DE3790210C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Messen von Zyanid und Thiozyanat - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Messen von Zyanid und ThiozyanatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Messen der Menge von Zyanid in einer
Probe und insbesondere ein Verfahren und
eine Vorrichtung mit verbesserten Möglichkeiten zur Zyanidtrennung,
sowie zur Bestimmung von Thiozyanat neben
Cyanid.
Die giftigen Verbindungen, welche Zyanide genannt werden,
bedrohen unsere Gesundheit und unsere Umwelt. Diese Ver
bindungen, die für Menschen schädlich sind und noch schäd
licher für das Leben im Wasser, werden hergestellt und auf
viele schädliche Arten in unsere Umwelt eingeleitet,
so daß es wichtig ist, diese Form der Umweltverschmutzung
zu verstehen und zu beschränken. Das Messen der Zyanide
in einer ausgewählten Probe ist ein wichtiger Schritt bei
dem Prozeß der Verbesserung der Umwelt(bedingungen).
Von den verschiedenen existierenden Typen und Arten von
analytischen Verfahren und entsprechenden Geräten, die zum
Messen von Zyaniden verwendet werden, haben die automatischen
Systeme bemerkenswerte Ergebnisse erzielt. Vergleiche bei
spielsweise die US-Patentschrift 4 265 875 und eine Ver
öffentlichung mit dem Titel "Chemistry and Wastewater
Technology", welche
von Ann Arbor Science Publishers, Inc. in Ann Arbor, Michigan,
(USA), Katalogkarte Nr. 76-50991 der "Library of Congress
(Bücherei des Kongresses)", ISBN 0 250 40185-1, heraus
gegeben wurde. Diese Druckschriften werden durch Bezugnahme
(in die vorliegende Anmeldung) einbezogen.
Wie in Kapitel 20 von "Chemistry of Wastewater Technology" be
schrieben ist, umfaßt ein derartiges automatisches System
(Verfahren) die Schritte der Separation, der Absorption und
der Messung, wobei Ultraviolettstrahlung verwendet wird, um
die Zyanide beim Prozeß der Separation zu dissoziieren,
und zwar in Verbindung mit Verfahren der Dünn-Film-Destillation
und der chemischen Absorption.
Eine typische Ultraviolettstrahlungseinheit umfaßt eine
Ultraviolettlampe, die von einer Quarz-Schlange umgeben ist,
durch welche eine saure, zu prüfende Probe hindurchgeleitet
wird. Die Quarz-Schlange läßt all die verschiedenen Energie
pegel bzw. Spektrallinien der ultravioletten Strahlung
passieren, die von der Ultraviolettlampe erzeugt wird, und
zwar mit Wellenlängen zwischen etwa 150 nm und 400 nm.
Dieses Spektrum der Ultraviolettstrahlung bewirkt das Auf
spalten aller Zyanidkomplexe einschließlich der starken
Eisen- und Kobaltzyanidkomplexe. Der Kobaltzyanidkomplex
wird dabei von der Ultraviolettstrahlung sowohl bei etwa
255 nm als auch bei etwa 310 nm dissoziiert. Auf diese
Weise werden die Zyanide für die anschließende Messung
dissoziiert.
Die Dünn-Film-Destillation trennt den bei der Dissoziation
entstehende gasförmige Zyanwasserstoff ab und das HCN-Gas
wird dann für eine anschließende Kolorimetermessung in einer
Natriumhydroxydlösung absorbiert. Somit können alle Zyanide
entdeckt und in einer großen Anzahl von verschiedenen Proben
kontinuierlich und automatisch gemessen werden.
Die Quarz-Schlange in der konventionellen Bestrahlungseinheit
des Systems ist für das gesamte oder doch zumindest im
wesentlichen für das gesamte Ultraviolettspektrum durch
lässig und ermöglicht der Ultraviolettstrahlung hierdurch
alle Zyanidkomplexe in der sauren Probe aufzuspalten. Dabei
wird jedoch auch Thiozyanat (SCN) dissoziiert und wird daher
zusammen mit den Zyaniden erfaßt, wodurch etwas ungenaue,
höhere Zyanidmeßwerte verursacht werden. Die Dissoziation
des Thiozyanats ist also unerwünscht und für die meisten
Anwendungen nicht wünschenswert. Folglich wäre es, obwohl
das derzeitige Zyaniderfassungs- und Meßsystem für die
meisten Anwendungen befriedigend ist, außerordentlich
wünschenswert, ein Zyanidmeßsystem zu haben, welches alle
Zyanidkomplexe einschließlich des starken Kobaltkomplexes
dissoziieren würde, ohne das Thiozyanat zu dissoziieren.
Es ist daher das Hauptziel der vorliegenden Erfindung, ein
neues und verbessertes Meßverfahren und eine Vorrichtung zum Anzeigen
der Menge des Zyanids in einer Probe anzugeben, ohne das
Vorhandensein von Thiozyanat zu erfassen oder anzuzeigen,
und zwar auf bequeme und exakte Weise.
Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
solches neues und verbessertes Verfahren bzw. Vorrichtung anzugeben,
welches die Dissoziation starker Zyanidkomplexe einschließ
lich der Kobalt- und Eisenkomplexe ermöglicht, ohne das
Thiozyanat zu dissoziieren.
Noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es,
ein verbessertes Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, welches
lediglich einfache Modifikationen vorhandener Systeme er
forderlich macht. Kurz gesagt, werden die vorstehenden und
weitere Ziele der vorliegenden Erfindung realisiert, indem
ein neues und verbessertes Verfahren und Vorrichtung zum Messen von Zyaniden
in flüssigen Proben geschaffen wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung
gemäß Patentanspruch 1 zum Bestimmen von Zyaniden in einer
alkalischen Probe.
Zweckmäßige Ausgestaltungen davon sind Gegenstand der Ansprüche
2 und 3.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren gemäß
Patentanspruch 4 zur Bestimmung von Zyaniden in einer
alkalischen Probe.
Zweckmäßige Ausgestaltungen dieses Verfahrens sind Gegenstand
der Ansprüche 5 und 6.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
gemäß Patentanspruch 7 zum Messen von Thiozyanat neben Zyanid
in einer alkalischen Probe.
Die Vorrichtung umfaßt eine Filterkomponente, die zwischen einer
Ultraviolett-Photobeleuchtungseinrichtung und einer zu
prüfenden Probe angeordnet wird, um nur die Ultraviolett-
Strahlung niedrigerer Frequenz passieren zu lassen, um
die Probe zu bestrahlen, und um die darin enthaltenen
Zyanidkomplexe aufzuspalten, während es die hochfrequente
Ultraviolettstrahlung sperrt, um die Dissoziation von Thio
zyanat zu verhindern.
Dünn-Film-Destillationskomponenten werden mit umfaßt, um
Zyanid von der bestrahlten Probe zu trennen und um zurück
gewonnenes Zyanid für Meßzwecke zu produzieren, und es
werden Meßkomponenten vorgesehen, um das zurückgewonnene
Zyanid aufzunehmen und um ein für eine Aufzeichnung
geeignetes Signal zu erzeugen, welches die Menge des
zurückgewonnenen Zyanids anzeigt, ohne Anzeige
des Thiozyanats.
Somit beheben Verfahren und Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung
die oben erwähnten Nachteile vorhandener Techniken. Das Filter
blockiert Ultraviolettstrahlung bei etwa 290 nm, um die
Thiozyanatdissoziation zu verhindern, während es die
übrige Ultraviolettstrahlung mit größeren Wellenlängen
passieren läßt.
Der PH-Wert der Probe wird angehoben, um die Möglichkeit
zu schaffen, die starken Kobaltzyanidkomplexe ebenfalls
vollständig aufzuspalten. Diesbezüglich ist anzumerken,
daß in den vorbekannten Systemen die Proben sauer sind
und mit nicht gefilterten Quarz-Bestrahlungseinheiten
bestrahlt werden, um eine vollständige Dissoziation der
Zyanidkomplexe zu bewirken und ebenso das Freiwerden des
unerwünschten Zyanats. Es wurde jedoch entdeckt, daß eine
alkalische Probe in Kombination mit der gefilterten Be
strahlung ein totales Aufspalten der Zyanidkomplexe er
reicht, ohne das Thiozyanat zu dissoziieren. Auf diese
Weise werden bessere Zyanidmessungen erhalten,
wobei lediglich eine einfache Modifikation des vorhandenen
Systems erforderlich ist.
Die obigen und weiteren Ziele und Merkmale dieser Erfindung
und die Art, in der diese erreicht werden, werden durch
Bezugnahme auf die nachfolgende Beschreibung eines Aus
führungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit der
zugehörigen Zeichnung deutlich, und die Erfindung wird
auf der Grundlage dieser Unterlage am besten verstanden
werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein teilweise schematisches Blockschaltbild eines
Zyanidmeßsystems, welches gemäß der vorliegenden
Erfindung aufgebaut ist;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ultraviolett
strahlungseinheit des Systems gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 ein Blockschaltbild eines Zweikanalsystems gemäß
der Erfindung zum Erfassen und Messen von Thio
zyanat in Proben.
Betrachtet man nunmehr die Zeichnung und spezieller die
Fig. 1, so ist dort ein Zyanidmeßsystem 10 gezeigt, welches
gemäß vorliegender Erfindung aufgebaut ist und welches
benutzt wird, um die verschiedenen Mengen verschiedener
Zyanide zu messen, die in einer Reihe von verschiedenen
Wasserproben enthalten sind, die nacheinander an einem
Einlaß 12B in das System eingeleitet werden. Das System 10
umfaßt allgemein einen Trenn- bzw. Separationsteil, welcher
eine Photobeleuchtungs-Bestrahlungs-Einheit 11A umfaßt, um
das Aufspalten der Zyanidkomplexe in den Wasserproben zu be
wirken, die dadurch (durch diesen Teil) hindurchgepumpt
werden. Eine Dünn-Film-Destillationseinheit 11B für den
Separationsteil 11A trennt die Zyanide von den bestrahlten
Proben, um zurückgewonnenes Zyanid für Meßzwecke zu er
zeugen. Ein Absorptionsteil 11C sorgt für die Absorption
des gasförmigen Zyanwasserstoffs, das aus den Proben
entwickelt wird. Ein Meßteil 10D mißt automatisch das
Zyanid in den Proben von dem Absorptionsteil 11C.
Eine segmentierte Strömungspumpe 12 (d. h. eine Pumpe, die
in mehrere Pumpeinheiten unterteilt ist) transportiert die
Proben und Reagenzien an den Eingängen 12A bis 12N und
12P des Systems zu den Ausgängen 13, 15 bis 21. Die Proben
(welche zur Aufbewahrung gewöhnlich alkalisch gemacht werden)
werden mit einer geeigneten Menge Stickstoff gemischt, indem
man sie einem Einlaß 13 zu einer Proben-Mischschlange 25 zu
führt, um so die Möglichkeit (das Vehikel) für die segmen
tierte unterteilte Strömung der Serie der zu untersuchenden
Wasserproben zu schaffen. In dem System 10 kann Luft anstelle
von Stickstoff verwendet werden.
Die Photobeleuchtungseinheit 11A liegt in Form einer
gefilterten Ultraviolettstrahlungseinheit 30 vor, welche
die Reihe der segmentierten Proben, die ausgehend von
der Schlange 25 durch sie hindurchfließen, bestrahlt, um
die in den Proben enthaltenen Zyanidkomplexe zu dissoziieren.
Die Einheit 30 emittiert Licht nur in einem begrenzten Teil
des Ultraviolettspektrums, nämlich bei Wellenlängen der
Ultraviolettstrahlung zwischen etwa 290 mµm und etwa
400 mµm, um die Zyanide ausgehend von ihren Zyanidkomplexen
zu dissoziieren, ohne Thiozyanat zu dissoziieren.
Die bestrahlten Proben, die kontinuierlich aus dem Auslaß
der Bestrahlungseinheit 30 herausfließen, werden über eine
Leitung 15 mit einem geeigneten Säuregemisch und über eine
Leitung 16 mit Druckluft gemischt. Die kontinuierliche
Dünn-Film-Verdampfungseinheit 11B empfängt die belüfteten,
gesäuerten Proben, um die Zyanide von den Proben zu trennen.
Die Verdampfungseinheit 11B ist in dem eingangs erwähnten
US-Patent vollständiger beschrieben. Die Dünn-Film-Ver
dampfungseinheit 11B bewirkt die Freigabe des gasförmigen
Zyanwasserstoffs, zusammen mit etwas Wasser, aus den
gesäuerten Proben auf der Basis einer kontinuierlichen,
segmentierten Strömung. Das Wasser wird wieder kondensiert
und der gasförmige Zyanwasserstoff wird über dem Absorptions
teil 11C absorbiert.
Die segmentierten Proben bzw. die einzelnen voneinander ge
trennten Proben, die aus dem Auslaß der Dünn-Film-
Verdampfungseinheit herausfließen, werden in dem Abschnitt
11C, bei dem es sich um eine Absorptionsschlange handelt,
mit Natriumhydroxyd aus einer Leitung 17 gemischt. Was dies
anbelangt, so wird das Zyanwasserstoffgas mit Luft und
gleichzeitig mit Natriumhydroxyd durch die Schlange ge
drückt, wie dies in der obengenannten Veröffentlichung
detaillierter beschrieben ist, um die Wasserstoffzyanide
in jeder Probe zurückzugewinnen bzw. den Zyanwasserstoff aus
jeder Probe.
Das Produkt vom Auslaß der Absorptionsschlange 50 wird
durch die Pumpe 12 über eine Rückführleitung 18 zurück
gepumpt, um mit einem geeigneten Puffer gemischt zu werden,
und wird, durch Luft in Segmente unterteilt, zu einer Proben-
Mischschlange 55 transportiert.
Das Produkt vom Auslaß der Proben-Mischschlange 55 wird in
einer Misch-Schlange 57 mit Chloramin-T aus einer Leitung 19
gemischt, wo es auch mit einem Farbreagenz gemischt wird,
welches von der Pumpe 12 über eine Leitung 20 zugeführt
wird.
Der Ausgang der Misch-Schlange 57 ist über eine Misch-
Schlange 60 mit einem Kolorimeter 65 verbunden, und das
Ausgangsprodukt tritt durch eine Leitung 66 aus, wobei
die Pumpe 12 das System treibt und es über die Leitung 21
entleert.
Das Kolorimeter liefert ein aufzeichenbares Signal, welches
die Mengen der zurückgewonnenen Zyanide anzeigt, an einen
Eingang eines Aufzeichnungsgerätes 70, welches mit einem
Drucker 75 verbunden ist.
Das Verfahren und das System gemäß vorliegender Erfindung
sorgt also für eine Dissoziation aller Zyanidkomplexe, ein
schließlich des Kobaltkomplexes ohne Beeinträchtigung des
Thiozyanats. Es (das Verfahren bzw. das System) erreicht
dies durch Verwenden einer alkalischen Probe in Verbindung
mit einer neuen und verbesserten Ultraviolettbestrahlungs
einheit, welche ausgewählte Ultraviolettenergieniveaus aus
filtert, um das Aufspalten des Thiozyanats zu verhindern.
Es ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die
Proben mit der über die Leitung 15 zugeführten Säuremischung
erst nach der Bestrahlung statt vor der Bestrahlung
gesäuert werden, und zwar zu dem Zweck, zu bewirken, daß
die stärkeren Zyanidkomplexe, wie z. B. die Kobaltkomplexe,
aufgespalten werden, ohne daß ein Aufspalten des
Thiozyanats erfolgt.
Nachstehend soll die Bestrahlungseinheit für die gefilterte
Ultraviolettstrahlung anhand der in Fig. 2 gezeigten Ein
heit 30 betrachtet werden. Ein opakes Gehäuse 31 umschließt
in seinem Inneren eine vertikal angeordnete Ultraviolett
lampe 32 zum Emittieren eines vollen Spektrums der Ultra
violettstrahlung. Ein klares Glasrohr 33 umgibt die Lampe 32
und wird durch einen ersten und einen zweiten Ring 34 bzw. 35
in seiner vertikalen Lage gehaltert. Die Ringe 34 bzw. 35
werden ihrerseits durch mehrere Tragstangen 36 und ein
Stützgitter 37 getragen. Eine Schlange 38 aus klarem Glas
wird durch mehrere senkrechte Stützstangen 39 abgestützt
und umgibt die Ultraviolettlampe 32. In dieser Position
werden die durch die Glasschlange 38 fließenden segmen
tierten Proben mit Ultraviolettstrahlung bestrahlt, wobei
ein Gebläse 40 die Einheit 30 kühlt.
Das Glasrohr 33 besteht aus klarem Glas und dient als Filter,
welches Ultraviolettstrahlung mit Wellenlängen zwischen
etwa 290 mµm und etwa 400 mµm passieren läßt, und welches
Ultraviolettlicht kürzerer Wellenlänge blockiert. Dies hat
zur Folge, daß alle Zyanidkomplexe, einschließlich der
Eisenkomplexe, dissoziiert werden, mit der Ausnahme, daß
der starke Kobaltkomplex nur teilweise dissoziiert wird.
Bei Verwendung alkalischer Proben anstelle von gesäuerten
Proben bei der Bestrahlung wird selbst der Kobaltkomplex
aufgespalten.
Im Betrieb werden die Proben durch das Glasrohr 38 geleitet,
um die bestrahlten Proben herzustellen, in denen die Zyanide
dissoziiert sind, ohne daß das Thiozyanat dissoziiert wird.
Fig. 3 zeigt ein Blockdiagramm eines Zweikanalsystems 100
zum Ermitteln von Thiozyanat in den Proben. In dem einen
Kanal wird das Glassystem 10 verwendet, um Ausgangssignale
zu erhalten, die die kompletten Zyanide anzeigen. Der zweite
Kanal enthält ein konventionelles Quarzsystem 110, wie es
in der obenerwähnten Veröffentlichung offenbart ist, um
eine Anzeige der kompletten Zyanide sowie der Thiozyanate
aus denselben Proben zu liefern.
Die Proben werden über die Leitung 101 und die Reagenzien
über die Leitung 102 zugeführt und (von dort) den Eingängen
111 und 112 des Quarz-UV-Zyanidsystems 110 und des Glas-
UV-Zyanidsystems 10. Das System 110 ist ähnlich wie das
System 10 ausgebildet und arbeitet mit einer konventionellen
Quarz-Ultraviolettbestrahlungseinheit (nicht gezeigt) an
stelle der Bestrahlungseinheit 30 für gefiltertes Ultraviolett
licht, um ein volles Spektrum der Ultraviolettstrahlung zu
liefern, wodurch alle Zyanide und Thiozyanate in jeder Probe
dissoziiert werden.
Das Ausgangssignal des Systems 110 ist ein elektrisches
Signal 113, welches eine Anzeige für sämtliche dissoziierten
Zyanide und das Thiozyanat jeder Probe liefert. Das Ausgangs
signal des Systems 10 ist ein elektrisches Signal 114, wel
ches eine Anzeige für die dissoziierten Zyanide ohne irgend
welches Thiozyanat (SCN) liefert. Die beiden Ausgangssignale
können, durch das Ausgangssignal eines Kolorimeters, wie
z. B. des Kolorimeters 65 in Fig. 1, erzeugt werden. Zur
Erzeugung der Signale können auch andere konventionelle
Verfahren angewandt werden. Die Signale werden einer
geeigneten konventionellen Subtraktionsschaltung 130 zuge
führt, welche ein elektrisches Ausgangssignal 131 liefert,
welches die Differenz zwischen den Signalen 113 und 114
anzeigt. Folglich zeigt das Ausgangssignal 131 die Menge
des Thiozyanats (SCN) in den untersuchten Proben an.
Das Verfahren und das Gerät gemäß vorliegender Erfindung
liefern bequeme Messungen der kompletten Zyanide und auch
des Thiozyanats, welches in den Proben enthalten ist,
wenn dies erwünscht ist.
Das Quarzsystem 110 unterscheidet sich von dem System 10
allein durch die Tatsache, daß das Glasrohr 33 durch ein
Quarzrohr (nicht gezeigt) ersetzt ist, und daß das Säure
gemisch mit dem Stickstoff den Proben zugesetzt wird, ehe
die Bestrahlung erfolgt. Somit bestehen zwischen den beiden
Systemen nur kleinere Unterschiede.
Das Signal 131 ist daher die Differenz zwischen zwei
Messungen, die mittels zweier Kanäle durchgeführt werden,
und liefert eine Anzeige für das Thiozyanat, das in jeder
untersuchten Probe enthalten ist.
Ein Vorteil der Zweikanaltechnik zum Messen des Thiozyanats
besteht darin, daß die Farbe und die Trübung der Proben
die Meßergebnisse nicht beeinträchtigen. Konventionelle,
direkte, kolorimetrische Messungen von Thiozyanat sind
Störungen durch die Farbe und die Trübung unterworfen,
wenn diese in den Proben vorhanden sind. Bei dem auto
matischen System gemäß der Erfindung wird das gesamte
Zyanid, welches alle starken Zyanidkomplexe (selbst den
starken Kobaltkomplex) vollständig umfaßt, ohne die
Anwesenheit von Thiozyanat in bequemer Weise gemessen.
Während ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung
offenbart wurde, versteht es sich, daß verschiedene unter
schiedliche Modifikationen möglich sind, welche als Modi
fikationen angesehen werden, die in wahrem Geist und Schutz
umfang der nachfolgenden Ansprüche liegen. Beispielsweise
gibt es andere Verfahren zum Filtern der Ultraviolett
strahlung, beispielsweise durch Weglassen des Rohres 33
und durch alleinige Verwendung der Glasschlange 38 als
Filter.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Bestimmen von Zyaniden in einer
alkalischen Probe umfassend:
eine Photobeleuchtungseinrichtung zum Erzeugen von Ultraviolettstrahlung zum Dissoziieren von Zyaniden, die in der alkalischen Probe enthalten sind;
eine Filtereinrichtung, die zwischen der Photobeleuchtungseinrichtung und der zu untersuchenden Probe angeordnet ist, um Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz passieren zu lassen, um eine bestrahlte Probe zu erzeugen, in der die Zyanide dissoziiert sind, während sie hochfrequente Ultraviolettstrahlung sperren, um eine Thiozyanatdissoziation zu verhindern;
eine Dünn-Film-Destillationseinrichtung zum Abtrennen des bei der Dissoziation entstehenden Cyanwasserstoffs von der bestrahlten Probe, um zurückgewonnenes undissoziiertes Zyanid für Meßzwecke zu erzeugen, Meßeinrichtungen zum Empfangen des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids und zum Erzeugen eines aufzeichenbaren Signals, welches die Menge des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids anzeigt.
eine Photobeleuchtungseinrichtung zum Erzeugen von Ultraviolettstrahlung zum Dissoziieren von Zyaniden, die in der alkalischen Probe enthalten sind;
eine Filtereinrichtung, die zwischen der Photobeleuchtungseinrichtung und der zu untersuchenden Probe angeordnet ist, um Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz passieren zu lassen, um eine bestrahlte Probe zu erzeugen, in der die Zyanide dissoziiert sind, während sie hochfrequente Ultraviolettstrahlung sperren, um eine Thiozyanatdissoziation zu verhindern;
eine Dünn-Film-Destillationseinrichtung zum Abtrennen des bei der Dissoziation entstehenden Cyanwasserstoffs von der bestrahlten Probe, um zurückgewonnenes undissoziiertes Zyanid für Meßzwecke zu erzeugen, Meßeinrichtungen zum Empfangen des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids und zum Erzeugen eines aufzeichenbaren Signals, welches die Menge des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids anzeigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die
Filtereinrichtung ein Glasrohr umfaßt, welches rings um die
Photobeleuchtungseinrichtung angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die
Filtereinrichtung eine Glasschlange umfaßt, die rings um die
Photobeleuchtungseinrichtung angeordnet ist und durch die eine
zu untersuchende Probe hindurchgeleitet wird.
4. Verfahren zur Bestimmung von Zyaniden in einer
alkalischen Probe, umfassend:
Verwendung einer Photobeleuchtungseinrichtung, um eine Ultraviolettstrahlung zum Dissoziieren von Zyaniden zu erzeugen, die in einer alkalischen Probe enthalten sind;
Anordnen eines Filters zwischen der Photobeleuchtungseinrichtung und der zu untersuchenden Probe, um Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz durchzulassen und um zu ermöglichen, daß die Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz eine bestrahlte Probe erzeugt, in der die Zyanide dissoziiert sind, während hochfrequente Ultraviolettstrahlung blockiert wird, um eine Thiozyanatdissoziation zu verhindern;
Abtrennen des bei der Dissoziation entstehenden Cyanwasserstoffs von der bestrahlten Probe, um zurückgewonnenes undissoziiertes Zyanid für Meßzwecke zu erzeugen, und Messen des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids, um ein aufzeichenbares Signal zu erzeugen, welches eine Anzeige der Quantität des zurückgewonnenes undissoziierten Zyanids liefert.
Verwendung einer Photobeleuchtungseinrichtung, um eine Ultraviolettstrahlung zum Dissoziieren von Zyaniden zu erzeugen, die in einer alkalischen Probe enthalten sind;
Anordnen eines Filters zwischen der Photobeleuchtungseinrichtung und der zu untersuchenden Probe, um Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz durchzulassen und um zu ermöglichen, daß die Ultraviolettstrahlung niedrigerer Frequenz eine bestrahlte Probe erzeugt, in der die Zyanide dissoziiert sind, während hochfrequente Ultraviolettstrahlung blockiert wird, um eine Thiozyanatdissoziation zu verhindern;
Abtrennen des bei der Dissoziation entstehenden Cyanwasserstoffs von der bestrahlten Probe, um zurückgewonnenes undissoziiertes Zyanid für Meßzwecke zu erzeugen, und Messen des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids, um ein aufzeichenbares Signal zu erzeugen, welches eine Anzeige der Quantität des zurückgewonnenes undissoziierten Zyanids liefert.
5. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die bestrahlte Probe angesäuert und die angesäuerte Probe
einer Dünn-Film-Destillation unterworfen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner die Absorption des HCN aus dem Ausstoßprodukt der
Dünn-Film-Destillation umfaßt.
7. Verfahren zum Messen von Thiozyanat neben Cyanid
in einer alkalischen Probe, umfassend:
Verwendung einer Quarz-Ultraviolett-Bestrahlungseinheit in Verbindung mit einer Meßeinrichtung, um ein erstes Signal zu erzeugen, welches die Menge des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids und des Thiozyanats anzeigt;
Verwendung einer Glas-Ultraviolett-Bestrahlungseinheit in Verbindung mit einer Meßeinrichtung, um ein zweites Signal zu erzeugen, welches die Menge des zurückgewonnenes undissoziierten Zyanids anzeigt; und
Verwendung eines Substraktionskreises, der auf das erste und das zweite aufzeichenbare Signal anspricht, um ein aufzeichenbares Signal zu erzeugen, welches die Differenz zwischen dem ersten Signal und dem zweiten Signal anzeigt.
Verwendung einer Quarz-Ultraviolett-Bestrahlungseinheit in Verbindung mit einer Meßeinrichtung, um ein erstes Signal zu erzeugen, welches die Menge des zurückgewonnenen undissoziierten Zyanids und des Thiozyanats anzeigt;
Verwendung einer Glas-Ultraviolett-Bestrahlungseinheit in Verbindung mit einer Meßeinrichtung, um ein zweites Signal zu erzeugen, welches die Menge des zurückgewonnenes undissoziierten Zyanids anzeigt; und
Verwendung eines Substraktionskreises, der auf das erste und das zweite aufzeichenbare Signal anspricht, um ein aufzeichenbares Signal zu erzeugen, welches die Differenz zwischen dem ersten Signal und dem zweiten Signal anzeigt.
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