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Verfahren und Vorrichtung zur künstlichen Besamung ¼ von Tieren,
insbesondere von Rindvieh-Die Erfindung bezieht sieh auf ein Verfahren zur kRnstlichen
Besamung von Tieren, insbesondere von Rindvieh, durch Einführen einer dosierten
Menge Spermas in den Genitaltrakt des weiblichen Tieres sowie auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens. isin bekanntes Verfahren dieser Art besteht
darin, das in Ampullen oder ähnlichen Behältern in tiefgekühltem Zustand aufbewahrte
Sperma am Ort der Besamung in diesen behältern aufzutauen, das Sperma in eine Besamungspipette
aufzuziehen, danach die Pipette in den Genitaltrakt des Tieres einzuführen und schließlich
dort das flüssige Sperma aus der Pipette auszustoßen. Dieses bekannte Verfahren
weist wesentliche Nachteile auf: Zunächst ist der reine Arbeits- und Zeitaufwand
des Inseminators relativ groß, die verschiedenen Arbeitsgänge des Öffnens der Ampulle,
des Auftauens, des Aufziehens und des Einführens sowie Ausstoßens müssen nacheinander
ausgeführt werden. Die verschiedenen Übertragungsstufen des flüssigen Spermas erfordert
eine gro#e Aufmerksamkeit. Insgesamt
gesehen ist der Prozentsatz
der erfolgreichen Befruchtungen bei Anwendung des bekannten Verfahrens noch verlältnismäßig
gering.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens der eingangs angegebenen Art zu schaffen,
mit dessen Hilfe die geschilderten Nachteile soweit wie irgend möglich beseitigt
werden und die Handhabung vereinfacht werden kann. Dies wird nach der Erfindung
dadurch erreicht, daß das Sperma in tiefgekühltem Zustand in den Genitaltrakt eingeführt
wird. Die geschilderten Nachteile der Verwendung flüssigen Spermas werden ausgeschaltet.
Bin vorheriges Auftauen des tiefgekühlten Spermas mit den geschilderten Arbeitsvorgängen
ist entbehrlich. Untersuchungen haben ergeben, daß die Tiere beim ein führen des
Körpers aus tiefgekühlten Sperma in den aenitaltrakt keine reaktion zeigen.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird das tiefgekühlte Sperma
in einem Trägerbehälter bis in den Cervicalkanal eingeführt und dort aus dem Trägerbehälter
ausgestoßen.
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Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen zur künstlichen Besamung
von Tieren, insbesondere von Rindvieh, bekannt geworden. Diese Vorrichtungen sind
als Besamungspipette nach Art eines Injektors aufgebaut und bestehen aus Plastik
oder Metall. Bei der Anwendung der bekannten Vorrichtungen wird das Sperma in besonderen
Ampullen abgefüllt und darin tiefgekühlt gelagert. Am Ort der künstlichen Besamung
wird der Ampulleninhalt aufgetaut und nach Öffnen der Ampulle auf die Besamungepipette
aufgezogen. Die so gefüllte Pipette kann dann in den weiblichen Genitaltrakt eingeführt
und darin entleert werden. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet
durch einen rohrförmigen Behälter aus kältebeständigem Kunststoff für das tiefgekühlte
Sperma, dessen eines Ende auf die Besamungspipette aufsetzbar ist.
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Hierdurch wird eine sehr einfache Besamungsvorrichtung geschaffen,
die außerdem eine sehr einfache Ausführung des geschilderten Besamungsverfahrens
gestattet und gleichzeitig als Lagerbehälter für das tiefgekühlte Sperma dienen
kann.
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Der Behälter wird in einem geeigneten Werkzeug mit dem flüssigen S-perma
gefüllt und danach der Wirkung einer Tiefkühleinrichtung ausgesetzt. In dieser Form
kann das tiefgekühlte Sperma in dem aelter gelagert werden. Am Ort der Besamung
wird lediglich das eine Ende des rohrförmigen Behälters auf die Besamungspipette
aufgesetzt, diese Pipette mit dem Behälter in den Genitaltrakt bis zu der gewünschten
Stelle eingeführt und schließlich der aus tiefgekühltem Sperma bestehende behälterinhalt
in den Genitaltrakt ausgestoßent Wie ahne weiteres ersichtlich ist, ist die Handhabung
der Vorrichtung oei dem Besamungsvorgang wesentlich vereinfacht. mach einer Ausführungsform
der Erfindung ist der rohrförmige Behälter an seinem auf die Besamungspipette aufsetzbaren
Ende mit Außengewinde versehen und in das mit entsprechendem Innengewinde versehene
Ende der Besamungspipette einschraubbar. Hierdurch wird einerseits eine einfache
Handhabung der Vorrichtung mit sicherer Verbindung zwischen rohrförmigem behälter
und Besamungspipette erzielt, vor allem aber wird eine so innige Verbindung dieser
beiden bauteile erzielt, daß auch an der Verbindungsstelle eine glatte durchgehende
Oberfläche erzielt wird, wodurch jede mögliche Verletzung beim Einführen der Besamungsvorrichtung
vermieden wird, In weiterer Ausbildung der Erfindung weist der rohrtormige Behälter
auf seinem das Sperma enthaltenden Abschnitt eine derart geringe Wandstärke auf,
daß der Tiefkühlvorgang in kurzer Zeit erfolgt. Dadurch wird ein besonders schnelles
Tiefkühlen des Spersas und eine sich daraus ergebende besonders -gute Haltbarkeit
dieses Spermas gewährleistet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
des rohrförmigen behälters für das tiefgekühlte Sperma, Fig. 2 in teilweise geschnittener
Seitenansicht das vordere Ende einer verwendbaren Besamungspipette.
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Der rohrförmige Behälter 1 besteht aus kältebeständigem wunststoff.
Es hat sich gezeigt, daß ein derartiger hunsratoff nach und bei dem Einführen des
Behälters in den
Genitaltrakt des Tieres zu keinerlei physiologischer
nachteiliger Beeinflussung führt. Das rückwärtige Ende des Behälters I ist mit einem
Außengewinde 2 versehen. Mit diesem Außengewinde kann der rohrförmige Behälter 1
in das mit entsprechendem Innengewinde 3 versehene vordere Ende der Besamungspipette
4 eingeschraubt werden. Falls es sich als zweckmäßig oder auch erforderlich erweist,
können beide Endöffnungen des rohrförmigen Behälters 1 mit entsprechenden Verschlußpfropfen
6 und 7 verschlossen werden. Wie Fig. 1 zeigt, weist der rohrförmige Behälter 1
auf seinem das Sperma enthaltenden Abschnitt eine geringstmögliche E {andstärke
auf, damit ein besonders schnelles Tiefkühlen des Spermas erfolgen kann.
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Besamungspipette 4 und rohrförmiger Behälter 1 bestehen zweckmäßig
aus Polyäthylen.
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Mit der beschriebenen Besamungsvorrichtung wird in folgender eise
verfahren: In einem geeigneten Werkzeug werden die rohrförmigen Behälter 1 mit verdünnten
Sperma gefüllt. Die Behälter 1 können danach mit einem (elatinepfropf verschlossen
werden, es können aber auch Klebeband oder Kunststoffpfropfen verwendet werden.
Die so gefüllten Behälter 1 werden danach im Ptickstoffdmapf tiefgekühlt, bis das
im Behälter 1 befindliche Sperma in gewünschter Weise gefroren ist In einem Korb
o.dgl. können die behälter dann gelagert werden.
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Am Ort der Besamung wird der gewünschte Behälter 1 aus dem Lagerbehälter
entnommen und in die cesamungspipette 4 eingeschraubt. Danach ist die Vorrichtung
bereits vollständig für den eigentlichen Besamungsvorgang vorbereitet. Der Verschluß
wird, wenn es sich um Klebeband handelt, nach dem Tiefkühlvorgang abgezogen oder
löst sich, wenn es sih um Gelatine handelt, im weiblichen Genitale von selbst auf.
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Die Besamungspipette 4 mit dem eingeschraubten Behälter wird in den
Genitaltrakt des Tieres eingeführt, und zwar bis zu der gewünschten Stelle, zweckmäßig
zu dem Cervicalkanal. Nach Einführen der Besamungspipette mit dem aufgeschraubten
Behälter ist das im Behalter befindliche Sperma bereits an seiner Außenfläche soweit
aufgetaut, daß der Behälterinhalt die Besamungspipette mit Luftdruck in den Oervicalkanal
ausgestoßen
werden kann. Es wird also auf diese Weise der Auftauvorgang
für das tiefgefrorene Sperma an die gewünschte Stelle des Genital trakts verlegt.