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Verfahren zur Herstellung eines transp-irationshemmendenund/-oder
desodorierenden Puderstiftes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines transpirationshemmenden und/oder desodorierenden Puderstiftes zur unmittelbaren
Anwendung auf der menschlichen Haut.
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Die Schweissabgabe der Haut dient in erster Linie zur Regulierung
der Körpertemperatur, da durch die Verdunstung des Schweisses auf der Hautoberfläche
eine Abkühlung eintritt, die der Gefahr einer tiberwärmung des Körpers entgegenwirkt.
Darüber hinaus ist sie für den Abwehrmechanismus und den physikalischen Zustand
der Haut von erheblicher Bedeutung.
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Neben dieser normalen Schweissabgabe tritt bei vielen Menschen vornehmlich
an bestimmten Körperstellen, wie Achselhöhlen, Handflächen, Fußsohle, aber auch
an Stirn, Kinn, Nacken und den seitlichen Halspartien, eine übermässig starke Schwei#sekretion
(lokale Hyperhidrosis) auf, die durch psychische Erregungen noch gesteigert werden
kann. Diese vermehrte Schweissabsonderung hat zur Folge, dass der Schweiss die Haut
aufweicht und durch die fortwährende Einwirkung auf die an Bich gesunde Haut Reizungen
hervorruft, die leicht Entzündungen sowie bakterielle oder Pilz-Infektionen nach
sich ziehen können. Auch können Stoffe, die sonst selten Hautreizungen verursachen,
bei einer dem Einfluss des Schweisses ausgesetzten Haut leicht eine Kontaktdermatitis
auslösen. Hinzu kommt, dass eine lokale ilbermässige Schweissabsonderung an den
betreffenden Stellen der Bekleidung unerwünschte Verfärbungen (Schweissflekce) hervorruft
und sogar die Gebrauchvdauer von Bekleidungsstücken wesentlich zu beeinträchtigen
vermag Gleichzeitig mit der örtlich vermehrten Schweissabgabe tritt in nahezu allen
Fällen infolge der bakterielle« Zersetzung des Schweisses ein besonders unangenehmer
Geruch (Schweiesgeruch) auf. Es wurden bereits viele Vorschläge gemacht, um einer
äbermässigen Schwei#sekretion vorzubeugen-oder eine Zersetzung des Schweisses zu
vsrhtndern und dadurch den unangenehmen Schweissgeruch auszusohalten ; Zur Verhinderung
einer örtlich übermässigen Schweissabsonderung sind Mittel bekannt, die als Wirkstoff
Tannin oder andere Gerbstoffe, Formaldehyd, Hexamethylentetramin, Chromsäureverbindungen
oder sauer reagierende Metallsalze, wie Aluminiumverbindungen, enthalten.
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Um eine Zersotzung des Schweisses und dadurch das Auftreten des unangenehmen
Schweissgeruches zu verhindern, werden Substanzen singesetzt, die auf die bakterielle
Hautflora einwirken und oinen Desinfektions- und Desodorierungseffekt herbeiführen,
wie halogenierte Phenole, z.B. 2,2'-Dioxy-3,5,6,3'5',6'-hexachlordiphenylmothan
(Hexachlorophen), chlorierte Salioylsäureanilide usw.
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Kosmetische Zubereitungen, die als Wirkstoffe sowohl sauer reagierende,
wasserlösliche Metallsalze, wie Aluminiumverbindungen, als auch antibakteriell wirkende,
die Zersetzung des Schweisses verhindernde Substanzen, wie z.B. 2,2'Dioxy-3,5,6,31,5',6'-hexachlordiphenylmethan
(Hexachlorophen), nebeneinander enthalten, werden in Form von Lösungen, Sprays und
Gelen als schweisshemmende und desodorierende Präparate eingesetzt. Sie haben den
Nachteil, dass bei ihrer Anwendung weitere Flüssigkeitsmengen zusätzlich auf die
Haut gebracht werden und der ausgeschiedene Schweiss nicht gebunden werden kann.
Zur Beseitigung dieses Nachteiles wurde bereits vorgeschlagen, für den gleichen
Zweck poröse, saugfähige Puder zu verwenden und in diese die Wirkstoffe einzuarbeiten.
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Die Verwendung von Pudern als schweisshemmende Präparate erscheint
deshalb besonders vorteilhaft, weil die eingearbeiteten Wirkstoffe je nach der Zusammensetzung
des Puders -und in Abhängigkeit von dem Absorptionsvermösgen der Pudergrundlage
nur langsam an die Haut abgegeben werden, wobei gleichzeitig der Schweiss aufgesogen-oder
durch Kapillarwirkung von der Haut weggeführt wird.
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Diesen Vorteilen bei der Verwendung von Streupudern zu dem Zweck,
die Überproduktion des -Schweisses an bestimmten Körperstellen auf ein normales
Maß zu beschränken, steht jedoch als schwerwiegender Nachteil das läs-tige-Verstä'ubn
des Puders gegenüber, wodurch bewirkt wird, dass einerseits ilautbereiche und Bekleidungsteile
in der Umgebung der' zu behandelnden Hautstellen in' unerwünschter eise mit einer
Schicht'von Puderteilchen überzogen werden und andererseits der schweisshemmend
wirkende Bestandteil des Puders, z.B. ein sauer reagierendes Aluminiumsalz, bei
Kontakt mit den empfindlichen Schleimhäuten der Augen und'der Nase Reizungen hervorrufen
kann.
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In jüngster Zeit wurden daher Versuche unternommen, -derartige zur
Normalisierung einer übermässigen Schwei#sekretion verwendete Puder in einer geeigneten
Pressform durch Druckanwendung mit oder ohne Zusatz von Binde- und/oder Befeuchtungsmitteln
in die Form eines bequemer anwendbaren Stiftes zu bringen, ohne dass jedoch bei
diesen Versuchen bisher ein ausreichend befriedigendes Ergebnis erzieltwerden konnte.
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Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Herstellung einwandfreier
Presspuder, insbesondere von Puderstiften, Je nach der gewählten Zusammensetzung
der Pudermischung, zahlreiche Probleme aufwi-rft-und von vielen Faktoren abhängig
ist, wie z.B. Rieselfähigkeit der Pudermischung, Wahl des zur Herstellung des gewünschten-Formkörpere
geeigneten Presadruckes, Möglichkeiten zum Entweichen der eingeschlossenen Luft
beim Presavorgang usw. So wird beispielsweise bei Anwendung eines hohen Druckes
ein gut haltbarer Presspuder erhalten, der jedoch in vielen Fällen beim Aufbringen
auf die Haut nur einen geringen Abrieb zeigt, während andererseits bei Anwendung
niedriger Drucke stark saugfähige, poröse Preßlinge von geringer mechanischer Stabilität
erzielt werden. Hinzu~kommt, dass die als Wirkstoffe der Pudergrundlage einverleibten
Verbindungen mit die Sohweiasbildung hemmenden Eigenschaften durchweg wasserlöslich,
teilweise sogar hygroskopisch sind, und zur Erzielung der gewtinsohten transpirationflhemmenden
Wirkung in relativ
hohen Konzentratiönen eingesetzt werden müssen,
was wiederum bedingt, das der Hydrophobierung der Bestandteile eines solche Verbiffdungen
in größerer Menge enthaltenden transpirations hemmenden Puderstiftes besondere Aufmerksamkeit
gewidmet werden muss. Hierbei ist als erschwerend zu berücksichtigen, dass derartige
Puderstifte ausschliesslich auf mehr oder minder feuchter Haut aufgetragen werden
müssen.
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Daraus ergibt sich, besonders auch im Hinblick auf die physiologisch
bedingten unterschiedlichen Eigenschaften der menschlichen Haut vor allem in Bezug
auf Feuchtigkeit und Transpiration, dass die Herstellung eines allen Anforderungen
genügenden Puderstiftes, der beim Auf tragen auf die Haut nur soviel Puder abgibt,
als dem gewünschten Effekt entspricht, mit grossen- Sc-hwierigkeiten verbunden ist.
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Gemäss bekannten Vorschlägen können nicht-hygroskopische transpirationshemmende
und desodorierende Puderætifte aus einer Kombination von feuchtigkeitsabsorbierenden
Substanzen, wie Talkum, Kaolin, Magnesiumkarbonat oder dergleichen, mit transpirationshemmenden
Verbindungen, wie Aluminiumoxychlorid (Aluminiumchlorhydrat), Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid,
unter-Zusatz antibakterieiler, die Zersetzung des Schweisses verhindernder Substanzen
dadurch erhalten werden, dass man die Pudermischung unter Druckanwendung entweder
direkt zu einem Stift verpresst, wobei die Teilchengrösse der einzelnen Bestandteile
der Pudermischung unter lo Mikron liegen soll (britische Patentschrift 996.560)
-oder aber den Pressvorgang nach Überziehen der hygroskopischen Teilchen der-transpirationshemmenden
Verbindungen des Pudergemisches mit einer wasserlöslichen, hochpolymeren'Substanz
unter Zusatz eines Bindemittels durchführt (britische Patentschrift 1.001.690).
Als wasserlösliche, hochpolymere Substanzen können für das beschriebene, recht umständliche
Vorbehandlungsverfahren neben Polyäthylen- und Polypropylenglykolen auch Substanzen
mit oberflächenaktiven Eigenschaften, wie Ester oder Äther von Polyäthylenglykolen
sowie Ester oder Äther mehrwertiger Alkohole, verwendet werden.
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Die nach den bekannten Verfahren hergestellten transpirationshemmenden
und desodorierenden Puderstifte haben gleich vielen bekannten Kompaktpudern den
Nachteil, dass sie bei unmittelbarer Anwendung Feuchtigkeit aufnehmen, wodurch infolge
von Gelierungsvorgängen die Oberflache des Stiftes ein speckiges Aussehen erhält
und der weitere Abrieb behindert wird. ZurVermeidung dieses, die weitere Verwendbarkeit
des Puderstiftes stark beeinträchtigenden Effektes wird daher empfohlen, den Puder
vorzugsweise mittels eines Schwämmchens auf die Haut aufzutragen.
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Eingehende Untersuchungen an Puderstiften haben ergeben, dass das
Verhältnis zwischen Abrieb und Wasserbindungsvermögen von entscheidender Bedeutung
für die Haltbarkeit des Stiftes ist. Die ursprüngliche Konsistenz des Puderstiftes
bleibt erhalten, wenn - der Abrieb gleich gross oder grösser ist als jene Schicht
des Stiftes, die-bei der Berührung mit der Haut Feuchtigkeit aufnimmt.
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Wird dagegen mehr Flüssigkeit aufgesogen, was bei feuchter Haut
und
sparsamer Dosierung in den meisten Fällen erfolgt, so wird bereits nach einigen
wenigen Anwendungen die Konsistenz des Stiftes bleibend verändert. Gelierungsvorgänge
an der Oberfläche erzeugen speckiges Aussehen, beeinträchtigen den Abrieb und schaffen
Lockerstellen an den Grenzflächen von Zonen unterschiedlichen Wassergehalts, worunter
wiederum die Festigkeit des Stiftes leidet.
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Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines transpirationshemmenden
und/oder desodorierenden selbsttragenden Puderstiftes, der zur unmittelbaren Anwendung
auf der Haut geeignet ist, und bei dessen Anwendung der Abrieb von der Feuchtigkeit
der Haut in der Weise gesteuert wird, dass jeweils der Hautfeuchtigkeit entsprechende
Mengen des Stiftes abgerieben werden.
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Es wurde überraschenderweise gefunden, dass dieser Effekt dann erzielt
wird, wenn der Mischung der Puderbestandteile zur Herstellung eines transpirationshemmenden
und/oder desodorierenden Stiftes vor dem Pressvorgang als zusätzliche Füllstoffe
eine begrenste Menge eines oder mehrerer wasserunlöslicher, hochpolymerer Kunststoffe
zugesetzt wird und die Verpressung unter hohem Druck erfolgt.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung eines
transpirationshemmenden und/oder desodorierenden Puderstiftes, bei dem eine feinkörnige
Mischung, die neben den üblichen, feuchtigkeitsbindenden Puderbestandteilen und
gegebenenfalls oberflächenaktiven Substanzen wasserlösliche Verbindungen mit die
Schweissbildung hemmenden Eigenschaften, wie Aluminiumsalze und/oder die Zersetzung
des Schweisses verhindernde Substanzen enthält, in einer Pressform unter Druckanwendung
zu einem Stift verformt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Mischung
der Puderbestandteile vor dem Pressvorgang etwa 3 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise
5 bis lo Gewichtsprozent (bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung) einer oder
mehrerer hochpolymerer, wasserunlöslicher, hautverträglicher Substanzen zugesetzt
werden und diese Mischung anschliessend bei hohem Druck zu einem selbsttragenden
Stift verpresst wird.
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Als hochpolymere, wasserunlösliche, hautverträgliche Substanzen sind
für das Verfahren gemäss der Erfindung insbesondere hochpolymere Kunststoffe, wie
Polyvinylchlorid, Polyäthylen, Polyester, Polyamide oder dergleichen, oder Mischungen
solcher Kunststoffe in Pulverform geeignet, wobei die Korngrösse der Pulverteilchen
zweckmässig etwa 10 bis 25/u betragen, vorzugsweise jedoch unter 15/u liegen soll.
Zur Verwindung für den erfindungsgemässen Zweck können nur solche völlig hautverträglichen
Kunststoff-Typen eingesetzt werden, die weder unter den Herstellungs-, noch unter
den Anwendungsbedingungen des Puderstiftes mit den anderen Bestandteilen des Stiftes
eine Verbindung einzugehen vermögen. Hierzu gehören u.a. solche Kunststoffe, die
seit langem zur Herstellung von Fasern im Gebrauch sind, und deren völlige Hautverträglichkeit
bekannt ist, wie Polyäthylenterephthalat und Polyamid-Typen, die
unter
den Bezeichnungen "Nylon" und "Prlon" im Handel sind, und die jeweils in Form eines'Pulvers
geeingeter Teilchengrösse für den vorstehenden Zweck verwendet werden können.
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Übliche feuchtigkeitsbindende Puderbestandteile, die bei -dem Verfahren
gemäss der Erfindung verwendet werden können, sind beispielsweise Talkum, Kaolin,
Kieselsäure, Magnesiumcarbonat, Titandioxyd und ähnliche bekannte Puderbestandteile,
die vorzugsweise in Form einer geeigneten Mischung zur Anwendung kommen. Da die
feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften dieser Puderbestandteile wesentlich von der
Teilchengrösse abhängig sind, soll die Korngrösse der einzelnen Bestandteile ebenfalls
vorzugsweise unter 15/u liegen, wobei insbesondere hochdisperse Typen, die eine
gasse Oberfläche aufweisen, bevorzugt werden.
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Zur Modifizierung der Eigenschaften kann der feinkörnigen Mischung
der üblichen feuchtigkeitsbindenden Puderbestandteile eine kleine.
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Menge einer oberflächenaktivenSubstanz zugesetzt werden. Derartige
oberflächenaktive Substanzen dienen in der Pulvermischung-als Verteilungsmittel.
Sie unterstützen die Deck und HaftwirkunO der abgeriebenen Puderteilchen beim Aufbringen
des Puderstiftes auf die Haut. Insbesondere Ester oder Äther von Polyäthylenglykolen
.sowie Ester oder Äther von mehrwertige-n Alkoholen, ebenfalls in-feiner-Verteilung,
sind als oberflächenaktive Substanzen für diesen Zweck geeignet. Selbstverständlich
können auch -entsprechende- Mischungen solcher oder ähnlicher Substanzen verwendet
werden.
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Als wasserlösliche Verbindungen mit die Schweissbildung hemmenden
Eigenschaften sind für das erfindungsgemässe Verfahren lnsbesondere Aluminiumverbindungen
geeignet, wie Aluminiumoxychlorid (Aluminiumchlorhydrat), Aluminiumsulfat, Aluminiumsubacetat,
Alumini-umacetotartrat (Alsol), Aluminiumformotartrat, Aluminiumsulfocarbolat, Natriumaluminiumlactat,
Trinatrium-pentahydroxo-chlortriaceto-bis aluminat (Chloracel) und dergleichen.
Die Auswahl der wasserlöslichen Verbindungen-mit sekretionshemmender Wirkung ist
jedoch keinesfalls auf Aluminiumverbindungen beschränkt. Es können vielmehr alle
Verbindungen verwendet werden, die eine übermässige Schweissbildung zu normalisieren
vermögen, die gleichzeitig unschädlich für den Körper sowie hautverträglich sind
und die damit in Kontakt kommende KLeidung auch bei häufiger Verwendung eines damit
hergestellten Puders-tiftes nicht.schädigen. Anstelle einer Verbindung können auch
Mischungen aus verschiedenen transpirationshemmend wirkenden Verbindungen zur Anwendung
gelangen.
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Bevorzugt werden die waswserlöslichen Verbindungen mit die Schweissbildung
hemmenden Eigenschaften bei dem erfindungsgemässen Verfahren in einer Menge von
etwa lo bis 30 Gewiahtßprozent (bezogen auf das Geßamtgewicht der Mischung der Puderbastandteile)
eingesetzt.
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An Substanzen, die infolge ihrer antibakteriellen Wirksamkeit die
Zersetzung des Schweiases und damit das Auf treten des unangenehmen Schweissgeruches
zu verhindern vermögen, und die vorzugsweise der Pudermischung vor dem Pressvorgang
in einer Menge von etwa o,1 bis 0,5 Gewichtsprozent (beogen auf das Gesamtgewicht
der Mischung) zugesetzt werden können, sind a1a für die Zwecke der Erfindung besonders
geeignet zu nennen:
2,2'-Dioxy-3,5,6,3',5',6',hexachlordiphenylmethan
(Hexachorophen), 2,2'-Dioxy-5,5'-dichlordiphenylmethan (Dichlorophen), 3,4,4'-Trichlor-carbanilid
sowie Tetramethylthiuramdisulfid (TMTfl), wobe-i'die Erfindung keinesfalls auf die
Verwendung der genannten Sub-stanzen beschränkt ist. Anstelle von einer -de-r gnannten
Substanzen könnenauch Mischungen mehrerer die Zersetzung des Schweisses verhindernder
Substanzen verwendet werden, wobei-die' Menge-auch über über 0,5 Gewichtsprozent
erhöht werden kann, falls dies in einzelnen Fällen aus Gründen einer verbesserten
Wirksamkeit angebracht erscheint.
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Je nachdem, ob der Pudermischung zur Herstellung des Puderstiftes
beim Verfahren gemäss der Erfindung eine Kombination aus transpirationshemmend wirkenden
Verbindungen und die Zersetzung des Schweissies verhindernden' -Substänzen oder
aber ausschliesslich die Zerset-zung des Schweisses verhindernde Substanzen ohne
e-inen Anteil transpirationshemmend wirkender Verbindungen zugesetzt werden, können
wahlweise sowohl transpirationshemmendeund desodorierende Puderstifte wie auch lediglich
desodorierend wirkende Puderstifte erhalten werden4 Hinsichtlich der Form und Gestaltung
des nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältlichen Pudersatiftes bestehen ebenfalls
viele Möglichkeiten. So kann der PuderstiCt je nach der gewählten Pressform sowohl
die Form eines Zylinders als auch die eines rechteckigen, quaderartigen Formkörpers
aufweisen. Bei der Wahl rechteckiger Formkörper empfiehlt es sich, der Pudermischung
vor dem Pressvorgang zusätzlich eine geringe Menge eines kantenverfestigenden Mittels,
wie z.B. PolyvinylpyrroOidon, zuzusetzen.
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Auch können der Pudermischung vor dem Pressvorgang, der vorzugsweise
in trockenem Zustand erfolgt, weiterhin kleine Mengen an Riechstoffen, Farbpigmenten
sowie der Modifizierung des Verfahrensproduktes dienende weitere Substanzen, wie
Polyalkylenglykole und Stärke, einverleibt werden.
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Der Pressvorgang wird zur Erzielung eines selbsttragenden Stiftes
je nach der gewählten Form zweckmässig bei einem Druck von etwa 500 bis 1400 kp/cm2,
vorzugsweise bei einem Druck von etwa 700 bis 1200 kp/cm2, durchgeführt. Die Dichte
des fertigen Stiftes soll etwa 0,9 bis 1,o.g/cm3 betragen. Pressdruck und Zusammensetzung
können in weiten Grenzen variiert werden, müssen jedoch jeweils genau aufeinander
abgestimmt sein.
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Durch den Zusatz der hochpolymeren, wasserunlöslichen Substanzen in
den angegebenen Mengenverhältnissen gemäss dem Verfahren nach der Erfindung wird
die Struktur des gepressten Stiftes grundlegend verandert, so dass als Verfahrensprodukte
transpirationshemmende und/oder desodorierende Puderstifte erhalten werden, bei
deren Anwendung im Gegensatz zu den bekannten Puderstiften der Abrieb von der Oberfläche
des Stiftes von der jeweils vor handenen Hautfeuohtigkeit abhängt; d.h. bei sehr
feuchter Haut ist der Abrieb grösser und damit auch die Menge der an die Haut
abgegebenen
feuchtigkeitsMindenden Inhaltsstoffe, wie Talkum, Kaolin u. dgl. Ein derartiges
Verhalten bewirkt, dass der Abrieb des Puderstif'tes gemäss der Erfindung hie kleiner
sein kann als jene Schicht, die Feuchtigkeit aufnimmt. Der nicht abgeriebene Teil
des Stiftes kann daher keine Feuchtigkeit aufnehmen, zeigt somit keine nennenswerten
Veränderungen an der Oberfläche und bleibt daher auch nach vielmaliger Anwendung
gleich gut wirksam.
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Auf diese Weise werden bei Anwendung des Puderstiftes gemäß der Erfindung
einerseits optimale Bedingungen für das Auf saugen des Schweisses und die Abgabe
der transpirationshemmenden Substanzen an die Haut geschaffen, andererseits wird
verhindert, dass der nach Anwendung von den abgeriebenen Teilchen befreite Stift
Feuchtigkeit auf saugt und dadurch an Funktionsfähigkeit und Gefälligkeit- des Aussehens
verliert.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1 Talkum 44,5 g Kaolin - io,o g Titandioxyd 5,0 g Polyvinylpyrrolidonpulver
10,0 g Stärke 8,o g Aluminiumoxychlorid 15,o g Magnesiumcarbonat 2,o g Polyvinylchl-oridpulver
5,0 g 2,2-'-Dioxy3,5,-6,31,51,61- 2 g hexachlordiphenylmethan Parfüm 0,3 g 100,0
g Die einzelnen Bestandteile mit einer Teilchengrösse von etwa io bis 15 u wurden
innig gemischt und die Mischung anschliessend in einer tressform unter einem Druck
von etwa 1000 kp/cm2 zu einem rechteckigen, quaderförmigen Stift verpresst.
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Es wurde ein selbsttragender transpirationshemmender und des dorierender,
zur unmittelbaren Anwendung auf der Haut geeigneter Puderstift mit ausgezeichneten
Eigenschaften erhalten, der auch nach längerem und häufigem Gebrauch keine Neigung
zum Verspecken oder Glasigwerden der Oberfläche zeigte.
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Beispiel 2 Analog dem Beispiel 1 wurde ein Puderstift folgender Zusammensetzung,
hergestellt: Talkum 34,4 g Kaolin io'o g Titandioxyd 5,0 g hochdisperse Kieselsäure
5,o g Polyvinylpyrrolidonpulver . 10,0 g Stärke 7,0 g Chloracel 20,0 g 2,2'-Dioxy-3,5,6,3',5',6'-he'xachlordiphenylmethan
0,3 g Polyäthylenpulver 7,5 g Polyäthylenglykol-monostearinsäureester 0,5 g Parfüm
0,3 g loo,o g