DE1616049C - Schaltung zum Umwandeln einer als elektrische Widerstandsänderung abgebildeten physikalischen Meßgröße in einen dieser umgekehrt proportionalen Strom - Google Patents
Schaltung zum Umwandeln einer als elektrische Widerstandsänderung abgebildeten physikalischen Meßgröße in einen dieser umgekehrt proportionalen StromInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltung zum Umwandeln einer als elektrische Widerstandsänderung
abgebildeten physikalischen Meßgröße, insbesondere der Temperatur, in einen dieser umgekehrt
proportionalen Strom.
Es sind eine Vielzahl von Schaltungen bekannt, bei welchen eine als elektrische Widerstandsänderung
abgebildete physikalische Meßgröße in einen dieser proportionalen Strom umgewandelt wird. Dabei wird
beispielsweise von Wheatstoneschen Brückenschaltungen Gebrauch gemacht, bei welchen an Stelle von
einem oder zweien der vier üblichen Widerstände eine Quelle bekannter Gleichspannung oder eine konstant
beleuchtete Fotozelle treten kann (deutsche Patentschrift 677 631). Weiterhin wird auch von einem in
die Schaltung eingeschalteten Verstärker Gebrauch gemacht, bei welchem- dessen Ausgangsstrom als
Abbild der Meßgröße ausgenutzt wird (sowjetische Patentschrift 150 170).
In vielen Anwendungsfallen ist es jedoch erwünscht, die als elektrische Widerstandsänderung abgebildete
Meßgröße in einen dieser umgekehrt proportionalen Strom umzuwandeln, so daß eine lineare Abhängigkeit
erhalten wird. Das erleichtert vielfach eine Auswertung und Weiterverarbeitung der Meßdaten. Bisher wurden
für eine solche Umwandlung häufig Umrechnungstabellen benötigt. Anwendungsgebiet für eine direkte
Umwandlung in die inverse Funktion ergeben sich bei vielen mathematischen und Computer-Systemen. Die
Umwandlung in eine inverse Funktion · ist speziell dort erwünscht, wo die als Widerstandsänderung
abgebildete physikalische Meßgröße in nichtlinearer Funktion anfällt, wie z. B. bei einem Thermistor,
dessen Widerstand sich mit der Temperatur' nicht linear ändert. Falls die Erfassung der Meßgröße mit
Hilfe der Null-Methode geschehen soll, mußte bisher die Nachregelung zur Abgleichung ebenfalls nichtlinear verlaufen, was einen Regelwiderstand mit
spezieller nichtlinearer Charakteristik erforderte.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Schaltung zur Umwandlung einer als elektrische Widerstandsänderung
abgebildeten physikalischen" Meßgröße in einen dieser umgekehrt proportionalen Strom zu
schaffen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine aus vier Widerstandszweigen
bestehende, von ihrer Ausgangs- auf ihre Eingangsdiagonale über einen Verstärker im Sinne einer
Selbstabgleichung rückgekoppelte Brückenschaltung verwendet wird, in deren den Widerstandsumformer
für die Meßgröße enthaltenden Zweig in Reihe zu dem Widerstandsumformer eine Quelle konstanter Gleichspannung
eingeschaltet ist und bei der der Verstärkerausgangsstrom die umgewandelte Meßgröße darstellt.
Die erfindungsgemäße Brückenschaltung kann eine Servoeinrichtung'zur Erfassung von Positionsdafen
aufweisen, welche eine Funktion des Verhältnisses zwischen einer Bezugsspannung und einem gemessenen
Strom darstellen, wobei diese Positionsdaten zur Angabe einer veränderlichen zu messenden Größe,
z. B. des veränderlichen Widerstands eines Thermistors, wenn dieser veränderlichen Temperaturbedingungen
unterworfen wird, kalibriert werden können.
Weitere Merkmale der Erfindung und deren Vorteile gehen aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung
mit den Zeichnungen hervor. Hierbei zeigen
F i g-. 1 bis 4 Schalldiagnimine von nach dem
bekannten Stand der Technik verwendeten Brückenschaltungen,
F i g. 5 ein Schaltdiagramm eines Brückenkreises, der die Grundprinzipien der vorliegenden Erfindung
darstellt,
F i g. 6 eine Abänderung der Brüekenschaltung nach F i g. 5, einschließlich eines Zweiges zur Aufrechterhaltung
des Abgleichs und
Fig. 7 ein Schaltdiagramm eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Brückenkreises,
einschließlich einer Servoeinrichtung.
Bekanntlich wird zur Beibehaltung eines Brückenabgleichs
bzw. des Nullzustandes vielfach ein Nachregelungselement verwendet. Das Nachregelungselement
kann in der in F i g. 2 bis 4 gezeigten und nachfolgend näher beschriebenen Form ausgebildet
sein.
In F i g. 1 bilden die Widerstände R1, R2, R3 und R4
jeweils einen Brückenzweig. In Reihe mit den Widerständen R3 und R4 ist z. B. eine Fühlereinrichtung
geschaltet, mit z. B. einem Thermistor, dessen Widerstand Rx ist. Der Leitungswiderstand des Thermistors
sei R,,; wenn der Widerstand der Thermistorzuführung in bezug auf den zu messenden Widerstand des
Thermistors groß ist, wird noch ein dritter Widerstand R1 vorgesehen, um gleiche Ströme in den beiden
Hälften der Brücke zu erhalten, wenn letztere abgeglichen ist. Der zwischen den Anschlüssen 10 und 11
in F i g. 1 bis 3 fließende Strom soll nun gewünschtermaßen zu der Widerstandsänderung des beispielsweise
Thermistors entgegengesetzt sein. Ferner sollen durch das Nachregelelement in F i g. 2 bis 4 die
Ausgangspunkte E1 und E2 für alle Veränderungen
des Widerstandes des Thermistors auf Null gehalten werden.
Die Brückenschaltungen in F i g. 2, 3 und 4 sind denen in Fig. 1 ähnlich mit der Ausnahme, daß in
F i g. 2 der Widerstand R4 durch einen variablen Widerstand P4 ersetzt ist; in Fig. 3 ist der Widerstand
R3 durch den Widerstand P3 ersetzt, und in
F i g. 4 ist der Widerstand R3 durch die variablen
Widerstände P1 und P2 ersetzt.
In F i g. 2 wird die Nachregelung durch einen variablen Widerstand P4 im Meßzweig erreicht, dessen
Widerstandsänderung dann zur Widerstandsänderung des Thermistors komplementär ist.
In F i g. 3 ist der variable Widerstand P3 in der
entgegengesetzten Position zu der in Fig. 2 dargestellten Lage angeordnet, wodurch dann die Änderung
des Widerstandes P3 der Widerstandsänderung des Thermistors entspricht.
In F i g. 4 werden zwei gleichlaufende veränderbare Widerstände P1 und P2 dazu verwendet, wobei P1
den Strom in beiden Brückenhälften gleichhält, und der veränderbare Widerstand P2 dazu dient, die
Brücke abzugleichen und die Ausgangsspannungen E1
und E2 auf Null zu halten. Wenn, wie bei einem
Thermistor, der zu messende Widerstand eine nichtlineare Funktion einer "variablen Größe ist (der
Widerstand in einem Thermistor ist eine nicht lineare Funktion der Temperatur), dann muß die Nachregelung
auch nichtlinear sein, damit sich eine lineare Ausgangsspannung ergibt.
Wird nun der Thermistor dazu verwendet, eine Temperatur über einen Bereich von 50" F (= 10"C)
oder mehr zu messen, so ergeben sich bei den Schal-Hingen nach Fig. I bis 4 folgende Schwierigkeiten:
Die Änderung des Widerstandes eines Rheostaten.
wie er in F i g. 2 und 3 verwendet wird, führt ein
Kontaktrauschen direkt in die Nachregelung ein.
Änderungen in der Neigung der Widerstands-Temperaturkurve
werden weiterhin direkt als Verstärkungsänderung in den dem Ausgang der Brücke nachgeschaltenen
Verstärker eingeführt. Außerdem ist ein nichtlinearer Regelwiderstand oder ein parallelgeschalteter
Regelwiderstand erforderlich.
In F i g. 4 können die gleichlaufenden Potentiometer ein direktes Kontaktrauschen erzeugen, das auf die
Stromregelung der Brückenschaltung nachteilig einwirken kann. Auch ist die Verstärkungsregelung
gleichlaufender Potentiometer begrenzt. Außerdem ist, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet,
die Verwendung eines Paars gleichlaufender, nichtlinearer Potentiometer unerwünscht.
Erfindungsgemäß werden die vorerwähnten Schwierigkeiten dadurch vermieden, daß eine feste Spannung
in einen der Zweige einer üblichen Brücke der gezeigten Art, wie z. B. in Fig. 1, eingeführt wird. Durch die
Einführung einer derartigen Festspannung ist es möglich, den Widerstand des Thermistors dadurch
zu bestimmen, daß der in der Brücke fließende Strom bestimmt wird, ohne dabei auf die geschilderten
Nachregelungselemente zurückgreifen zu müssen. Der Grund hierfür geht eindeutig aus der folgenden
Analyse hervor.
Der derzeitige Stand der Festkörperbetriebsverstärker läßt es vom wirtschaftlichen Standpunkt aus
wünschenswert erscheinen, die gemessene Variable
gleich der Funktion X = K·-^-, oder wenigstens
beinahe gleich dieser Funktion zu machen, wobei K eine Konstante und Rx der Widerstand ist, dessen
Wert zu bestimmen ist. Wird ein Thermistor verwendet, so kann ein (nicht gezeigter) Widerstand Rs
parallel zu dem Thermistor geschaltet werden, damit innerhalb des Meßbereichs die Nichtlinearität vom
linaren Verlauf nur um wenige Prozent abweicht.
Es wurde nun festgestellt, daß durch Einführen einer Festspannung Eref in einen Zweig einer Brücke
ein Meßkreis gebildet wird, mit dem es möglich ist, den Reziprokwert eines Widerstandes zu erhalten.
Dies kann dadurch erreicht werden, daß der die Brücke durchströmende Strom verändert wird, bis ein
Abgleich erreicht ist, wobei die beiden Hälften der Brücke gleichen Strom aufweisen. Eine derartige
Veränderung des Stromes kann durch die in F i g. 6 gezeigte, später beschriebene Anordnung erreicht
werden. Zunächst sei jedoch unter Bezug auf F i g. 5 das folgende ausgeführt:
Es wird angenommen, die Brückenausgangsspannung E1 — E2 = 0, d. h., die Brücke ist abgeglichen.
Wenn R1 = R2, dann muß der Brückenstrom / in
R1 und R2 gleich sein, damit E1 — E2 = 0 ist.
Man kann dann folgende Gleichungen aufstellen:
E1 = E2
y IRl = y 1Rl. + "Τ IR* - Eref
=
2Eref
=
beschriebenen Ausführungsbeispiel. Durch Verwendung einer Festbezugsspannung Eref wird daher eine
abgeglichene Brücke mit Leitungskompensation erreicht, wobei der variable Strom als neue Abgleichgröße
verwendet wird. Um diese Brücke zu verwenden, muß
1. der Abgleich beibehalten werden,
2. der Strom bestimmt werden.
Zur Beibehaltung des Abgleichs kann die Größe E1 — E2 einem Betriebsverstärker mit Differenzeingang
zugeführt werden (F i g. 6). Der Ausgangsstrom des Verstärkers ergibt den Speisestrom für die Brücke.
Der Eingang zu dem Verstärker ist so geschaltet, daß sich eine negative Rückkoppelung (Nachregelung)
ergibt. Wenn die Verstärkung des Verstärkers groß genug ist, ist E1 — E2 verschwindend klein, und der
Brückenausgleich wird damit beibehalten.
Es gilt:
T
Rx
30 wenn A = Verstärkung:
A (E1 — h2) =
ref
Ri
wobei Eref die Bezugsspannung, Rx der Widerstand
des Thermistors, R1 der Widerstandswert einer der
Brückenzweige und RL der Widerstand der Thermistorleitung
ist. Die Größe ex ist die Spannung an
den Eingangsklemmen der Brückenschaltung.
Zur Messung des Ausgangsstroms I kann nun selbstverständlich ein herkömmliches, potentiometrisches
Servosystem verwendet werden und der Span-
nungsabfall an einem im Verstärkerausgangskreis eingeschalteten Festwiderstand abgenommen werden.
Es ist jedoch vorteilhafter, das Verhältnis des Ausgangsstroms in Abhängigkeit von Eref zu erhalten,
was folgendermaßen bewirkt werden kann:
Gleichung (1) war:
~2
2Er,
■ef
55 Wenn der Abfall in einem Brückenzweig mit Eref
verglichen wird, kann das Verhältnis der beiden bestimmt werden. ι
Mit — IR2
Mit — IR2
&ref
wobei r eine Verhältniszahl ist und R2 der Widerstand
eines Brückenzweiges,
IR2 = rEr
ef,
eingesetzt in (2), ergibt sich:
Der Strom / ist damit umgekehrt proportional zu Rx bzw. dem Widerstand des Thermistors in dem
Man sieht, daß -=- , was als praktisch lineare
Funktion von T (Umgebungstemperatur) von Interesse ist, direkt proportional zu r ist, und auch unabhängig
von EreI.
Gleichung (3) kann schaltungstechnisch sehr einfach realisiert werden, wie in F i g. 7 gezeigt, wo das
Potentiometer P1 ein Verhältnis R für EAusgJEref
besitzt.
P1 wird über den Servodifferenzverstärker S vom
Servomotor M betätigt bis zum Abgleich, wobei dann die Stellung des Potentiometers P1 eine Anzeige für
die Verhältniszahl r darstellt, die wiederum ein Maß
15
für die gesuchte Größe -^- ist.
Für den Abgleich des Servodifferenzverstärkers gilt dann:
was der Gleichung (3) entspricht.
Der Schaltkreis in F i g. 7 besitzt also folgende Merkmale:
1. Die Stellung des Potentiometers P1 ist eine
Anzeige für die Verhältniszahl r, die ein Maß für
die gesuchte Größe -=- ist.
Kx
2. Die Servoverstärkung ist ebenso linear wie die Funktion r.
3. Eref ist nicht kritisch und beeinflußt nur die
Verstärkung des Systems.
4. Die Spannung an der Unbekannten Rx ist konstant,
was dort von Interesse sein kann, wo Isolationsverluste der Leitungsdrähte von der
Größe der Spannung oder der Polarität abhängen.
Claims (2)
1. Schaltung zum Umwandeln einer als elektrische Widerstandsänderung abgebildeten physikalischen
Meßgröße, insbesondere der Temperatur, in einen dieser umgekehrt proportionalen Strom,
gekennzeichnet durch eine aus vier Widerstandszweigen bestehende, von ihrer Ausgangs-
auf ihre Eingangsdiagonale über einen Verstärker im Sinne einer Selbstabgleichung rückgekoppelte
Brückenschaltung, in deren den Widerstandsumformer für die Meßgröße enthaltenden
Zweig in Reihe zu dem Widerstandsumformer eine Quelle konstanter Gleichspannung eingeschaltet
ist und bei der der Verstärkerausgangsstrom die umgewandelte Meßgröße darstellt.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstärkerausgangsstrom an den
einen Eingangsanschluß eines Servodifferenzverstärkers (S) geführt ist, dessen anderer Eingangsanschluß mit dem Schleifer eines parallel zur
Quelle konstanter Gleichspannung liegenden Potentiometers (P1) verbunden ist, und daß die
Ausgangsspannung des Servodifferenzverstärkers (S) über einen Servomotor (M) den Schleifer des
Potentiometers (P1) steuert, so daß die Stellung des Potentiometerschleifers ein Maß für die Meßgröße
ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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