DE1593657C2 - Quaternäre Stickstoff enthaltende Celluloseether und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Quaternäre Stickstoff enthaltende Celluloseether und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
CH2
I+
R1-N-R1 [Q]T
I ~y
R1
in der a und b jeweils für 2 oder 3, m und ρ für eine ganze Zahl von 0 bis 10, η für eine ganze Zahl von 0 bis 3,
Ri für eine Methyl- oder Ethylgruppe, Q für ein Anion und V für eine ganze Zahl, die der Valenz von Q
entspricht, stehen und in der der Durchschnittswert pro Anhydroglucose-Einheit des Celluloseether von η
0,1 bis 0,5 und von m + π + ρ 0,1 bis 2,5 beträgt, ausgenommen die Celluloseether, für die der Durchschnittswert
von /77 + ρ gleich Null ist.
2. Celluloseether gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchschnittswert von m + η + ρ
pro Anhydroglucose-Einheit des Celluloseether etwa 0,8 bis etwa 2 beträgt.
3. Celluloseether nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest
[Q]J
V
35
das Chloridion bedeutet.
4. Verfahren zur Herstellung von Celluloseethern nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man cellulosehaltiges Material gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge hintereinander mit der entsprechenden
Veretherungs- und Quaternierungskomponente, gegebenenfalls ohne Isolierung des nach der
ersten Reaktionsstufe jeweils erhaltenen Zwischenproduktes, in an sich bekannter Weise umsetzt oder einen
entsprechenden Celluloseether in an sich bekannter Weise quaterniert.
Die vorliegende Erfindung ist durch die obigen Ansprüche definiert.
Vor der vorliegenden Erfindung haben quaternäre Ammoniumsalze von Cellulose oder Stärken aufgrund
ihrer begrenzten Löslichkeit in Wasser und dem hohen Maß an Substitution durch Aminoalkylgruppen nur eine
geringe Verwendung gefunden. Es waren bereits Aminoalkyläther von Celluloseverbindungen bekannt (siehe
US-PS 27 68 162), in denen eine Aminoalkylverbindung an ein oder mehrere der Anhydroglucosesauerstoffatome
des Cellulosematerials gebunden ist oder durch eine (CH2)„Gruppe von diesem Sauerstoffatom getrennt ist,
wobei π eine Zahl von 2 bis 4 ist. Weiter waren verschiedene Stärkeäther bekannt, wie sie z. B. in der US-PS
28 76 217 beschrieben werden, in welcher stickstoffhaltige Produkte von Stärken gebildet werden.
In der FR-PS 11 65 642 und der US-PS 21 31 120 wird die Herstellung von quaternären Celluloseethern
beschrieben, in denen die Indizes m, ρ und q gemäß der im Anspruch enthaltenden Formel 0 bedeuten. Gemäß
der US-PS 21 31 120 werden aus den entsprechenden quaternierten Produkten Formkörper hergestellt, die eine
bessere Anfärbbarkeit besitzen. Gemäß der FR-PS 11 65 642 wird entsprechend quaternisierte Stärke hergestellt.
Keiner der Entgegenhaltungen kann entnommen werden, daß man Produkte anderer Konstitutionen
herstellen kann, die andere wertvolle Eigenschaft besitzen, z. B. als Retentionsmittel bei der Papierherstellung
brauchbar sind.
Die erfindungsgemäßen Celluloseether sind Polymere mit einer Hauptkette aus Anhydroglucose-Einheiten
bo mit anhängenden Substituentengruppen, die eine volle positive Ladung entlang der Hauptkette tragen. Durch
diese positiv geladenen Gruppen, die dem Polymeren einen kationischen Charakter verleihen, besitzen diese
Ether eine verbesserte Substantivilät gegenüber verschiedenen Substraten und können daher für Zwecke
verwendet werden, für die die üblichen Celluloseether aufgrund ihres nicht-ionischen oder anionischen Charakters
überhaupt nicht oder nur verhältnismäßig schlecht geeignet sind.
Erfindungsgemäß sind die wesentlichen Substituentengruppen an der Anhydroglucose-Kette Ethergruppen,
die einen quaternären Stickstoffrest enthalten. Weiter sind noch Ethergruppen anwesend, die keinen quaternären
Stickstoffrest enthalten. Die erfindungsgemäßen Celluloseether werden durch Veretherung eines Cellulosematerials
hergestellt; das Verfahren umfaßt zwei Stufen: die Einführung einer Ethergruppe mit einem quaternä-
ion Stieksloflrest, nachstehend als Quaterniertingsstufe bezeichnet, und die Einführung von nicht-kationischen
Hlhergruppen, nachstehend als Veretherungsstule bezeichnet. Wie noch niiher beschrieben, können die Veretherungs-
und Quaternisierungsstufen — je nach gewünschter Zusammensetzung und Reinheit des Produktes —
entweder nacheinander in beliebiger Reihenfolge und mit oder ohne Isolierung des Zwischenproduktes oder
gleichzeitig durchgeführt werden. Die erfindungsgemüß hergestellten Celluloseether sind unter anderem als
Ausflockungsmittel, als Mittel zur Verbesserung der Pigment-Retention bei der Papierherstellung, als antistatische
Zusatzstoffe für Fasern und Gewebe, als Mittel zur Verbesserung der Steifigkeit von Geweben, als
Zusatzstoffe für kosmetische Präparate, Klebstoffe und Drucktinten und für ähnliche Zwecke geeignet.
Der Polymerisationsgrad y kann nach der Methode nach Immergut et al, Ind. and Eng. Chemistry, 45, Seite
2483 (1953) bestimmt werden.
Der Polymerisationsgrad y kann auch nach anderen zur Bestimmung des Molekulargewichts bekannten
Methoden, wie z. B. durch die Lösungsviskosität bestimmt werden.
Der Wert der Zahl η kann nach bekannten Methoden zur Bestimmung des Stickstoffgehalts ermittelt werden,
z. B. nach der Kjeldahl-Methode.
Die Methode nach Morgan, I. und E., Chem. Anal. Ausgabe 18, S. 500 (1964) diente zur Bestimmung der
Gesamtheit der restlichen Substituenten. Die Stickstoff enthaltende Gruppe wird durch die Morgan-Analyse
nicht erfaßt.
Die Bestimmung des Wertes für die Gruppe q kann außerdem mit der Methode nach Vycudilik et al, Chromatographia
6, S. 384 (1973) durchgeführt werden.
In den erfindungsgemäßen Celluloseethern der obigen Formel 1 steht Rcw/fürden Rest einer Anhydroglucose-Einheit
(CbH 10O5) und die Reste R (gemäß Formel 11) können die gleiche oder verschiedene der oben aufgeführten
Bedeutungen besitzen. Q ist ein Anion, wie z. B. Chlorid, Bromid, jodid, Sulfat, Methylsulfat, Sulfonat, Nitrat,
Phosphat oder Acetat. Der Wert von m + η + ρ + gist vorzugsweise 0,8 bis 2.
Beispiele für die zahlreichen möglichen anhängenden Gruppen an der Anhydroglucose-Kette sind:
CH3
-CH2 —CH2-OH -CH2-CH-OH -CH2—CH2-O-CH2-CH2-OH
-CH2-CH2-O-CH2-Ch2-O-CH2-CH2-OH
-CH2-CH-O-CH2-CH2-OH
CH2
I+
CH3-N—CH3 CP
CH3
-CH2—CH2-O-CH2-CH-OH
CH2
I+
CH3-CH2-N-CH2-CHj CP
CH2
CH3
-CH2-CH-O CH2-CH-OH
I I
CH2 CH2
I+ U
CH3 | CH3 |
CH3
ι |
— CH- OH I |
-CH-O-CH2 | I CH2 I+ -N-CH3 CP I |
||
CH2-CH-OH | -CH2- | CH3 | I CH3 |
CH2 I+ CH3-N-CH3 CP |
|||
CHj | |||
-CH2-CH2-O-CH2-CH-OH
CH2
CH3-N-CH3 1/2
CH3
-CH2-CH-O-CH2-CH2-OH
-CH,—CH,-Ο —CH,-CH-O
CH2 CH
1+ 1 +
I I
CH3 CH3
Wie für den Fachmann offensichtlich, ist die Wasserlöslichkeil der erfindungsgemäßen Celluloseether von
deren Konstitution abhängig. Die Löslichkeit steigt mit wachsender Substituierung und sinkt mit steigendem
Polymerisationsgrad. Der kationische Charakter hängt selbstverständlich von der Zahl der quaternären Stickstoff
enthaltenden Gruppen und somit von dem Durchschnittswert von η in der allgemeinen Formel ab.
Wie bereits ausgeführt, kann bei Herstellung eines Celluloseether, der sowohl quaternären Stickstoff enthaltende
Ethergruppen wie auch nicht-kationische Ethergruppen aufweist, die Veretherung und Quaternisierung
des Cellulose-Ausgangsmaterials in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden. Diese Reaktionen können also
nacheinander erfolgen, wobei entweder die Veretherung oder die Quaternisierung die erste Stufe bildet und
gegebenenfalls auch das Zwischenprodukt isoliert wird. Wird zuerst quaternisiert, so liegen in dem Produkt die
quaternären Stickstoff enthaltenden Gruppen nahe der Kette aus Anhydroglucose-Einheiten, während sie den
abschließenden Teil der anhängenden Substituenten bilden, wenn die Quaternisierung als letzte Stufe durchgeführt
wird. Man kann die Veretherung und Quaternisierung auch gleichzeitig durchführen und erhält dann ein
willkürlich substituiertes Polymerisat.
Als Ausgangsmateriai für das erfindungsgemäße Verfahren eignen sich alle normalerweise zur Herstellung
von Celluloseethern verwendeten Cellulosematerialien, wie /.. B. chemisch behandelte Baumwolle, Baumwolllinters,
Holzhalbstoff, Alkalicellulose, etc.
Die erfindungsgemäße Veretherung führt zu einer Substituierung der Cellulosekette durch eine Hydroxylalkylgruppe
mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppc. Die erfindungsgemäß verwendeten Veretherungsmittel
sind also Hydroxyaikylierungsmittel. Die Verethcrungsstufe zur Einführung der nichtkationischen
Ethergruppen wird unter den Bedingungen durchgeführt, die für die Herstellung üblicher Celluloseether, wie
z. B. Hydroxyethylcellulose oder HydiOxypropylmcthylcellulose bekannt sind, und es spielt keine Rolle, ob die
Quaternisierung vor oder nach der Veretherung erfolgt. Die Veretherung kann bei Temperaturen von etwa
25°C bis etwa 125°C, vorzugsweise zwischen etwa 45°C und etwa 80°C, mit oder ohne Verwendung eines
Verdünnungsmittels erfolgen, und die Reaktionszeit beträgt etwa 0,5 bis etwa 10 Stunden oder mehr, vorzugsweise
1 bis 4 Stunden. In allen Fällen wird ein alkalischer Katalysator, vorzugsweise Natriumhydroxid, verwendet.
Die Menge des Katalysators kann stark variieren und hängt von solchen Faktoren, wie dem herzustellenden
Ether, der Menge des Veretherungsmittels, der Temperatur, dem Reaktionsmedium und dergl. ab. Falls erwünscht,
kann als Ausgangsmaterial für die Herstellung der erfindungsgemäßen Celluloseether anstelle eines
Cellulosematerials, wie z. B. Holzhalbstoff, auch einer der handelsüblichen Celluloseether verwendet werden,
wie z. B. Hydroxyethylcellulose.
In der Quaternisierungsstufe wird ein quaternäres Ammoniumsalz angewendet, um die Cellulosekette mit
quaternärem Stickstoff enthaltenden Gruppen zu substituieren. Erfindungsgemäß geeignete quaternäre Ammo-
niumsalze sind die quaternären Halogenhydrine der allgemeinen i-'ormel:
Z OH R,
Z OH R,
H2C-CH-CH2-N-R,
+ [QlT
und die quaternären Epoxide der allgemeinen Formel:
O R1
CH2 CH-CH2-N-R1
[QlT
-
In diesen Formeln besitzt Ri die oben genannte Bedeutung, Q steht für das Anion einer starken Mineralsäure,
Vfür eine ganze Zahl, die der Valenz von Q entspricht, und Z für Chlor, Brom oder Jod.
Die quaternären Halogenhydrine der obigen Formel werden hergestellt, indem man ein starkes Mineralsäuresalz
eines tertiären Amins der Formel:
N-R1
in der Ri die oben genannte Bedeutung besitzt, mit einem Epihalogenhydrin der Formel:
Z-CH2-CH CH2
35 in der Z die oben genannte Bedeutung besitzt, umsetzt.
Als Beispiele für geeignete tertiäre Aminsalze können die tertiären Aminhydrochloride genannt werden, wie
z. B. Trimethylaminhydrochlorid oder Triethylaminhydrochlorid. Als Beispiele für die Reaktion der tertiären
Aminsalze mit Epihalogenhydrinen zur Herstellung der gewünschten quaternären Halogenhydrine können
genannt werden: Reaktion von Trimethylaminhydrochlorid mit Epichlorhydrin unter Bildung von 3-Ch!or-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid
oder Reaktion von Triethylaminhydrochlorid mit Epichlorhydrin unter Bildung von S-Chlor^-hydroxypropyltriethylammoniumchlorid.
Das tertiäre Aminsalz kann zur Herstellung des quaternären Halogenhydrins bei Temperaturen zwischen
etwa 0° und etwa 100°C, vorzugsweise etwa 25" bis etwa 75"C mit dem Epihalogenhydrin umgesetzt werden.
Das so erhaltene quaternäre Halogenhydrin kann entweder ohne Isolierung zur Reaktion mit der Cellulose oder
dem Celluloseether verwendet werden, oder man kann es zuerst isolieren und durch Umkristallisation aus einem
geeigneten Alkohol, wie z. B. Ethanol oder Isopropanol, reinigen. Das quaternäre Halogenhydrin in der rohen
oder gereinigten Form kann unmittelbar mit der Cellulose oder dem Celluloseether zu den erfindungsgemäßen
Cellulosederivaten umgesetzt werden; falls erwünscht, kann es jedoch auch zuerst mit einer starken Base, wie
z. B. Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, zu einem der oben definierten quaternären Epoxide umgesetzt
werden. Das quaternäre Epoxid wird erhalten, indem man das quaternäre Halogenhydrin in wäßriger Lösung
mit einer äquimolaren Menge an Base umsetzt. Diese Reaktion wird bei Temperaturen zwischen etwa 0° und
etwa 75°C, vorzugsweise bei etwa 5° bis etwa 50°C durchgeführt.
Wie bereits ausgeführt, kann die Quaternisierung vor, nach oder gleichzeitig mit der Veretherung erfolgen. In
allen Fällen wird unter ähnlichen Reaktionsbedingungen gearbeitet. Die Quaternisierung erfolgt bei Temperaturen
zwischen etwa 5° und etwa 85°C und der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen etwa 40° und etwa
650C. Um das Cellulosematerial mit dem quaternären Ammoniumsalz in Berührung zu bringen und auf diese
Weise die quaternären Stickstoff enthaltenden Gruppen in das Produkt einzuführen, kann jedes geeignete
Verfahren angewendet werden. 1st das zu quaternisierende Material Cellulose, so kann diese als feinzerteilter
Feststoff oder in Form einer Suspension in einem inerten Verdünnungsmittel, wie z. B. Wasser, Acetonitril,
niedrigen aliphatischen Alkoholen, Aceton, Dioxan bzw. Mono- oder Diethern von Ethylenglykol verwendet
werden. Soll ein Celluloseether, wie z. B. Hydroxyethylcellulose, quaternisiert werden, so wird dieser als feinzerteilter
Feststoff oder als Suspension in einem inerten organischen Verdünnungsmittel (wie z. B. den oben
genannten) oder als Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. als Lösung in Dimethylsulfoxid, verwendet.
Es kann unter wasserfreien Reaktionsbedingungen gearbeitet werden; vorzugsweise ist jedoch Wasser in dem
Reaktionssystem anwesend. 0,2 — 5 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Cellulosematerial, sind besonders wirksam.
Die Quaternisierung dauert etwa 0,5 bis etw;i 8 Stunden oder langer, im allgemeinen etwa 1 Stunde bis etwa
3 Stunden. Auch bei der Quaternisierung werden alkalische Katalysatoren, wie z. B. Natriumhydroxid, Kalium-
hydroxid, Lithiumhydroxid, Tetramethylammoniumhydroxid oder Tetraethylammoniumhydroxid, verwendet.
Die Menge des Katalysators hängt hauptsächlich davon ab, ob als Quaternisierungsmittel ein quaternäres
Halogenhydrin oder ein quaternäres Epoxid verwendet wird, jedoch auch von dem gewünschten Quaternisierungsgrad.
Wird ein quaternäres Halogenhydrin verwendet, so werden mit etwa mehr als 1 bis etwa 3 Mol
Katalysator pro Mol quaternäres Halogenhydrin zufriedenstellende Ergebnisse erzielt, während die benötigte
Katalysatormenge bei Verwendung eines quaternären Epoxids etwa 0,01 bis etwa 2 Mol pro Mol Epoxid
beträgt.
Das Verhältnis von quaternärem Ammoniumsalz zu Cellulosematcrial kann bei der Quaternisierung zwischen
etwa 0,01 und etwa 3 Mol quaternären Ammoniumsalz pro Anhydroglucose-Einheit des Cellulosematerials,
vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und etwa 2,5 Mol pro Anhydroglucose-Einheit, liegen.
Die Anion-Gruppe der erfindungsgemäßen Celluloseether kann entweder unmittelbar aus den genannten
quaternären Ammoniumsalzen gewonnen werden, d. h. es kann das Anion des quaternären Ammoniumsalzes
sein, oder das Anion wird durch Ionen-Austausch des Produktes eingeführt. Wird z. B. als quaternäres Ammoniumsalz
zur Einführung der quaternären Stickstoff enthaltenden Gruppe ein Ammoniumchlorid, wie 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniurnchlorid,
verwendet, so ist das Anion das Chloridion; das Produkt kann jedoch anschließend einem Ionen-Austausch unterworfen werden, so daß z. B. das Nitrat, Sulfat oder Acetat
erhalten wird. Dieser Ionen-Austausch wird erzielt, indem man die Lösung des quaternären Stickstoff enthaltenden
Celluloseether mit einem löslichen Silbersalz titriert, die Lösung durch eine Kolonne leitet, die ein übliches
Anionen-Austauscherharz enthält, oder die Lösung nach Zugabe einer großen Menge des gewünschten Anions
dialysiert.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In einen 1-1-Harzkessel, der mit einer Rührvorrichtung, einer Kühlvorrichtung und einem Tropftrichter
versehen war, wurden 34,3 g Cellulose (Polymerisationsgrad etwa 1500) und 480 ml wäßriges Isopropanol
gegeben. Die erhaltene Aufschlämmung wurde V2 Stunde gerührt und dann mit 45,3 ml einer 20 Gew.-%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung versetzt. Nachdem eine weitere halbe Stunde gerührt worden war, wurden
37,7 ml Ethylenoxid zugegeben, und die Reaktionsmischung wurde auf 50°C erhitzt, 2 Stunden auf dieser
Temperatur gehalten und dann mit 45 ml einer wäßrigen Lösung aus 0,2 Mol S-Chlor^-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid
in Wasser vermischt. Dann wurde die Reaktionsmischung weitere 2 Stunden auf 5O0C
gehalten, anschließend auf 760C erhitzt und 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten, worauf zur Neutralisierung
der Mischung 15 ml Essigsäure zugegeben wurden. Nachdem die Reaktionsmischung filtriert und der
Filterkuchen dreimal gewaschen und bei 45°C in einem Vakuumofen bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet
worden war, wurden 84,6 g einer rohen, quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose erhalten.
Durch zweimalige Ausfällung des rohen Produktes in Acetonitril wurde eine gereinigte quaternäre Stickstoff
enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten, die 2,3% Chloridionen enthielt, was einem Substituierungsgrad von
0,175 Mol gebundenen quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
B e i s ρ i e ! 2
Ein 250-ml-Kolben, der mit einer mit Salzlösung arbeitenden Kühlvorrichtung und einem magnetischen
Rührwerk versehen war, wurde mit 4,0 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 1000 und etwa
1,8 Mol Ethylenoxid-Substituent pro Mol Anhydroglucose-Einheit), 75 g Acetonitril und 11 g einer wäßrigen
Lösung aus 0,033 Mol 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid und einer kleinen Menge Natriumhydroxid in
Wasser beschickt und dann in einem ölbad etwa 16 Stunden auf 500C erhitzt. Die Reaktionsmischung wurde
filtriert und der Filterkuchen zweimal mit Acetonitril und dreimal mit Aceton gewaschen; es wurden 10,26 g
einer rohen, quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose erhalten. Das rohe Produkt wurde
zweimal in Acetonitril ausgefällt und lieferte eine gereinigte, quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose,
die 3,28% Chloridionen enthielt, was einem Substituierungsgrad von 0,26 Mol gebundenem quaternären
Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
Eine Aufschlämmung aus 48 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 1000; etwa 1,8 Mol Ethylenoxid-Substituent
pro Mol Anhydroglucose-Einheit) in Acetonitril wurde auf 50°C erhitzt. Dann wurde eine
Lösung aus 0,4 Mol 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid in 120 ml Wasser, die eine kleine Menge Natriumhydroxid
enthielt, zu der Aufschlämmung gegeben; die Reaktipnsmischung wurde 5 Stunden auf 500C erhitzt
und dann durch Zugabe von 20 ml Essigsäure neutralisiert. Die Reaktionsmischung wurde filtriert, der Filterkuchen
zweimal gewaschen und bei 45°C in einem Vakuumofen bis zu einem konstanten Gewicht getrocknet; es
wurden 100,5 g rohe, quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten. Die Analyse dieses
Materials ergab, daß es 12,85% Chloridionen enthielt. Das rohe Produkt wurde gereinigt, indem eine 3%ige
wäßrige Lösung des Produktes zweimal in einem starken Überschuß an Acetonitril ausgefällt wurde; die
anschließende Analyse ergab 4,3% Chloridion. Die weitere Reinigung, bei der eine wäßrige Lösung des Polymerisates
einer erschöpfenden Dialyse unterworfen wurde, bis keine Chloridionen mehr durch die Membrane
traten, lieferte eine gereinigte, quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose, die 3,2% Chloridion
enthielt, was einem Substituierungsgrad von 0,25 Mol gebundenen quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit
entsprach.
Auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurden 48 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 200;
etwa 1,8 Mol Ethylenoxid-Substituent pro Mol Anhydroglucose-Einheit) mit 0,4 Mol 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid
zu 128,7 g roher, quaternärcn Stickstoff enthaltender Hydroxyethylcellulose umgesetzt: das
Produkt enthielt laut Analyse 16,3% Chloridion. Durch Reinigung des rohen Produktes wurde gereinigte,
quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyelhylcellulose mit einem Chloridion-Gehalt von 2,44% erhalten, was
einem Substituierungsgrad von 0,18 Mol gebundenem quaternärcn Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
Auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurden 24 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 1000;
etwa 0,9 Mol Ethylenoxid-Substituent pro Mol Anhydroglucose-Einheit) mit 0,2 Mol 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid
umgesetzt und lieferten 43,6 g rohe, quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose
mit einem Chlorid-Ion-Gehalt von 15,0%. Die Reinigung durch zweimalige Ausfällung in Acetonitril ergab ein
Produkt mit einem Chloridion-Gehalt von 5,4%; durch anschließende erschöpfende Dialyse wurde gereinigte,
quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten, die 4,6% Chloridionen enthielt, was einem
Substituierungsgrad von 0,33 Mol gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
20 Beispiele
Eine Aufschlämmung aus 24 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 5000; etwa 1,8 Mol Ethylenoxid-Substituent
pro Mol Anhydroglucose-Einheit) in 450 g wäßrigem Isopropanol wurde eine halbe Stunde bei
Zimmertemperatur gerührt. Dann wurde eine Lösung aus 8,5 g Natriumhydroxid in 8,5 g Wasser zugesetzt, und
nach einer Stunde wurde die Mischung auf 5"C abgekühlt und dann mit 52,5 g einer wäßrigen Lösung, die
0,2 Mol S-Chlor^-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid enthielt, vermischt. Die Mischung wurde 2 Stunden
auf 5°C gehalten, dann auf 500C erhitzt, 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten und anschließend durch
Zugabe von 13 ml Essigsäure neutralisiert. Nach 15 Minuten wurde das Produkt abfiltriert, dreimal gewaschen
und bei 45°C in einem Vakuumofen auf ein konstantes Gewicht getrocknet; es wurden 52 g rohe, quaternären
Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten. Die Reinigung durch zweimalige Ausfällung in Acetonitril
lieferte quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose mit einem Chloridion-Gehalt von 4,7%,
was einem Substituierungsgrad von 0,4 Mol gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit
entsprach.
Eine Lösung von 0,55 g der oben beschriebenen, quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose
wurde bis zum stöchiometrischen Endpunkt mit Silbernitrat titriert, um sie in die Nitrat-Form umzuwandeln.
Nach mehrtägigem Digerieren wurde die Lösung zentrifugiert; durch Ausfällung in Aceton wurden 0,30 g
Produkt in der Nitrat-Form gewonnen.
In der folgenden Aufstellung sind die Werte y, η und m + η + ρ einiger der gemäß vorgenannter Beispiele
hergestellten Verbindungen aufgeführt.
y η m+n+p
Beispiel 1 1500 0,175 1.4
Beispiel 2 Beispiel 3 Beispiel 5
B e i s ρ i e 1 7
Zu einer Aufschlämmung aus 48 g Hydroxyethylcellulose (Polymerisationsgrad etwa 1000; etwa 1,8 Mol
Ethylenoxid-Substituent pro Mol Anhydroglucose-Einheit) in 900 g Acetonitril wurde eine wäßrige Lösung aus
0,4 Mol 2,3-Epoxypropyltrimethylammoniumchlorid in 12 ml Wasser und einer kleinen Menge Natriumhydroxid
gegeben. Die Mischung wurde 2 Stunden bei 5°C gerührt, auf 500C erhitzt, 3 Stunden auf dieser Temperatur
gehalten und dann durch Zugabe von 26 ml Essigsäure neutralisiert. Das Produkt wurde abfiltriert, dreimal
gewaschen und bei 45°C in einem Vakuumofen auf ein konstantes Gewicht getrocknet, wodurch 118,5 g rohe,
quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten wurden. Die Reinigung eines Teils dieses
rohen Materials durch zweimalige Ausfällung in Acetonitril lieferte gereinigte, quaternären Stickstoff enthaltende
Hydroxyethylcellulose mit einem Chloridion-Gehalt von 4,77%, was einem Substituierungsgrad von 0,41 Mol
gebundem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
Eine Lösung von 0,5 g der oben beschriebenen, quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose in
100 ml Wasser wurde durch eine Kolonne geführt, die mit einem stark basischen Ahionen-Austauscherharz
gefüllt war, welches vorher solange mit einer wäßrigen Natriumsulfatlösung gewaschen worden war, bis keine
Chloridionen mehr ausgespült wurden. Durch diese Behandlung wurde praktisch das gesamte Produkt in die
Sulfatform umgewandelt. Eine Lösung von 1,0 g der oben beschriebenen, quaternären Stickstoff enthaltenden
Hydroxyethylcellulose in 50 ml destilliertem Wasser wurde bis zum Verschwinden der Chloridionen mit 21,5 ml
einer gesättigten wäßrigen Silberacetatlösung liniert. Auf diese Weise wurde praktisch das gesamte Produkt in
1500 | 0,175 | 1.4 |
1000 | 0,26 | 2,06 |
1000 | 0,25 | 2.05 |
1000 | 0,33 | 1,23 |
die Acetatform umgewandelt.
Zu einer Aufschlämmung aus 17,15 g Cellulose in 240 ml wäßrigem lsopropanol wurden 22,7 ml einer 20%igen
wäßrigen Natriumhydroxidlösung gegeben, worauf die Mischung 30 Minuten gerührt wurde. Bei Zimmertemperatur
wurde dann eine wäßrige Lösung aus 18,8 g S-Chlor^-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid in 22,5 ml
Wasser zugesetzt; nach Ablauf einer Stunde wurde die Mischung auf 5O0C erhitzt und 3 Stunden auf dieser
Temperatur gehalten. Nach der Neutralisation mit 8 ml Essigsäure wurde das Produkt abfiltriert, so lange mit
Wasser gewaschen, bis das Filtrat keine Chloridionen mehr enthielt, und bei 600C in einem Vakuumofen auf ein
konstantes Gewicht getrocknet; es wurden 15,4 g Produkt mit einem Chloridion-Gehalt von 2,46% erhalten, was
einem Substituierungsgrad von 0,125 MoI gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit
entsprach.
Zu einer Suspension aus 10 g der oben beschriebenen, quaternären Stickstoff enthaltenden Cellulose in 144 g
wäßrigem lsopropanol wurden 13,3 ml einer 20%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung gegeben, worauf die
Mischung 30 Minuten gerührt wurde. Dann wurden 11 ml Ethylenoxid zugesetzt, und die Mischung wurde
innerhalb von 45 Minuten auf 76°C erhitzt und weitere 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Nach der
Neutralisierung mit 4,8 ml Essigsäure wurde das Produkt abfiltriert, gewaschen und auf ein konstantes Gewicht
von 14,4 g getrocknet. Eine Lösung von 4,1 g des Produktes in 208 ml Wasser wurde mit verdünnter Salzsäure
bis zu einem pH-Wert von 3,25 titriert und dann in Acetonitril ausgefällt. Nach der zweiten Ausfällung in
Acetonitril wurden 2,92 g einer quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose mit einem Chloridion-Gehalt
von 1,92% erhalten; dieser Gehalt an Chloridionen entsprach einem Substituierungsgrad von
0.14 Mol gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit.
B e i s ρ i e I 9
Zu einer Suspension aus 85,75 g Holzhalbstoff in 1200 ml wäßrigem lsopropanol wurden 36,4 ml einer
50%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung gegeben. Nachdem 15 Minuten bei 25°C gerührt worden war,
wurde die Mischung auf 5°C abgekühlt und dann mit 52,4 ml 50%igem Natriumhydroxid und mit einer Lösung
aus 188 g 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethylammoniumchlorid in 37 g Wasser versetzt. Nachdem weitere 30 Minuten
bei 5°C gerührt worden war, wurde die Mischung auf 600C erhitzt und unter Rühren 31^ Stunden auf
dieser Temperatur gehalten. Nach der Neutralisation mit 60 ml Essigsäure wurde das Produkt abfiltriert, mit
Wasser gewaschen und bei 600C in einem Vakuumofen auf ein konstantes Gewicht getrocknet. Es wurden 80 g
quaternären Stickstoff enthaltende Cellulose erhalten, die 2,04% Chloridionen aufwies, was einem Substituierungsgrad
von 0,105 Mol gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
Beispiel 10
Eine Suspension aus 34,3 g Holzhalbstoff in 480 ml wäßrigem lsopropanol wurde mit 45,5 ml 20%igem
Natriumhydroxid vermischt. Nachdem 30 Minuten bei Zimmertemperatur gerührt worden war, wurden 21,6 ml
Ethylenoxid zugegeben, und die Mischung wurde auf 76°C erhitzt, 15 Minuten auf dieser Temperatur gehalten
und dann mit 4,8 ml wäßrigem 30%igem Wasserstoffperoxid vermischt. Die Mischung wurde weitere 30 Minuten
gerührt, worauf eine Lösung aus 41,3 g 3-Chlor-2-hydroxypropyltrimethyIammoniumchlorid in 16 g Wasser
zugegeben und 2 Stunden bei 50°C umgesetzt wurde. Nach der Neutralisierung mit 16,5 ml Essigsäure wurde
das Produkt abfiltriert, gewaschen und bei 600C in einem Vakuumofen auf ein konstantes Gewicht getrocknet;
es wurden 78,9 g rohe, quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten. Ein Teil des rohen
Produktes wurde dialysiert, bis keine Chloridionen mehr durch die Membrane traten, und dann durch Abdampfung
des Wassers gewonnen; es wurde eine quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose erhalten,
die bei einer Konzentration von 0,2% in Wasser eine reduzierte Viskosität von 1,45 dl pro Gramm besaß und laut
Analyse 0,57% Chloridionen enthielt, was einem Substituierungsgrad von 0,034 Mol gebundenem quaternären
Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit entsprach.
Beispiel 11
Eine Aufschlämmung aus 24 g Methylcellulose in 197 g wäßrigem lsopropanol wurde bei 25°C mit 33,4 ml
20,6%igem wäßrigem Natriumhydroxid vermischt. Dann wurde die Aufschlämmung unter Rühren auf 5°C
abgekühlt und mit einer Lösung von 37,6 g 3-Chlor-2-hydiOxypropyltrimethylarnmoniumchlorid in 16 g Wasser
versetzt. Die so erhaltene Mischung wurde 3'/> Stunden auf 65"C erhitzt und durch Zugabc von 1 ml Essigsäure
neutralisiert. Nachdem 200 ml wäßriges lsopropanol zugegeben worden war, wurde eine rohe, quaternären
Stickstoff enthaltende Methylcellulose gewonnen, indem man die Mischung in 2 I Aceton goß, abfiltrierte und bei
bo 600C in einem Vakuumofen trocknete. Die Reinigung des rohen Produktes durch zweimalige Ausfällung in
Aceton lieferte eine quaternären Stickstoff enthaltende Melhylcellulosc mit einem Chloridion-Gehalt von
2.44%, was einem Substituierungsgrad von 0,143 Mol gebundenem quaternären Stickstoff pro Anhydroglucose-Einheit
entsprach.
Verwendungsbeispiel 1
Die quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose des Beispiels 2 wurde als Ausflockungsmittel
für Papierhalbstoff verwendet. In eine Aufschlämmung aus 2 g gebleichtem Kraft-Halbstoff (»Canadian Standard
Freenese« von 475) in 2000 ml destilliertem Wasser, deren pH-Wert durch Zugabe von Essigsäure auf 4.5
gebracht worden war, wurden unterschiedliche Mengen der quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose
gegeben, und der Grad der Ausflockung wurde bestimmt, indem die Klarheit der überstehenden
Flüssigkeit nach 10-minütigem Absetzen mit einem Spektrophotometer bei 450 μητ gemessen wurde. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 als prozentuale Wirksamkeit aufgeführt; diese Wirksamkeit wird errechnet, indem
man die ermittelte Lichtdurchlässigkeit mit 100 multipliziert und durch die gesamte, bei 450 μίτι verfügbare
Lichtdurchlässigkeit dividiert (die prozentuale Wirksamkeit für destilliertes Wasser beträgt 100%).
Konzentration, Gew.-%, | Wirksamkeit, % |
bezogen auf trockenen Halbstoff | |
0 | 0 |
0,01 | 16 |
0,02 | 33 |
0,03 | 50 |
0,04 | 67 |
0,05 | 81 |
Verwendungsbeispiel 2
Die quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose des Beispiels 1 wurde als Ausflockungsmittel
für Kieselsäure verwendet. In 200 ml einer frisch hergestellten l%igen wäßrigen Suspension von Kieselsäure,
die 2 Stunden stehengelassen und mit kleinen Mengen an Salzsäure oder Natriumhydroxid auf den gewünschten
pH-Wert gebracht worden war, wurden unter Rühren genau bemessene Mengen einer 0,625 Gew.-%igen
wäßrigen Lösung der quaternären Stickstoff enthaltenden Hydroxyethylcellulose gegeben. Nachdem 5 Minuten
gerührt worden war, ließ man die Suspension 5 Minuten absitzen, und die Klarheit der überstehenden Flüssigkeit
wurde mit einem Colorimeter bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle Il zusammengefaßt:
Konzentration, Gew.-%, | Lichtdurchlässigkeit, | pH =7,0 | pH = 10,0 |
bezogen auf die Kieselsäure | pH =4,0 | 0 | 0 |
0 | 0 | — | — |
0,003 | 20 | 14 | 50 |
0,005 | 57 | — | 74 |
0,0075 | 79 | 47 | — |
0,01 | — | — | 84 |
0,02 | 82 | 84 | 78 |
0,03 | 61 | 78 | — |
0,04 | — | 60 | — |
0,05 | — | 48 | 38 |
0,06 | 16 | 33 | — |
0,07 | — | 22 | — |
0,08 | — | 20 | |
0,10 | |||
Verwendungsbeispiel 3
Mehrere erfindungsgemäß hergestellte, quaiernären Stickstoff enthaltende Celluloseether wurden als Ausflockungsmittel
für Ton verwendet. Eine l%ige Suspension von Kaolin-Ton mit einem pH-Wert von etwa 7
wurde mit genau bemessenen Mengen des jeweiligen Celluloseether ausgeflockt, und nach einer Absetzperiode
von 5 Minuten wurde die Klarheit der überstehenden Flüssigkeit bestimmt. Die Ergebnisse sind aus Tabelle III
zu ersehen:
30
35
40
45
55
Celluloseether
Konzentration Gew.-%
bez. a.d.Ton
bez. a.d.Ton
Liehtdurchlässigkeit, %
60
Kontrolle | 0 | 0 |
Beispiel 1 | 0,65 | 85 |
Beispiel 2 | 0,25 | 95 |
Beispiel 3 | 0,475 | 83 |
Beispiel 5 | 0,40 | 86 |
Verwendungsbeispiel 4
Die quaternären Stickstoff enthaltende Hydroxyethylcellulose des Beispiels 6 wurde als Ausflockungsmittel
für Kohlenstaub verwendet. Genau bemessene Mengen des Celluloseether wurden in 200-mI-Proben von
Kohlenwaschwasser eingerührt. Nachdem 5 Minuten gerührt worden war, wurde das Schlammvolumen innerhalb
einer lOminütigen Absetzperiode festgestellt und die Klarheit der überstehenden Flüssigkeit bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengefaßt:
Tabelle IV 10 |
Zunehmendes Schlammvolumcn, ml/200 ml 0,25 Min. 0,50 Min. 3,0 Min. |
45 40 |
190 35 30 Vergleichsversuche |
10,0 Min. | Lichtdurchl. |
Konzentration, mg/1 |
150 100 |
190 30 30 |
0 17 56 |
||
" 3 5 |
|||||
Zur Bestimmung der Substantivität der neuen stickstoffhaltigen Celluloseether im Vergleich zu Hydroxyethylcellulose
wurden verschiedene Versuche bezüglich der Sorption dieser Verbindungen auf Stratum Corneaum
von neonatalen Ratten durchgeführt. In den erfindungsgemäßen Polymeren JR-125, JR-400 und JR-30M waren
die Parameter y etwa 600, 1000 bzw. 1500. Die jeweiligen Molekulargewichte waren 250 000, 400 000 bzw.
600 000. Die Produkte wurden hergestellt indem ein mit CH markiertes Ethylenoxid verwendet wurde. (Siehe
dazu auch »Cosmetic« E. Sagarin, Seiten 384,134 und 135).
Dabei wurde die Aufnahme von den verschiedenen neuen Polymeren untersucht, wobei Proben von Stratum
Corneum eines Gewichtes von 2 mg (auf ein 0,10 mg genau gewogen) verwendet wurden. Diese wurden einzeln
in Reagenzgläsern von etwa 30 ecm gegeben und 10 ml Lösungen der entsprechenden Polymeren in Wasser in
die jeweiligen Reagenzgläser pipettiert und für eine gegebene Zeit mit der Haut in Kontakt gelassen (Zimmertemperatur).
Dann wurden die Lösungen abgegossen. Die Haut wurde dreimal mit 20 ml destilliertem Wasser
gespült, dann aus dem Reagenzglas entfernt und in ein neues Gefäß gegeben. (Dadurch war es nicht notwendig
eine Korrektur der Radioaktivität vorzunehmen, die aufgrund der Absorption des Polymeren an den Glaswänden
des ursprünglichen Gefäßes entsteht). Das neue Gefäß wurde einige Stunden in einen Ofen von 5O0C
gegeben um die Feuchtigkeit zu entfernen.
Das Stratum Corneum wurde durch Behandlung mit einem Mittel zum Löslichmachen der Gewebe behandelt
und anschließend Ethanol und eine Szintillierungsflüssigkeit zugegeben. Die einzelnen Gefäße wurden gemäß
üblichen Methoden zur Szintillierung von Flüssigkeiten gezählt, wobei für jeden Ansatz jeweils 3 Proben
durchgeführt wurden. Aufgrund der nur kleinen Größe der Probe und der verhältnismäßig großen Menge an
Polymer in der Lösung trat während der jeweiligen Versuche keine wesentliche Änderung in der Polymerkonzentration
auf.
Die Ergebnisse dieser Versuche sind in der F i g. 1 aufgetragen. Aus dieser kann entnommen werden, daß die
erfindungsgemäßen neuen basischen Celluloseether in größerer Menge als Hydroxyethylcellulose adsorbiert
werden. So zeigt sich, daß ζ. B. das Polymere JR-125 — bei Lösungen gleicher Viskosität — eine fast 50mal
größere Sorption ergibt als Hydroxyethylcellulose.
Aus den obigen Ergebnissen zeigen sich die überlegenen Sorptionseigenschaften der neuen Celluloseether im
Vergleich zu Hydroxyethylcellulose. Durch diese wesentlich verbesserte Sorption eignen sich die neuen Celluloseether
insbesondere für Kosmetikformulierungen. Dabei wurde auch festgestellt, daß durch deren Verwendung
die durch ändere oberflächenaktive Mittel verursachte Reizung beträchtlich vermindert werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
IC
Claims (1)
1. Quaternäre, Stickstoff enthaltende Celluloseether der Strukturformel
R R R
O O O (I)
R R R
O O O (I)
R-CeII
wobei Rev// für den Rest einer Anhydroglucose-Einheit, y für eine ganze Zahl von 200 bis 5000 und jeder Rest
R für eine Substituentengruppe der folgenden allgemeinen Formel 11 steht:
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