DE1598940A1 - Analytisches Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Freien Energie - Google Patents
Analytisches Verfahren und Vorrichtung zur Messung der Freien EnergieInfo
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Description
Dr. ing. Jürgen Schmidt
Dr. rer. ηεΐ Ca·. :o Reitzner
Unser Zeichen: P-3114-1
Patentanmeldung
f ür Dr. James Adrian Patterson, Los Altos, Kalifornien (V.st.A.)
betreffend
Analytisches Verfahren und Vorrichtung zur
Messung der freien Energie
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrich*
tung zur Gewinnung von Meßwerten, die der freien Energie eines fluiden (flüssigen oder gasförmigen)Mediums)" proportional
sind« Nach einer Ausführungsform der Erfindung
kann der osmotlsche Druck von flüssigen oder gasförmigen
Medien unter Bezugnahme auf einen Standard bestimmt werden«
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Im wesentlichen betrifft die Erfindung ein Verfahren zur zerstörungsfreien Messung der Aktivität von wäßrigen
oder nichtwäßrigen Flüssigkeiten. Dies wird durch Messung
der induzierten Beanspruchung eines gepackten Fest- bettes aus Teilchen eines geeigneten Polymerisats erreicht,
das in der Flüssigkeit eine Solvatisierung und
Quellung oder Kontraktion erleidet, die mit der Aktivität der Flüssigkeit in Beziehung stehen. Die Quellung des
hier verwendeten Harztyps, d. h. von vernetzten Mischpolymerisaten,
z, B. Polystyrol—Divinylbenzol—Mischpolymerisaten,
ist aus der Literatur bekannt. Die vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung, daß die Veränderung
oder die Neigung zu einer Veränderung der Dimensionen
der Harze unter Solvatisierungsbedingungen ein quantitativer Ausdruck der freien Energie des Lösungsmittels
oder des flüssigen Systems ist« Durch Messung dieser Dimensionsänderungen, beispielsweise anhand einiger der beschriebenen mechanischen Methoden, können ¥erte
erhalten werden, die der Änderung der freien Energie im
Syst·«! proportional sind,. Indem man mit einem .Standardlösungsmittel
oder flüssigen System in der gleichen Umgebung ähnliche Werte bestimmt, kann man leicht die Absolutwerte
bex'echnen. Daraus ergibt sich, daß bei einer bekannten
oder bestimmbaren Änderung der freien Energie eines Systems alle Informationen, die einem solchen Wert
direkt proportional sind, gleichfalls oder zusätzlich
leicht berechnet werden können» So kann die Erfindung
leicht zur Bestimmung von Parametern wie dem osmotischen
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Druck oder der osmotischen Molarität (osmolarity) einer
Flüssigkeit und auch, zur Bestimmung des Molekulargewichts eines in der Flüssigkeit gelösten Stoffes bestimmt werden.
In der Zeichnung bedeuten:
Figur 1 ein Fließschema einer Anordnung zur Bestimmung des osmotischen Druckes einer Testlösung;
Figur 2 einen schematischen seitlichen Schnitt einer Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Messung des osmotischen Druckes;
Figur 3 einen seitlichen Schnitt (mit weggebrochenen Teilen)
einer anderen Ausführungsform zur Messung
des osmotischen Druckes;
Figur h einen seitlichen Schnitt, der einen Teil einer
anderen Ausführungsform gemäß der Erfindung zur
Messung des osmotischen Druckes zeigt.
Der Kern des Systems gemäß der Erfindung ist ein vernetztes Polymerisat, das in Form eines oder mehrerer symmetrischer
Teilchen verwendet wird. Das Polymerisat wird vorzugsweise in einer Kammer verwendet, und die gewünschten
Werte werden durch die- Beanspruchungswerte erhalten, die
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durch, das zu untersuchende Lösungsmittel im Polymerisat
erzeugt werden. Ist das Teilchen bzw. sind die Teilchen
nicht symmetrisch, so können beim Quellen und bei der Kontraktion geometrische Veränderungen in der Packung
auftreten^ und die beobachteten Beanspruchungswerte sind
nicht genau proportional der Wirkung des Lösungsmittelsystems. Im bevorzugten Fall werden deshalb Polymerisate
in Kugelform verwendet, da man diese Schwierigkeit so am besten umgehen kann. Die sphärischen Teilchen sind vorzugsweise ziemlich klein, -und bei der Herstellung einer
leistungsfähigen Vorrichtung wird davon eine verhältnismäßig
große Menge verwendet.
Bei Verwendung vieler Teilchen kommt es neben ihrer symmetrischen Form sehr auf einen engen Teilchengrößebereich
sowie auf die Gleichmäßigkeit der chemischen und physikalischen Eigenschaften des Polymerisats an. Die
Teilchen sollen unter den Drucken, die in dem hier berücksichtigten
freien Energiebereieh erzeugt werden, nicht deformierbar sein. Beispielsweise können in einigen
Fällen die Solvatisierungsdrucke bis zu etwa 3000 at
betragen. Die Teilchen sollen weiterhin ein gleichmäßiges Gefüge hinsichtlich der chemischen Struktur der
Polymerisate aufweisen, so daß bei Verwendung einer großen Zahl von Teilchen eine gleichmäßige Ansprechbarkeit
auf das Lösungsmittel (und den gelösten Stoff, der im. Lösungsmittel enthalten sein kann) erhalten wird» Weiterhin
sollen die polymeren Teilchen in der Lage sein, in
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unter den Beobachtungsbedingungen angewendetem Lösungsmittelsystem
zu solvatisieren, so daß die gewünschten
Beanspruchungen erzeugt werden. Aus naheliegenden Gründen dürfen sich die Teilchen auch nicht im Lösungsmittel
lösen, Weiterhin muß die polymere Matrix auf negative und positive Änderungen der freien Energie des Lösungsmittels
mit einem Minimum an Hysterese ansprechen und dieses muß bei vertretbaren Strömungsgeschwindigkeiten
der zu messenden Flüssigkeit mit einer hinreichend großen Geschwindigkeit erfolgen. Die Hysterese der polymeren
Teilchen (Erzeugung von unterschiedlichen Belastungsmustern
beim Quellen oder bei der Kontraktion von Fall zu Fall) führt offenaichtlich zu fehlerhaften und unbrauchbaren
Ergebnissen, Andex-s gesagt: Verwendet man ein sphäx-isches Teilchen, so sollen Änderungen der freien
Enex'gie der Solvafcisierung zu Beanspruchungen im Teilchen
führen, die nur· eine konzentrische Expansion und Kontraktion des Teilchens ergeben. Diese müssen für die gleiche
Ursache in einem und dem anderen Fall konstant sein.
Sollen die vorstehend angegebenen Bedingungen gelten, sq
erkennt man, daß lineare oder nicht vernetzte Polymex'isate,
wie Polyvinylalkohol, nicht verwendet wei'den können. Das
Polymerisat muß vielmehr vernetzt sein, um den vorliegenden Zweck zu erfüllen« Obgleich erfindungsgemäß alle
symmetriechen Teilchen eines vernetzten Polymerisats mit
den anderen erforderlichen Eigenschaften verwendet werden
können, werden wagen ihrer für den vorliegenden Zweck be-
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sonders vorteilhaften Eigenschaften bevorzugt die im
allgemeinen in der US-Patentschrift 2 366 007 von D1AIeIi1O beschriebenen Mischpolymerisate verwendet.
Diese Mischpolymerisate werden in an sich bekannter Weise durch katalysierte Polymerisation hergestellt.
Hierbei werden Monovinylaryl-Verbindungen, wie Styrol
(Vinylbenzol) , Vinyltoluole, Viny!naphthaline, Viixyläthylbenzole,
£\ -Methylstyrol, Vinylchlorbenzole und
Vinylxylole, mit geeigneten Po lyvinylaryl-Vex'b indungen,
wie Divinylbenzolen, Divinyltoluolen, Divinylnaphthalinen,
Divinylxylolen, Divinyläthy!benzolen, Divinylchlox1-benzolen
und Divinylphenylvxnyläthern vernetzt, Für den vorliegenden Zweck besonders geeignete Perlen bestehen
aus Polystyrol, das mit Diviny!benzol vernetzt ist.
Wie in der vorstehend angegebenen Patentschrift und auch
anderweitig beschrieben ist, können derartige Polymere gegebenenfalls fixierte ionische Gruppen, wie Sulfatgr"uppen,
die an die polymere Matrix angehängt sind,, enthalten«
Teilchen, die fixierte ionische Gruppen enthalten, solvatisieren mit wasserhaltigen Medien (in der
flüssigen und in der Gasphase), wogegen Polymere, die
frei von fixierten ionischen Gruppen sind, durch organische Flüssigkeiten solvatisiert werden. Soll also ein
wasserhaltiges Medium untersucht werden, so wird ein Polymerisat mit fixierten ionischen Gruppen verwendet,
wogegen man ein Polymerisat, das frei von diesen ionischen Gruppen ist, verwandet, wenn die Testflüssigkeit
ein organisches Lösungsmittel ist,
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Die Anwendung der Erfindung zur Messung der freien Energie des Lösungsmittels wird zweckmäßig in Verbindung
mit der Bestimmung des osmotischen Druckes erläutert.
Figur 1 zeigt das allgemeine Fließschema zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens unter Verwendung
der neuen Vorrichtung, in die die zu analysierende
Lösung mit Hilfe einer Pumpe oder einer ähnlichen Vorrichtung zur Ausübung eines Druckes auf die Flüssigkeit
geleitet wird. Die Anwendung von Druck ist bei den meisten praktischen Anwendungsweisen erwünscht, da beim
Hindurchleiten der Flüssigkeit durch das verhältnismäßig
dicht gepackte Bett der polymeren Teilchen ein merklicher Druckabfall auftritt. Die unter Drack stehende
Flüssigkeit wird durch eine Vorrichtung, wie sie beispielsweise in den Figuren 2, 3 und k dargestellt ist,
geleitet, wobei die in der Vorrichtung enthaltenen Teilchen durch die Flüssigkeit solvatisiert und die Belastungsänderungen
in den Teilchen gemessen werden. Die zu untersuchende Lösung wird dann aus der Kammer mit den
polymeren Teilchen entfernt. Von da an kann die Flüssigkeit in beliebiger Weise weiter verwendet werden, da sie
durch das Verfahren nicht nennenswert verändert wird, Sie ist deshalb für weitere Untersuchungen und Analysen
geeignet.
Nach Figur 2 wird ein Bourdonrohr 10 mit einer größeren
Anzahl sphärischer Perlen 11 gefüllt, die zum Beispiel durch Vernetzen von Styrol mit Divinylbenzol erhalten
wurden. Die Perlen werden von der Firma Microspheres, Inc.,
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Palo Alto, Kalifornien, unter der Bezeichnung "MICULE" vertrieben. Die Perlen 11 haben praktisch den gleichen
Durchmesser im ganzen Rohr 10 und sind verhältnismäßig dicht gepackt, so daß sie das Rohr vollständig ausfüllen
und sich praktisch nicht mehr gegeneinander verschieben können.
Auf der linken Seite von,Figur 2 kann eine stationäre
Befestigungsklammer 12 mit Hilfe der Sehrauben 13 angeschraubt
werden. Ein mit Gewinde versehener Zuleitungsstopfen Ik steht mit. der Befestigung 12 in Eingriff und
stößt an das Zuleitungsende 15 des Rohres 10 an. An den
Stopfen 14 ist ein Verbindungsstück 1-6 angeschraubt, das
die Vorrichtung mit einer Leitung 17 verbindet. Die Leitung 17 kann mit einem Vorrat der zu untersuchenden Flüssigkeit
in Verbindung stehen und eine Pumpe oder eine andere, einen Druck erzeugende Zugabevorrichtung enthalten.
Zwischen dem ZuIeitungsende 15 des Rohres 10 und dem Zuleitungskanal
19 des Stopfens ΛΗ befindet sich eine aus
einem porösen Haltesieb oder -gitter und einem Haltering bestehende Anordnung 18» Das Gitter der Anordnung 18 gestattet
die Zuleitung der zu untersuchenden Lösung und verhindert, daß die polymeren Perlen-(11 beim Aufquellen
der Perlen durch die zu untersuchende Flüssigkeit in den Kanal 19 gelangen.
Auf. der rechten Seite von Figur 2 endet das Rohr 10 in
einer frei beweglichen Halterung.20. Der in das Rohr eingeschraubte
Stopfen 21 stößt an das Austrittsende 22 des
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20
Rohres 10 an. Die HaIt©rung/kann·in zweckmäßiger Weise mit Hilfe eines Verbindungsringes 23, etwa wie beim Zu— leitungsende des Rohres, mit einer Ableitung 2h verbunden sein. Wie dort ist zwischen dem Ableitungsende 22 des Rohres 10 und der Ableitung 26 des Stopfens 21 eine aus Haltesieb und Haltering bestehende Anordnung 23 angebracht, um das Austreten der Perlen aus dem Rohr 10 zu verhindern. Die frei bewegliche Halterung 20 ist mit einem Arm 27 und einem Vorgelege 28 verbunden. Die Bewegung der Halterung 20 wird durch den Arm 27 und das Vorgelege 28 auf eine geeignete elektronische oder mechanische Vorrichtung, beispielsweise eine Analysenwaage, die durch den Block 29 dargestellt ist, übertragen.
Rohres 10 an. Die HaIt©rung/kann·in zweckmäßiger Weise mit Hilfe eines Verbindungsringes 23, etwa wie beim Zu— leitungsende des Rohres, mit einer Ableitung 2h verbunden sein. Wie dort ist zwischen dem Ableitungsende 22 des Rohres 10 und der Ableitung 26 des Stopfens 21 eine aus Haltesieb und Haltering bestehende Anordnung 23 angebracht, um das Austreten der Perlen aus dem Rohr 10 zu verhindern. Die frei bewegliche Halterung 20 ist mit einem Arm 27 und einem Vorgelege 28 verbunden. Die Bewegung der Halterung 20 wird durch den Arm 27 und das Vorgelege 28 auf eine geeignete elektronische oder mechanische Vorrichtung, beispielsweise eine Analysenwaage, die durch den Block 29 dargestellt ist, übertragen.
Wird beim Betrieb der Vorrichtung Flüssigkeit durch das
Rohr 10 in die Vorrichtung geleitet und dann durch die
Ableitung 26 abgeleitet, so neigen die Perlen 11 je nach
der Änderung der freien Energie der Flüssigkeit zum Aufquellen oder Kontrahieren, Beetehen die Perlen 11 beispielsweise aus Styrol-Divinylbenzol und enthalten sie
eine fixierte ionische Gruppe, z, B, eine Sulfatgruppe, bo ist die eingeleitete Flüssigkeit zweckmäßig eine wäß
rige Flüssigkeit. Enthält die wäßrige Flüssigkeit gelöste Salze oder andere molekular gelöste Stoffe, so erniedrigt
•ich die freie Energie der Flüssigkeit, Bei Berührung mit
den Perlen tritt Wasser aus den Perlen aus (unter der An«
nähme, daß die Perlen vor dem Einleiten der zu untersuchenden Flüssigkeit mit Wasser solvatieiert wurden)·
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Die Perlen ziehen sich deshalb zusammen, und die BeIa-1
stung des Rohres 10 nimmt ab. Der Arm 27 wird nach gezogen, wobei das Ausmaß der Bewegung am Instrument,
das durch den Block 29 angedeutet ist, beobachtet werden kann,
¥ird dann fässer mit einem niedrigerem Gehalt an gelösten
Salzen bzw. molekular gelösten Stoffen durch die Vorrichtung geleitet, so übt seine höhere fx*eie Energie
die entgegengesetzte Wirkung aus. Bei Berührung mit den Perlen 11 tritt Wasser aus dem Zwischenraum zwischen
den Teilchen in die sphärischen Polymerisate ein, wodurch sich der Wassergehalt im Inneren der Perlen erhöht.
Durch'die Anwesenheit von Wasser wird im Inneren der Perlen eineHydratisierungs— oder Solvatisiexnmgs—
belastung (Druck je Flächeneinheit der Perlenoberflache)
erzeugt, und dieser Druck wird, unter der Annahme, daß die Größe und chemische Zusammensetzung der Perlen hinreichend
gleichmäßig sind, von Perle zu Perle übertragen, bis die gesamte Solvatisierungsbelastuiig schließlich
auf die Wände des Rohres 10 einwirkt. Dieser Dx-uck
führt zu einer Bewegung des Rohres 10, so daß dex· Αχτη
Unten
nach e geht, wox'auf diese Verändex-ung wiederum auf
dem Inst mm ent, das dux'ch den Block 29 dax'ges teilt ist,
zu beobachten ist.
Nach der vorstehend iangegebonen Wirkung dex· Perlen bei.
Berührung mit dem Lösungsmittel,; das höhere oder niedx'igar·
Konzentrationen an gelösten Stoffen enthäLt, kann
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das System und seine Wirkungsweise am besten dadurch,
erläutert werden, daß man die Perlen als "feste semipermeable Membranen" bezeichnet. Sie verhalten sich
insoweit ähnlich wie die Membranen, die gewöhnlich zur Messung des osmotischen Druckes von Flüssigkeiten verwendet
werden.
Gemäß der Erfindung ist das Ausmaß der Bewegung, die am Block 29 zu beobachten ist, direkt proportional der
Änderung der freien Energie der Flüssigkeit, Wird deshalb ein Standard mit bekannter Aktivität mit dem Instrument
gemessen und der Ablesemechanismus des Blocks damit geeicht, so lassen sich die Werte für die freie
Enex'gie einer unbekannten Flüssigkeit leicht bestimmen. Weiterhin kann beispielsweise der osmotische Druck, der
den gemessenen Werten der freien Energie direkt proportional ist, leicht berechnet werden, indem man ihn mit
dem osmotischen Dimck einer Standardflüssigkeit, die
durch die Vorx-ichtung geleitet wird, vergleicht.
Die Vorrichtung von Figur 2 arbeitet bei konstantem Druck und stellt die Volumenänderungen fest, die beim
Hiridurchleiten der Testflüssigkeit durch das Pei'lenbett
auftreten. Die in Figur 3 dargestellte Vorrichtung arbeitet bei einem konstanten Volumen, wobei auf das Bett
ausgeübte positive und negative Dxnickänderungen erforderlich
sind, um nach der Berüha?ung mit der zu untersuchenden
Flüssigkeit das ursprüngliche Bettvolumen aufrecht
zu erhalten oder wieder zu erlangen. Die Vorrich-
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tung enthält ein Gehäuse 30 mit einer Kammer 31. In der
Kammer 31 bewegt sich ein Kolben 32 mit zwei Enden auf
und ab, der an den beiden gegenüberliegenden Enden zwei
praktisch reibungslose O-Ring-Abdichtungen- 33 und 34 besitzt.
Der Kolben 32 enthält einen rechtwinkligen Kanal 35, dessen einer Arm 36 senkrecht zu dem Hauptteil des
Kolbens 32 steht und durch eine Öffnung 37 im Gehäuse
hindurchgeht. Die Öffnung 37 ist größer als der Durchmesser des Armes 36, so daß eine Auf- und Abbewegung
des Kolbens 32 möglich ist.
Im unteren Teil der Kammer 31 zwischen dem Boden des
Kolbens 32 und dem Zuleitungskanal 40 des Gehäuses 30 befindet sich eine größere Anzahl von"vernetzten polymeren
Perlen 38» Wie bei der ersten Ausführungsform
sind die Perlen zwischen zwei Haltegittex\n oder —sieben
41 und 42 festgehalten. Die zu untersuchende Flüssigkeit
tritt an der Zuleitung 40 dux^ch das Gitter 41 ein,
geht durch das Perlenbett und verläßt die Kammer dux^ch
den rechtwinkligen Kanal 35» wie es durch die Pfeile angedeutet ist. Wiedex'um ist ein Ableseann 43» der ein
•Vorgelege 44 zur Übertragung der Bewegung auf eine geeignete
Ableseeinrichtung (schematisch durch den Block 45 dargestellt) aufweist, mit dem Arm 36 vex^bunden.
Das in Figur 3 dargestellte System mit konstantem Volumen enthält eine Druckquelle 46, ein Ventil 47 und
ein Druckmeßinstrument 48. Im Betrieb wird die Einheit unter Druck gesetzt, indem das Ventil 47 geöffnet und
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Luft am oberen Ende der Kammer 3ΐ eingeleitet wird, die
den Raum 49 ausfüllt und einen Druck auf das obere Ende
des Kolbens 32 ausübt. Gleichzeitig wird Flüssigkeit (z, B, Wasser, das keine gelösten Stoffe enthält) über
die Zuleitung 40 durch das Perlenbett geleitet. An diesem Punkt wird die Ablesung am Block 45» die als Nullwert
angesehen werden kann, vorgenommen. Dann wird eine Testflüssigkeit mit gelösten Stoffen über die Zuleitung
40 durch das Perlenbett geleitet. Ist die osmotische
Molarität der Testflüssigkeit geringer als die der reinen Bezugsflüssigkeit, so versucht das Harz sieh auszudehnen
und den Kolben 32 nach oben zu drücken. Wird über das Ventil 47 ein zusätzlicher Druck ausgeübt, so kann
der Kolben 32 nach unten zurückbewegt werden, so daß der
Ausschlag auf Null zurückgeht und die Einheit auf den
Nullwerl zurückgestellt wird, der mit der reinen Bezugsflüaaigkeit
erhalten wird· Di· zur Aufrechterhaltung
eines konstanten Volumens erforderliche Druckzunahme, die am Meßinstrument 48 abgelesen werden kann, ist direkt
proportional der Differenz zwischen der osmofcischen Molarität,
bzw. der freien Energie der Bezügeflüssigkelt
und der zu untersuchenden Flüssigkeit,
Figur 4 zeigt eine weitere Auefüha?ungsform der Vorrichtung zur Messung der Änderung der freien Energie durch
Änderung dee Volumen· bei konstantem Druck, wie sie im
Prinzip in Figur 2 dargestellt int, In die··!« Fall wird
anstelle eines Bourdonrohres ein Gehäuse 50 mit einer
Kairoer 51 für dl* polymeren Perlen verwendet« Ein Kolben
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52, der mit einer hohlen Verbindungsstange 53 und einem
Ablesearm 5k verbunden ist, befindet sich im Gehäuse 50
oberhalb der Perlen. Wiederum sind zwei Haltesiebe 55 und 56 zum Festhalten der Perlen in der gewünschten Zone
vorgesehen. Der Kolben 52 ist ringsum mit praktisch reibungslosen
Abdichtungsringen 57 versehen. Die zu untersuchende
Flüssigkeit wird an der Zuleitung 58 eingeführt, strömt durch die Perlen und durch den hohlen Verb indungs. arm
53 in Richtung der Pfeile nach außen. Die Quellung und Kontraktion der Perlen führt zu einer Auf- bzw. Abwärtsbewegung
des Kolbens 52, die wie bei den vorstehend
beschriebenen Ausfühxungsformen über den Arm 54 auf ein
geeignetes Ablesesystem übex1 tragen wird« Jn diesem Fall
ist jedoch mit dem Arm 54 ein Gewicht 58 verbunden, das
den Kolben 52 mit dem Perlenbett in Berührung hält. Eine
räumliche Ausdehnung der Perlen wirkt gegen die Kraft des Gewichts« Ziehen sich die Perlen zusammen, so wird
der.Kolben durch die Kraft des Gewichtes nach unten bewegt, und zwar so lange, wie es das verminderte Volumen
des Perlenbettes erlaubt.
Bei allen beschriebenen Ausführungsformen der Vorx*ioh·»
tüng konnte gezeigt werden, daß eine Ändei-ung des ostnotlachen
Druckes entsprechend einer Salzkonzentx'ation von
3i*H · 10 Mol/Liter mit einer Verzögerung von nur fünf·
Sekunden quantitativ bestimmt werden kann« Diese Empfindlichkeit
wurde bisher noch niemals erreicht« Beispielsweise erreicht man mit den heute üblichen Gefx'ierpunktserniedrigtmgamethoden
bereits bei einer 2,18 · 10"*" -mo-
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-■ν-. ORIGINAL IWSPECTED
laren Natriumcliloridkonzentration praktisch, die Nachweisgrenze.
Bezüglich, der Ansprach.- oder Verzögerungszeit gibt es keine Vergleichsbasis, da das bekannte Verfahren
auf der Gefrierpunktsernxedrxgung beruht. Man erhält
also erfindungsgemäß ein kontinuierliches System,
das bei einer Anspi'echzeit von nur fünf Sekunden einen
7
Verbesserungsfaktor -von 10 hat.
Verbesserungsfaktor -von 10 hat.
Die Ex'finduiig liefert viele andere Vox'teile und Anwen—
dungetnögliehkeiten, die mit den bekannten Vex^faJxren
nicht zu vex'wirkliehen sind. Das vorliegende ΡΐΊΐχζχρ zum
Nachweis der Aktivität des Wassers oder eines anderen
Lösungsmittels ist unabhängig von Sekundäreffekten, die
ζβ Ba dux1 eh die Temperatur, den barometrischen Druck,
die Viskosität und die Grenzflächenspannung des Mediums, die Vereinigung oder Vermischung von solvatisierten Molekülen
oder Ionen, den Strömungsdruck, das Vermischen der Medien und die Größe der Testkammer bedingt sind.
Verglichen mit bekannten Osmometern ist die vorliegende Voririchtung wesentlich einfacher. Durch die Vorrichtung
ward eine direkte Messung der Lösungstnittelphasen ermöglicht,
und die Funktion beruht nicht auf einer indirekten Methode wie bei der Gefrierpunktsernxedrxgung.
Die Versuche können äußerst schnell ohne Zerstörung der Probe vorgenommen werden.
Die Messung der osmotischen Molarität ohne Veränderung
der Probe bzw. des Zustandes (z. B, durch Gefrieren oder
, der
Kochen) hat. besondere Vorteile bei der Bestimmung/osmo-
1098U/0362 BAD ORIGINAL·
tischen Molarität des Blutes. Wird Blut gefroren oder gekocht,
so können die roten Blutkörperchen zerstört werden, wodurch lösliche Substanzen in das Plasma gelangen
und die osmotische Molarität des Blutes- verändern, so daß die Bestimmungen ungenau werden.
Neben der vorteilhaften Anwendung bei der Bestimmung der
ostnotischeh Molarität des Blutes kann das vorliegende
Prinzip der osmotischen Messung auch bei anderen Körperflüssigkeiten
und für analytische Arbeiten auf verwandten Gebieten angewendet werden. Wegen ihrer stetigen und
schnellen Ansprechgeschwindigkeit ist die Vorrichtung
für automatische Steuerungsanlagen für ¥asserenthärtungs-„verfahren,
die Entionisierung von Wasser und für Reinigungsverfahren
geeignet, um nur einige wenige Anwendungsgebiete zu nennen, die durch das neue Prinzip erschlossen
werden.
Die angegebenen Einzelheiten der Erfindung dienen nur
zur Erläuterung und als Beispiele zum besseren Verständnis, Im Rahmen des Erfindungsgedankens, der nur durch
den Schutzumfang der Ansprüche beschränkt ist, können selbstverständlich gewisse Veränderungen und Abwandlungen
vorgenommen werden.
- Patentansprüche —
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Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von Meßwerten, die der Änderung
der freien Energie eines fluiden Mediums proportional
sind, dadurch gekennzeichnet, daß man in einer Kammer, die mindestens ein symmetrisches Teilchen aus einem in
einer Flüssigkeit quellbaren und hysteresefreien vernetzten organischen Polymerisat enthält, zuerst das
durch das (oder die) Teilchen in der Kammer eingenommene Volumen und/oder den Drack des (oder der) Teilchen
auf die Innenwände der Kammer mißt, das (oder die) Teilchen
mit fluiden. Medien in Berührung bringt, die eine
Quellung oder eine Kontraktion des (oder der) Teilchen(s)
in Abhängigkeit von der Aktivität des fluiden Mediums hervorrufen, worauf man schließlich die durch das fluide
Medium hervorgerufene Änderung des Volumens und/oder des
Druckes, die der Änderung dex· freien Energie des fluiden
ist
Mediums direkt proportional/mißt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Vielzahl von symmetx'ischen Polymeriaatteilchen
verwendet,
O
O
_*
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
-^ daß man sphärische Polymerisatteilchen verwendet,
O
k. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polymerisat ein vernetzte· Mischpolymerisat
einer Polyvinylarylverbindung mit einer Monovinylarylverbindung
verwendet,
5. Verfahren nach Anspruch 1 -4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mischpolymerisat aus Divinylbenzol und
Styrol verwendet.
6, Verfahren nach Anspruch 1 — 5i dadurch gekennzeichnet,'
daß man ein Mischpolymerisat mit fixierten ionischen
solvatisierende
Gruppen und als/Flüssigkeit Wasser verwendet.
Gruppen und als/Flüssigkeit Wasser verwendet.
7. Verfahren nach Anspxnxch 1 -5» dadurch gekennzeichnet,
daß man ein von fixierten ionischen Gruppen freies Mischpolymex'isat
und als solvatisierende Flüssigkeit eine organische Flüssigkeit verwendet.
8, Verfahren nach Anspruch 1 — 71 dadurch gekennzeichnet,
daß man die Teilchen vor der ersten Messung des Volumens und/oder des Druckes mit einem reinen Solvatisierungsmedium,
dessen Menge ausreicht, um die Wirkung irgendwelcher vorher verwendeter fluider Medien und gelöster
Stoffe auszuschalten, in Berührung bringt, nach der ersteh
Messung ein Solvatisierungsmedium, das gelöste
Stoffe enthält und eine unbekannte Größe darstellt, mit den Teilchen in Beruhigung bringt und die gemessene Änderung
des Volumens und/oder des Druckes des unbekannten fluideii Systems, das den gelösten Stoff enthält, mit
der A'ndex*ung des Volumens bzw« Druckes eines bekannten
Systems solvatisierendes fluides Medium- gelöster Stoff
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in der gleichen Umgebung vergleicht, um Werte über das
unbekannte System gelöster Stoff-solvatisierende Flüs—'
sigkeit zu erhalten, die proportional der freien Energie
sind.
9. Verfahren nach Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß man den osmotischen Druck des unbekannten Systems
gelöster Stoff-solvatisierende Flüssigkeit durch Vergleich mit einem bekannten System gelöster Stoff-solvatisierende
Flüssigkeit bestimmt,
1.0. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An—
spx'uch 1-9» gekennzeichnet dux-ch eine Kammer, die mindestens ein symmetrisches Teilchen aus einem im fluid en
Medium quellbaren, hysteresefreien, vernetzten organischen Polymerisat enthält; eine Zuleitung und eine Ableitung,
für das mit den (oder dem) Teilchen in Berührung stehende fluide Medium; und Einrichtungen zur Messung
der durch die SolvatisiexTing der (oder des) Teilchen^)
im fluiden Medium vexmx^sachten Änderungen des
Volumens der (oder des) Teilchen(s) bei konstantem Druck bzw. des auf die Innenwände dex* Kammer bei konstantem
Teilchenvolumen ausgeübten Dx*uckes der (oder des) Teilchen^).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer eine Vielzahl von sphärischen Teilchen aus einem vexrnetzten Mischpolymerisat aus einer Poly—
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vxnylarylverbindung und einer Monovinylarylverbindung
enthält. .
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mischpolymerisat ein Divinylbenzol-Styrol— Mischpolymerisat darstellt.
13· Vorrichtung nach Anspruch 10 — 12, bei der die Einrichtung
zur Messung der durch die Solvätisierung der Teilchen verursachten Änderungen zur Messung des Teilchenvolumens
bei konstantem Druck geeignet- ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer zwecks Aufrechterhaltung
eines !konstanten Druckes nach außen offen ist, daß die
Teilchen die Kammer praktisch ausfüllen und in der Kammer ein bewegliches Teil mit der Oberfläche der Teilchen
in Berührung steht, wenn diese in Berührung mit einer Solvatisierungsflüssigkeit quellen oder sich zusammenziehen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10 - 13» dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer zylindrisch und das bewegliche Teil als Kolben in der Kammer ausgebildet ist.
15· Vorrichtung nach Anspruch 10- I3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer ein hohles Bourdon-Rohr und das bewegliche Teil einen frei beweglichen Halterungskopf an
einem Ende des Bourdon-Rohres darstellt.
10 9 8U/0362
16. Verrichtung nach. Anspruch 10 - 15» bei der die Einrichtung
zur Messung der durch die Solvatisierung der Teilchen
hervorgerufenen Änderungen zur Messung -von Druckänderungen bei konstantem Volumen geeignet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kammer ein bewegliches Teil aufweist, das in der Kammer zwei Abteilimgen bildet, wobei
die erste Abteilung mit sphärischen Teilchen ausgefüllt, iirid die zweite Abteilung mit einer unter gex'egelbem Dxnick
stehenden Gasquelle -verbunden ist, so daß das bewegliche Teil durch Quellung und Kontraktion der sphärischen Teilchen
unter Ve.rdirh.tung h'zw. Ausdehnung des Gases in der
zweiten Abteilung bewegt wird, wobei der Wert des in der zweiten Abteilung zum Zux'ücks teilen der ersten Abteilung
auf ihr Ausgangs volumen erforderlichen positiven oder negativen
Druckes jjx'oportional der Änderung der freien
Energie der Solvatlsiex'ungsflüssigkeit ist.
1098.1 A/0362 8^D original.
Leerseite
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