DE1595992A1 - Neue 3-Chlor-4-cyan-isothiazole und diese enthaltende insektizide Mittel - Google Patents
Neue 3-Chlor-4-cyan-isothiazole und diese enthaltende insektizide MittelInfo
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Description
P to !Ki ί)ί)Ι2.ί)
K» λ! ο r α Ic 1ί>. September Ii)«9
Akticiigcsel Lschu It
D a r m s t a d t 1595992
Neue 3-Chlor-4-oyan—isothiazole und diese
enthaltende insektizide Mittel
Es wurde gefunden, dall die Verbindungen der Formel I
Cl CN .
\/ worin
"V^NH-H II COlll
und I
IL einen Alkylrcst mit 1 - 10
C-Atomen oder Phenyl bedeutet, hervorragend insektizid wirksam sind.
Gegenstand der Erfindung sind somit die Verbindungen der Formel I und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Gegenstand der Erfindung sind ferner insektizide Mittel, die einen
Gehalt an einer oder mehreren der Verbindungen der Formel I, gegebenenfalls
neben üblichen Füllstoffen und Trügcrmaterialicn, besitzen.
Die neuen Verbindungen weisen den großen Vorteil auf, daß sie im Gegensatz zu den üblichen Insektiziden ausschließlieh Fraßgifte
sindT Sie wirken weder als Kontakt— noch als Atemgift· Diese
selektive Wirkung ist bisher bei Insektiziden noch nicht bekannt geworden. Dadurch ist eine gezielte Hekämpfung der Insekten bei
weitgehender Schonung der Nützlinge möglich,
^ Neue Unterlagen (Art 7 si At*2 Nr.ι
BAD 909887/1653 BA
In don notion Verbindungen dor Fo πιο 1 I boden to I U1 einen.Alkylrosl
oder die Phony!gruppe. Als Alkylreste kommen insbesondere Motbyl,
Aetliyl, n-Propyl, i-Propyl, n-, sole-, iso- und tert .-Uutyl, aber
auch dio höheren Homologen mit bis zu 10 C-Atomen in Ki'age.
Die neuen Verbindungen liis.seη sich in einfacher preise herstol] on.
So erliält man z.U. das 5-(3-ChIOr-1-cyan—ist)t1iiazolyl)-nmlno—Ί-.
chlor—4-eyan—i sothiazol durch Umsetzung von 3,.V-Dichlor—1-eyan-r■■-. ..
isothiazol mit "Ammoniak. Als Lösungsmittel wird vorzugsweise;- ;;
Dimethylformamid verwendet. ZwookinUiJig wird das Ammoniak für
mehrere Stunden in das !teuktionsgcmis.cn eingeleitet. Normalerweise
läßt man anschlieHend noch eiiiigo SLumlon stchon. Ls hat sieh alt;
vorteilhaft erwiesen, (iio Reaktion bei etwas höheren Tempora türen,
z. 1). zwischen etwa 40 und c;0 Ct durchzuführen. Als Nebenprodukt
entsteht bei dieser Reaktion 3-Chlor-ö-auino—t-cyan-isothiazol.
J)ie Aufarbeitung" erfolgt in an sich üblicher Veise, z. H. durch
fraktionierte Kristallisation und/oder durch chromatographischo
Ueinigung.
Die Verbindungen, in denen U COIL bedeutet, können z. JJ. durch
Acylierung von ß-ühlor-ö-üuiuo—t-cydn-isothiazol erhalten v.orden*
Diese Acylierung kann nach allen Methoden erfolgen, die für eine
Acylierung von Aminogruppen üblich sind. Aia vorteilhaftesten- ist'
die Umsetzung mit den entsprechenden .Säurechloriden oder -auhydriden
in organischen Lösungsmitteln, insbesondere in D-iraethy-l-formauiid oder
Pyridin. Die Reaktion kann bei Raumtemperatur durchgeführt-werden.
In der Regel erwärmt sich das iieaktionsgomiscli J)cim Zusammengehen
der einzelnen Komponenten. Zur Vervollständigung der -Reaktion kann
es nützlich sein, das ReaktionsgCiaisoh noch einige Zeit auf höhere'
Temperaturen oder gar bis zum Rückfluß zu erhitzen. Die auf- ;
arbeitung erfolgt in an sich üblicher Weisq, Das bei der Herstellung
von o-(3-Clilor-1-cyan-isοthiazoly 1)-amino—3-chlor-4-cyan-isothia zo
anfallende 3-Chlor—5-amino—t-eyan-isothiazöl kann hier als Ausgangsmaterial
mit verwendet werden.
909887/1653
BAD ORIGINAL
Din Verbindungen wurdenauf ihre .insektizide' Wirkung ζ.Ii. an
Mustsi (loiiiostica und au lilatta .oriental-is getestet, lr.i ersten ΓιϊΙΙ'ο
wurde der zu imtersuehonde Wirkstoff ra.Lt JIi-IiO geringer Meng«η von
Κΐ,ιιιΙίίΐιΙοπΗΐ und Triifver-s.to.rfeu in eine Mileh-Züekorlö:jung einge-"br-nulii/
und in Futtorschälehon, die nur eine orale Aufnahme., ties
Wirkstoffes zuließen, 7 -Tu ge alten .Fliegen zum l'raiJ angeboten.
Die .Menge des aui^enomiiKuien Wirkst«ffoss wurde aus der (Jewiclits-'
•ziinaliüie der Fliegen und der Konzentration der angegebenen Lösung
errechnet. Mit Hilfe-einer abgestuften Konzontrationsreihe lassen
sieh anhand der nufgenomueneu Wirkstoffmengenund der prozentualen
Mortalität" der. Fließen -nach 4 Stunden die I)L..,. und DLn ..~W. er te
erriittelu.
Der Fraßgifttest an lilatta orientalis wurde so durchgeführt, daß
der in Aeetoii gelöste \.irkstoff auf die Hälfte einer in i)urehmesser
120 miii großen -Oblate aufgebracht wurde, die mit ihrem wirkstoffreien
Teil in einen Stopfensehlitz gestockt und hungrige» Schaben, zum
Fraß- vorgesetzt wurde. Auch hier wurde .die-Prüfsubstanz in einer
Verdiininiugsreihe eingesetzt. Aus den Wirkstoffmensen und dor Prozent·
zahl der nach 7 Tagen abgetöteten Sehnben wurden die DL.. - und
OKJ
I)L',,„-Werte, graphisch ermittelt.
Die Hrgehiiisse für 2 ilo.v neuen Verbindungen sind in der
folgenden.Tabollo zusammengefaßt: -
. Substanz | -Test-', an Musea DL .50 DL 95 in > Wirkstuffgehalt |
0,03 | Test an Jjlatta DL 50 DL HO in wc |
0, b 5 |
3-Chlor-.)-aetrtylai:iino- 4-cyan-iMothii!>r.ql |
0,02 | 0,03 | 0,42 | 0, 73 |
ü-(3 f—Chlor-l'-cya n- isotbiazolylj-aiinno— 3-ehlor—-1—cyan—iso-" thiazol |
0,03 | 0,20 |
909887/1653
BAD
Di« nciion Verbindungen lassen sieh zusammen mil ullen für solche
Schädlingsbekämpfungsmittel üblichen Zusatzstoffen und Trägermaterial
ion verarbeiten. So können z. II. insbesondere Spritzpulver, Köderformulierungon, l£mulsiouskonzcntrntc und Granulate hergestellt
werden. Der V.'irks to ff gehalt der Köderzubereitungen und der Granulate
liegt im allgemeinen zwischen 5 und 10 ',<?, während die Spritzpulver
etwa 3 — 95 ',ö, vorzugsweise 50 — 90 '/->, und die Emulsionskonzontrate
etwa 30 - 95, vorzugsweise etwa 50 - 95 «i Wirkstoff enthalten.
Natürlich können die neuen Mittel bei -Hedarf auch mit anderen
Insektiziden kombiniert zur Anwendung gebracht werden.
Die neuen Verbindungen lassen sicli z. Ii,. folgendermaßen herstollen;
Beispiel Λ .
IG g 3-Chlor-5-arai'no-'l-oyan-isothiazoI werden in 75 ml l'yridin
gelöst und tropfenweise unter Rühren mit IG g Aectylchlorid versetzt.
Die Hoaktionslösung erwärmt sich dabei auf ca. GO (J. ICu
wird dann noch 1 Stunde auf den Dampfbad erwärmt und anschließend
die Lösung in Ytasser gegossen. Die nach Anreiben und einigen Stehen
ausfallenden "Kristalle, werden abgesaugt und aus Aothauol 'unter
Zusatz von aktivkohle umkristallisiert. Man erhält das 3— (Jhlor-5—
acotylamino—i-cyan-isöthiazol, Γ. .223 - 228°(J.
Analog werden erhalten:
S-Chlor-S-propionylanlno-'l-cyan-isothiazol, Γ. 254 - 255°C;
3-Chlor—.'S-n-butyrylaiiiino—t-cyan-isothiazo] , F. 193 - 195°C;
S-Chlor-o-isobutyrylajaino-'l-cyan-isothiazol, F. 190. - i92°U;
S-Chlor-o-n-valeroylanino-d-cyan-isotliiazol, F. 193 - 1940C;
S-Chlor-o-trinethyliicetylamino-'l-cyan-ifiothiazol, F. IGO - 1G1°C;
3-Cblor-o-diäthylacetylamino—j-cyan-isothiazol, F. 150 - 1 i2°C;
S-Chlor-u-önanthoylamino-'i-cyan-isothiazol, F. 178 - 179°C;
S-iJhlpr-ö-pclargonoylamino-d-eyan-isoth-iazol, F. 1G4 — IGj0C;-a-Chlor-S-benzoylaniino-'l-eyan-isothinzol,
F. 222 - 22ö°C.
9 0 9 8 8 7/1653
lie is pi el Π
80 β 3-Chlor—i-amitio—4-cyaii—isothiiizüL worden in L1OO nilDimethyl—
formamidkalt gelöst und unter Uiihroh tropfenweise mit 80 g
A<eetyiehlorid vorsetzt. Die Temperatur dor Lösung erreicht dabei
4Ö°0y Nach beendeter 'Zugabe-'wird noch L Stunde auf dem Dampfbad
erhitzt und dann über Nacht stehengelassen. Die ausgesehiodenea
Kristalle -von ■y-Cliloi^u-acotyluiaiiio—l-cyan-iso-tliiazol worden abgesaugt
und aus Aethanol unter Zusatz von Aktivkohle umlcris'taJ.lisicrt.
I1' ')O7 _ O'JO^t'
J' » ύύ I ""■ ΐΛ — .J O.
Deispiel C
Man leitet in eine Lösung von 600 g 3,5-l)iehlor-4-eyan-isothiazol
in 1400 ml Dimethylformamid bei 50 - GO0C 5 Stunden laug .einen
lebhaften Strom Ainmoniakgas ein. Nach Stehen über Nacht wird ausgefallenes Ammoniumchlorid abgesaugt und das FiItrat im Vakuum
eingeengt. Der ölige Rückstand wird durch U'asserzusatz zur
■ Kristallisation gebrächt und abgesaugt. Das wäßrige Filtrat wird
erneut eingeengt und das zurückbleibende Öl wiederum mit Wasser,
versetzt. Die vereinigten Ki-istullisate werden aus 96 folgen
-■AQthanolt unter Zusatz von Aktivkohle utakristallidiert. Als
i. Fraktion werden 142 g ö-Amlno-S-ehlor-i-cyan-isothiazol erhalten«
nie Mutterlauge wird, stufenweise eingeengt und die ausfallenden
Kristalle werden abgesaugt. Der letzte Rückstand ist
ein Öl. Die aus der Mutterlauge erhaltenen vereinigten Kristallisate
werden getrocknet und ausUssigester urcikristallisiert. Ks
werden zunächst 9-1 g 5-(3f-Chlor—l1-cyan-i
olilor-i-cyan-isothiazol erhalten, F, £43°C» Durch vorsichtiges
Eliueugen dor Muttorlauge erhält man weitere ü4 g, F. 240 - 212 c.
Das Filtrat wird erneut eingeengt und der Rückstand aus Uli 'jigem
Aethanol umkristallisiert, wobei nochyials 67 ς'-des 5-Amino-3-ehloi d-eyan-isotliiazols.,
(F.212 - 2140C) anfallen. Die Uestmut-terlauge
wird übe^ Kioselgol, unter Verwendung von Essigester als Elutiousmittel,,
auf der Rüttle ctiromatographiert. Cs wei'den noch {5 g
S-AmitiO'-S-e.Iilor—4—cyan-isothiazol und 58 g 5—(3*-Chlor'—l1— cyan—
isothiii2olyl)-aiai»o-3"Chior™<l-cyan—iso-thiftaol isoliert.
BAD
Diο AuSl)OU te ηη 5-(3·-chlor- tt-ey;m-ii;othiazolyl)--amino-3-(;hlo'
•i-cyan-isothiazoL beträgt 21 β g = ΙΙΪ,Ο [Ό d.Th.
Als Nebenprodukt erhält man 251 /; ίί—Amino—3-chlor—4—cyan—iso—
thiazol.
lieispiol 1
Spritzpulver
üü ',Ό S-Chlor-ö-aeetyluiaino—1-eyan—isothiizol
0,5 *i Alkylnaphthalinsull'onat
10 ',Ό Sulfitubluugepulver
1 ',Ό Kieselsäure
38,.S iJ lJolus
lieispiel 2 Spritzpulver
75 <i 5-(3·-Chlor-l-cyan-isothiazolyl)-amino-3-chlor-
4-cyan-isothiazol
8 ^o Ölsüure-N'-riethyltaurid
17 fo Kreide
Beispiel.3 Streuköder
5 e,'o 3-Ghlor~5-acetyluniao—1-cyau—isothiazol
10 ',o TalJvtiM
S5 c,'o Kleie
909887/1$53
Heispiel A
Granulat ^
5 ',Ό ■■ S-(JJ1-Chlor—l-eymi-isoljiiazolylj-amino-a-ohlor-4-e
yn η-is ο LIi j π ζο
3 ',ι. Gelatine
10 ii llolus
5 '/a \» ei ze time
77 \o Kleie
909887/1653 BAD 0«e'NAL
Claims (1)
- Paton tuns p r tic he1. \'erl>indnngen tier FormelNOCl worin R COU1 oder Jj \LR1 einen Alkylrest mit 1 -C-Atomen oder Phenyl bedeutet.2. 3-Chlor-4-acylamino~4~cyan--isothiazole.3. 3-Chlor-ö-racetylamino-4--cyan~isothiazol.4. 3~Chlor-S~propioiiylaaino-4-cyan-isothiazol. ü. S—Chlofr-S-butyrylaraino^-cyan-isothiazol·6. S-Chlor-o-isobutyrylamino-d-cyan-isothlazol..7. 3-Chlor-5-n-valeroylamino-4-cyan-isothiazol.8. 3-Chlor-5-trime tliyla ce ty lamino-4-cyan-isothiazol.9. S-Chlor-ö-diäthylacetylamino^-cyan-isothiazol.10. 3-Chlor-5-b■nanthoylaπιino-4-cyan-isothiazol.11. S-Chlor-o-perargoiioylamino-d-cyan-isothiazol«12. 3-Chlor-j-caprinoylaraino-4-cyan-ist)thiazol.13. S-Chlor-'ö-benzoylamino-^eyan-isothiazol, ·14. ä-iS'-Chlor-l-cyan-isotliiazolylJ-amino-S-chlor^-cyan-isothia.zol·Neue Unterlagen (Art 7 11 Abs. 2 Ur. l Satz 3 des Ändwungaget. V. 4.9.11021909887/1653 SADORiGiNAL15,;' Verfahren, zur Herste llung von Isotniazol-Dprivaten der. Formt· 1 Iworin NC .-' ClIl COH1 oder undi IIt1 einen Alkylrest mit 1 - 10C-Atomen oder Phenyl bedeutet,dadurch gekennzeichnet, dali man 3,3~l)ichlor-4-cyan-isothiazül nit Ammoniak .umsetzt: oder dal) man 3-Cnlor-;5-iimiiio—t-cyan-is.othiazol in an sich bc-kamitcr Weise mit acylieroiulen Mitteln beliandelt.16, Insektizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt on einer oder meltreren Verbindungen der i'Ormel ,worin NC ClH COIl1 oder Jl 1^ undR1 einen Alkylrest mit 1-10C-Atomen odei^ Phenyl bedeutetBAD 90 988 7/t$53
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