DE1593964A1 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Spiramycinderivats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen SpiramycinderivatsInfo
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Description
Di. F. Zumstein sen - Dr. E, Assmann
Pr. R. KoenLgsborger - Dipl. Phys. R. Holzhauer
Pr. R. KoenLgsborger - Dipl. Phys. R. Holzhauer
Dr. F Zumstern jun.
8 München 2, Bräubausstraße 47III
Neue vollständige Anmeldungsunterlagen SC 28J1
RHONE-POULENC, S«Α., Paris, Frankreich
Verfahren zur Herstellung eines neuen Spiramycinderivats
ssszsx xisszsss ssss ssscsssis:=: sssss fs
Die vorliegende JSrfindung betrifft die Herstellung eines neuen
Derivats von Spiramycin I.
Spiramycin ist ein antibakterielles Antibioticujn, das aus drei
Komponenten zusammengesetzt 1st, Spiramycin I, Spiramycin II
und Spiramycin III, deren Strukturformeln von R. Paul und S. TchelXitcheff, Bull. Soc. ChIm. (3), 650 (1965), ermittelt
wurden.
Unter diesen Spiramycinen weist das Spiramycin I ein besonderes
Interesse auf s da en direkt durch Fermentation in technischem
Maßstab erhalten werden kann,
BAD ORIGINAL
109809/2066
Dae erfinduagagemäß erhältliche neue Derivat yon Spiramycin I
ist ein Iriaoetylderivat des Spiramycins I, dessen Strukturformel
noch nicht bestimmt wurde.
Man stellt ein letraaoetylderivat voi« Spiramycin I duroh
Umsetzung von Spiramycin I mit Essigaäureanhydrid bsi
einer Temperatur zwischen 50 und 15O0C, vorzugsweise bei
10O0O, in An- oder Abwesenheit einer organischen tertiären
Base» wie beispielsweise Eyridin, her. Zur Erzielung einer
vollständigen Reaktion ist es erforderlich, die Reaktion je
nach der Iempera-;ur während 5 bis 70 Stunden fortzusetzen.
Das neue SriacetyXderivat von Spiramycin I wird erfindungagemäö
durch Metbanolyse des oben beschriebenen Tetraaoetylderivats
erhalten. Man arbeitet duroh Einwirkung eines Gemische von Wasser und Methanol, vorzugsweise unter Erhitzen
des Reaktionsgemische bei seiner RUokfluBtemperatur.
Man kann auch bei einer weniger erhöhten Temperatur arbeiten,
doch ist es dann erforderlich, die Reaktion viel langer fortzusetzen. Diese I-Iethanolyaö bewirkt die Abspaltung
einer dor vior sa dem Spiraasycin I
Aootylgruppsa.
BAD
109809/2066
Das erfindungsgemäss erhältliche neue Triacety!derivat des
Spiramycins I kann als solches vervrendet oder auch gereinigt werden, um das entsprechende kristallisierte reine Produkt
zu erhalten. Man kann diese Reinigung nach den üblichen Arbeitsweisen
durchführen, insbesondere durch direkte Kristallisation
in einem geeigneten organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Isopropyläther, Gegenstromverteilung, Chromatographie,
Extraktion mit einem Gemisch von Wasser und organischem Lösungsmittel
bei einem geeigneten pH-Wert.
Das neue Triaoetylderivat von Spiramycin I besitzt den Vorteil,
in sauerem Medium viel stabiler als Spiramycin I oder das
Gemisch von Spiramycinen zu sein. So behält es bei einer 5-stündigen
Behandlung mit n/10-Salzsäure seine volle antibakterielle
Aktivität bei, während das Spiramycin I oder das Gemisch der' Spiramycine unter diesen Bedingungen 90 % der Aktivität verliert.
Das erfindungsgemäss erhältliche neue Derivat des Spiramycins I
ist als antibakterielles Mittel wie das Spiramycin und eeine
Komponenten wirksam. Es ist besonders wertvoll, da es bei Versuchen in vivo bei Bakterieninfektionen der Maus eine antibakterielle
Wirksamkeit bei Verabreichung auf oralem Weg auf Streptokokken- und Pneumokokkeninfektionen gezeigt hat, die
zwei- bis dreimal höher als diejenige von Spiramycin I oder
dem Gemisch von Spiramycinen ist.
BAD ORIGINAL 10 9 8 0 9/2066
Aufgrund seiner besseren Stabilität in sauerem Medium und seiner
höheren antibakteriellen Wirksamkeit in vivo stellt das erfindungsgemäss
erhältliche neue' Produkt einen Fortschritt gegenüber Spiramycin und seinen Komponenten dar.
Das Triacetylspiramycin I entspricht der Bruttoformel
Cf-jHgpO.gNo und besitzt die folgenden physiko-chemischen
Eigenschaften:
Aussehen: cremefarbenes Pulver
Schmelzpunkt: I56 bis 157°C
/~cf7 ^0= -97° (c = 1 % in Äthanol)
Elementaranalyse: C = 60 - 60,5 % H = 8,2 - 8,4 %
0 » 28,3 % N ^ 2,6 - 2,65 %
CH3CO = 12,5 bis 12,9 %
Ultraviolett-Spektrum (die Bestimmung wurde mit einer
Lösung in Äthanol vorgenommen): Absorptionsmaximum bei 230 nm (E*"*,,-- 280).
Infrarot-Spektrum (die Bestimmung wurde an mit Kaliumbromid
verpresstem Produkt vorgenommen):
Dieses Spektrum ist in der beigefügten Fig. 1 wiedergegeben, in
der als Abszissen'einerseits die Wellenlängen in Mikron (unterer
Maßstab) und andererseits die Wellenzahlen in cm" (oberer Maßstab) und als Ordinaten die optischen Dichten aufgetragen
sind.
BAD
'.' ι' ι· t' ;i ■·' i. U B b
. ■ ■ ■ ·
In der nachfolgenden Tabelle I sind die Hauptbanden der Infrarot«
Absorption für dieses Produkt angegeben:
Tabelle I | 1040 | sst | |
3^20 sst | 1370 st | 1020 | Sch |
2960 Sch | 1335 Sch: | 985 | m |
2920 at | 1292 m | 965 | m |
2850 et | 1270 sch | 9^5 | Sch |
2820 Sch | 1230 sst | 930 | Sch |
2770 m | 1170 Sch | 900 | m |
1750 sst | 1150 st | 850 | m |
1625 st | II.15 st | 835 | m |
1590 Sch | 1080 m | 800 | sch |
1450 st | 1060 Sch | ||
sst « | sehr stark | ||
St- | stark | ||
m « | mittel | ||
., sch » | schwach | ||
Sch ° | Schulter | ||
Es wurde die Chromatographie von Spiramycin*I, Tetraacetylspira·
myoin I und Triacetylspiraraycin I (kristallisiert) an einer
dünnen Schicht von Aluminiumoxyd durchgeführt. Es wurde eine
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Aluminiumoxydschicht von 0,3 mm Dicke verwendet, die auf einer Glasplatte aufgebracht war. Nach Trocknen während 12 Stunden
bei Zimmertemperatur wurde der Träger durch einstündiges Erhitzen
bei 100'C aktiviert. Dann wurden Plecken von 10 μΐ einer benzolischen Lösung mit einem Gehalt von 0,1 mg der zu prüfenden
Produkte Je ml (entsprechend 1 pg je Fleck) aufgebracht. Die
Entwicklung wurde mit Hilfe eines Gemische von Benzol und Essigsäureäthylester (60 : 40 Volumina) vorgenommen, das man bis zu
15 bis 17 cm von der Ausgangslinie wandern Hess. Die Chromatogramme wurden dann 15 Minuten in einem warmen Luftstrom getrocknet und anschliessend au>
mit Bacillus subtills beimpften Agarplatten biologisch geprüft.
kristallisiertes Triaoetylspiramycin I: Rf «0,5
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu
beschränken. Im folgenden wird die Aktivität durch biologische Bestimmung nach der Diffusionßmothcde unter Verwendung von
Bacillus subtllis als empfindlichem Keim und bezogen auf eine reine Probe von Spiramycin als Eichmass bestimmt. Diese Aktivität
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1st in Einheiten Je mg (E/mg) ausgedrückt, wobei die Einheit die
kleinste Menge an Produkt ist, die, gelöst in 1 ecm eines geeigneten Kulturmediums, des Wachstum von Staphylococcus aureus
ATCC 6558 P unter bestimmtan Bedingungen Inhibiert.
Man hält eine Lösung von 1000 g Spiramycin I in 5400 g eines
durch Mischen von 4752 g Pyridin und 648 g Essigsäureanhydrid
erhaltenen Acetylierungsgemieche 24 Stunden bei 100*C . Nach
Abkühlen giesst man das Reaktionagemisch in 10 kg Eiswasser,
stellt den pH-Wert der Lösung dur»ch Zugabe von 800 ecm 1On-Natronlauge
auf 7»5 ein und extrahiert mit 2 1 und dann ud*
1 1 Chloroform. Die Chloroformlösungen werden vereinigt, viermal
mit Je 4 1 Wasser gewaschen, filtriert und eingedampft. Der erhaltene
Rückstand wird unter vermindertem Druck (1 mm Hg) getrocknet und dann wieder in j30 1 Cyclohexan gelöst. Die erhaltene
Lösung wird bei 280C filtriert und eingedampft. Der feste
Rückstand wird unter vermindertem Druck (1 mm Hg) getrocknet.
Man erhält so II50 g tetraacetyllertes Spiramycin I mit einem
Gehalt von 1185 E/nißj P= 148 bis 152'C; [a]§2>
-106* (c -
2 % in Äthanol); CH3CO « 17»0 %.
BAD ORlOINAl
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Man erhitzt eine Lösung von 1000 g tetraacetyliertem Spiramycin I
(hergestellt wie oben beschrieben) in 9000 ecm" eines Gemische
von 7200 com Methanol und 1800 ecm Wasser 24 Stunden unter Rückfluss.
Nach Abkühlen setzt man 10 1 V/ässer zu und extrahiert mit
4 1 Methylenchlorid. Nach Dekantieren dampft man die Methylenohio·
ridiösung ein und trocknet das zurückbleibende Produkt unter vermindertem
Druck (1 mm Hg) bei 60*0 bis zur Gewichtskonstanz. Man erhält 705 6 triacetyliertes Spiramycin I mit einem Gehalt
von 1670 E/mg; P « 148 bis 150*0; [α)ψ - -86# (c - 2 % in
Äthanol); CH,CO - 12,6 %,
27*5 g rohes, wie in Beispiel 1 beschrieben erhaltenes tri- acetyliertes
Spiramycin I werden in 50 com Isopropyläther unter Rückfluss gelöst. Die erhaltene Lösung wird dann in einem Eisbad
unter Rühren während 24 Stunden kristallisiert. Das kristallite
slerte Produkt wird abfiltriert, dreimal mit'10 ecm Isopropyläther
gewaschen und bei 40*C unter vermindertem Druck (2 mm Hg) 12 Stunden getrocknet. Man erhalt ij,5 g Kristalle von triacetyliertem
Spiramycin I vom F = 150 bis 152*C.
BAD ORJGIMAL 109809/206 6
Reinigung des triacetylierten Spiramycins I durch
Oegenstromverteilung
44,5 g rohes, wie in Beispiel 1 beschrieben erhaltenes triacetyliertes
Spiramycin I werden durch Gegenstromverteilung zwischen den getrennten Phasen des Gemischss Benzol + Cyclohexan + Methanol
+ Wasser (45 : 55 : 80 ! 20 Volumina) gereinigt, wobei 500
Überführungen in einer Craig-Apparatur vorgenommen werden, deren Zellen ein Fassungsvermögen von 50 ecm haben. Das triacetylierte
Spiramycin I befindet sich dann in den Zellen 140 bis 210 (k 1,38).
DersInhalt der Zellen 164 bis 196 wird vereinigt und dann
unter vermindertem Druck bei 25-9O. auf 200 ecm eingeengt· Das erhaltene
wässrige Konzentrat wird bei pH 8,5 zweimal mit 1 Volumen Benzol extrahiert. Die vereinigten Benzolextrakte werden mit
20 % ihres Volumens Wasser gewaschen, über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet und bei 30*C unter vermindertem Druck (3 mm Hg)
zur Trockne eingeengt. Man erhält 15*6 g gereinigtes triäcetyliertes
Spiramycin I/ W^ " -89#Se (c » 1 % in Äthanol)/
Oehalt: 2300 E/mg.
6,4 g dieses Produkts werden in der Wärme in 14O ecm Isopropyläther
gelöst. Die erhaltene Lösung wird filtriert und unter vermindertem Druck auf 50 ecm eingeengt. Durch Abkühlen in einem
Eisbad unter Rühren während 2 Stunden erhält man farblose Nadeln, die man abfiltriert, mit 5 ecm Isopropyläther wäscht und
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BAD GWQiNAL
- ίο -
bei 4o*C unter vermindertem Druck (5 mn Hg) 12 Stunden trocknet.
Man erhält 5,25 g kristallisiertos Triacetylspiramycin I mit einem
Gehalt von 2500 E/nigi F = 150 bis V52*C.
J3»75 S dieses kristallisierten, triacetylierten Spiramycins I
werden in der Wärme wieder in 150 ecm Isopropyläther gelöst, und die erhaltene Losung wird filtriert und dann unter vermindertem
Druck auf 45 ecm eingeengt. Durch Kristallisation in
einem Eisbad wie oben erhält man schliesglich 2,5 g umkristallisiertes
Triacetylspiramyoin I mit einem Gehalt von 2J5OO E/mg
vom P * 156 bis 1570C; Drehvermögen [a]^° « -97° (c = 1 % in
Äthanol).
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines Triacetylderivats von Spiramycin
I, dadurch gekennzeichnet, daß man Spiramycin I mit Essigsäureanhydrid
bei einer Temperatur von 50 bis 15Ö°C bis zur Bindung von vier Acetylresten je Molekül verestert und anschließend
das Tetraacetylderivat mit wässrigem Methanol bis zur Entfernung eines der Acetylreste behandelt.
2. Als neue Verbindung Triacety!derivat von Spiramycin I, das
die Bruttoformel C5iH82°l8N2 besitzt» Del 1^ Dis 1570C schmilzt,
ein optisches Drehvermögen von [gC] = -97° (c = 1 % in Äthanol)
aufweist, dessen Elementaranalyse einen Gehalt von 6o bis 6o,5 % C, 8,2 - 8,4 % H, 28,5 % 0, 2,6 - 2,65 #-N und einen
Acetylgehalt von 12,5 -.12,9 anzeigt, dessen Ultraviolettspektrum (bestimmt mit einer Lösung in Äthanol) ein Absorptionsmaximum
bei 2^0 nm (E,^ - 280) enthält und dessen Infrarotspektrum
(bestimmt mit Presslingen einer Mischung mit Kaliumbromid)
folgende hauptsächlichen Absorptionsbanden aufweist: 3^20 sehr
stark, 2960 Schulter, 2920 stark, 285O stark, 2820 Schulter,
2770 mittel, 1730 sehr stark, 1Ö25 stark, 1590 Schulter, 1450
stark, 137O stark, 1^35 Schulter, 1292 mittel, 1270 sehwach,
I23O sehr stark, 1170 Schulter, II50 stark, 1115 stark, I080
mittel, 1060 Schulter, lOAo sehr stark, 1020 Schulter, 985 mittel,
965 mittel, 945 Schulter, 950 Schulter, 900 mittel, 850 mittel,
835 mittel und 800 schwach.
Leerseite
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