DE1617161B2 - Waschmittel - Google Patents
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Description
worin χ eine ganze Zahl von 0 bis 3 und R ein Wasserstoffatom oder eine Carbonsäuregruppe
bedeuten, wobei 3 bis 6 der Gruppen R aus Carbonsäuregruppen bestehen, oder ein wasserlösliches
Salz hiervon verwendet wird.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche Salz ein
Alkali-, Ammonium- oder Aminsalz ist und daß das Mittel in wäßriger Lösung einen pH von etwa
9 bis 12 ergibt.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstärkungsmittel ein
wasserlösliches Salz von Cyclopentan-l^^^-tetracarbonsäure
ist.
4. Waschmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem
ein chlorlieferndes Mittel in einer Menge von 0,1 bis 25% verfügbares Chlor pro Gewicht der
Zusammensetzung enthält.
5. Waschmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es außerdem
Wasser in einer Menge von etwa 20 bis 80%, bezogen auf das Gewicht der Konzentratzusammensetzung,
enthält.
55
60
Die Erfindung betrifft Waschmittel mit einem Gehalt an einem synthetischen organischen Detergens
aus der Gruppe der nicht seifenartigen anionischen, nichtionischen und/oder amphoteren oberflächenaktiven
Verbindungen und einem Verstärkungsmittel, wobei insbesondere Cycloalkanpolycarbonsäure und/
oder deren Salze als Verstärkungsmittel verwendet werden.
Die Verwendung von Verstärkungsmitteln (Builders) in Detergenszusammensetzungen ist allgemein bekannt.
Besonders eine Klasse davon, nämlich die Polyphosphate, wird in großem Umfang angewandt.
Verstärkungsmittel werden bekanntlich zur Verbesserung der Reinigungswirkung der Detergenszusammensetzungen
verwendet. Infolge der komplexen Natur der Reinigungswirkung, d.h. der unterschiedlichen
und zahlreichen Faktoren, die daran beteiligt sind, sind bisher noch keine allgemeinen Grundlagen in
bezug auf die physikalischen Eigenschaften oder die . chemische Struktur von Verbindungen gefunden worden,
aus denen das Verhalten eines Detergensverstärkungsmittels vorhergesagt werden könnte.
Es wird im allgemeinen angenommen, daß Detergensverstärkungsmittel
in verschiedenem Ausmaß solche Faktoren in dem Detergenssystem wie Stabilisierung
von Festschmutzsuspensionen, Emulgierung von Schmutzteilchen, die Oberflächenaktivität der
wäßrigen Detergenslösung, Solubilisierung von wasserunlöslichen Stoffen, die Schäumeigenschaften der
Waschlösungen, Peptisierung oder Entflockung von Schmutzagglomeraten, Neutralisation von saurem
Schmutz und die Sequestrierung von Metallionen, z. B. von Mineralhärtebildnern, die häufig in der
Waschlösung vorliegen, beeinflussen. Es ist deshalb verständlich, daß bisher nur wenige Verbindungen
gefunden worden sind, die als wirksame Verstärkungsmittel für Detergenzien bezeichnet werden können.
Die bloße Tatsache, daß sich eine Verbindung als wirksames Verstärkungsmittel für Detergenzien erweist,
muß jedoch nicht notwendigerweise ihre Verwendung in Detergenszusammensetzungen vorteilhaft
machen. Das Detergensverstärkungsmittel soll unter anderem mit den verschiedenen Zusatzstoffen, wie sie
üblicherweise in Detergenszusammensetzungen zu finden sind, verträglich sein, hydrolysebeständig sein,
da solche Zusammensetzungen häufig in heißen alkalischen wäßrigen Lösungen verwendet werden, mit
verschiedenen Bleichmitteln vom Sauerstoff- und Chlortyp verträglich sein und die Metallteile der
Maschine oder der Vorrichtung, in der der Waschvorgang durchgeführt wird, nicht in einem merklichen
Ausmaß korrodieren oder in anderer Weise schädigen. Die bekannten anorganischen oder organischen Verstärkungsmittel
weisen in der einen oder anderen Hinsicht Beschränkungen und Nachteile von der Art auf,
wie sie oben genannt wurden. Deshalb wird ständig nach verbesserten Verstärkungsmitteln gesucht, bei
denen die Beschränkungen und Nachteile der bekannten Verstärkungsmittel beseitigt oder vermindert werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verstärkungsmittel für
synthetische organische oberflächenaktive Verbindungen wie für synthetische organische anionische, nichtionische oder amphotere oberflächenaktive Verbindungen
zu schaffen, die als Detergenzien in wäßrigen Lösungen verwendet werden.
Ferner soll ein verbessertes flüssiges Waschmittelkonzentrat aus einer synthetischen organischen anionischen,
nichtionischen und/oder amphoteren oberflächenaktiven Verbindung und einem verbesserten
Verstärkungsmittel geschaffen werden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Waschmittel mit einem Gehalt an einem synthetischen organischen
Detergens aus der Gruppe der nicht seifenartigen anionischen, nichtionischen oder amphoteren ober-
flächenaktiven Verbindungen und einem Verstärkungsmittel im Gewichtsverhältnis von Detergens
zu Verstärkungsmittel von 1:10 bis 10:1, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß als Verstärkungsmittel eine Cycloalkanpolycarbonsäure der Formel
/ | R \ |
\ | |
\ / C ' \ |
\ / C / N |
||
R \ |
|||
/ R |
\ | ||
/ R |
|||
R / |
|||
\ / C / \ |
\ R |
||
\ / C / \ |
|||
R / |
|||
\ | |||
/ | |||
\ R |
|||
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worin χ eine ganze Zahl von 0 bis 3 und R Wasserstoff oder eine Carbonsäuregruppe bedeuten, wobei 3 bis 6
der Gruppen R aus Carbonsäuregruppen bestehen, oder ein wasserlösliches Salz hiervon verwendet wird.
» ,Zu solchen Cycloalkanpolycarbonsäuren gehören beispielsweise:
30
Cyclopropan-lJ^-tricarbonsäure,
Cyclopropan-l^-tricarbonsäure,
Cyclopropan-1,1,2,2-tetracarbonsäure,
Cyclobutan-l^-tricarbonsäure,
Cyclopentan-1,2,3-tricarbonsäure, Cyclopentan-1,2,3,4-tetracarbonsäure,
Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure.
Bevorzugte Verbindungen sind Cyclohexan-1,2,3,
4-tetracarbonsäure und Cyclopentan-l^^-tetracarbonsäure.
Die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Polycarbonsäuren wird in vielen Vorveröffentlichungen
beschrieben. Das Verfahren zu ihrer Herstellung ist somit nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Beispielsweise wird die Herstellung von C4- und C5-Cycloalkancarboxylaten in »B ei 1 s t e i n, Handbuch
der Chemie«, in folgenden Bänden beschrieben: 9, I 426, I 441, II 702, II 704, II 722 bis 724 und 992.
Die wasserlöslichen Salze der Cycloalkanpolycarbonsäuren werden bevorzugt (Löslichkeit in Wasser
bei 250C wenigstens 0,5%), vor allem die alkalischen
Salze (Salze, die in Wasser bei einer Konzentration von 1% und bei 25° C einen pH-Wert von etwa 8 bis 11
aufweisen) und insbesondere die Natriumsalze, obwohl an deren Stelle auch andere Alkalisalze, z. B.
von Kalium, Lithium u. dgl., sowie Mischungen der Alkalisalze verwendet werden können. Ferner können
beliebige andere wasserlösliche Salze, z. B. die Ammoniumsalze und die Aminsalze, welche die Eigenschaften
der Alkalisalze aufweisen, für die erfindungsgemäßen Zwecke angewandt werden. Vor allem Aminsalze,
die aus niedermolekularen Aminen, d. h. mit einem Molekulargewicht unter etwa 300 und insbesondere
aus den Alkylaminen, Alkylenaminen und Alkanolaminen mit nicht mehr als zwei Aminogruppen, z. B.
Äthylamin, Diäthylamin, Propylamin, Propylen-diamin, Hexylamin, 2-Äthylhexylamin, N-Butyläthanolamin,
Triäthanolamin u. dgl., hergestellt sind, sind die bevorzugten Aminsalze. Da die meisten synthetischen
Detergenszusammensetzungen in alkalischen wäßrigen Systemen angewandt werden, kann bei Verwendung
von Säuren als Verstärkungsmittel nötigenfalls der pH-Wert der Detergenszusammensetzungen
oder der entstehenden wäßrigen Lösung auf den gewünschten alkalischen Wert eingestellt · werden.
Im Hinblick darauf wird es bevorzugt, daß die Detergenszusammensetzung oder das wäßrige Medium
einen solchen pH-Wert aufweist, daß sich eine wäßrige Waschlösung mit einem pH-Wert von wenigstens
8 (vorzugsweise etwa 9 bis 12) ergibt, wenn die Detergenszusammensetzung in Mengen angewandt
wird, die eine wirksame Reinigung ergeben.
Die erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel sind nicht nur wirksame Detergensverstärkungsmittel, sondern
weisen auch zahlreiche und verschiedene vorteilhafte Eigenschaften auf, z. B. sind sie hydrolysebeständig,
d. h. beständig gegen Zersetzung oder Abbau bei hohen Temperatur- und/oder pH-Werten, verhältnismäßig
inert oder nichtkorrodierend für Metallteile, z. B. Zink, Kupfer, Aluminium u. dgl., wie sie
häufig in Waschvorrichtungen oder -maschinen vorkommen, und beständig gegen Bleichmittel, z.B.
Sauerstoff- und/oder Chlorbleichen, und beeinträchtigen außerdem die Wirkung solcher Mittel nicht merklich.
Wie bereits erwähnt wurde, können die erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel für alle Detergenzien
der üblichen Klassen, nämlich synthetische nicht seifenartige anionische, nichtionische und/oder amphotere
oberflächenaktive Verbindungen angewandt werden, die sich als Reinigungsmittel eignen. Anionische oberflächenaktive
Verbindungen können allgemein als Verbindungen beschrieben werden, die hydrophile
oder lyophile Gruppen in ihrer Molekularstruktur aufweisen und in einem wäßrigen Medium zu Anionen
ionisieren, welche die lyophile Gruppe enthalten.
Die Menge an Verstärkungsmittel, die zusammen mit der oberflächenaktiven Verbindung (Aktivstoff)
verwendet werden muß, kann unter anderem vom Endzweck, der Art des verwendeten Aktivstoffs, den
pH-Bedingungen u. dgl. abhängen. Im allgemeinen können die Verstärkungsmittel in Detergenszusammensetzungen
in allen gewünschten Verhältnissen angewandt werden. Das optimale Verhältnis von
Aktivstoff zu Verstärkungsmittel hängt von dem im Einzelfall verwendeten Aktivstoff und dem Endzweck
ab, für den die Detergenszusammensetzung bestimmt ist, liegt jedoch im allgemeinen im Bereich
des Gewichtsverhältnisses von Aktivstoff zu Verstärkungsmittel von etwa 10:1 bis 1:10 und vorzugsweise
von etwa 4:1 bis 1:4.
Häufig können die erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel vorteilhaft in Verbindung mit anderen
Detergensverstärkungsmitteln (Hilfsverstärkungsmittel) verwendet werden, zu denen die üblichen Alkalipolyphosphate,
d.h. die Tripolyphosphate und Pyrophosphate (Natriumtripolyphosphat, Tetranatrium-
_pyrophosphat, Tetrakaliumphosphat, Dinatriumpyrophosphat
u.dgl.), die Aminopolycarbonsäuren und -salze, z. B. die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze
von Nitrilotriessigsäure (Trinatriumnitrilotriacetat), die Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze
von Aminotrimethylenphosphonsäure sowie die freie Säure und die Diphosphonsäure und -salze (Methylendiphosphonsäure
und 1-Hydroxyäthylidendiphos-
phonsäure) gehören, wie aus der kanadischen Patentschrift 718 385 bekannt ist, auf die hierin Bezug
genommen wird. Allgemein hat sich ein Gewichtsverhältnis von Cycloalkanpolycarbonsäureverstärkungsmittel
zu den vorstehend beschriebenen Ver-Stärkungsmitteln oder Verstärkungsmittelgemischen
von etwa 1:10 bis 10:1 als Detergensverstärkungsmittelzusammensetzung
besonders wirksam erwiesen.
Als flüssige Waschkonzentrate, die sich praktisch für alle Wasch- und Reinigungsvorgänge, z. B. zum
Waschen von Wäsche und zum Geschirrspülen eignen, sind die erfindungsgemäßen Detergenszusammensetzungen
(Aktivstoff und Verstärkungsmittel) besonders vorteilhaft. Solche Konzentratzusammensetzungen
sind entweder auf Grundlage von Wasser oder von Wasser—Alkohol aufgebaut, gehören entweder
zum Lösungs- oder zum Emulsionstyp und können hydrotrope Stoffe, z. B. die wasserlöslichen Alkalisalze
(insbesondere Natrium- und Kaliumsalze) von Toluolsulfonat, Benzolsulfonat und Xylolsulfonat in
einer Menge von 0 bis etwa 12 Gewichtsprozent oder einen Polyelektrolyten (Äthylen - Maleinsäureanhydrid-Copolymere
und Methylvinyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymere) als stabilisierende Komponenten
in einer Menge von 0 bis etwa 8 Gewichtsprozent enthalten. Ferner liegt das Wasser oder die Mischung
aus Wasser und Alkohol gewöhnlich in einer Menge von etwa 20 bis 80% des Gewichts der Konzentratzusanimensetzung
vor.
Die erfindungsgemäßen Detergenszusammensetzungen können in beliebigen der verschiedenen für die
Verwendung wünschenswerten Formen, z. B. in stückiger, granulärer, flockenförmiger, flüssiger und Tabletten-Form
zubereitet werden.
■ . '■ Die erhaltene Detergenszusammensetzung gemäß
der Erfindung, d. h. der Aktivstoff und das Verstärkungsmittel, sind im allgemeinen wirksam, wenn sie
in wäßrigen Systemen in üblichen Mengen angewandt werden, die gewöhnlich etwa 0,2% oder weniger
betragen.
Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Methode zur Bereitung der Detergenszusammensetzungen beschränkt,
die das Verstärkungsmittel und das oberflächenaktive Mittel enthalten. Das Verstärkungsmittel
kann mechanisch eingemischt, in das oberflächenaktive Mittel in Form einer Aufschlämmung
eingebracht oder in einer Lösung des oberflächenaktiven Mittels gelöst werden. Ferner kann das
Verstärkungsmittel mit dem oberflächenaktiven Mittel in allen Formen, in denen das oberflächenaktive Mittel
hergestellt wird, vermischt sowie gleichzeitig oder getrennt zu einer wäßrigen Lösung zugegeben werden.
In jedem Fall soll das Verstärkungsmittel zum Zeitpunkt der Anwendung als Reinigungsmittel zusammen
mit dem oberflächenaktiven Mittel verwendet werden.
Zur Erläuterung der Erfindung wurde ein erfindungsgemäßes Verstärkungsmittel unter sorgfältig
gesteuerten Bedingungen mit Natriumtripolyphosphat auf Verstärkungsmitteleigenschaften in heißem Wasser
verglichen. Es wurden folgende Prüfbedingungen angewandt: Härte 300Teile pro Million; gesamte
Detergenskonzentration 0,2%; Temperatur 60°C; pH 9,5. Die Prüfungen wurden in einer Launder-Ometer-Maschine
mit standardverschmutzten Gewebeproben durchgeführt.
Für die Prüfungen wurden die folgenden Detergenszusammensetzungen verwendet. Die Prozentsätze beziehen
sich auf das Gewicht in der wäßrigen Waschlösung:
Natriumdodecylbenzolsulfonat 0,04%
Verstärkungsmittel1) 0,05%
Natriumsilicat 0,02%
Natriumcarboxymethylcellulose 0,00065%
') CycIopentan-l^.S^-tetracarbonsäure mit NaOH auf pH 10
eingestellt.
Verstärkungsmittel | Schmutz entfernung (%) |
(1) Cyclopentan-l^^-tetracarbon- säure |
36 35 17 |
(2) Natriumtripolyphosphat (3) Kein Verstärkungsmittel vorhanden |
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß ein Verstärkungsmittel gemäß der Erfindung bei einem
Vergleich mit Natriumtripolyphosphat, einem im großem Umfang verwendeten Verstärkungsmittel, sehr
günstig abschneidet. Es ist also ersichtlich, daß die neuen Verstärkungsmittel gemäß der Erfindung verstärkende
Eigenschaften aufweisen, die üblichen, in großem Umfang verwendeten Verstärkungsmitteln
vergleichbar oder besser als bei diesen sind, und daß sie mit Vorteil für viele Zwecke verwendet werden
können, für die die üblichen Verstärkungsmittel nicht geeignet sind.
Wie bereits erwähnt wurde, haben die erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel die sehr vorteilhafte
Eigenschaft, daß sie in Gegenwart von Chlorbleichen (chlorfreisetzenden Mitteln) stabil sind, ohne die
Wirkung dieser Mittel merklich zu beeinträchtigen. Die chlorfreisetzenden Mittel, die für die Anwendung
geeignet sind, sind solche wasserlöslichen organischen und anorganischen Verbindungen, von denen angenommen
wird, daß sie Oxydationswirkung infolge eines Gehalts an »verfügbarem Chlor« aufweisen, das
in wäßriger Lösung unter Bildung von unterchloriger Säure oder des Hypochloritions reagieren kann. Zu
solchen organischen Verbindungen gehören die Alkylhypochlorite
und insbesondere die niederen Alkylhypochlorite, z. B. Äthylhypochlorit, Propylhypochlorit,
N-Butyl-hypochlorit und tert.-Butyl-hypochlorit,
die N-chlorierten heterocyclischen Verbindungen und insbesondere die 5- und 6gliedrigen N-chlorierten
heterocyclischen Verbindungen, z. B. Hydantoin, N-Chlorsuccinimid und Triazine, z. B. die Cyanursäuren
und -salze, wozu beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Dichlorisocyanursäure, Natriumdichlorisocyanurat
und Kaliumdichlorisocyanurat, PoIychlorcyanuratkomplexe, wie sie in den USA.-Patentschriften
3 035 054, 3 035 056, 3 035 057, 3 150 132 und 3 072 654 beschrieben sind, z. B. (Monotrichlor)-tetra
- (monokaliumdichlor) - pentaisocyanurat, sowie Melamin, Ammelin und Ammelid und die aromatischen
und substituierten aromatischen N-Chlorsulfonamide, z. B. Natriumbenzolsulfochloramid, Natriumnitrobenzolsulfochloramid
und Natrium-p-toluolsulfochloramit
gehören. Zu solchen anorganischen Verbindungen gehören die chlorhaltigen Alkaliverbindungen,
z. B. Natriumhypochlorit, Natriumchlorit und Lithiumhypochlorit, die chlorhaltigen Erdalkali-
verbindungen, ζ. B. Calciumhypochlorit und Bariumhypochlorit,
und die »chlorierten Trinatriumphosphate«, eine Klasse von Verbindungen, die aus einer
physikalisch - chemischen Kombination von Trinatriumphosphat und Natriumhypochlorit in einheitlicher
Kristallform bestehen. Die »chlorierten Trinatriumphosphate« sind bekannt und sind zusammen
mit ihren Herstellungsverfahren in den USA.-Patentschriften 1 555 474 oder 1 965 304 beschrieben.
Der Begriff »aktives« oder »verfügbares« Chlor wird allgemein auf dem Gebiet der Hypochloritbleiche
und der Sterilisierung zur Bezeichnung von atomarem oder »naszierendem« Chlor gebraucht. Solches Chlor
unterscheidet sich von normalerweise vorkommendem Chlor dadurch, daß letzteres in molekularer Form
vorkommt und jedes Molekül zwei Chloratome enthält.
Bei Anwendung für Bleichzwecke hat das »aktive« oder »verfügbare« Chlor die doppelte Oxydations-
oder Bleichwirkung von molekularem Chlor, bezogen auf das Molekulargewicht des normalerweise
vorkommenden molekularen Chlors. Deshalb wird das »aktive« oder »verfügbare« Chlor im allgemeinen
als das Doppelte der Prozentmenge des in einem Molekül vorhandenen Chlors angegeben.
Wegen der zahlreichen und unterschiedlichen chlorliefernden
Mittel, die bezüglich des Molekulargewichts *ind des verfügbaren Chlors innerhalb eines weiten
Bereichs schwanken, und der Tatsache, daß die für viele Zwecke angewandten Mengen des chlorliefernden
Mittels auf den verfügbaren Chlorgehalt bezogen sind, sind die für die Verwendung geeigneten Mengen hierin
auf den Prozentgehalt an verfügbarem Chlor pro Gesamtgewicht der jeweiligen Zusammensetzung bezogen,
wenn nichts anderes angegeben ist. Auf Grund der Kenntnis des Molekulargewichts des jeweiligen
chlorliefernden Mittels, seines verfügbaren Chlorgehalts und des gewünschten verfügbaren Chlorgehalts,
angegeben in Prozent verfügbares Chlor pro Gesamtgewicht der jeweiligen Zusammensetzung, können
die erforderlichen Gewichtsmengen leicht bestimmt werden.
Zwar kann die Menge an chlorlieferndem Mittel in der Detergenszusammensetzung erheblich schwanken,
vorzugsweise wird jedoch ,eine Menge von etwa 0,1 bis 25% verfügbares Chlor verwendet. Darüber
hinaus kann für die meisten Gebrauchszwecke der übliche Gehalt an verfügbarem Chlor etwa 0,001 bis
0,05% verfügbares Chlor pro Gewicht wäßriger Lösung betragen.
Zur Erläuterung der relativen Stabilität verschiedener organischer Verstärkungsmittel, die im alkalischen
pH-Bereich, d. h. von etwa 8 bis 12, wirksam sind, und eines beispielhaften Verstärkungsmittels
gemäß der Erfindung in wäßrigen Lösungen, die chlorliefernde Mittel enthalten, wurden die folgenden
Prüfungen und Vergleiche mit den angegebenen Ergebnissen durchgeführt. Die Prüfungen wurden in
verhältnismäßig konzentrierten Lösungen vorgenommen, die jeweils 3 Gewichtsprozent Verstärkungsmittel
und Natriumhypochlorit bei pH 10 und 25° C enthielten. Die Messungen wurden in bezug auf den
Prozentgehalt an ursprünglich verfügbarem Chlor, der nach 3 Stunden verblieb, durchgeführt, wobei das
Hypochlorit iodometrisch durch Thiosulfatitration bestimmt wurde.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der Vergleichsversuche aufgeführt.
Verstärkungsmittel | Restgehalt des ur sprünglichen Hypochlorits (%) |
(1) Dinatriumäthylendiamintetra- acetat · 2H2O (2) Trinatriumnitrilotriacetat -H2O ... (3) Cyclopentan-l^^tetracarbon- säure .. |
0,7 0,7 97,2 |
' ■■ "" ■'· ·■:-■/■-.■·;-:■:.,;■:. ■.-■■:■:'■ V -W "
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, sind die organischen Verstärkungsmittel (1) und (2)
für viele Zwecke zur Verwendung mit einem chlorliefernden Mittel nicht als geeignet anzusehen, da
weniger als 1% des ursprünglich vorhandenen Hypochlorits nach 3 Stunden in Gegenwart der Verstärkungsmittel
erhalten bleibt. Dagegen bleiben bei einem erfindungsgemäßen Verstärkungsmittel (3) mehr als
95% des Hypochlorits nach 3 Stunden in Gegenwart des Verstärkungsmittels zurück. Daran zeigt sich deutlich
die einzigartige und völlig unerwartete Verträglichkeit eines beispielhaften Verstärkungsmittels gemäß
der Erfindung und eines chlorliefernden Mittels. Wie erwähnt, haben die erfindungsgemäßen Ver-Stärkungsmittel
die sehr vorteilhafte Eigenschaft, daß sie gegen Metallteile, z. B. solche, die Zink, Kupfer
und/oder Aluminium enthalten, wie sie häufig in Wascheinrichtungen oder -maschinen vorkommen,
verhältnismäßig inert oder nicht korrodierend sind.
Zum Vergleich der korrodierenden Eigenschaften von organischen Verstärkungsmitteln, z. B. Nitrilotriessigsäure,
mit den erfindungsgemäßen Verstärkungsmitteln wurden die folgenden Prüfungen durchgeführt:
In eine wäßrige Lösung, die das Verstärkungsmittel in einer Konzentration von 1 Gewichtsprozent
(pH-Wert mit NaOH auf 10 eingestellt) enthält, werden verschiedene saubere abgewogene Aluminium- und
Kupferproben mit 25,4 χ 50,8 χ 1,7 mm (1 χ 2 χ 1I6")
eingetaucht. Zur Durchführung des Eintauchtests werden die Proben 30 Sekunden lang in die Lösung
getaucht und dann 30 Sekunden lang aus der Lösung herausgenommen. Das Verfahren wird während etwa
84 Stunden wiederholt. '
Die folgende Tabelle gibt den Gewichtsverlust, angegeben als % Gewichtsverlust Λ
Gewicht vorher — Gewicht nachher
wieder.
Gewicht vorher
100
Verstärkungsmittel | Metall | % Gewichts verlust |
(1) Nitrilotriessigsäure (2) Cyclopentan-l^^^tetra- carbonsäure (3) Nitrilotriessigsäure (4) Cyclopentan-l^^tetra- carbonsäufe |
Al Al Cu Cu |
0,87 0,0 1,78 0,07 |
309 551/376
1
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich ist, wirkt das Natriumsalz von Nitrilotriessigsäure sowohl
gegen Aluminium als auch gegen Kupfer ziemlich korrodierend, während ein beispielshaftes Verstärkungsmittel
gemäß der Erfindung (Cyclopentan-1,2, 3,4-tetracarbonsäure, Natriumsalz) auf Kupfer oder
Aluminium unter den angegebenen Prüfbedingungen nicht in merklichem Ausmaß korrodierend wirkt.
Eine Detergenszusammensetzung gemäß der Erfindung braucht nur ein Deter gens der beschriebenen
Klasse als Aktivstoff und eine Cycloalkanpolycarbonsäure oder ein Salz davon als Verstärkungsmittel zu
enthalten, es sei jedoch darauf hingewiesen, daß die Einführung zusätzlicher Bestandteile, wie sie üblicherweise
bei Reinigungsmitteln verwendet werden, z. B. Duftstoffe, gegen Absetzen wirkende Mittel, z. B.
Carboxymethylcellulose, Aufheller (z. B. fluoreszierende Farbstoffe) u.dgl., im Rahmen der Erfindung
liegen. '
Die folgenden Detergenszusammensetzungen, bei denen sich Prozentangaben auf das Gewicht beziehen,
erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Natriumdodecylbenzolsulfonat 20%
Cyclobutan-1,2,3-tricarbonsäure
(Natriumsalz; pH ~ 10) 50%
IStetriumcarboxymethylcellulose 1%
Natriumsilicat 10%
Natriumsulfat 10%
II
Nichtionisches Kondensat (Dodecylalkohol · Äthylenoxyd im Molverhältnis
1:10) 10%
Tetrakaliumpyrophosphat 10%
Cyclopentan-1,2,3,4-tetracarbonsäure
(Kaliumsalz; pH ~ 10) oder Cyclohexan-1,2,3,4-tetracarbonsäure
(Kaliumsalz; pH ~ 10) 19%
Natriumcarboxymethylcellulose 1%
Wasser , 60%
III
Natrium-N-cocos-ß-amino-propionat.. 20%
Cyclobutan-1,2,3-tricarbonsäure
(Ammoniumsalz; pH ~ 9) oder Cyclohexan-l^^Sjo-hexacarbonsäure
(Triäthanolaminsalz; pH ~ 9) 50%
Natriumcarboxymethylcellulose 1%
Natriumsulfat . 29%
IV
Natriumdodecylbenzolsulfonat 20%
Cyclopentan-1,2,3,4-tetracarbonsäure
(Natriumsalz; pH ~ 10) 25%
Verstärkungsmittel 25%
Natriumcarboxymethylcellulose ...... 1%
Natriumsilicat 10%
Natriumsulfat 19%
Verstärkungsmittel
(1) Pentanatriumaminotri-(methylenphosphonat)
(2) Trinatrium- 1-hydroxyäthylidendiphosphonat
(3) Trinatriumnitrilotriacetat
(4) Trinatriumnitrilotriacetat und Trinatrium-1-hydroxyäthylidendiphosphonat
im Gewichtsverhältnis 50:50
(5) Natriumtripolyphosphat und Trinatriumnitrilotriacetat im Gewichtsverhältnis 75:25
(6) Natriumtripolyphosphat und Trinatrium-1-hydroxyäthylidendiphosphonat
im Gewichtsverhältnis 75:25
Alle vorstehenden Detergenszusammensetzungen sind als Waschmittel zum Reinigen von Materialien
wie Textilien, harten Oberflächen, z. B. Geschirr und Wände, u. dgl., wirksam, wenn sie in Konzentrationen
von etwa 0,2% in Wasser verwendet werden.
Für Geschirrspülmittel ergeben die folgenden Zusatzstoffe in dem angegebenen Bereich zusammen mit
einem chlorliefernden Mittel eine wirksame Zubereitung.
Chlorlieferndes Mittel Prozent verfüg-
(chloriertes Trinatrium- bares Chlor pro phosphat, Trichloriso- Gesamtgewicht
cyanursäure, Dichlorisocyanursäure, Natriumdichlorisocyanurat, Kaliumdichlorisocyanurat
oder
Mischungen daraus)
Mischungen daraus)
der Zubereitung 0,5 bis 2,0
Additive
Gewichtsprozent Cycloalkanpolycarbonsäure.. 1 bis 40
(Verstärkungsmittel)
Anorganisches Phosphat .... 0 bis 30 (Natrium- oder Kaliumtripolyphosphat,
-pyrophosphat, -orthophosphat
oder Mischungen daraus)
Inerte Additive 40 bis 80
(Natrium- oder Kaliumcarbonat, -borat, -silicat,
-metasilicat, -sulfat, -chlorid
-metasilicat, -sulfat, -chlorid
oder Mischungen daraus)
Organisches synthetisches
oberflächenaktives Mittel.. 1 bis 10
Organisches synthetisches
oberflächenaktives Mittel.. 1 bis 10
Die folgende Trockenzusammensetzung (Gewichts-
teile) ist besonders als Geschirrspülmaschinenmittel geeignet, wenn es in Mengen angewandt wird, die
etwa 15 bis 25 Teile pro Million verfügbares Chlor in
Wasser ergeben.
Natriumdichlorisocyanurat 1,7
Natriumsalz von Cyclopentan-
1,2,3,4-tetracarbonsäure (pH ~ 9) 20,0
Natriumdodecylbenzolsulfonat 5,0
Natriumsulfat 53,3
Natriummetasilicat 20,0
100,0
Claims (1)
1. Waschmittel mit einem Gehalt an einem synthetischen organischen Detergens aus der
Gruppe der nicht seifenartigen anionischen, nichtionischen oder amphoteren oberflächenaktiven
Verbindungen und Verstärkungsmittel im Gewichtsverhältnis von Detergens zu Verstärkungsmittel
von 1:10 bis 10:1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verstärkungsmittel eine Cycloalkanpolycarbonsäure der Formel
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