DE1619015A1 - Verfahren zur mikrobiziden Ausruestung von cellulosehaltigen Textilmaterialien - Google Patents
Verfahren zur mikrobiziden Ausruestung von cellulosehaltigen TextilmaterialienInfo
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Description
j ι -' . ·, j j LEVERKUSEN-Bayerwerk 7· 2. 1966
'""·*-*-*' ^ --.„._. I PATENT-ABTEILUNG Bk/Ll
Terfahren zur mikrobiziden Ausrüstung von cellulosehaltigen
Textilmaterialien '
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur
mikrobiziden, insbesondere fungiziden Ausrüstung von cellulosehaltigen Textilmaterialien; das Verfahren besteht darin, daß
man die Textilmaterialien zunächst mit Arylamino-chlor-striazinen,
die im Arylrest durch Halogen, Alkyl und/oder Haloalkyl substituiert sein können, imprägniert und die
Arylamino-chlor-s-triazine dann - zweckmäßig bei einem pH-Wert
zwischen 8,5 und 12,5 - mit der Cellulose chemisch verknüpft.
Als Arylamino-chlor-s-triazine kommen insbesondere 2-Phenylamino-4,6-dichlor-s-triazine,
die im Phenylrest durch Chlor und/oder Trifluormethyl substituiert sind, in Betracht; beispielsweise
genannt seien 2(2·-Chlorphenylamino)-4-,6-dichlor-s-triazin,
2(5',^'-Dichlorphenylamino)-^,6-dichlor-s-triazin,
2(2 *-Chlor-5'-trifluormethylphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin,
2(4'-Chlor-6·-trifluormethylphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin,
2(3f-Trifluormethylphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin und
2(1f 13'-Ditrifluormethylphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin.
Das Imprägnieren der cellulosehaltigen Textilmaterialien mit den lk!&^ und die chemische Verknüpfung der
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Arylamino-chlor-s-triazine mit der Cellulose kann in der Weise erfolgen, daß man die Materialien bei gewöhnlicher Temperatur
mit Lösungen der Arylamino-chlor-s-triazine in organischen Lösungsmitteln - z. B. in Aceton oder Glykolmonoäthyläther tränkt,
sie anschließend abquetscht und dann - zweckmäßig nach einer ZwischentrocKhung - einige Zeit - etwa 10 bis 40 Minuten in
ein auf 40 bis 60° C erwärmtes wäßriges Bad taucht, welches im Liter etwa 10 g Natriumcarbonat oder Natriumphosphat bzw.
5 g Natriumhydroxid enthält. Man kann auch so vorgehen, daß man die bei gewöhnlicher Temperatur in der zuvor angegebenen Weise
mit Arylamino-chlor-s-triazinen getränkten Textilmaterialien
nach dem Abquetschen bei Raumtemperatur durch ein wäßriges Bad führt, welches im Liter etwa 10 g Natriumcarbonat oder
Natriumphosphat bzw. 5 g Natriumhydroxid enthält, anschließend abquetscht, dann bei etwa 70° C trocknet und hiernach etwa
10 Minuten auf 140 bis 160° C erhitzt. Schließlich kann man auch so vorgehen, daß man die Textilmaterialien bei gewöhnlicher
Temperatur mit einer wäßrigen Emulsion der Arylamino-chlor-striazine, die im Liter etwa 10 g Natriumcarbonat oder Natriumphosphat
bzw. 5 g Natriumhydroxid enthält, tränkt, anschließend abquetscht, dann bei etwa 70° C trocknet und hiernach etwa
10 Minuten auf 140 bis 160° C erhitzt. In allen Fällen werden die Textilmaterialien abschließend mit Wasser gespült, um den
Überschuß an basisch reagierenden Mitteln zu entfernen.
Die für die mikrobizide Ausrüstung der cellulosehaltigen Textilmaterialien erforderlichen Mengen an Arylamino-chlor-striazinen
lassen sich von Pail zu Fall durch Vorversuche leicht
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ermitteln; Im allgemeinen genügen Mengen von 2 #, bezogen auf
das Gewicht der auszurüstenden Textilmaterialien.
Die mikrobizide Ausrüstung, die auf den cellulosehaltigen
Textilmaterialien mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhalten wird, zeichnet sich durch eine besonders hohe Waschbeständigkeit aus; sie wird auch durch eine Behandlung
mit Lösungsmitteln nicht entfernt. Es ist zwar bekannt, daß 2-Arylamino-chlor-s-triazine eine fungizide Wirkung besitzen,
und zwar auch auf Textilien, es war jedoch nicht vorauszusehen,
daß die 2-Arylamino-chlor-s-triazine ihre fungizide Wirkung auch nach einer chemischen Verknüpfung mit cellulosehaltigen
Textilmaterial!en auszuüben vermögen, zumal da andere
Chlor-s-triazine, die eine fungizide Wirkung haben, wie
z. B. Sulfonylamido-chlor-s-triazine, bei einer chemischen
Verknüpfung mit cellulosehaltigen Textilmaterialien diese Wirkung verlieren.
Entschlichtetes Baumwollgewebe wird bei Raumtemperatur mit einer 3 $igen Lösung eines der nachstehend angegebenen
s-Triazinverbindungen in Glykolmonoäthyläther getränkt, anschließend auf eine Gewichtszunahme von 70 % abgequetscht
und dann nach kurzer Zwischentrocknung an der Luft 40 Minuten im Flottenverhältnie 1 : 20 in ein auf 60° C erwärmtes
wäßriges Bad getaucht, welches im Liter 10 g Natriumcarbonat sowie 50 g Natriumsulfat enthält. Hiernach wird das Gewebe mit
Wasser gespült.
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Bei den in Betracht gezogenen s-Triazinverbindungen handelt es sich um die folgenden Verbindungen:
A: 2(3'., 4' -Dichloranilino)-4,6-dichlor-s-triazin
B: 2(2'-Chlor-5'-trifluormethylanilino)-4,6-dichlor-s-triazin
C: 2(2'-Chlor-6'-trifluormethylanilino)-4,6-dichlor-s-triazin
Entschlichtetes Baumwollgewebe wird bei Raumtemperatur mit einer 3 ^igen Lösung von 2(2'-Chloranilino)-4,6-dichlor-striazin
in Aceton getränkt, anschließend auf eine Gewichtszunahme von 70 fo abgequetscht und nach kurzer Zwischentrocknung
an der Luft durch ein wäßriges Bad geführt, welches im Liter 10 g Natriumcarbonat und 100 g Harnstoff enthält. Das Gewebe
wird dann erneut auf eine Gewichtszunahme von 70 % abgequetscht, hiernach bei 70° C getrocknet und 10 Minuten auf 140° C
erhitzt. Abschließend wird das Gewebe mit Wasser gespült.
Entschlichtetes Baumwollgewebe wird bei Raumtemperatur mit der nachstehend beschriebenen, frisch bereiteten wäßrigen Emulsion
getränkt, anschließend auf eine Gewichtszunahme von 70 % abgequetscht, hiernach bei 70° G getrocknet und dann noch
10 Minuten auf 160° C erhitzt. Abschließend wird das Gewebe gespült.
Die verwendete wäßrige Emulsion war dadurch bereitet, daß in 700 Gewichtsteile Wasser, die 10 Gewichtsteile Natriumcarbonat
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enthielten, eine Lösung von 15 Gewichtsteilen 2 ( 2'-Chloranilino )■
4,6-dichlor-s-triazin, 30 Gewichtsteilen Dimethylformamid und
75 Gewichtsteilen eines handelsüblichen, auf der Grundlage von Alkylarylpolyglykoläthern und Alkylarylsulfonaten aufgebauten
Emulgiermittels in 180 Gewichtsteilen Chlorbenzol eingerührt wurde.
Die Beständigkeit der erfindungsgemäßen Ausrüstungen gegenüber Auswässern ist aus der folgenden Tabelle ersichtlich. Als
Maß für die Beständigkeit ist der Verlust an Reißfestigkeit gewählt, der eintritt, wenn man die ausgerüsteten Gewebe im
Flottenverhältnis 1 : 100 24 Stunden bei 20° C unter fünfmaligem
Wasserwechsel je Stunde auswässert und dann 14 Tage bei 30 C dem Angriff des Cellulose-abbauenden Schimmelpilzes Chaetomium
globosum Kunze aussetzt. Wirkstoffreie Gewebe verrotten dabei
bereits innerhalb von 3-4 Tagen vollkommen (Verlust an Reißfestigkeit 100 #), Außerdem sind in der Tabelle die
entsprechenden Werte für solche Gewebe wiedergegeben, die mit 2-Methansulfonylallylamido-4,6-dichlor-s-triazin bzw. mit
2-Benzolsulfonylmethylamido-4,6-dichlor-s-triazin ausgerüstet
worden sind; sie dienen als Beleg dafür, daß diese Verbindungen bei einer chemischen Verknüpfung mit cellulosehaltigen
Textilmaterialien ihre fungizide Wirkung verlieren.
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- | Wirkstoff | T a b e 1 1 | e | bei Geweben, die mit dem Wirk stoff chemisch nicht ver knüpft sind (keine Mit verwendung von Natriumcarbonat) |
Beispiel, dessen Arbeitsweise bei der Behandlung der Gewebe heran gezogen ist |
2(3',4'-Dichlor- anilino)-4,6- dichlor-s-triazin |
Verlust an Reißfestigkeit | 58 56 | Beispiel 1 | ||
2(2'-Chlor-5'- trifluormethyl- anilino)-4,6- dichlor-s-triazin |
bei Geweben, die mit dem Wirkstoff chemisch ver knüpft sind (MiIr- verwendung von Natriumcarbonat) |
41 1o | Beispiel 1 | ||
2(2'-Chlor-6'- trifluormethyl- anilino)-4,6- dichlor-s-triazin |
10 56 | 60 56 | Beispiel 1 | ||
2(2'-Chlor- anilino)-4,6- dichlor-s-triazin |
656 | 48 % | Beispiel 2 | ||
2(2'-Chior- anilino)-4,6- dichlor-s-triazin |
12 56 | 84 56 | Beispiel 3 | ||
2-Methansulfonyl- allylamido-4,6- dichlor-s-triazin |
10 fo | 100 56 [ohne Auswässern 18 %) |
Beispiel 1 | ||
2-Benzolsulfonyl- metlaylamido-4,6- dichlor-s-triazin |
14 % | 30 56 | Beispiel 1 | ||
100 % | |||||
100 io |
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009837/2135
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur mikrobiziden, insbesondere fungiziden Ausrüstung Ton cellulosehaltigen Textilmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß man die Textilmaterialien zunächst mit Arylamino-chlor-striazinen, die im Arylrest durch Halogen, Alkyl und/oder Haloalkyl substituiert sein können, imprägniert und die Arylamino-chlor-s-triazine dann mit der Cellulose chemisch verknüpft.Le A 9883009837/213
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4223830A1 (de) * | 1992-07-20 | 1994-01-27 | Sandoz Ag | Schmutzabweisendes Ausrüstungsmittel |
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DE4223830A1 (de) * | 1992-07-20 | 1994-01-27 | Sandoz Ag | Schmutzabweisendes Ausrüstungsmittel |
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NL6701189A (de) | 1967-08-09 |
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