DE1603808B2 - Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einem Bol2en und einem hiilsenförmigen Teil - Google Patents
Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit einem Bol2en und einem hiilsenförmigen TeilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät der Flugkolbenbauart mit einem Bolzen
und einem am Bolzenschaft befestigten hülsenförmigen Teil.
Wenn im folgenden von Bolzen gesprochen wird, so sollen durch diesen Begriff auch Nägel umfaßt sein.
Bei einer bekannten Bolzenführung für ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät dieser Art (FR-PS
69 307) wird ein abgestufter Kolben verwendet, der nach Durchlaufen eines Lauf teils mit größerem Durchmesser
an einem als Anschlag dienenden Laufteil mit kleinerem Durchmesser am mündungsseitigen Ende
des Laufes abgefangen werden kann. Diese bekannte Bolzenführung hat jedoch den Nachteil, daß der Bolzen
trotz eines an ihm angebrachten Führungsrings insbesondere in dem Teil des Laufes mit größerem Durchmesser
nicht sicher geführt werden kann, da der Durchmesser des Bolzens und seines Führungsringes höchstens
so groß wie der Durchmesser des Laufs an seinem mündungsseitigen Ende sein darf, damit der Bolzen
den Lauf verlassen kann. Außerdem läßt sich bei diesem bekannten Bolzensetzgerät keine Anpreßsicherung
verwenden, da die freiliegende Bolzenspitze keinen Gegendruck für eine Sicherungsfeder aufbringen
kann, deren Druck durch' die auf dem Beschußmaterial aufstehende bolzenspitze überwunden wird, wie es beispielsweise
bei »Schubkolbengeräten« der Fall ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät der Flugkolbenbauart
der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, das die Verwendung einer Anpreßsicherung gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der hülsenförmige Teil die Bolzenspitze zum
Werkstück hin als Abstandshalter überragt zum Abstützen des Flugkolbens am Werkstück.
Es ist zwar an sich bekannt, einen Bolzen mit einem zumindest die Bolzenspitze umgebenden Führungshütchen aus zerstörbarem Werkstoff zu versehen (DT-Gbm 17 86 793). Dieses Führungshütchen erstreckt sich aber zum Werkstück hin nicht über die Bolzenspitze hinaus und weist in seinem Verlängerungsteil eine zentrale Bohrung auf. Bei diesen Führungen erfordert außerdem die Zerstörung beim Eintreiben des Bolzens relativ viel Energie. Weiterhin sind solche Führungen auch an der Eintreibstelle im Wege, weil sie beim Zerstören nicht in einzelne Teile zerfallen.
Es ist zwar an sich bekannt, einen Bolzen mit einem zumindest die Bolzenspitze umgebenden Führungshütchen aus zerstörbarem Werkstoff zu versehen (DT-Gbm 17 86 793). Dieses Führungshütchen erstreckt sich aber zum Werkstück hin nicht über die Bolzenspitze hinaus und weist in seinem Verlängerungsteil eine zentrale Bohrung auf. Bei diesen Führungen erfordert außerdem die Zerstörung beim Eintreiben des Bolzens relativ viel Energie. Weiterhin sind solche Führungen auch an der Eintreibstelle im Wege, weil sie beim Zerstören nicht in einzelne Teile zerfallen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere in folgender Wirkungsweise: Durch den sich in
axialer Richtung über die Bolzenspitze hinaus erstrekkenden hülsenförmigen Teil ist gewährleistet, daß Bolzen
und Flugkolben vor dem Auftreffen auf das Werkstück die von der Länge des hülsenförmigen Teils abhängige
sogenannte »Freiflugstrecke« zurücklegen, wodurch sich der gewünschte Laufkolbeneffekt in jedem
Fall erreichen läßt. Da der hülsenförmige Teil also die Freiflugstrecke gewährleistet, muß der Bolzen nicht
wie bisher mittels eines Ladestocks in den Gerätelauf hineingebracht werden, sondern braucht lediglich, wie
beim Schubkolbengerät, ohne Hilfsmittel in die Laufmündung gesteckt zu werden, bis die untere Stirnfläche
des hülsenförmigen Teils bzw. einer daran vorgesehenen, flanschartig das werkstückseitige Ende des Abstandshalters
umschließenden fußförmigen Verbreiterung mit der Laufmündung plan liegt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt darin, daß ein solcher Bolzen ohne weiteres in einem Gerät verwendbar
ist, welches auf Grund seiner sogenannten »Teleskopbauart« eine Anpreßsicherung besitzt; dadurch
kann der Bolzen den Druck einer in Zündbereitschaftsstellung des Geräts zusammengepreßten Feder aufnehmen.
Obwohl die Bolzenspitze nicht auf dem Werkstück aufsteht, ist dies möglich, weil der hülsenförmige
Teil auf dem Beschußmaterial aufsteht und den Anpreßdruck auf den Bolzen übertragen kann.
Durch die konische Verjüngung der Innenbohrung des hülsenförmigen Teils in Eintreibrichtung ist eine
exakte Axialführung des Bolzens während seiner Bewegung durch die Hülse und beim Eindringen in das
Beschußmaterial gewährleistet. Als Werkstoff für den hülsenförmigen Teil ist der unter dem Markennamen
»Delrin« bekannte Kunststoff besonders gut geeignet, der einerseits eine große Härte und einen hohen Elastizitätsmodul
hat, andererseits verhältnismäßig antiadhe-
risch ist und einen geringen Reibungskoeffizienten besitzt, was sich günstig auf den klein zu haltenden
Schmiereffekt des Kunststoffes auswirkt. Der Schmiereffekt muß deshalb klein sein, damit der Bolzen bei seinem
Eindringen in das Beschußmaterial nicht zu viele Teilchen der Kunststoffhülse mitreißt, wodurch sich bekanntlich
die Auszugswerte des Bolzens verringern. Eine Verringerung der Schmierwirkung durch die mitgerissenen
Kunststoffteilchen wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch erreicht, daß der
Bolzen längs eines Teils seines Schaftes mit einer Rändelung versehen ist, in deren Vertiefungen sich die
Kunststoffteilchen festsetzen können ohne einen Gleiteffekt an der Oberfläche des Bolzenschaftes hervorzurufen.
Als verhältnismäßig weniger gut geeignet haben sich bei Untersuchungen Polyäthylen und Nylon wegen
des zu großen Schmiereffektes und Polystyrol wegen zu großer Brüchigkeit erwiesen. Es ist jedoch auch
möglich, den oben genannten Kunststoff durch eine spröde Leichtmetallegierung zu ersetzen oder gegebenenfalls
auch durch Tonerden, die auf den Bolzen aufzukleben sind.
Unter Eintreibbedingungen wird also der als Abstandshalter
ausgebildete hülsenförmige Teil zerstört.
Wird der Abstandshalter als Führungsstück ausgebildet, dessen Führungsteil flanschartig das werkstückseitige
Ende des Abstandshalters umschließt und in der Laufmündung geführt ist — wobei das Führungsteil
nach einer bevorzugten Ausführungsform einen ringförmigen Querschnitt besitzt —, so wird der Führungseffekt
des hülsenförmigen Teils in bezug auf den Bolzen wesentlich erhöht und gewährleistet bei einem
leichten Schiefstellen des hülsenförmigen Teils während des Eintreibvorganges, daß die Bolzenspitze ständig
in eine Bahn, die längs der Mittelachse des Gerätelaufs verläuft, gezwungen wird, was besonders bei Beschüß
eines inhomogenen Materials, wie beispielsweise Beton, wesentlich ist.
Eine besonders günstige Art der Zerstörung des hülsenförmigen Kunststoffteils und des Führungsteils ist
dann gegeben, wenn der Führungsteil nach Art eines Speichenrades ausgebildet ist, dessen Speichen das vor
die Bolzenspitze ragende Ende des hülsenförmigen Teils mit dem »Radring« verbindet.
, Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfol-
gend an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematisierte Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform eines Bolzens nach der Erfindung,
F i g. 2 eine schaubildliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines Bolzens nach der Erfindung,
F i g. 3 eine schematisierte Schnittdarstellung des Bolzens nach F i g. 2 im vorderen Gerätelaufteil und
F i g. 4 eine Ansicht längs Linie IV-IV von F i g. 3.
Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist die Spitze eines Bolzens 1 von einem Endstück 2a eines als Abstandshalter
2 ausgebildeten hülsenförmigen Teils mit Preßsitz umschlossen, desseifanderes Endstück 2b vor die Bolzenspitze \b ragt. Der Querschnitt der Bohrung 3 des hülsenförmigen
Teils 2 ist nach vorn, d. h. in Eintreibrichtung des Bolzens 1 gesehen, zumindest teilsweise konisch
verjüngt.
Bei der aus den F i g. 2 und 3 ersichtlichen Ausführungsform des Bolzens 1 ist der hülsenförmige Teil
bzw. der Abstandshalter 2 als Führungsteil 4 ausgebildet, der flanschartig das werkstückseitige Ende des Abstandshalters
umschließt. Der Führungsteil 4 ist nach Art eines Speichenrades ausgebildet mit einem Radring
4a, der mittels Speichen 46 mit dem vorderen Endstück 2b des Abstandshalters 2 verbunden ist. Der hülsenförmige
Teil bzw. Abstandshalter 2, die Speichen 4b und der Ring 4a sind einstückig aus Kunststoff gespritzt.
Der Bolzen 1 ist bei la in der aus F i g. 3 ersichtlichen
Ausführungsform entlang eines Teils seiner Schaftlänge gerändelt.
Bei dem in F i g. 3 gezeigten Geräteteil handelt es sich um den vorderen Laufteil eines an sich bekannten
Bolzensetzgerätes, wobei der Laufteil, der in der Praxis gewöhnlich als Standplatte bezeichnet ist, das Bezugszeichen 10 trägt und, wie ersichtlich, auf dem Werkstück
aufsteht. Der Innendurchmesser der Laufmündung 11 entspricht im wesentlichen dem Außendurchmesser
des Führungsteils 4, der an seiner Umfangsfläche mit Reibnoppen 4c versehen ist, um einen verbesserten
Haftsitz in der Laufmündung 11 zu gewährleisten. Dabei wird gemäß der dargestellten Ausführungsform der Bolzenkopf vom Vorderteil des Flugkolbens
14 umfaßt.
Aus den F i g. 3 und 4 ist weiterhin ersichtlich, daß in die Laufmündung radial angeordnete Entlastungsnuten
13 münden, in denen sich die im Verlaufe des Eintreibvorganges anfallenden zerstörten Teile des hülsenförmigen
Kunststoffteils während der letzten Phase des Eintreibvorganges sammeln können. Dabei sind die
Entlastungsnuten 13 derart ausgebildet, wie sich insbesondere aus F i g. 4 ergibt, daß eine radial starre Führung
des Führungsteils 4, der flanschartig das werkstückseitige Ende des Abstandshalters 2 umschließt,
nicht beeinträchtigt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät der Flugkolbenbauart mit einem Bolzen und einem am
Bolzenschaft befestigten hülsenförmigen Teil, dadurch gekennzeichnet, daß dieser hülsenförmige
Teil die Bolzenspitze (\b) zum Werkstück hin als Abstandshalter (2) überragt zum Abstützen
des Flugkolbens (14) am Werkstück.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (3) des hülsenförmigen
Teils in Eintreibrichtung konisch verjüngt ist.
3. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenförmige Teil
aus einem harten Kunststoff mic vergleichsweise hohem Elastizitätsmodul, beispielsweise einem
Azethalharz, besteht.
4. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstandshalter
(2) als Führungsstück ausgebildet ist, dessen Führungsteil (4) flanschartig das werkstückseitige
Ende des Abstandshalters (2) umschließt und in der Laufmündung (11) geführt ist.
Bolzensetzgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsteil (4) einen ringförmigen
Querschnitt besitzt.
6. Bolzensetzgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsteil (4) nach Art
eines Speichenrades ausgebildet ist, dessen Speichen (4b) mit dem vor die Bolzenspitze (tb) ragenden
Endstück (2b) des als Abstandshalter (2) ausgebildeten hülsenförmigen Teils verbunden sind.
7. Bolzensetzgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Peripherie des
Führungsteils (4) Reibnoppen (4c) angeordnet sind.
8. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzenschaft
über einen Teil seiner Länge in an sich bekannter Weise mit einer Rändelung (la) versehen ist.
9. Bolzensetzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in den Gerätelauf
mündende Nuten (13) vorgesehen sind, die zur Aufnahme des während des Bolzeneintreibvorganges
zerstörten Materials des Abstandshalters (2) dienen.
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