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Verwendung einer Mischung aus Kunstharz, bituminösem Bindemittel und
Kautschuk als Fugenvergußmasse und zur Herstellung von Dichtungsanschlüssen und
dergleichen Fugenvergußmassen, wie sie zum Vergießen von Fugen in Pflaster, Holzpflaster,
Schienen oder dergleichen von Betonfugen, Fugen in Dichtungsflächen oder für die
Ausbesserung von Rissen, aber auch für die Herstellung von Anschlüssen, d.h. für
die Verbindung von Baustoffen mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften,
Verwendung finden, sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Um eine gute
DichtXkeit der vergossenen Fugen zu gewährleisten, müssen solche Fugenvergußmassen
einmal sehr gute Haftfestigkeit gegenüber den die Fugen bildenden Baustoffen aufweisen
und darüber hinaus elastische Eigenschaften besitzen, um änderungen der Fugenstärke
durch das Arbeiten der Baukörper, beispielsweise infolge Temperaturänderungen oder
dergleichen, ohne Rißbildungen ausgleichen zu können. Darüberhinaus werden häufig
schall- und/oder wärmedämmende Eigenschaften von solchen Fugenvergußmassen gefordert.
Sie müssen außerdem zum Vergießen der Fugen genügend
fließfähig
sein, düren dagegen im gehärteten Zustand keine Fließeigenschaften mehr besitzen,
damit ein Ausfließen der Fugenvergußmasse aus der Fuge, beispielsweise unter erhöhten
Temperaturen und starker Neigung, vermieden wird. Die bekannten bituminösen Fugenvergußmassen
erfüllen die oben beschriebenen Forderungen nur: in sehr beschränkter Weise. Man
hat auch bereits Mischungen aus Teer und Kunstharz als Fugenvergußmasse vorgeschlagen,
jedoch erfüllen diese in zahlreichen Fällen nicht die an sie gestellten Forderungen.
Dies trifft insbesondere dann zu, wenn eine hohe Elastizität der Masse erforderlich
ist. Auch für die Herstellung geräusch- und wärmedämmender Fugenfüllungen sind die
bisher verwendeten Kunstharz-Téermischungen wenig geeignet. Darüberhinaus müssen
die bekannten Fugenvergußmassen in der Regel heiß verarbeitet werden, was ihren
Einsatzbereich in zahlreichen Fällen einschränkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fugenvergußmas--se
anzugeben, welche in gehärtetem Zustand neben der Plastizität insbesondere eine
hohe Elastizität zeigt, weiter hohe Klebkraft und Haftfestigkeit gegenüber den die
Fuge bildenden Baustoffen besitzt, außerdem schall- und wärmedämmend ist und im
übrigen kalt verarbeitet werden kann.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung durch Verwendung einer Mischung aus
Kunstharz, bituminösen Bindemitteln und KAutschuk als Fugenvergußmasse und zur Herstellung
g von Anschlüssen und dergleichen.
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Im einzelnen kann die Erfindung auf verschiedene Weise verwirklicht
werden. Bezüglich der Nischungsverhältnisse hat
sich im Rahmen der
Erfindung besonders bewährt und gilt daher als bevorzugte Mischung, daß der Anteil
des Kunstharzes 10 bis 50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 40 %, der des bituminösen
Bindemittels 80 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 60 bis 50 %, und der des Kautschuks
10 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise 20 bis 50 % betragen. In bevorzugter Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Fugenvergußmasse wird als Kunstharzkomponente ein Zwei-Komponenten-Kunstharz
auf der Basis Epoxydharz oder Polyurethanharz verwendet. Als bituminöse Bindemittel
sind außer Teeren auch Spezialbitumina für die Mischung mit dem Kunstharz und dem
Kautschuk geeignet, soweit diese Spezialbitumina mit den Kunstharzen homogen mischbar
sind. ähnlich verhalten sich beispielsweise Mischungen aus solchen Spezialbitumina
mit Teerölen oder phenolischen Teerfraktionen. Auch bitumenähnliche Stoffe, die
in gleicher Weise mit Kunstharzen mischbar sind - beispielsweise Calcium-Naphthenat,
welches bei der Schmierölraffination als Nebenprodukt anfällt - sind geeignet. Im
Rahmen der Erfindung werden zur Vereinfachung alle diese Stoffe als bituminöse Bindemittel
bezeichnet. In der Erfindung werden darunter also verstanden: 1. Teere nach DIN
i995 und Spezialteere gleicher Viskosität, 2. Spezialbitumina (definiert durch ihre
homogene Mischbarkeit mit Kunstharzen), 5. Mischungen aus Bitumen und Teerölen bzw.
Teerfraktionen, 4. bitumenähnliche Stoffe, beispielsweise Calcium-Naphthenat.
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Im einzelnen empfiehlt die Erfindung, daß die Viskosität des bituminösen
Bindemittels bei 300C nach DIN 1995 U 1.4 a 150 Sekunden nicht übersteigt. Dadurch
wird erreicht, daß die erfindungsgemäße Fugenvergußmasse bei Raumtemperatur fließfähig
ist. Bei Bindemitteln höherer Viskosität kann zur Herstellung der Mischung eine
Erwärmung des Bindemittels vorteilhaft sein.
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Für die im Rahmen der Erfindung besonders wesentliche Kautschuk-Komponente
empfiehlt die Erfindung, vorzugsweise mit vernetztem Kautschuk, z.B. in Form von
Gummimehl oder Gummiraspel, zu arbeiten. Diesem Vorschlag der Erfindung kommt insofern
besondere Bedeutung zu, als bei Verwendung von vernetztem Kautschuk die Masse eine
Gummi-Elastizität erhält, deren Maß sich durch die Menge der zugesetzten Kautschuk-Komponente
beeinflussen läßt. Man kann so ein ausgezeichnetes gummielastisches Verhalten der
Fugenvergußmassen erreichen. Das plastische Verhalten kann in bekannter Weise durch
die Menge des zugegebenen bituminösen Bindemittels und bei Verwendung von Zwei-Komponenten-Kunstharzen
durch die ebenfalls bekannte Untervernetzung erreicht werden.
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Zweckmäßig können der erfindungsgemäßen Mischung mineralisehe Füllstoffe,
insbesondere Sand, Asbest und dergleichen in Mengen von bis zu 100 Gew.-Teilen auf
100 Teile der Mischung beigegeben werden.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu
sehen, daß die erfindungsgemäße Vergußmasse überall dort besonders geeignet ist,
wo gummielastische Eigenschaften
neben dem plastischen Verhalten
der Fugenfüllung gefordert werden. Darüberhinaus zeichnet sich die erfindungsgemäße
Fugenvergußmasse durch sehr hohe Klebkraft und Haftfestigkeit gegenüber den die
Fugen bildenden Baukörpern aus, unabhängig davon, ob diese aus Metallen, Holz, Beton,
Mörtel, Ziegeln oder dergleichen bestehen. Die schall- und wärmedämmenden Eigenschaften
der Vergußmasse sind als ausgesprochen gut zu bezeichnen. Bei Verwendung von kalthärtenden
Zwei-Komponenten-Kunstharzen, wie sie im Rahmen derErfindung vorzugsweise benutzt
werden, kann die Fugenvergußmasse bei normaler Außentemperatur ohne Schwierigkeiten
verarbeitet werden. Sie -härtet im kalten Zustand aus. Durch Anwärmen der Ausgangs-Komponenten
können der Mischvorgang bei der Herstellung der Fugenvergußmasse und ihrer Aushärtung
beschleunigt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen ausführlicher
erläutert: Die nachstehend beschriebenen Fugenvergußmassen sind für Pflaster, Holzpflaster,
Schienen, Betonfugen, Fugen in Dichtungsflächen sowie für die Ausbesserung von Rissen
geeignet.
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Die Masse ist außerdem geeignet für die Herstellung von Anschlüssen,
d.h. für die Verbindung von Baustoffen mit unterschiedlichen physikalischen Eigeschaften.
Durch die stark unterschiedlichen Anforderungen an solche Fugenvergußmassen können
die Zusammensetzungen der einzelnen Mischungs-Komponenten innerhalb verhältnismäßig
weiter Grenzen schwanken. a) Beispiel für eine treibt ; toffbestSndige Fugenvergußmasse:
20
Gew.% Kunstharz, 50 Gew.% bit. Bindemittel, 30 Ges.% Kautschuk.
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Die Viskosität des bituminösen Bindemittels wird dabei zweckmäßig
so gewählt, daß die Masse in die zu vergießende Fuge ohne Schwierigkeiten eingegossen
werden kann. b) Beispiel für eine Fugenvergußmasse für sehr schmale Fugen, die eine
gute Vergießbarkeit, jedoch nur eine geringe Dehnfähigkeit der Masse verlangen:
20 Ges.% Kunstharz, 50 Gew. bit. Bindemittel, 10 Gew Kautschuk, 20 Ges.% Sand. c)
Für die Herstellung von Rohrdichtungen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vergußmasse
empfiehlt sich eine harzarme Mischung, die durch den gleichzeitig hohen Gehalt an
bibituminösen Bindemitteln eine gute Klebkraft erhält.
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Mischungsbeispiel: 10 Gew.% Kunstharz, 70 Gew. bit. Bindemittel,
10 Gew. Kautschuk, 10 Gew. Füllstoffe.
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Als Füllstoffe eignen sich hier neben Sand insbesondere solche, die
eine Versteifung der Masse bewirken, beispielsweise Asbest.
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Ansprüche: