aus Polyacrylnitrilmatcrial in Slrangform kurze Zeit getaucht, abtropfen gelassen und auf 30 bis 35% Flottenaufnahme abgeschleudert. Das Garn wird bei 80 bis 1000C gut durchgetrocknet. Man erhält ein grifflich einwandfreies Garnmaterial, das sich gut verwirken läßt. Die aus diesem Garn hergestellten Wirkwaren besitzen auch nach zahlreichen Wäschen mit üblichen Haushaltswaschmitteln gute antistatische Eigenschaften.
Beispiel 7
Ein Wollgcwebe wird mit einer FIoKe die im Liter 80 g des nachfolgend beschriebenen Polykondensa-(ionsproduktes, 8,8 g Natriuniacctal und 2 g eines handelsüblichen nichtionogenen Nelzmiflels enthält, imprägniert, auf 80 bis 90% Flottcuaufnahmc abgequetscht und anschließend auf einem Planrahmen bei üblicher Temperatur getrocknet. Das Gewebe zeigt auch nach zahlreichen Haushallswäschen einen juilcn antistatischen Effekt und eine verbesserte Formstabililäl.
D;is zur Ausrüstung verwendete Kondensationspiodukl ist wie lolgl in einem Arbeitsgang ohne Isolifiimg des inleimcd.iär gebildclrn l\>lyr>lykolpolyaniins hergestellt worden.
In einem mit Rührer, Rückflußkühler und Thermometer versehenen Kolben werden 60 g eines PoIyäthylenglykols mit dem Molgewicht 200 vorgelegt, 1,7 g Bortrifluorid-Essigsäure (36°/o BF3) zugerührt, das Gemisch auf 70° C erwärmt und dann 56 g Epichlorhydrin so zugetropft, daß bei entsprechender Kühlung die Reaktionstemperatur zwischen 68 und 72° C gehalten werden kann. Anschließend wird zur Vervollständigung der Reaktion 30 Minuten bei 70° C nachgerührt. Dann werden 13,2 g Dipropylentriamin, 80 g Wasser und 35 g Natronlauge (37°/oig) zugerührt, das Gemisch auf 88 bis90° C erwärmt und bei dieser Temperatur so lange nachgerührt, bis der pH-Wert auf 6,9 abgesunken ist und etwa 55°/o des organisch gebundenen Chlors in die ionogene Form übergegangen sind. Dann wird der pH-Wert mit Ameisensäure auf 5,2 und das Endgewicht mit Wasser auf 275 g eingestellt.
Man erhält ein schwachgelbgefärbtes viskoses Produkt, das in Wasser klar löslich ist. . to
Beispiele
Eine Polyesterfolie wird auf einem Foulard mit einer Lösung, die im Liter 200 g des im Beispiel 5 as beschriebenen Polykondensationsproduktes, 14 g calcinierte Soda und 2 g eines handelsüblichen nichtionogenen Netzmittels enthält, behandelt, anschließend bei 100°C getrocknet und 5 Minuten bei 12O0C nachbehandelt. Die Folie zeigt einen guten antistatischen — auch gegen mehrere mechanische Reinigungen — Effekt.

Claims (5)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von geformten Gebilden, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Gebilde mit Alkalien oder Alkalisalze enthaltenden wäßrigen Lösungen von leicht löslichen, härtbaren Polykondensationsprodukten aus wasserlöslichen, reaktionsfähige Aminogruppen sowie Polyalkylenoxidreste enthaltenden Polyaminen und Epichlorhydrin oder Verbindungen, die im Molekül mehr als eine Epoxid- und bzw. oder Halogenhydringruppe enthalten, behandelt und anschließend einer Trocknung bei normaler oder erhöhter Temperatur unterwirft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkalisierung der Behandlungsbäder mit Alkalihydroxid und bzw. oder Alkalicarbon aten und bzw. oder Alkalihydrocarbonaten durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsbäder neben den Alkalien und bzw. oder Alkalisalzen andere säurebindende Stoffe, wie Ammoniak, Triäthanolamin u. ä., enthalten.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsbäder Färb-, Beschwerungs- oder Mattierungspigmente enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlungsbäder zusätzlich bekannte Appreturmittel, Weichmacher und bzw. oder Netzmittel enthalten.
209 632/13

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