-
Photoapparat für 180o-Horizontalbildaufnahmen Die Erfindung befasst
sich. mit dem Problem, ein vollständiges Panorama ohne Inanspruchnahme einer Photomontage
zu photogr,Thieren. Um befriedigende Ergebnisse zu erzielen, war man bisher stets
bestrebt, das Sehfeld zu erweitern, wobei immer auf den optischen Eigenschaften
der Objektive aufgebaut wurde, die heute tatsächlich eine große Vervollkomm n--ung
erreicht haben. Hier ist jedoch in Betracht zu ziehen, daß es mit den optischen
Hi11sc-uellen allein nicht möglich ist, Photographien herzustellen, deren Sehfeld
400 überschreitet. Selbst wenn es gelingen sollte, den Stand der Technik in dieser
Hinsicht noch zu verbessern, könnte man sich dem Parallexeneffekt und dessen Unvollkommenheiten
nicht entziehen.-Es sei hier noch erwähnt, daß im Handel eine Vorrichtung bekannt
geworden ist, mit der es gelingt, Horizontalbildaufnahmen bis zu ungefähr 1200 herzustellen,
und zwar mi'.tels horizontaler Bewegung des Körpers des Objektives, das den Filmstreifen
belichtet,; welcher letzterer eben in einem Kreissektor von 120o am Boden des Objektivkörpers
angeordnet ist, während Vorrichtung und Filmstreifen unbeweglich verbleiben. Diese
bekannte Vorrichtung ist jedoch in der Wirkung begrenzt und ein Winkel von 120°
kann damit nicht überschritten werden. Wenn der Körper des Objektives bewegliclke-
.haltet
wird Arend die Vorrichtung unbeweglich verbleibt, verhindert das Gehäüse der Vorrichtung
die Aufnahme jenes Szenenteiles, der ausserhalb 1200 liegt.
-
Hieraus ist ersichtlich, daB eine erhebliche Anzahl von Liebhabern
und Berufsphotographen das Bedürfnis empfindet, einen für die Aufnahme von über
1800 sich erstreckenden Szenen geeigneten Photoapparat verwenden zu können,
mit dem eine Photomontage vollkommen erspart werden kann., welche stets auch mit
freiem Auge sofort feststellbare Ungenauigkeiten und andere Mängel aufweist.
-
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Photoapparat,
der unter Vermeidung von Ungenauigkeiten bzw. Unvollkommenheiten oder anderen Fehlern
des gegenwärtigen Standes der Technik solche Verbesserungen zur Anwendung bringt,
mit denen die Herstellung von 180o-Horizontalbildaufnahmen ermöglicht wird. Die
Erfindung wird anhand der anliegenden Zeichnung nur beispielsweise erläutert.
-
Es zeigt: Fig. 1 den erfindungsmässigenFhotoapparat in Draufsicht
_ und teilweise im Schnitt: Fig. 2 dieselbe Vorrichtung im Grundriss und vollkommen
geschnitten; Fig. 3 in schematisches Darstellung eine Förder- und Geschwindigkeitsdosierspule
des Filmstreifens, ein weiteres Antriebsräderpaar des Apparates und eine gezahnte
Basis, die Str Raumersparnis auch durch eine Reihe von in der Zeichnung nicht dargestellten
kleineren Räderpaaren ersetzt werden könnte;
Fig. 4 in schematischer
Darstellung die Lage des Apparates am Ende des Laufes gegenüber der Ausgangsstellung
gemäß Fig. 3 für die Aufnahme einer Szene, die sich über 180o erstreckt; Fig. 5
das Innere des Photoapparates mit Filmstreifen und den beiden Rollen für Einsatz
und Aufrollen des Filmstreifens sowie das Getriebe, das den Filmstreifen trägt bzw.
vorwärts bringt und damit die Laufgeschwindigkeit bestimmt.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird durch die Erfindung ein Photoapparat
geschaffen, der geeignet ist, Horizontalbildaufnahmen bis um 180o durchzuführen,
wobei Zahnradgetriebe vorgesehen sind, die Bewegungen des Apparates in der einen
und Bewegun-: gen des Filmstreifens in der entgegengesetzten Richtung gestatten
bis zur Möglichkeit Szenen festzuhalten, die sich nicht nur über 1800 erstrecken
sondern aich eine Disposition bis zu 360o erreichen können. Nach der zeichnerischen
Darstellung wickelt die Rolle 1 den bereits belichteten Filmstreifen auf. Nach einem
Merkmal der Erfindung enthält diese Rolle 1 eine nicht näher dargestellte Rückbolfeder,
die-vor Aufnahmebeginn aufgezogen wim% Se daB sich der belichtete Filmstreifen von
selbst auf der genannten Rolle aufwickelt, sobald der Apparat in Wirkung ist.
-
Ein 'weiteres Merkmal der Erfindung ist durch das Vorhandensein der
Laderolle 6 des Filmstreifens und des Zahnrades 7 gegeben, wobei letzteres seinerseits
mit einer Aufzikpiralfeder für den Antrieb der Rotationsbewegung des Photopparates
versehen ist. Da die Feder des Zahnrades 7 bei Beginn der Aufnahmen unter Span,-nung
steht und dasselbe Zahnrad mit der feststehenden gezahnten
Basis
10 in Eingriff steht, bewegt sich der Apparat gerade durch das Einwirken des Zahnrades
7.
-
Ein anderes Merkmal ist durch die Rolle 5 - Fig. 1, 2 und 3 - gegeben,
die drei Angriffsstellen aufweist. Zwei von diesen Angriffsstellen befinden sich
im Inneren des Apparates und haben Zähne, die dem Lochungsabstand des Filmstreifens
entsprechen, während die dritte Angriffsstelle ausserhalb des Apparates liegt und
mit 1 und 7 in Verbindung steht, die wieder mit der gezahnten Basis 10 in Eingriff
stehen. Der Durchmesser dieser Förderrolle 5 ist an allen Angriffsstellen gleich
groß. Weiterhin stellt es ein wichtiges Merkmal der Erfindung dar, daß die genannte
Rolle 5 vor allem die Aufgabe hat, die Geschwindigkeit des Filmstreifens zu dosieren
um zu verhindern,daß die Rückholrolle denselben Filmstreifen ohne jegliche Kontrolle
aufrollt. Nach einem weiteren Merkmal weist der Apparat eine Vorrichtung 2 auf,
mit der die Bewegung des Apparates frei bleibt, nachdem die Szene aufgenommen ist,
und der Apparat somit in die Ausgangsstellung zurückkehren muß, auch wenn sich das
Zahnrad? um die gezahnte Basis dreht, mit der es immer in Eingriff steht, wodurch
bezweckt wird, daß der Fünstreif-en keine der normalen Wirkungsbewegung gegenteilige-Bewegung
zu ertragen hat. Dieselbe Vorrichtung ist auch für die Rolle 5 mit Dosier- und Förderaufgaben
vorhanden.
-
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist der Kranz 3 der Rolle 1. Mit
diesem Kranz 3 wird die nicht dargestellte Rückholfeder des Filmstreifens gespannt,
die in einem in der Rolle in geeigneter Weise untergebrachten Behälter gelagert
ist. Ein anderer Kranz 4 ist für die Einregulierung des Filmstrefens vorgeshen,
wenn
dieser im Inneren des Photoapparates eingelegt werden soll.
-
Mit dem Bezugszeichen 8 ist derjenige Teil des Filmstreifens angegeben,
der entsprechend dem Sektor (9-9') belichtet wird, wenn das Objektiv geöffnet wird.
Die Pfeile, die vor und nach dem Rechteck 8 zu sehen sind, geben die Bewegungsrichtung
des Film.-Streifens an, die, wie schon angeführt wurde und in Fig. 5 mit den Pfeilen
11 angedeutet ist, der Bewegung des Photoapparates entgegengesetzt gerichtet ist.
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Photoapparates beruht auf der Tatsache,
daß durch das Objektiv eines stillstehenden Apparates eine Szene vorbeizieht, die
in einer beweglichen Bildwand liegt; die gleichbleibende Bildwandgeschwindigkeit
dieser Bildwand sei mit (A) und der Abstand der Bildrrand vom Objektiv mit (B) angegeben.
Wenn man nun im Photoapparat den Filmstreifen im Abstand (C) von der Öffnung des
Objektives in gegenteiliger Laufrichtung zur Bildwand laufen lässt, wird man die
beste Aufnahme der Szene und ohne Unterbrechung erhalten. In diesem Falle soll die
Geschwindigkeit des Filmstreifens gleich der Geschwindigkeit der Bildwand sein,
reduziert im gleichen Verhältnis in dem ,. der Abstand Filmstreifen-Objektiv gegenüber
dem Abstand Bildwand - Objektiv reduziert ist. Wenn dabe.die Geschwindigkeit des
Filmstreifens mit (D)- genennt wird, ist dann deren Wert mit der tilgenden Formel
festgelegt:
Angenommen, daß die Bildwand von der Objektivöffnung 2 m entfernt ist und sich dieselbe
mit einer Geschwindigkeit von 10 m pro Sekunde bewegt, so ist die Geschwindigkeit
des Filmstreifens 25 cm pro Sekunde, vorausgesetzt, daß der Abstand zwischen Filmstreifen
und Objektiv-' öffnung 5 cm beträgt.
Wenn deshalb diese Beziehungen
auf eine Vorrichtung übertragen werden, wo anstelle der Beweglichkeit der Szene
die Beweglichkeit des Apparates vorausgesetzt wird, genügt es einfach, daß man im
Inneren des Apparates den Filmstreifen mit gleichgroßer Geschwindigkeit wie der
Apparat, jedoch in entgegengesetzter Richtung ablaufen lässt.
-
Nach dem Hauptmerkmal der ErAndung wird der an. der Szene interessierte
Filmstreifenbereich 8 gegenüber dem Festpunkt der Basis des Apparates unbeweglich
verbleiben, da ja dieser Bereich 8 von der Rotationsachse desselben Apparates gleich
weit entfernt ist wie der Filmstreifen von der Öffnung des Objektives entfernt ist,
wo in Übereinstimmung mit demselben die Achse angeordnet ist, um die..sich der Photoapparat
dreht.
-
Die Vorteile, die durch Anwendung und Wirkungsweise der erfindungsgemässen
Einrichtung gegenüber bekannten Apparaten ähnlicher Art erzielt werden können, wurden
im laufe der Beschreibung hervorgehoben und es könnte hier noch darauf hingewiesen
werden, daß Photoapparate für die Herstellung von 180o-Horizontalbildaufnahmen gegenwärtig
nicht bekannt sind. Dem Hauptvorteil der erfindungsmässigen Einrichtung kann noch
hinzugefügt werden, daß bei diesem neuen Photoapparat keine besonderen Objektive
zur Anwendung gebracht. werden müssen, denn die gewünschten Ergebnisse und der Zweck
werden auch mit ganz normalen Objektiven erzielt. Abschließend soll hier noch erwähnt
werden, daß der erfindungsmässige Photoapparat, wenn sich die Notwendigkeit bieten
sollte, auch für Szenen hergerichtet werden könnte, die sich über 180o und bis
360 o erstrecken.