DE1619037A1 - Avivage von Polyacrylnitrilfasern - Google Patents

Description

• Aviyage von Poljacrylnitrilfasern Es ist bekannt, daß Polyacrylnitrilfaäern, seien sie nach d-em Trockenspinn- oder Naßspinnverfahren herge- stellt, eine Prö.paration erhalten müssen, die den Lauf des Materials in der nachfolgenden Spinnerei gewährleistet. Sinn und Aufgabe einer solchen sogenannten Avivage ist es, einerseits der Faser ein gewisses Gl<<it- und iiaftvermögen zu geben, w2 ein einwandfreies Auflockern und Verstrecken des teiaterials auf den Verarbeitungsaggregaten zu ermöglichen und andererseilÜ eine elektrostatische Aufladung bei der Verarbeitung zu vermeiden. Bei den Präparationen-,die auf die Fasern aufgebracht werden, spielt naturgemäß die Schmierwirkung eine bedeutende Rolle. Die Präparationen müssen einerseits eine statische Reibung, d.h. eine Reibung zwischen den Einzelfasern in der Ruhe, - gewährleisten; anderer- seits soll jedoch euch die Reibung des Materials mit den Führungselementen in der Bewegung, die sogenann-, te dynamische Reibung,_möglichst optimal sein.. .
• Es ist ferner bekannt, dali die Polyacrylnitrilfasern fi.lr das Färben', sei es- im Kammzug, im Garn oder als Stückware gut vorgewaschen werden müssen, um Reste. der Avivage zu entfernen. Die Avivagert,,ste können die Färbung ungünstig beeinflussen; sie stören, je nach ihrer Zusammensetzung, mehr oder weniger den Färbeprozeß.
• Bekanntlich lassen sich Polyacrylnitrilfasern, welche anioniar@hen Charakter z@@°gen, mit kationischen Farbstoffen färben, wobei die Anfärbbarkeit durch die Anzahl der anioniachen Gruppen in Acrylpolynerisat bestimmt wird. Uri ein gleichmäßiges und egales Aufziehen der kutionischen,Farbs;offe auf die Faser zu erzielen, benutzt man ',ei der Färbung der Polyacrylnitrilfasern meist kation- sehe Färbereihilfsmittel, die irr, Färbebad in Konkurrenz mit den :Farbstoffen stehen und so eine gewisse retadierende Wirkung ausüben. Diese i;galisier-bzw. Retardiermittel sind in allgemeinen auf diesen speziellen Einsatzzweck abgestimmt und erfüllen keinerlei andere Funktionen. -Es wurde nun gefunden, daß ran Polyacrylnitrilfasern mit besonderem Vorteil avivieren und gleichzeitig damit für des nachfolgende Färben vorbereiten kann, so . daß eine Vorwäsche überflüssig wird, wenn man als Avivagemittel Kondensationsprodukte verwendet, die durch Umaetzung.von Konocarbonsäuren mit etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatomen mit Polyalkylenpolyaminen und gegebenenfalls anschließende Quaternierung der erhaltenen Carbonsäureamide hergestellt worden sind. Die erfindungsgemäß verwendeten Avivagemittel gewährleisten nicht nur ein einwandfreies Verarbeiten der Polyaerylnitrilfasern, sondern wirken, infolge ihrer retardierenden Eigenschaften gegenüber basischer: Farbstoffen, gleichzeitig als egalisierende Färbereihilfemittel. Durch die Avivage gemäß der vorliegen-den Hrfindung ist es daher möglich, die so behandelten Fasern in der textilen Spinnerei ohne Schwierigkeiten zu verarbeiten und anschließend ohne Vorwäsche, d . ii. ohne Entfernung der Avivagereste zu färben. Bei der Färbung ist ferner ein Einsatz von Retadiermitteln nicht mehr notwendig.
• Die erfindungsgemäß verwendeten Avivagenittel besitzen darüberhinaus gleichzeitig eine ausgeprägte weichmachende Wirkung auf (las fertige Textilmaterial, so daß sich 1.n den meisten Fällen eine, in der Praxis im allgemeinen erforderliche Nachbehandlung mit einem besonderen «eichmachungsmittel,erübrigt. Sofern ein besonders weicher und wolliger Griff des Materials angestrebt wird, kann dies durch nochmaliges Aufbringen des erfingungsgemäßen Avivagemittels z.B. durch Zug":be zur F#irbebad oder zu einem Nachbehandlungsbad erreicht werden.
• Durch die Avivage Gene.ß der vorliegenden Erfindunt ergeben sich für uie nach dem Naß- oder Trockenspixinverfahren hergestellten P'olyacrylnitrilfasern außerordentlich günstige statische und dynamische Reibungskoeffizienten, wodurch ein einwandfreies Auflockern und Verziehen des Materials auf der Karde und den anschließenden Verzugsaggregaten der Kammgarnspinnerei, bzw. auf den Krempeln der Streichgarnspinnerei ermöglicht wird. Gleichzeitig erl-#alten-die Fasern eine antistätische Ausrüstung, die den Vorteil hat, . daß das Material auch nach längerer Lagerung seine guten spinntechnischen Eigenschaften behält.
• Als erfindungsgemäß verwendete Avivagemittel kommen Kondensationsprodukte zur Anwendung, die erhalten werden durch Umsetzung von etwa 1 bis 2 Mol einer gesättigten oder ungesättigten Monocarbonsäure mit etwa 10 bis 20 Kohli,nstoffatomen mit 1 N:ol eines Polyalkylenpolyariins der Formel .
• NIi2-(CnH2ri NH)m-CnH2n-NIi2, in der n Werte von 2 oder 3 und m Werte von 1 bis 4 bedeuten, und vorzugsweise Quaternierung der so erhaltenen Säureamide durch Umsetzung mit Alkylierungsmitteln wie z.B. Din:ethyl sizlfat. Als Monocarbonsäuren kommen vorwiegend gesättigte Cdrbons::uren mit vorzugsweise 14 bis 18 Kohlenstoffatomen in Betracht. Als rolyalkylenpolyamine koninen insbesondere Diäthylentriamin oder.TriäthylentetraLiin zur Anwendung. Es können auch Genische verschiedener Carbonsäuren, sowie verschiedener Polyamine der genannten Art eingE:ietzt werden.
• Sofern die nicht quaterni:erten Carbonsäureamide zur Anwendung kommen, werden sie zweckmäßig mit Hilfe von nictiti.r:ogenen Emulgatoren, z.B. Anlagerungsverbindungen von A1k'lenoxid.an Alkylphenole, in eine wäßrige Bmuleion überführt: Durch die nachfolgende Quaternierung der Carbonsäureamide wird ihre Wasserlöeliohkeit soweit erhöht, daß sie im allgemeinen ohne ltitverwendung von Verteilungsmitteln.in wäßriger Phase eingesetzt werden können.
• Pür die Avivage gemäß der vorliegenden Erfindung kommen meist Lösungen oder Emulsionen zur Anwendung, die etwa 5 bis 80 g pro Liter der Avivagemittel ent- halten. Das Aufbringen der Avivagemittel auf die Polyaorylnitrilfasern kann vor oder ach dem Verstrecken 2. der Pasern auf beliebige Weise/ durch Tauchen oder Be- sprühen erfolgen. Es wird hierbei zweckmäßig ein Auf- trag, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, von etwa 0,1 bis 1 berechnet als Restsubstanz, vorge- nommen. .
• Beispiel: Eine für die Wollspinnerei bestimmte Polyacrylnitrilfaser wird.naph dem Verstrecken in ein wäßriges Bad getaucht, das i Liter 16 g eines Kondensationsproduktes-aus 1 Nol Stearinsäure und 1 hol eines äquimolaren Gentisches aus Diäthylentriamin und Triäthylentetranin, das durch anschließende Methylierung mit 3,6 11o1 Dimethylsulfat quaterniert wurde, enthält. Danach wird auf etwa 100 9G Gewiehtszunahne abgequetscht, getrocknet und auf Stapel geschnitten.
• In der nachfolgenden Kämmerei öffnet sich das Materi- al einwandfrei und läßt:.sich ohne Neigung 2u Noppen-Bildungen zu einemKammzug verarbeiten, der danach im Xammgarnspinnverfahren zu einem Wirkgarn der Am 40 versponnen wird. Das Garn wird verwirkt und die fertige Wirkware ohne. jegliche Vorbehandlung unmittelbar im.Flottenverhältnis 1 : 20 in einem härbebad behandelt, das im fiter Wasser 1 g des basischen .Farbstoffes der Formel 1,0 g einer 60 %igen Essigsäure 0,5 g Natriumacetat 5,0 g Natriumsulfat 0,5 g einer Anlagerungsverbindung von 8 btol Äthylenoxid an 1 Zol Nonylphenol enthC-lt. Es wird bei 40oC mit der Ware in das Bad ein- gegangen innerhalb von 30 Minuten zum Kochen erhitzt,.und noch 1 Stunde bei Siedetemperatur gehalten. l's wird eine kräftig grüne egale Färbung erhalten.

Claims (2)

1. Patentansprüche 'I . Verfahrerhzu#4 Mivieren und Vorber:iten zur Färbung von Polyacrylfasernaterialien, dadurch gekenntzechnet, daß man die.Fasermateralien mit Produkten behandelt, welche durch Kondensation von Monocarbonsß.ure mit etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatomen mit Polyalkylengolyaminen und gegebenenfalls anschließende Quaternierung der erhaltenen Carbonsäureumide durch Umsetzung mit blethylierungsmittein hergestellt worden sind.
2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Avivagemittel Produkte verwendet, die durch Kondensation von 1 bis 2 Iol einer Monocarbonsäure mit etwa 10 bis 20 Kohlenstoffatome und 1 Mol eine; folgalkylenholyamins der Formel NÜ2-(Cn112n- 2zH)m-CnH2ri NN2, in der n Werte von 2 oder 3 und m Werte von 1 bis 4 bedeuten, und gegebenenfalls Quaternierung der so erhultenen Säureatuide hergestellt worden sind.