DE1598539B2 - Verfahren und vorrichtung zur radiogaschromatographischen analyse einer mischung aus unterschiedlichen komponenten - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur radiogaschromatographischen analyse einer mischung aus unterschiedlichen komponentenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur radiogaschromatographischen Analyse einer Mischung
aus unterschiedlichen Komponenten, wobei die aus einer gaschromatographischen Säule anfallenden gasförmigen
Produkte oxydiert und die Oxydationsprodukte in einem Flammionisationsdetektor und einem
Radioaktivitätsdetektor analysiert werden. Solche Verfahren sind aus Nucleonics, 19 (1961), S. 45 bis 50 und der
Chemiker-Zeitung Chem. Apparatur, 88. Jg., H. 11, 5.6.64, S. 379 bis 384, bekannt.
Bei dem erstgenannten Verfahren werden zur Analyse des mit 14C markierten Materials die aus der
gaschromatographischen Säule austretenden gasförmigen Produkte in einer kupferoxydgefüllten, auf 75O0C
erhitzten Quarzröhre zu Kohlenoxyd und Wasser oxydiert, worauf die Mischung mit den Oxydationsprodukten
über Silikagel getrocknet und in einem Wärmeleitfähigkeitsdetektor und einer Ionisationskammer
analysiert wird. Enthält das zu analysierende Material außer 14C auch 3H, so wird die aus der Säule
austretende Komponente in einer mit Kupferoxyd und reduziertem Eisen gefüllten, auf 725 ± 1O0C erhitzten
Röhre in eine Mischung aus Kohlendioxyd und Wasserstoff umgesetzt, die in einer zweiten Säule in ihre
Teile zerlegt wird, die dann getrennt in den Massen- und Strahlungsdetektoren analysiert werden.
Bei dem anderen bekannten Verfahren fehlt eine Verbindung zwischen Flammionisationsgerät und
Strahlungsmeßgerät. Aus der Chemiker-Zeitung/ Chem. Apparatur, 88. Jg., H. 11, 5.6.64 ist es bekannt,
einen Teilstrom der getrennten Komponenten dem Flammionisationsdetektor über einen Strömungsteiler
zuzuführen: ein anderer Teilstrom wird dem Strahlungsmeßgerät über eine Reaktionseinheit zur Umwandlung
der radioaktiven Komponenten zugeführt. Im Bedarfsfall besteht die Möglichkeit, auch Fraktionen zu
sammeln.
Diese bekannten Verfahren sind zur Analyse kleinster Proben jedoch nicht empfindlich genug. Die Empfindlichkeit
der Massenbestimmung kann durch Anwendung eines äußerst empfindlichen Detektors vergrößert
werden, im allgemeinen eines Ionisationsdetektors, '
insbesondere des Flammionisationsdetektors. Dabei wird der Gasstrom aus der gaschromatographischen
Säule durch eine Wasserstoff-Flamme geführt, wobei die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit der Gase in
der Flamme gemessen wird. Die Empfindlichkeit' des lonisationsdetektors für die Anwesenheit vom Komponenten
der Mischung ist 103- bis 104mal so groß wie die
der Wärmeleitfähigkeitsdetektoren, wodurch mit dem Flammionisationsdetektor oft noch Komponentenkonzentrationen
von 1 Mol auf 109 Mol Trägergas gemessen werden können. Weil jedoch in einem Flammionisationsdetektor
die gebildeten Verbrennungsprodukte in der Atmosphäre verlorengehen, hat man den aus der
Säule austretenden Gasstrom in zwei Teilströme aufgeteilt, wobei der die Flamme nicht passierende
Strom zur Durchführung der Radioaktivitätsmessung benutzt wird (s. zum Beispiel Anal. Chem., 35 [1963],
S. 1579). Durch diese Aufteilung gehen jedoch radioaktive Komponenten verloren, und außerdem wird die
Empfindlichkeit der Radioaktivitätsmessung ungünstig beeinflußt.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei der radiogaschromatographischen Analyse äußerst kleiner Proben die
besonders hohe Empfindlichkeit des Flammionisationsdetektors auszunutzen, ohne daß wie bisher durch die
Anwendung von Stromaufteilung für die Strahlungsdetektion radioaktive Komponenten verloren gehen und
die Empfindlichkeit darunter leidet.
In der Praxis wird eine äußerst geringe Menge zu analysierenden Materials oft auch nur eine geringe
Radioaktivität besitzen. Zum Messen kleinster Aktivitäten kommt die Anwendung eines Szintillationsdetektors
aus Überlegungen meßtechnischer Art am meisten in Betracht, aber zum Messen der Aktivität gasförmiger
Komponenten war das bis jetzt in vielen Fällen nur unter Anwendung einer komplizierten Bearbeitung der
Probe möglich.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Schwierigkeit in einfachster Weise dadurch gelöst, daß
die aus der Säule austretenden gasförmigen Komponenten gänzlich durch den Flammionisationsdetektor
hindurchgeführt und sämtliche dem Flammionisationsdetektor entweichenden Oxydationsprodukte aufgefangen
werden, bevor sie in dem Radioaktivitätsdetektor analysiert werden.
Bei einer Ausgestaltung dieses Verfahrens ist vorgesehen, daß die in den. Oxydationsprodukten
vorhandene radioaktive Komponente bzw. Komponenten in einem kleinen Volumen eines oder mehrerer
Sorbenzien aufgefangen werden und die Radioaktivität des so erhaltenen Konzentrates mit Hilfe eines
Szintillationsdetektors bestimmt wird.
Absorption unverbrannter radioaktiver Verbindungen in einer Flüssigkeit zwecks Radioaktivitätsmessungen
mit Hilfe eines Szintillationsdetektors ist an sich schon bekannt, hat jedoch mehrere wesentliche
Nachteile, weil viele Stoffe die Lichtausbeute des Szintillators ungünstig beeinflussen und auch das
ausgesandte Licht in der Lösung absorbiert werden kann. Diese Nachteile treten bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren nicht auf, weil nicht die Aktivität der radioaktiven Komponenten des Ausgangsmaterials,
sondern die ihrer Verbrennungsprodukte gemessen wird.
Bei Absorption in einer Flüssigkeit wird vorzugsweise ein heterogener Szintillationsdetektor angewendet.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sehr allgemein zum Zählen von 14C und 3H in organischen
Stoffen anwenden und kann auch auf Verbindungen mit anderen radioaktiven Isotopen, z. B. Schwefel, Phosphor
und die Halogene, angewendet werden. Durch die Konzentrationsmethode, die eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt, und nach welcher die oxydierten Komponenten der
gaschromatographischen Analyse getrennt in Sorbenzien aufgefangen werden können, kann die Radioaktivitätsmessung
stationär oder diskontinuierlich ausgeführt werden, wobei die Zählzeit optimal gewählt werden
kann. Dadurch wird erreicht, daß die Radioaktivitätsmessung sogar bei einer äußerst geringen Aktivität der
erhaltenen Fraktionen dennoch äußerst genau ist. Alles das kann ohne komplizierte chemische Verarbeitung
geschehen, und die zu benutzenden Zähl- und Registrierapparaturen können von herkömmlicher Art
sein.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Diese weist eine
gaschromatographische Vorrichtung, einen Flammionisationsdetektor und einen Radioaktivitätsdetektor auf.
Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Flammionisationsdetektor auf der einen Seite unmittelbar
an der gaschromatographischen Vorrichtung angeschlossen und auf der anderen Seite mit einer
anschließbaren Gasabfuhr versehen ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist zwischen die Verbrennungsgasabfuhr
des Flammionisationsdetektors und den Radioaktivitätsdetektor, der vorzugsweise ein Szintillationsdetektor
ist, eine Sorptionszone geschaltet.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist schematisch in den F i g. 1
und 2 dargestellt. Die gezeigten Systeme eignen sich für diskontinuierliche (Fig. 1) bzw. kontinuierliche
( F i g. 2) Messung der Radioaktivität.
In beiden Figuren wird über eine Leitung 1 ein Trägergas zugeführt, in welches mit Hilfe eines
Probeneinzapfsystems 2 eine Probe der zu analysierenden Mischung eingebracht wird. Diese Probe wird in
einer gaschromatographischen Säule 3 in ihre Komponenten zerlegt. Die aus der Säule 3 austretenden
Komponentenfraktionen werden in einem Flammionisationsdetektor 4 verbrannt und gemessen. Der
Detektor 4 wird mit über eine Leitung 5 zugeführtem Wasserstoff und über eine Leitung 6 zugeführter
Verbrennungsluft oder -sauerstoff gespeist. Der Flammionisationsdetektor 4 ist derart ausgebildet, daß die
Verbrennungsgase aufgefangen oder gesammelt werden können. Über eine Leitung 8 werden die
Verbrennungsgase in eine Sorptionszone 9 geführt. Die Sorptionszone 9 enthält ein Sorptionsmittel, das die
radioaktive Komponente bzw. Komponenten des aus dem Detektor 4 anfallenden Verbrennungsgases binden
kann. Das Sorptionsmittel kann fest oder flüssig sein. Es können auch zwei oder mehr Sorptionsmittel angewendet
werden, wenn das zur vollständigen Sorption der radioaktiven Bestandteile erforderlich oder erwünscht
ist. Die nichtsorbierten Gase verlassen die Sorptionszone 9 durch eine Leitung 10, während das Sorptionsmittel
mit den darin konzentrierten radioaktiven Bestandteilen durch eine Leitung 11 in einen Radioaktivitätsdetektor
12, vorzugsweise einen Szintillationsdetektor, geführt wird, aus dem es durch eine Leitung 13 entfernt
wird.
In Fig. 1 stellen die voll ausgezogenen Linien kontinuierliche Ströme und die gestrichelten Linien
beschickungsweise, d. h. diskontinuierlich, erfolgende Transporte dar. Es ist selbstverständlich, daß bei der
diskontinuierlichen Ausführungsform die radioaktiven Bestandteile der aus dem Detektor 4 anfallenden
Verbrennungsgase je Fraktion in der Sorptionszone 9 gesammelt werden können, wobei die Verbindung 11
mit dem Szintillationsdetektor 12 geschlossen bleibt, bis alle radioaktiven Bestandteile einer Fraktion in der
Zone 9 aufgenommen sind. Das Sorptionsmittel wird dann in den Szintillationsdetektor 12 abgezapft, wo es
während einer geeigneten Periode auf Radioaktivität analysiert wird.
In dem kontinuierlichen System gemäß der Fig. 2 wird kontinuierlich über eine Leitung 14 ein Sorptionsmittel
in die Sorptionszone 9 geführt. Das Sorptionsmittel, vorzugsweise eine Flüssigkeit, absorbiert die
radioaktiven Bestandteile der aus dem Flammionisationsdetektor
4 anfallenden Verbrennungsgase während des Kontaktes, der in der Zone 9 zwischen den Gasen
und der Flüssigkeit zustande gebracht wird. Die Flüssigkeit mit den absorbierten radioaktiven Bestandteilen
wird kontinuierlich über die Leitung 11 in den Szintillationsdetektor 12 geführt, wo eine kontinuierliche
Messung der Radioaktivität erfolgt.
Die Ausführungsform nach F i g. 1 eignet sich insbesondere für radiogaschromatographische Analysen
kleinster Mengen Materials mit einer äußerst geringen Radioaktivität, während die Ausführungsform
nach Fig.2 sich für kleinste Mengen Material mit größerer Aktivität eignet.
Vorzugsweise wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß sich die Ausführungsformen nach F i g. 1 und
F i g. 2 beide in ihr verwirklichen lassen, wodurch ein Universalgerät erhalten wird.
Eine gasförmige Mischung, von mit 14C und 3H
markierten Verbindungen wird in einer gaschromatographischen Säule zerlegt, worauf die Fraktionen in
einem eigens konstruierten Flammionisationsdetektor verbrannt und mit Hilfe dieses Detektors gemessen
werden. Die Trägergas, Luft oder Sauerstoff, CO2, I4CO2, H2O und 3H2O enthaltenden Verbrennungsgase
werden in einen Mikroabsorptionsapparat eingeleitet, wo die markierten Produkte durch eine geringe Menge
eines flüssigen Absorbens aufgenommen werden.
Bei der diskontinuierlichen Ausführung werden die getrennten Fraktionen in 1 bis 2 cm3 Flüssigkeit
aufgenommen. Die Flüssigkeit wird in die Röhren eines Fraktionssammlers übergeleitet, der automatisch durch
das Signal des Flammionisationsdetektors gesteuert wird, und zwar so, daß sich in jeder Röhre die 14C und 3H
aus einer einzigen von dem Gaschromatographen zerlegten Fraktion befindet. Zur Zählung wird ein
heterogener Szintillationsdetektor verwendet, bestehend aus einer mit Anthrazenkristallen gefüllten Zelle,
die sich zwischen zwei Photoverstärkerröhren befindet. Die zu zählenden Flüssigkeiten in dem Fraktionssammler
können automatisch in die Zelle gebracht werden, worauf auf Basis einer vorgewählten Zählzeit oder eine
Gesamtzahl registrierter Zerfälle gezählt werden kann. Bei der kontinuierlichen Ausführung können die
Verbrennungsgasfraktionen direkt durch eine mit Anthrazenkristallen gefüllte Zelle geführt oder zunächst
mit einer kontinuierlich strömenden Absorptionsflüssigkeit in Berührung gebracht werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur radiogaschromatographischen Analyse einer Mischung aus unterschiedlichen
Komponenten, wobei die aus einer gaschromatographischen Säule anfallenden gasförmigen Produkte
oxydiert und die Oxydationsprodukte in einem Flammionisationsdetektor und einem Radioaktivitätsdetektor
analysiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Säule austretenden gasförmigen Komponenten gänzlich durch den
Flammionisationsdetektor hindurchgeführt und sämtliche dem Flammionisationsdetektor entweichenden
Oxydationsprodukte aufgefangen werden, bevor sie in dem Radioaktivitätsdetektor analysiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Oxydationsprodukten vorhandene radioaktive Komponente bzw. Komponenten
in einem kleinen Volumen eines oder mehrerer Sorbenzien aufgefangen werden und die
Radioaktivität des so erhaltenen Konzentrates mit Hilfe eines Scintillationsdetektors bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, gekennzeichnet durch die Verwendung eines heterogenen
Scintillationsdetektors bei Benutzung eines flüssigen Absorbens.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, die eine gaschromatographische
Vorrichtung, einen Flammionisationsdetektor und einen Radioaktivitätsdetektor aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Flammionisationsdetektor (4) auf der einen Seite unmittelbar an der
gaschromatographischen Vorrichtung (3) angeschlossen und auf der anderen Seite mit einer
anschließbaren Gasabfuhr (8) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Verbrennungsgasabfuhr
(8) des Flammionisationsdetektors (4) und den Radioaktivitätsdetektor (12) eine Sorptionszone (9)
geschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Radioaktivitätsdetektor (12) ein
Szintillationsdetektor ist.
Applications Claiming Priority (3)
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NL6411926A NL6411926A (de) | 1964-10-14 | 1964-10-14 | |
NL6411926 | 1964-10-14 | ||
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1598539A1 DE1598539A1 (de) | 1970-04-09 |
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DE1598539C3 DE1598539C3 (de) | 1976-09-16 |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US3433053A (en) | 1969-03-18 |
DE1598539A1 (de) | 1970-04-09 |
GB1093753A (en) | 1967-12-06 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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