DE1598911C - Vorrichtung zum Messen der Konsistenz hochviskoser oder pastoser Medien - Google Patents
Vorrichtung zum Messen der Konsistenz hochviskoser oder pastoser MedienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung,
mittels welcher die Konsistenz hochviskoser oder pastöscr Medien, insbesondere aber der Kristallisationszustand
beim Kochen des Sirups während der Zuckerherstellung bestimmt werden kann.
Bekannte, zu unterschiedlichen Zwecken verwandte Viskosimeter weisen einen in das zu messende
Medium eingetauchten, von einem Antriebsmotor in Drehbewegung versetzten Rührer auf und sind mit
einer Meßeinrichtung für das zum gleichmäßigen Drehen des Rührers benötigte Drehmoment ausgestattet.
Diese bekannten Viskosimeter werden z. B. in der Papierindustrie verwandt, um die Stoffdichte
zu regeln. Die an diese bekannten Geräte gestellten Anforderungen sind nicht sehr hoch. Sie werden
auch lediglich zur Erfassung eines bestimmten Konsistenzpunktes, nicht jedoch zur Steuerung eines
komplizierten Vorganges verwandt und sind deshalb nicht empfindlich genug.
Andererseits wird im rauhen Betrieb, z. B. einer Zuckerfabrik,'bei der fortlaufenden Messung, Aufzeichnung
und Regelung der Konsistenz während eines umfangreicheren Arbeitsprogrammes gleichzeitig
eine mechanisch widerstandsfähige Konstruktion verlangt, so daß die Vorrichtung auch bei besonders
ungünstigen Betriebsverhältnissen eingesetzt werden kann und zuverlässig arbeitet.
Durch die Erfindung wird die gestellte Aufgabe, ausgehend von einer bekannten Vorrichtung zum
Messen der Konsistenz hochviskoser oder pastöser Medien mit einem in dem zu messenden Medium
eingetauchten, von einem Antriebsmotor in Drehbewegung versetzten Rührer und mit einer Meßeinrichtung
für das zum gleichmäßigen Drehen des Rührers benötigte Drehmoment, dadurch gelöst, daß
sich diese Meßeinrichtung aus einem die Welle des Rührers und die Welle des Antriebsmotors verbindenden
Kettentrieb mit durchhängender Kette und einem an sich bekannten Meßsystem zum Messen
der Kettenspannung, bestehend aus einem gegen das angetriebene Kettentrumm nachgiebig angelegten
Fühlerorgan und einer auf die Stellung des Fühlerorgans ansprechenden Meßvorichtung, zusammensetzt.
Es ist allerdings bereits bekannt, bei der Papierfabrikation den Bahnzug der gespannten Papierbahn
aus der Durchbiegung der Bahn zu bestimmen, welche diese durch die Kraft einer angedrückten
Pendelwalze erleidet. In ähnlicher Weise hat man zum Messen und Regeln des Zuges an Maschinen
mit durchlaufendem Material bei ungleichmäßiger Laufgeschwindigkeit die Bahn abgelenkt und den
Bahnzug an der Ablenkstelle bestimmt. Beim Gegenstand der Erfindung werden diese Grundprinzipien
auf die Messung der Zugkraft im angetriebenen Kettentrumm angewandt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einfach, arbeitet mit nur wenig Teilen und ist deshalb auch
besonders zuverlässig und wenig störanfällig. Es hat sich gezeigt, daß die Meßergebnisse so genau sind,
daß sie sjch unmittelbar zur Regelung und Steuerung auch komplizierter Vorgänge eignen. ■
Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich dann, wenn das Fühlerorgan unter Gewichtseinwirkung,
vorzugsweise unter der Wirkung seines eigenen Gewichts, auf dem oberen Kettentrumm der
Antriebsvorrichtung anliegt. Man kann das Fühlerorgan aber auch gegen das untere Kettentrumm über
eine Feder andrücken. Zweckmäßigerweise befestigt man das von der durchhängenden Kette unmittelbar
angetriebene Kettenrad auf der Rührerwelle, um möglichst dicht an die eigentliche Meßstelle heranzukommen.
Man kann weiterhin das die Kette unmittelbar antreibende Kettenrad seinerseits auf der
Motorwelle befestigen, wobei die Kettenräder gleich groß sein können.
Das Fühlerorgan selbst kann aus einem an einem
ίο schwenkbar gelagerten ein- oder zweiarmigen Hebel
drehbar gelagerten Kettenrad bestehen. Schließlich empfiehlt es sich, in an sich bekannter Weise an eine
Preßluftleitung eine Düse anzuschließen, deren Ausslrömwiderstand
über die Stellung des Hebels verändert wird, sowie einen pneumatischen Schreiber
und bzw. oder ein pneumatisches Regelventil hieran anzuschließen.
Schutz begehrt wird nur für die Gesamtheit der im Anspruch 1 beanspruchten Merkmale.
Die Erfindung ist an einem Ausfiihrungsbeispiel geschildert, das in der Zeichnung in schematischcr
Darstellung wiedergegeben ist.
In dem (nicht dargestellten) Medium ist ein Rührer 1 angeordnet, der in der Zeichnung der Einfachheit
halber als rechteckiges Gebilde wiedergegeben ist. Die Welle 2 des Rührers ist durch ein
(nicht dargestelltes) Gleitlager in der Wandung des das zu messende Medium enthaltenden Behälters aus
dem Behälter herausgeführt und durch Stopfbuchse (ebenfalls nicht dargestellt) abgedichtet.
An dem aus dem Behälter herausgeführten Ende der Welle 2 ist ein Kettenrad 3 befestigt, das über
eine locker aufgelegte, durchhängende Kette 14 mit einem bei der dargestellten Ausführungsform gleich
großen Kettenrad 4 verbunden ist, das auf der Welle 5 des Antriebsmotors 6 befestigt ist. Als Antriebsmotor
6 wird vorzugsweise ein Getriebemotor mit einer Abtriebsdrehzahl von etwa 20 UpM verwendet.
Der Motor 6 treibt den Rührer 1 mit gleichmäßiger Drehzahl an.
Der angetriebene Teil, nämlich das Kettenrad 3, die Welle 2 und der Rührer 1 bilden ein Bauelement,
das an der Wandung des das Medium enthaltenden Behälters (nicht dargestellt) befestigt ist. Das andere,
aus dem Getriebemotor 6, der Welle 5 und dem Kettenrad 4 bestehende Bauelement kann ebenfalls
an der Behälterwandung befestigt sein.
In dem oberen Trumm der Kette 14 greift ein kleines Kettenrad? ein, das zwischen zwei Lagerarmen
Sa eines zweiarmigen Hebels 8 drehbar gelagert ist, der um ein Drehlager D schwenkbar ist.
Auf dem Arm des Hebels 8, der nicht das Kettenrad 7 trägt, ist ein Laufgewicht 9 verschiebbar angeordnet,
durch dessen Stellung der Druck bestimmt wird, mit dem das Kettenrad 7 auf der Kette anliegt.
Durch Verstellung des Laufgewichtes 9 kann dieser Druck dem Konsistenzbereich des zu messenden
Mediums angepaßt werden.
Über dem das Kettenrad 7 tragenden Arm des Hebels 8 ist eine verstellbare Luftdüse 10 angeordnet,
die über eine Leitung 11 mit einer Hauptzuluftleitung
12 verbunden ist, an die weiterhin ein pneumatischer Schreiber 13 und ein pneumatisches Regelventil 15
angeschlossen sind.
Bei der dargestellten Ausführungsform beträgt der Durchmesser der Kettenräder 3 und 4 etwa 100 mm
und der Durchhang der Kette 4 etwa 70 mm.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der Motor 6
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Der Motor 6
treibt über die Welle 5, das Kettenrad 4, die Kette 14, das Kettenrad 3, und die Welle 2 den Rührer 1 mit
einer Drehzahl von etwa 20 UpM an. Wenn das Medium, in welchem sich der Rührer 1 bewegt, nun
wenig konsistent ist, wie z.B. Wasser, so wird das obere Kettentrumm 14 durch das Gewicht des Hebelarmes
8 über das kleine Kettenrad 7 ganz nach unten gedruckt, wobei das untere Kettentrumm 14 gespannt
wird. Ein Medium mit höherer Konsistenz setzt der Drehbewegung des Rührers 1 einen größeren Widerstand
entgegen, wodurch sich das obere Kettentrumm 14 mehr spannt, so daß das Gewicht des
Hebels 8 mit dem Kettenrad 7 nicht mehr ausreicht, um entgegen der Spannung der Kette 14 deren oberes
Trumm ganz nach unten zu drücken, sondern nur noch ein teilweises Durchdrücken des oberen Kettentrumms
14 unter entsprechendem Durchhängen des unteren Kettenirumms 14 bewirken kann. Bei hochkonsistenter
Behällerfüllung, wie z. B. einem Zucker-Melasse-Gemisch, wird, weil sich der Rührer 1 nur
sehr schwer durch das Medium bewegt, das obere Kettentrumm bei locker durchhängendem unteren
Kettentrumm so weitgehend gespannt, daß der Druck des Hebels 8 auf die Kette 14 überwunden wird und
somit der das Kettenrad? tragende Arm des Hebels 8 mit Hilfe des kleinen Kettenrades 7 maximal angehoben
wird.
Die Neigung des Hebels 8 ist somit ein Maß für die Konsistenz des Mediums. Sie kann mit Hilfe einer
entsprechenden Skalenteilung abgelesen werden.
Zum Registrieren der Werte und zum Regeln eines Herstellungsprozesses für den Behälterinhalt ist es
jedoch zweckmäßig, die Neigung des Hebels 8 mit Hilfe der Luftdüse 10 in pneumatische Werte umzuformen.
Zu diesem Zweck wird ein Luftstrom von etwa 1,2 at durch die Hauptzuluftleitung 12 zum
pneumatischen Schreiber 13 und zum pneumatischen Regelventil 15 geführt. Die von der Hauptzuluftleitung
12 abgezweigte Leitung 11 verbindet die verstellbare Luftdüse 10 mii dem Luftstrom.
Die Luftdüse 10 ist derart oberhalb des Hebels 8 angeordnet, daß sie bei hochgeschwenktem Hebel,
d. h. bei hohen Konsistenzwerten, geschlossen ist und die gesamte Luftmenge zum Schreiber 13 und zum
Regelventil 15 gelangt, während bei abfallenden Konsistenzwerten der Hebel 8 die Luftdüse 10 freigibt,
so daß Luft entweichen kann und sich am Schreiber 13 und am Regelventil 15 ein Wert entsprechend der
Konsistenz des Behälterinhaltes einstellt.
Durch die Veränderung der Länge der Hebelarme und durch Auswechseln des Gewichtes oder durch
Anordnen einer entsprechenden Feder und deren Einstellung bzw. deren Auswechseln läßt sich der
Meßbereich in weitem Umfang verändern und bzw. oder verschieben, ohne daß hierdurch die Zuverlässigkeit
der Anzeige und die hohe Meßgenauigkeit beeinträchtigt würde. An Stelle einer Luftsteuerung kann
z. B. auch eine Steuerung durch elektrische Organe erfolgen. .
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Messen der Konsistenz hochviskoser oder pastöser Medien mit einem in
dem zu messenden Medium eingetauchten, von einem Antriebsmotor in Drehbewegung versetzten
Rührer und mit einer Meßeinrichtung für das zum gleichmäßigen Drehen des Riihrers benötigte
Drehmoment, dadurch gekennzeichnet,
daß sich diese Meßeinrichtung aus einem die Weile (2) des Rührers (1) und die Welle (5) des
Antriebsmotors (6) verbindenden Kettentrieb (3. 4, 14) mit durchhängender Kette (14) und einem
an sich bekannten Meßsystem zum Messen der Kettenspannung, bestehend aus einem gegen das
angetriebene Kettentruirim nachgiebig angelegten Fühlerorgan (7) und einer auf die Stellung des
Fühlerorgans (7) ansprechenden Meßvorrichtung (8, 10, 11, 12, 13), zusammensetzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fühlerorgan (7) unter Gewichtseinwirkung,
vorzugsweise unter der Wirkung seines Eigengewichtes, auf dem oberen Kettentrumm
aufliegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine das Fühlerorgan (7) gegen das
untere Kettentrumm drückende Feder.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
von der durchhängenden Kette (14) unmittelbar angetriebene Kettenrad (3) auf der Rührwelle (2)
befestigt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
die Kette (14) unmittelbar antreibende Kettenrad (4) auf der.Motorwelle (5) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettenräder (3
und 4) gleich groß sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das.
Fühlerorgan (7) aus einem an einem schwenkbar gelagerten ein- oder zweiarmigen Hebel (8) drehbar
gelagerten Kettenrad (7) besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise an
eine Preßluftleitung (12) eine Düse (10), deren Ausströmwiderstand über die Stellung des Hebels
(8) verändert wird, sowie ein pneumatischer Schreiber (13) und/oder ein pneumatisches Regelventil
(15) angeschlossen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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