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Verfahren zur Herstellung langsam wirkender Düngemittel Das Hauptpatent
......... (Patentanmeldung Sch 39.661 IYa/16) betrifft ein Verfahren
zur-Herstellung langsam wirkender Düngemittel durch Beschichten von Granulaten aus
Kompositionen wasserlöslicher Düngesalze mit wasserabstoßenden oder in Gegenwart
von Wasser nur sehr schwer zersetzbaren Stoffen in einer Sch.`cht oder in mehreren
Schichten, weleheedadureh gekennzeichnet ist, daß man zur Beschichtung Polymerisate
aus trocknenden Ölen mit einer aus Steinkohlenteerölen stammenden Indenfraktion,
gegebenenfalls unter Zusatz von Cyclopentadien und/oder Dieyclopentadien und/oder
Styrol und/oder Füllstoffen, in An- oder Abwesenheit gesondert zugesetzter Lösungsmittel,
verwendet und zur schnellen Trocknung gegebenenfalls in an sich bekannter Weise
dem Beschichtungsmaterial Sikkative zusetzt.
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Die aus Steinkohlenteerleichtöl stammende Indenfraktion enthält neben
etwa 50-80 % Inden*noch etwa,5-8 % Cumaron sowie alkylierte Benzole und andere Kohlenwasserstoffe.
Als trocknende öle werden z.B. Leinöl, Hanföl, Perillaöl, Holzöl, Tungöl, Mohnöl,
Sonnenblumenöl, Sojaöl, dehydratisiertes Rhizinusöl u.a. verwendet. ; Gemäß der
Hauptanmeldung Sch 39 661 IVa/16 erfolgt die Polymerisation durch Erhitzen eines
Gemisches von 10-60 Gewichtsteilen der Indenfraktion und 40-90 Gerichtsteilen eines
oder mehrerer trocknender öle, vorzugsweise Leinöl und/oder Sojaöl, auf etwa 100-250°C,
vorzugsweise etwa 200-230°C, unter dem sich bei dieser Temperatur einstellenden
Druck. Die Indenfraktion kann bis etwa zur Hälfte durch Cyclopentadien und/oder
Dicyelopentadien aber in gleichem Maße auch durch Styrol ersetzt werden. Im letzteren
Fall verwendet man zweckmäßig eine Teerleichtölfraktion, welche einen Siedebereich
von etwa 115-118°C aufweist und etwa 30-70 % an ungesättigten Komponenten wie Inden,
Cumaron, Styrol enthält
Die Verwendung der Indenfraktion hat die
besonderen Vorteile, daß sie einmal ein nicht besonders zu reinigendes Nebenprodukt
des Steinkohlenteers im Gegensatz zu dem schwierig herzustellenden Cyclo- bzw. Dicyclopentadien
darstellt, zum anderen aber, daß ein Zusatz von Lösungsmitteln zur Herabsetzung
der Viskosität nicht erforderlich ist, da solche bereits in der Indenfraktion
enthalten sind und bei der Trocknung des beschichteten Düngergranulates verdampfen.
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Der Polymerisatmasse können Füllstoffe und Sikkative zur schnelleren
Trocknung der öle zugesetzt werden.
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Die Beschichtung der Granulate erfolgt unter Erwärmen der Polymerisate
vorzugsweise auf 600C bis 150°C.
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Es wurde nun gefunden, daß man bei Herabsetzung des Indengehaltes
von 10-60 auf 1-40 Gewichtsteile Polymerisate mit besonderen Vorteilen erhalten
kann.
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Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Herstellung
langsam wirkender Düngemittel durch Beschichtung von Granulaten aus Kompositionen
wasserlöslicher Düngesalze mit wasserabstoßenden oder in Gegenwart von Wasser nur
sehr schwer zersetzbaren Stoffen in einer Schicht oder in mehreren Schichten, wobei
man zur Beschichtung Polymerisate aus troeionden ölen mit einer aus Steinkohlenteerölen
stammenden Indenfraktion, gegebenenfalls unter Zusatz von Cyelopentadien und/oder
D@eyclopentadien urid/oder Styrol und/oder Füllstoffen, in An- oder Abwesenheit
gesondert zugesetzter Lösungsmittel, verwendet und zur schnellen Trocknung gegebenenfalls
in an sich bekannter Weise dem Beschichtungsmaterial Sikkative zusetzt nach Patent
.......... (Patentanmeldung Sch 39 661 IVa/16) welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Indenfraktion 1-40, vorzugsweise 3-15 Gewichtsteile und das trocknende öl
bzw. ein Gemisch dieser öle 60-99, vorzugsweise 85-97 Gewichtsteile beträgt.
Die
Beschichtung der Düngergranulate mit den Leinöl-Inden-Polymerisaten ist durch die
Herabsetzung. des Indengehaltes leichter durchzuführen, da ihre Viskosität gegenüber
den Polymerisaten der Hauptanmeldung erstaunlicherweise wesentlich niedriger ist.
Diese Polymerisate sind daher mittels geeigneter Düsen gut versprühbar, was zu einer
`verbesserten Beschichtung führt. Desweiteren bewirkt der niedrigere Indengehalt
eine bessere Trocknung der beschichteten Düngergranulate.
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Die neuen Polymerisate erlauben es, mit geringerer Schichtdicke auszukommen,
um die für langsam wirkende Düngemittel geforderten Auflösungsgeschwindigkeiten
von höchstens 55 % in 72 Std. und mindestens 0,5 ,$ in 120 Std. zu erreichen. Die
Gewichte der aufgetragenen Schichten bewegen sich hierbei zwischen 0,2 und 10 vorzugsweise
2,5 - 7,5 bezogen auf das Gewicht des unbeschichteten Granulats, im Gegensatz zu
Gewichten von 0,2 - 50 %, vorzugsweise 5 - 15 ;/2, .bei Anwendung von Polymerisaten
nach dein Verfahren der Hauptanmeldung.
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Granulate, die mit Leinöl allein beschichtet sind, haben dagegen höhere
Auflösungsgeschwindigkeiten und sind vor allem in der Oberflächenhärte niedriger,
so daß bei Lagerung und Verpackung ein starker Abrieb der heinölschicht auftritt.
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Die Beschichtung der Düngergranulate wird folgendermaßen vorgenommen:
Das erfindungsgemäße Beschichtungsmaterial wird bei Normaltemperatur unter einer
Stickstoffatmosphäre unter Umrühren mit Sikkativen und gegebenenfalls mit Füllstoffen
versetzt.
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In einer geigneten Apparatur werden die Düngergranulate mittels eines
starken Stickstoffstromes herumgewirbelt und durch eine Düse das oben behandelte
Beschichtungsmaterial in feiner Verteilung gesprüht. Wenn die gewünschte Schichtdicke
erreicht ist, werden die.Granulate mittels Luftsauerstoff getrocknet, wobei nach
dem bekannten chemischen Mechanismus der Härtung trocknender
Öle
die Härtung des Beschichtungsmaterials eintritt.
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Es ist vorteilhaft, die erfindungsgemäßen Schichtdicken von 0,2 -
15, vorzugsweise 2,5 - 7,5 Gewichtsprozent, durch Auftra..-gen mehrerer dünnerer
Schichten mit jeweils dazwischenliegender kurzer Trockenzeit aufzubringen.
Beispiele
_1.) Herstellung von Beschichtungsmaterial Ein Gemisch von 200 Teilen einer
80 %igen Indenfraktion, gewonnen aus Kokereileichtöl, und 200 Teilen Leinöl-werden
unter Rühren in einem-Druckgefäß bei 215°C 16 Std, lang polymerisiert. Dabei stellt
sich ein Druck von etwa 10 atm. ein. Nach Abkühlen auf 100°C wird ein viskoses hellbraunes
Harz abgezogen. Dieses enthält noch etwa 40 Teile Trimethylbenzol aus der Indenfraktion,
das nicht entfernt werden muß.
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100 Teile des so erhaltenen Harzes versetzt man nun mit weiteren 700
Teilen Leinöl. Aus diesem Gemisch wird das fertige Beschichtungsmaterial durch dreistündiges
Erhitzen auf 140°C in einem drucklosen Rührgefäß mit aufgesetztem Rückflußkühler
hergestellt, welches klar und viskos ist und eine braune Farbe zeigt.
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Zur Erzielung einer schnellen und guten Trocknung der beschichteten
. Düngergranulate werden dem nach Beispiel 1 hergestellten Beschiehtungsmaterial
0,5 % Mn-Naphthenat oder 0,1 % Co- und 0,1 % Mn-Naphthenat als Sikkative
unter. Umrühren und Erwärmen auf 120°C zugefügt.
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2.) Beschichtung der DüngerS,ranulate ._ In einem zylindrischen
Gefäß, das nach unten trichterförmig zuläuft, befindet sich an der Verengung eine
geignete Düse, durch die ein so starker Stickstoffstrom gepresst wird, daß die Düngergranulate@in
diesem Gefäß herumgewirbelt werden. Das fertige'Beschichtungsmaterial befindet sich
in einem Vorratsgefäß, das an die Düse angeschlossen ist. Durch öffnen eines Hahnes
gelangt Beachiehtungsmaterial in den Stickstoffstrom und wird durch.die Düse in
feiner Verteilung auf die wirbelnden Körner versprüht. Durch entsprechende Sprühdauer
erhält man die gewünschten Schichtdicken.
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Anschließend werden die Granulate an der Luft getrocknet und zeigen
dann eine große Festigkeit und einen hohen Oberflächenglanz.
Auflösungswerte von beschichteten 15-15-15 (NPK) Volldünger
mit |
dem Gemisch 95 % Leinöl/ 5 % Inden |
Vers. Schichtdicke Schichtzahl Auflösung in dest. Wasser |
1 3s8 % 4 36 % in 72 Std. |
2 5,3 % 5 30,5%in 72 Std. |
3 6,9 % 6 18,.5'% in 72 Std. |
5s8 % 5 84,8 % in 72 Std. |