DE159868C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Spülung der Straßenkanäle wird bekanntlich häufig in der Weise vorgenommen, daß bestimmte Rohrstränge oder Teile eines solchen an der Mündung in den Kanalschacht abgesperrt und dann mit Wasser gefüllt werden, um zwecks Entfernung aller Unreinlichkeiten durch plötzliches Öffnen der Absperrung eine den ganzen Kanal ausfüllende Wassersäule rasch und kräftig durch den

ίο Kanal durchzuleiten. Es sind bereits zum Absperren von Kanälen Vorrichtungen bekannt geAvorden, bei welchen eine mit einer elastischen Randliderung versehene Klappe in niedergeklappter Stellung in den Kanal eingeführt und durch ein Hebelgestänge im Kanal aufgerichtet wird, um, gegen die Rohrwand sich legend, den Wasserdurchfluß zu sperren. Ferner sind für den gleichen Zweck gegen das Rohrende sich legende Deckel be-.

kannt, die durch einen Kniehebel gegen die Rohrmündung gepreßt werden, und schließlich haben auch schon Absperrvorrichtungen Verwendung gefunden, bei denen das Absperrglied aus zwei über einen Bolzen gesteckten Platten mit einer zwischen ihnen liegenden Randliderung besteht, die gegen die Rohrwände gepreßt wird, wenn die beiden Platten durch die auf dem Bolzen befindliche Schraubenmutter gegeneinander bewegt werden.

Gegenüber diesen bekannten Einrichtungen besteht nun das Neue darin, daß an dem Verbindungsbolzen der in das Rohr einzuschiebenden Platten des Absperrmittels, das in bekannter Weise durch einen Kniehebel abgestützt wird, ein Exzenterhebel gelenkig befestigt ist, durch den die zwischen den Platten befindliche Randliderung gegen die Rohrwand gepreßt wird.

Durch diese Einrichtung wird außer den bekannten Wirkungen noch der Vorteil erreicht, daß das Verschlußmittel augenblicklich aus dem Kanalrohr durch den Druck der aufgestauten Wassermenge herausgetrieben wird, wodurch deren Spülkraft ungebrochen zur Wirkung kommt.

Die neue Absperrvorrichtung ist auf der Zeichnung

in Fig. ι in nicht dichtendem,

in Fig. 2 in dichtendem Zustande dargestellt.

In den Kanalschacht α münden die Kanäle b; zum Abschluß des . einen Kanals wird eine Stütze c in dem Schacht aufgestellt, an dieser ist ein Hebel d angelenkt, der mit dem Hebei e zusammen einen Kniehebel bildet, dessen Kniegelenk durch eine Reihe auf beiden Hebeln d und e vorgesehener Löcher verstellbar ist. Der Hebel e sitzt mit seinem anderen Ende an einem gegabelten Bolzen, der in einer Platte g aus Holz oder Metall befestigt ist. Gegen diese Platte ist eine zweite ähnliche Platte h auf dem Bolzen / beweglich angeordnet. Beide Platten g und h sind an dem einander zugekehrten Rande konisch abgedreht, und in die so entstandene keilförmige Nut ist ein vorteilhaft hohler. Gummiring i eingelegt. ■ In der Gabel des Bolzens f ist ein Exzenterhebel k drehbar angeordnet, der beim Niederlegen die Platten g und h gegen-

einander drückt und dadurch den Dichtungsring i nach außen, also fest gegen die Kanalrohrwand anpreßt.

Die Vorrichtung wird in folgender Weise benutzt: Nachdem die Stütze c in den Schacht eingestellt und der Kniehebel d e auf die richtige Länge eingestellt ist, wird das Abschlußglied g h i in das zu verschließende Rohr eingeführt und der Winkelhebel d e in

ίο die gestreckte Lage (Fig. 2) gedrückt. Hierauf wird auch der Klemmhebel k niedergedrückt und dadurch der feste Abschluß bewirkt. Der ganze Verschluß bleibt jetzt in dieser Lage von selbst stehen und der Arbeiter kann den Schacht verlassen. Ist nun aber der abgeschlossene Kanal mit Spülwasser vollgelaufen, so drückt die Wassersäule mit ihrem ganzen Gewicht gegen den Verschluß. Man braucht jetzt nur mit einem Haken, einer Schnur oder Kette den Kniehebel de und mit ihm zusammen den Hebel k nach oben durchzuziehen, so hört die starre Abstützung sofort auf, und der den Kanal immer noch über den ganzen Querschnitt kolbenartig ausfüllende Verschluß wird durch die Wassersäule nach dem Schacht zu aus dem Kanal herausgedrückt. Auf diese Weise wird der gesamte Druck der Wassersäule zur Spülung des ganzen Kanalquerschnittes ausgenutzt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Vorrichtung zum Absperren von Rohren, Kanälen usw., bei welcher das Absperrglied an einem in seiner Länge verstellbaren, als Stützstange dienenden Kniehebel befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Verbindungsbolzen ff) für die in das Rohr (b) einzuschiebenden Platten (g h) des Absperrmittels ein Exzenterhebel (k) gelenkig befestigt ist, mittels dessen die zwischen den Platten (g h) befindliche Randliderung (i) dichtend gegen die Rohrwand gepreßt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.