DE1595295B2 - Verfahren zum Behandeln von synthetischem Kautschuk - Google Patents

Verfahren zum Behandeln von synthetischem Kautschuk

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Description

in der R einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, X Chlor- und/oder Bromatome und η 1, 2 oder 3 bedeutet, mit 100 Gewichtsteilen eines durch Lösungspolymerisation hergestellten synthetischen Kautschuks, der mindestens 10 Gewichtsprozent 1,3-Butadien enthält, vermischt und die Mischung auf 20 bis 150° C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung auf 50 bis 90° C erhitzt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von synthetischem Kautschuk mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, einem Radikale bildenden Initiator sowie einer Metallverbindung bei erhöhter Temperatur.
Im Vergleich zu einem Kautschuk mit großem Gelgehalt läßt sich ein Kautschuk, der keine oder nur eine äußerst geringe Gelmenge enthält, allgemein ausgezeichnet verarbeiten. Synthetische Kautschukprodukte ohne Gelgehalt oder mit einem äußerst geringen Gelgehalt weisen gute chemische und mechanische Eigenschaften und ein ansprechendes Äußeres auf.
Daher ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von synthetischem Kautschuk ohne oder mit nur äußerst geringem Gelgehalt ein sehr wichtiges Problem bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk.
Die Herstellung von synthetischem Kautschuk mit einem derart geringen Gelgehalt erfordert jedoch allgemein sehr umständliche und genaue Verfahren; dabei ist es schwierig, einen synthetischen Kautschuk mit verhältnismäßig großer Mooney-Viskosität zu erhalten, d. h. gewöhnlich mit einer Mooney-Viskosität über 40 (abgelesen nach 4 Minuten dauerndem Umwälzen auf einem groß bemessenen Rotor unter Anwendung eines Mooney-Viskosimeters), ohne daß eine Gelbildung oder fast keine Gelbildung eintritt.
Eines der Probleme bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk mit großer Mooney-Viskosität unter Bildung eines ölgestreckten Polymerisats nach dem Lösungspolymerisationsverfahren besteht darin, daß die Viskosität eines inerten Lösungsmittels, das einen derartigen synthetischen Kautschuk mit großer Mooney-Viskosität enthält, anomal groß wird und daher der technische Transport und die Handhabung mit Schwierigkeiten verbunden sind.
Die Anwendung einer großen Menge inerten Lösungsmittels, um die Konzentration des synthetischen Kautschuks und damit die Viskosität der Lösung zu vermindern, ist jedoch vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen nachteilig.
Andererseits neigt der nach dem herkömmlichen Lösungspolymerisationsverfahren hergestellte synthetische Kautschuk zum Fließen bei Zimmertemperaturs so daß eine besondere Behandlung dieser Produkte beim Transport und bei der Lagerung oftmals erforderlich ist.
ίο Die gemäß den herkömmlichen Verfahren hergestellten synthetischen Kautschukarten besitzen eine schlechte Verarbeitbarkeit, schlechte Verarbeitbarkeit in einer Mühle, Mischbarkeit mit Füllstoffen, wie Ruß, in einem Banbury-Mischer, schlechte Strangpreßeigenschaften und erfordern eine umständliche Handhabung oder sehr lange Bearbeitungszeiten. Es ergeben sich hiermit also, vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, wichtige Probleme.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem die obigen Probleme bei der Herstellung von synthetischem Kautschuk gelöst sind und sich ein synthetischer Kautschuk mit hoher Mooney-Viskosität bildet. Bei diesem Verfahren werden Lewis-Säuren, wie Titantetrachlorid, Diäthylaluminiumchlorid oder Protonendonatorsubstanzen, wie Alkohol, Carbonsäuren, primäre oder sekundäre Amine, mit Polybutadienkautschuk in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators oder eines Katalysators auf Lithiumbasis zur kationischen Vernetzung zugesetzt, wobei die Mooney-Viskosität des Polybutadien erhöht und die Fließeigenschaften und die Verarbeitbarkeit verbessert werden (vgl. Rubber Age, Dezember 1964, S. 410 bis 415; britische Patentschrift 992 210; belgische Patentschrift 667 733; belgische Patentschrift 667 734; belgische Patentschrift 667 735). Bei diesem Verfahren schreitet jedoch die Reaktion so rasch fort, daß sie als sogenannte »Sprungreaktion« bezeichnet wird. Auf diese Weise bildet sich eine große Menge unlösliches Gel in dem Polybutadienkautschuk, wenn man nicht äußerst rasch rührt und die obigen Zusätze miteinander vermischt; bei diesem Verfahren ist es daher schwierig, ein Produkt mit ausreichender technischer Brauchbarkeit zu erhalten.
Ferner sind in den britischen Patentschriften 952021, 1 018 364, 996 426 usw. Verfahren beschrieben, denen zufolge sich das Fließen von Polybutadien bei Zimmertemperatur vermeiden läßt.
Bei diesem Verfahren wird das Fließen bei Zimmertemperatur durch Umsetzen des Polybutadiens mit einem Peroxid oder Hydroperoxid in bestimmtem Mengenverhältnis, gegebenenfalls in Kombination mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, verhindert. Der Nachteil dieses Verfahrens besteht jedoch in der sehr großen Reaktionsfähigkeit des Hydroxids mit dem Polybutadien und der äußerst großen Temperaturabhängigkeit der Reaktionsgeschwindigkeit. Hieraus ergibt sich, daß bei irgendeiner Ungleichmäßigkeit der Temperatur eine teilweise Vernetzung und daher möglicherweise eine Gelbildung eintritt. Es ist schwierig, auf diese Weise einen einheitlich vernetzten Polybutadienkautschuk und damit gute Produkte zu erhalten.
Ein weiteres Problem beim Behandeln des synthetischen Kautschuks mit dem Peroxid oder Hydroperoxid besteht in der stark unterschiedlichen Vernetzung, je nach der Menge des zugegebenen Peroxids oder Hydroperoxids.
Aus diesem Grund tritt bei einer ungleichmäßigen Verteilung des Peroxids oder Hydroperoxids eine
anomale Vernetzungsreaktion in denjenigen Teilen, in denen die Konzentration hoch ist, ein, und es bildet sich ein Gel; aus diesem Grund läßt sich ein möglichst einheitlicher vernetzter Polybutadienkautschuk auf diese Weise nicht herstellen.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen eines synthetischen Kautschuks, der praktisch keinen Gelgehalt aufweist und einheitlich vernetzt ist sowie gute Fließeigenschaften bei Zimmertemperatur und ausgezeichnete Verarbeitbarkeit besitzt. Dieser Kautschuk soll auch, wenn er sehr stark ölgestreckt ist, eine hohe Mooney-Viskosität aufweisen und einheitlich vernetzt sein. Er soll sich ferner für Kautschukmischungen für gehärtete Kautschukgegenstände, bei denen verschiedene Füllstoffe oder ein Verfahrensöl mit dem so erhaltenen synthetischen Kautschuk oder ölgestreckten synthetischen Kautschuk vermischt werden, eignen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man (1) 0,005 bis 2 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, (2) 0,05 bis 5 Gewichtsteile Azo-bisisobutyronitril und (3) 0,01 bis 10 Gewichtsteile einer Organoaluminiumverbindung der allgemeinen Formel
ΑΙΚ.ΠΛ3—η
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, X Chlor- und/oder Bromatome und η 1, 2 oder 3 bedeutet, mit 100 Gewichtsteilen eines durch Lösungspolymerisation hergestellten synthetischen Kautschuks, der mindestens 10 Gewichtsprozent 1,3-Butadien enthält, vermischt und die Mischung auf 20 bis 150° C erhitzt.
Allgemein tritt keine Vernetzung ein, wenn ein synthetischer Kautschuk mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure allein behandelt wird. Es ist ferner seit langem bekannt, daß eine Vernetzung bei Verwendung von Azo-bis-isobutyronitril allein nicht eintritt.
Es ist daher überraschend, daß sich die Mooney-Viskosität erhöhen läßt und eine Vernetzungsreaktion eintritt, wenn man diese beiden Verbindungen gemeinsam zur Umsetzung bringt, obwohl diese Verbindungen allein keine Vernetzung bewirken; dabei tritt keine oder fast keine Gelbildung ein.
Es wurde ferner gefunden, daß die Umsetzung durch die gemeinsame Verwendung von Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure und Azo-bis-isobutyronitril nach und nach verläuft und dadurch die Bildung von Gel verhindert und ein ausgezeichnetes Ergebnis erhalten wird.
Weitere hervorragende Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber dem herkömmlichen Behandeln mit einem Peroxid oder Hydroperoxid und dem Behandeln mit kationischen Katalysatoren beruhen auf der Tatsache, daß der Vernetzungsgrad sich nicht besonders stark durch die Verwendung von Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure und Azobis-isobutyronitril verändert.
Je nach der zugegebenen Menge an Azo-bis-isobutyronitril als Radikalinitiator tritt bei einem bestimmten Konzentrationsbereich keine so starke Veränderung des Vernetzungsgrades und nur eine geringe Erhöhung der Mooney-Viskosität ein.
Dies ist ein sehr großer Vorteil bei der technischen Ausführung dieser Verfahren und bedeutet, daß man leicht einen synthetischen Kautschuk mit verhältnismäßig einheitlicher Mooney-Viskosität herstellen kann, welcher fast kein Gel enthält und einheitlich vernetzt ist.
Selbstverständlich kann ein fester synthetischer Kautschuk in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst und dann diese Lösung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden zweckmäßigerweise 0,005 bis 2 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure pro 100 Gewichtsr teile synthetischem Kautschuk angewandt. Bei einem Gehalt von weniger als 0,005 Gewichtsteilen nimmt die Mooney-Viskosität des synthetischen Kautschuks nicht zu. Beträgt die Menge dagegen über 2 Gewichtsteile, so nimmt zwar die Mooney-Viskosität des synthetischen Kautschuks zu, es bildet sich zuweilen aber ein Gel, und die Qualität des bei dieser Umsetzung gebildeten synthetischen Kautschuks vermindert sich.
Innerhalb des obengenannten Mengenbereichs für Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure tritt praktisch keine Gelbildung ein; das Produkt wird vernetzt, und die Mooney-Viskosität erhöht sich. Die Qualität des durch die Umsetzung erhaltenen synthetischen Kautschuks ist hervorragend, insbesondere im Hinblick auf den geringen Gelgehalt und die gute Verarbeitbarkeit.
Zweckmäßigerweise wendet man 0,05 bis 5 Gewichtsteile Azo-bis-isobutyronitril pro 100 Gewichtsteile synthetischen Kautschuk an. Innerhalb des obigen Mengenbereichs ist die Zunahme der Mooney-Viskosität infolge Anwesenheit von Azo-bis-isobutyronitril verhältnismäßig gering. Daher ist die Regelung der Menge des Azo-bis-isobutyronitrils vergleichsweise leichter als die Regelung der Menge an Maleinsäureanhydrid und Maleinsäure. Beträgt die Menge Azo-bis-isobutyronitril weniger als 0,05 Gewichtsteile, so tritt keine Vernetzung ein und damit keine Erhöhung der Mooney-Viskosität. Beträgt die Menge an Azo-bis-isobutyronitril über 10 Gewichtsteile, so nimmt zwar die Mooney-Viskosität des synthetischen Kautschuks nach der Umsetzung zu. Es tritt aber eine Gelbildung ein, und die Qualität des durch die Umsetzung erhaltenen synthetischen Kautschuks verringert sich. Außerdem ist eine Zugabe einer derartig großen Menge aus wirtschaftlichen Gründen nachteilig.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wendet man gewöhnlich vorzugsweise eine Reaktionstemperatur zwischen 20 und 150°C, insbesondere zwischen 50 und HO0C, an. Die Reaktionszeit beträgt gewöhnlich 10 Minuten bis 200 Stunden, vorzugsweise 1 bis 15 Stunden.
Behandelt man einen lösungspolymerisierten synthetischen Kautschuk, der 10 Gewichtsprozent 1,3-Butadien enthält, mit Azo-bis-isobutyronitril und Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure auf die oben beschriebene Weise, so vernetzt das Produkt einheitlich, und es bildet sich praktisch kein Gel. Es wurde ferner gefunden, daß sich die Reaktionszeit beträchtlich verkürzen und die Menge des Azo-bis-isobutyronitrils vermindern läßt, wenn man zu dem Gemisch 0,01 bis 10 Gewichtsteile einer Organoaluminiumverbindung der allgemeinen Formel
AlRnX3-,,
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 20 C-Atomen, X Chlor- und/oder Bromatome und η 1, 2 oder 3
bedeutet, mischt und die Mischung auf 20 bis 1500C erhitzt.
Typische Beispiele für brauchbare Organoaluminiumverbindungen der obigen Formel sind
Trimethylaluminium,
Triäthylaluminium,
tri-n-Propylaluminium,
Triisopropylaluminium,
tri-n-Butylaluminium,
tri-sec.-Butylaluminium,
tri-tert.-Butylaluminium,
Triisobutylaluminium,
Dimethylaluminiumbromid,
Dimethylaluminiumchlorid,
Dimethylaluminiumjodid,
Diäthylaluminiumbromid,
Diäthylaluminiumchlorid,
Diäthylaluminiumjodid,
di-n-Propylaluminiumchlorid,
di-n-Propylaluminiumjodid,
Diisopropylaluminiumbromid,
Diisopropylaluminiumjodid,
di-n-Butylaluminiumbromid,
di-n-Butylaluminiumchlorid,
di-n-Butylaluminiumjodid,
Diisobutylaluminiumbromid,
Diisobutylaluminiumchlorid,
Diisobutylaluminiumjodid,
Methylaluminiumdibromid,
Methylaluminiumdij odid,
Äthylaluminiumdijodid,
n-Propylaluminiumdibromid,
n-Propylaluminiumdichlorid,
n-Propylaluminiumdijodid,
Methyläthylaluminiumbromid,
Methyläthylaluminiumchlorid,
Methyläthylaluminiumjodid u. dgl.
Beträgt die Menge an Organoaluminiumverbindung weniger als 0,01 Gewichtsteile, so ist die Reaktionsgeschwindigkeit nicht so groß. Beträgt die zugegebene Menge dagegen über 10 Gewichtsteile, so nimmt die Mooney-Viskosität zu und die Reaktionsgeschwindigkeit wird groß, aber es bildet sich kein Gel.
Die Mooney-Viskosität des durch Lösungspolymerisation erhaltenen synthetischen Kautschuks, welcher mindestens 10% 1,3-Butadien vor der Umsetzung enthält, beträgt gewöhnlich 5 bis 60, ist jedoch nicht hierauf beschränkt. Die Mooney-Viskosität des synthetischen Kautschuks nach der Umsetzung erhöht sich durch Vernetzung um mindestens 5 Einheiten, verglichen mit der Viskosität vor der Umsetzung.
Durch Auswahl geeigneter Bedingungen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man ohne weiteres einen synthetischen Kautschuk mit hoher Mooney-Viskosität, d. h. mit einer Mooney-Viskosität von über 100, sogar über 150 herstellen, ohne daß hierbei eine Gelbildung wie bei den bekannten Verfahren eintritt; es ist auch nicht schwierig, selbst einen Kautschuk mit einer Mooney-Viskosität von 200, praktisch ohne Gelbildung, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herzustellen.
Allgemein muß die Mooney-Viskosität eines sogenannten ölgestreckten synthetischen, mit Verfahrensöl vermischten Kautschuks verhältnismäßig groß sein. Ein synthetischer Kautschuk mit einer derart großen Mooney-Viskosität kann nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden. Eine Ausführungsform eines derartigen Verfahrens zum Herstellen eines solchen Kautschuks besteht darin, daß man einen durch Lösungspolymerisation hergestellten und mindestens 10 Gewichtsprozent 1,3-Butadien enthaltenden synthetischen Kautschuk in einem inerten Lösungsmittel auflöst, ein Verfahrensöl in dieser Mischung auflöst und Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure und die entsprechende Menge Azo-bis-isobutyronitril sowie Organoaluminiumverbindung mit
ίο dieser Mischung umsetzt. Der ölgestreckte synthetische Kautschuk kann auch beispielsweise hergestellt werden, indem man das Verfahrensöl zu der Lösung des synthetischen Kautschuks mit großer, gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltener Mooney-Viskosität zugibt und mechanisch vermischt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist hervorragend im Hinblick auf. die Vernetzung des synthetischen Kautschuks, d. h. das Verfahren zum Erhöhen der Mooney-Viskosität. Im Vergleich zu den bekannten Verfahren, bei denen die Mooney-Viskosität durch gemeinsame Verwendung von Maleinsäureanhydrid und Maleinsäure und einem als Radikalinitiator wirkenden Peroxid, wie Benzoylperoxid, Lauroylperoxid oder Hydroperoxid u. dgl., erhöht wird, ist die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens äußerst mild; dabei bildet sich infolge der Vergrößerung der Mooney-Viskosität kein Gel, es entsteht ein einheitlich vernetzter synthetischer Kautschuk.
Geeignete inerte organische Lösungsmittel für technische Verwendung unter Berücksichtigung der Kosten und der Handhabungsweise sind beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan, Cyclohexan, Methylcyclohexan oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol und Xylol.
Durch Anwesenheit von Sauerstoff wird die Vernetzungsreaktion bei dem erfindungsgemäßen Verfahren inhibiert, und außerdem bewirkt dieser eine Kettenspaltreaktion der Moleküle des synthetischen Kautschuks. Der in bestimmter Menge vorhandene Sauerstoff dient daher vorzugsweise zum Verhindern des Fließens bei Zimmertemperatur, ohne daß hierdurch die Mooney-Viskosität erhöht wird. Es ist jedoch zweckmäßig, den Sauerstoff möglichst zu entfernen, da sich dieser nachteilig auf die Erhöhung der Mooney-Viskosität auswirkt.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die einfache Regelbarkeit der Umsetzung, da es praktisch keine sogenannte Induktionsperiode gibt und die Reaktion nicht explosiv verläuft; die Vergrößerung der Mooney-Viskosität nach dem erfindungsgemäßen Verfahren bewirkt nur eine geringe Schwankung der Mooney-Viskositäten der Produkte, und es entstehen Produkte mit großer praktischer Brauchbarkeit.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man somit einen praktisch wertvollen synthetischen Kautschuk. Ein weiteres Merkmal des erfindungsgemäß hergestellten synthetischen Kautschuks besteht in seiner äußerst guten Verarbeitbarkeit, wie Verarbeitbarkeit in einer Mühle, Mischbarkeit mit verschiedenen Füllstoffen im Banbury-Mischer, guten Strangpreßeigenschaften u. dgl.
Der erfindungsgemäß behandelte synthetische Kautschuk besitzt eine ausgezeichnete Verarbeitbarkeit und Brauchbarkeit. Daher weisen allgemein die aus diesen Materialien hergestellten Kautschukgegenstände ausgezeichnete physikalische Eigenschaften auf. Diese Produkte lassen sich weitgehend verwenden, z. B. für Reifenkarkassen, Reifenprofile, Riemen, industrielle
Gegenstände, zellförmige Gegenstände, Automobilteile u. dgl.
Allgemein können bei der Herstellung der Kautschukprodukte zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit und Brauchbarkeit dieser Materialien natürlicher Kautschuk oder synthetischer Kautschuk, welche nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurden, beigemischt werden. Falls der Gehalt an synthetischem Kautschuk, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt wurde, nicht mindestens über 20 Gewichtsprozent beträgt, tritt die erfindungsgemäß erwünschte Wirkung nicht ein.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte und als Ausgangsmaterial verwendete Kautschuk kann mit Verfahrensöl, verschiedenen Füllstoffen, Beschleuniger, Härtungsmittel, Stearinsäure, Zinkoxid, Regeneratkautschuk u. dgl. vermengt werden. Danach erfolgt die Härtung und die praktische Verwendung. Unter diesen Mischbestandteilen sind das Verfahrensöl und die verschiedenen Füllstoffe wichtig.
Das erfindungsgemäße Behandlungsverfahren kann sehr leicht in technischem Maßstab ohne Kostenerhöhung durchgeführt werden. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte synthetische Kautschuk besitzt ausgezeichnete Fließeigenschaften, Verarbeitbarkeit und Brauchbarkeit.
Die Erfindung wird nun an Hand des folgenden Beispiels erläutert.
Beispiel
Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, Azo-bisisobutyronitril, Triäthylaluminium oder Diäthylaluminiumchlorid oder Pfopylaluminiumdichlorid wurden zu einer 20gewichtsprozentigen n-Hexanlösung eines Polybutadienkautschuks zugegeben (34,0% cis-1,4-Bindung, 57,0% trans-l,4-Bindung und 9% 1,2-Bindung), welcher durch Zugeben von 0,06 Gewichtsteilen n-Butyllithium pro 100 Gewichtsteile 1,3-Butadien zu einer 20gewichtsprozentigen n-Hexanlösung von 1,3-Butadien und 3stündiges Polymerisieren in Stickstoffatmosphäre bei 50° C und weiteres lstündiges Polymerisieren bei 850C erhalten und bei konstanter Temperatur unter Rühren umgesetzt wurde. Nach dem Entfernen des η-Hexans wurde ein vernetztes Polybutadien erhalten. Die Ergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich, führt der Zusatz von Triäthylaluminium oder Diäthylaluminiumchlorid zu dem kombinierten System von Azo-bis-isobutyronitril und Maleinsäureanhydrid zu einer äußerst großen Reaktionsgeschwindigkeit, und man erreicht eine sehr große maximale Mooney-Viskosität.
Tabelle1)
Zu ry Zu ΖΛ1-
gegebene
\/fanfro QYl
Zu Zu Reaktions- Zeit Endgültig Gelgehalt
gegebene ZiU-
gegebene
gegebene lvlcngC all
TViäthvI-
gegebene gegebene tempe bis zum erreichte
Menge an IVi enge α.Π
A^ Q 101 η
Menge an 11 icLiiiy i~ Menge an Menge an ratur, Erreichen Mooney-
Probe Malein- IVldlCIH Azo-bis- aluminium Diäthylalu Propylalu- der end Viskosität
säuie- säure isobutyro- minium minium- gültigen %
anhydrid nitril 0 chlorid dibromid 0C Mooney- 0,01
0 0,20 70 Viskosität 30,0 0,01
Nr. 0,20 0 0,4 0 0 0 70 Std. 55,0 0,02
A 0,20 0 0,2 0,20 0 0 90 8 75,0 0,01
B 0,40 0 0,4 0 0 0 90 4 105,0 0,01
C 0,40 0,30 0,2 0,25 0 0 80 6 65,0 0,02
D 0 0,30 0,50 0 0 0 80 3 136,0 0,01
E 0 0,40 0,20 0,30 0 0 50 7 34,0 0,02
F 0 0,40 0,20 0 0 0 50 4 82,0 0,03
G 0 0 0,40 0 0 0 90 12 95,0 0,02
H 0,40 0 0,2 0,20 0 90 6 98,0
I 0,40 0,2 0 0,20 3
J 2,5
0 Alle Teile und Mengen der verschiedenen Zusätze sind in Gewichtsteilen pro 100 Gewich tsteile Polybutadienkautschuk ange· geben.
509 A

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Behandeln von synthetischem Kautschuk mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, einem Radikale bildenden Initiator sowie einer Metallverbindung bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man (1) 0,005 bis 2 Gewichtsteile Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäure, (2) 0,05 bis 5 Gewichtsteile Azo-bis-isobutyronitril und (3) 0,01 bis 10 Gewichtsteile einer Organoaluminiumverbindung der allgemeinen Formel
DE1595295A 1965-12-27 1966-12-23 Verfahren zum Behandeln von synthetischem Kautschuk Expired DE1595295C3 (de)

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