DE1592352B - Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniaksynthesegas - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniaksynthesegas

Info

Publication number
DE1592352B
DE1592352B DE1592352B DE 1592352 B DE1592352 B DE 1592352B DE 1592352 B DE1592352 B DE 1592352B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
hydrogen
nitrogen
hydrocarbons
synthesis
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Gerhard Dr.-Ing. 8000 München; Scholz Walter Dipl.-Ing. 8190 Wolfratshausen Linde
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Linde GmbH
Original Assignee
Linde GmbH

Links

Description

3 4
der Dampfreformierung dadurch überflüssig wird. wird. Auf diese Weise wird ein Stick stoff-Wasserstoff -
Das Verfahren der Dampfreformierung hat gegenüber Gemisch mit einem seht niedrigen Gehalt an Inert-
dem der nicht katalysierten Verbrennung den Vorteil, gasen gewonnen.
daß die Reaktionstemperaturen niedriger sein können, Die Teilkondensation erfolgt in ein^r Rektifizier-
erfordert aber andererseits eine vorherige Reinigung 5 säule, die mit einem Kopfkondensator versehen ist,
des Einsatzgases, da die Katalysatoren gegen Schwefel- wobei das zu zerlegende H2-N2-Ar-CH4-Gemisch
verbindungen, wie sie die hier in Frage kommenden gasförmig in den unteren Teil dieser Säule eingespeist
Gase zumeist enthalten, empfindlich sind. wird. Aus dem in der Säule aufsteigenden Gasgemisch
Beide Verfahren liefern jedenfalls letztlich ein wird am Kopfkondensator ein Teil des Stickstoffs
Gemisch von H2, CO, CO2, H2O und CH1, das, wenn io verflüssigt, der dann beim Herablaufen über die
die Oxydation gemäß dem Verfahren der Erfindung Böden Argon und Methan aus dsm Gasgemisch löst,
mit Luft vorgenommen wird, so viel Stickstoff enthält, Die Kühlung des Kopfkondensators kann dabei mit
daß dieser nicht nur den stöchiometrischen Bedarf entspanntem Sumpfprodukt der Säule vorgenommen
für das Ammoniaksynthesegas völlig deckt, sondern werden.
auch noch in einem solchen Überschuß vorhanden ist, 15 Wie bereits ausgeführt, enthält das Gas nach Ver-
daß ein Teil in weiterer Ausbildung des Erfindungs- lassen der Säule noch gewisse Restgehalte an Argon
gedankens zum Auswaschen der letzteren Verunreini- und Methan. Insbesondere der Gehalt an Argon im
gungen verwendet werden kann.· zur Synthese gehenden Gas ist sehr vom Rücklauf -
Doch zunächst wird dem aus dem Oxydations- verhältnis in der Säule abhängig, wogegen das Methan
prozeß kommenden Gas ein großer Teil der den 20 wegen seiner größeren Löslichkeit im Stickstoff ohne-
Wasserstoff begleitenden Verunieinigungen und Re- hin nur in geringer Menge in das Synthesegas geht,
aktionsprodukte entzogen. Beide stören zwar die nachfolgende Ammoniak-
Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, das bei synthese nicht, da sie als Inertgase lediglich eine
der Oxydationsreaktion gebildete CO mit Wasser- allerdings unnötige Vergrößerung des Gasvolumens
dampf zu CO2 zu konvertieren und auf diese Weise 25 bewirken, doch ist eine Verringerung ihrer Menge
noch weiteren Wasserstoff für die Ammoniaksynthese nicht zuletzt wegen der großen Kompressionsarbeit,
zu erzeugen. Das im Gas jetzt reichlich vorhandene die vor der eigentlichen Synthese geleistet werden muß,
CO2 kann zusammen mit etwa vorhandenen Schwefel- für die Wirtschaftlichkeit der Synthese von erheblichem
verbindungen entweder durch Kühlung in wechsel- Einfluß.
baren Regeneratoren oder Gegenströmern ausgefroren 30 Schwierigkeiten treten aber in Verfolgung dieses
oder mit Hilfe einer Pottasche- oder Methanolwäsche Ziels insbesondere dann auf, wenn das in die Rekti-
ausgewaschen werden. Das Regeneratorverfahren hat fiziersäule eingeführte Gasgemisch nur einen geringen
den Vorteil, daß es außerordentlich billig ist, aber Übeischuß an Stickstoff über die für die Synthese
keine so große Endreinheit des Gases gewährleistet notwendige Menge enthält und somit zunächst durch
wie die erwähnten Waschprozesse, die dafür wesentlich 35 eine einfache partielle Kondensation nicht genügend
teurer im Betrieb sind. Das Regeneratorverfahren Rücklauf flüssigkeit aus dem Gas erzeugt werden kann,
wird also dann am Platze sein, wenn die Oxydation Um diesem Mangel abzuhelfen, wird gemäß einer
der im Ausgangsgas enthaltenen Kohlenwasserstoffe Ausbildung des Erfindungsgedankens der Rücklauf
unter Mithilfe eines Katalysators vorgenommen in der Rektifiziersäule dadurch vorgrößert, daß ein
wurde, weil hier schon vor der Oxydation eine Ent- 40 Teil des aus Stickstoff, Methan und Argon bestehenden
Schwefelung des Gases notwendig ist und das Gas also Restgases in einem Kreislauf durch die Säule geführt
in der Stufe, wo das CO2 entfernt werden muß, keine wird, indem das Sumpfprodukt der Rektifiziersäule
Schwefelverbindungen mehr enthält. Wenn anderer- im Kopf kondensator bzw. in voi geschalteten Gegen-
seits die Oxydation der Kohlenwasserstoffe ohne Stromwärmeaustauschern verdampft, ein Teil dieses
Katalysator vorgenommen wurde, dann ist das Gas 45 Restgases an einer geeigneten Stelle abgezweigt und
unter Umständen noch sehr schwefelreich, weshalb dem zu rektifizierenden Gasgemisch vor dem Eintritt
sich hier eine Wäsche empfiehlt, die ein Vordringen in die Rektifiziersäule beigemischt wird. An der
von Schwefelverbindungen in die Ammoniaksynthese gleichen Stelle kann statt einer gewissen Teilmenge
mit Sicherheit verhindert. des Restgases auch ein kleiner Teil des Abgases der
Es ist angebracht, die auch nach der Konvertierung 50. Ammoniaksynthese verwendet werden, das infolge im Gas verbleibenen Spuren CO vor dem Eintritt des seines Stickstoffgehaltes ebenfalls ein für die Erhöhung Gases in die Stickstoffwäsche quantitativ zu entfernen, des Rücklaufes in der Rektifiziersäule geeignetes Gas um so die Stickstoffwäsche zu entlasten. Am ge- darstellt. Es ist außerdem möglich, das Restgas auch eignetsten hat sich hierzu eine Methanisierung er- zum Rohgas vor der partiellen Oxydation zurückwiesen, wofür es lediglich notwendig ist, das Gas bei 55 zuführen.
etwas erhöhter Temperatur über einen geeigneten Gemäß einer besonderen Abwandlung des ErKatalysator zu leiten. Die hierbei auftretenden gering- findungsgedankens wird das Restgas oder zumindest fügigen Wasserstoffverluste können ohne weiteres ein Teil davon nicht dem zu rektifizierenden Gas vor in. Kauf genommen werden. ■ seinem Eintritt in die Rektifiziersäule beigemischt, : Nach der Methanisierung steht ein Gasgemisch aus 60 sondern der Rektifiziersäule durch eine besondere ■Wasserstoff, Stickstoff und Resten von Argon und Leitung etwa in der Mitte zugeführt. Gleichzeitig Methan zur Verfügung, das etwa 10 bis 30% mehr mit dieser seitlichen Einspeisung von Restgas wird Stickstoff enthält, als dem stöchiometrischen Mengen- noch eine besondere Verfahrensmaßnahme getroffen, verhältnis 3 H2 +. N2 entspricht. Bei dem neuen Ver- die insbesondere im oberen Teil der Säule zu einer fahren wird nun dieser Überschußstickstoff bei tiefen .65 außerordentlichen Verstärkung des Rücklaufs führt. Temperaturen durch Teilkondensation und Rektifika- Es wird nämlich zur Kühlung des Kopfkondensators tion abgetrennt^ wobei das Restmethan nahezu voll- der Säule nicht Sumpfprodukt, sondern eine flüssige ständig, das Restargon zum großen Teil mit abgetrennt Fraktion verwendet, die der Säule etwa an der Stelle
entnommen wird, an der das. gasförmige Restgas eingespeist wird.
Es wird also die gesamte, im Kreislauf geführte Gasbzw. Flüssigkeitsmenge im wesentlichen auf den oberen Säulenteil beschränkt. Das hat den Vorteil, daß das vom Kopf der Säule abströmende Reingas einen bedeutend geringeren Gehalt an Argon aufweist als bei der Verfahrensweise, wo das Kreislauf-Restgas dem zu rektifizierenden Gas vor der Säule zugesetzt wird.
Die Mittelentnahme und -rückführung von Rückfluß- bzw. Restgas hat außerdem zur Folge, daß im unteren Teil der Säule vergleichsweise wenig Flüssigkeit herabfließt. Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß auch eine relativ kleine Menge Waschmittel im unteren Teil der Säule völlig ausreicht, um das im Gas vorhandene Methan zu lösen. Dafür steht aber nun im oberen Teil der Säule reineres Waschmittel oder, anders ausgedrückt, höherprozentiger Stickstoff zur Verfügung, was schließlich zur größeren Reinheit des Kopfproduktes führt.
Das soeben geschilderte Verfahren der Mittelentnahme und -rückführung ist völlig unabhängig von der Vorbehandlung des zu rektifizierenden Gases. Es läßt sich ganz allgemein auf Stickstoff-Wasserstoff-Gemische mit den erwähnten oder ähnlichen Verunreinigungen anwenden.
Die Erfindung sei an Hand der in den F i g. 1 und 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben.
In F i g. 1 werden im Kompressor 1 65 000 Nm3/h Koksofengas etwa folgender Zusammensetzung:
H2 58%
N2 6Vo
CO 6%
CH4 24Vo
C„Hm 3 Vo
CO2. 3Vo
auf einen Druck von ungefähr 30 ata verdichtet. Im Vorwärmer 2 wird das Gas auf eine Temperatur von 300 bis 4000C vorgewärmt. Das vorgewärmte Gas wird dann in den Spaltofen 3 geführt und die im Gas vorhandenen Kohlenwasserstoffe durch Zugabe von 50 000 Nm3 Luft durch Leitung 4 partiell oxydiert. Im hier vorliegenden Beispiel ist der Spaltofen 3 gleichdemSekundärreformer einer Dampfreformierung, arbeitet also mit einem Katalysator. Aus diesem Grunde ist das Gas, welches in den Kompressor 1 eintritt, zuvor auf irgendeine bekannte Weise von Schwefel, der den Katalysator vergiften würde, befreit worden.
Das Gas, dessen Kohlenwasserstoffe im Spaltofen 3 weitgehend zu CO bzw. CO2 oxydiert wurden, hat nach der Reaktion ein Volumen von 139 000 Nm3/h und eine Temperatur von etwa 700 bis 800° C. Ein Teil der dem Gas innewohnenden Wärme wird in der Abhitzeverwertung 5 abgegeben, worauf das Gas in die Konvertierungsanlage 6 eintritt, der durch Leitung7 16 t/h Dampf zugeführt werden. In der Konvertierungsanlage wird das im Gas enthaltene CO bis auf einen Rest von 0,7 % in CO2 umgewandelt.
Die Konvertierungsanlage verlassen 158 000 Nm3/h Gas, das seine Wärme in der Abhitzeverwertung 8 abgibt. Es wird sodann in einer CO2-Entfernungsanlage 9 von 24 000 Nm3/h CO2 befreit.
Die CO2-Entfernungsanlage 9 kann entweder aus Regeneratoren oder Röhrengegenströmern, in denen das CO2 ausgefroren wird, oder auch aus einer Methanol- oder Pottaschewäsche bestehen, in der das CO2 durch Lösung oder chemische Reaktion entfernt wird. Im einzelnen braucht weder auf die eine noch auf die andere Betriebsweise eingegangen zu werden, da beide hinreichend bekannt sind.
Das von CO2 befreite Gas gelangt dann in eine ίο Methanisierungsanlage 10, wo durch Überleiten des Gases über einen geeigneten Katalysator das im Gas vorhandene restliche CO zu CH4 reduziert wird. Die Anlage 10 verlassen 132 000 Nm3/h Gas mit einem CH4-Gehalt von 1,7%·
Das Gas wird durch Leitung 11 in den Tieftemperaturteil der Anlage geführt, der im wesentlichen aus den Wärmeaustauschern 12 und 13, der Rektifiziersäule 14 und der Entspannungsturbine 15 besteht. In den Wärmeaustauschern 12 und 13 wird das Gas auf eine Temperatur abgekühlt, die etwas oberhalb der Verflüssigungstemperatur des im Gas vorhandenen Stickstoffs beim Verfahrensdruck von 30 ata liegt. Mit dieser ^ Temperatur wird das Gas durch Leitung 16 in die ν Rektifiziersäule 14 eingespeist. Das sich am Boden der Säule ansammelnde flüssige Sumpfprodukt, das im wesentlichen aus Stickstoff, Argon und Methan besteht, wird in der Drossel 17 auf etwa Atmosphärendruck entspannt und im Kopfkondensator der Säule 14 bei einer Temperatur von etwa 94°K verdampft. Diese Temperatur ist tief genug, um einen Teil des in den in der Säule aufsteigenden Dämpfen enthaltenen Stickstoffs zu kondensieren, so daß dieser Stickstoff als Rücklaufflüssigkeit das im Gas enthaltene Methan und Argon weitgehend, aus waschen kann.
Vom Kopf der Rektifiziersäule 14 ziehen durch Leitung 18 112 000 Nm3/h synthesefertiges Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch ab. Das Gemisch wird im Wärmeaustauscher 13 leicht angewärmt, in der Turbine 15 arbeitsleistend auf einen Druck von 22 bis 23 ata entspannt und gibt seine Kälte in den Wärmeaustauschern 13 und 12 ab. Nach Kompression auf den Verfahrensdruck der Ammoniaksynthese, beispeislweise 200 ata, im Kompressor 19 wird das Gas der Ammoniaksynthese 20 zugefühit, wo aus dem ( Gas 1000 tato Ammoniak gewonnen werden.
20 000 Nm3/h des im Kopfkondensator der Säule 14 verdampften Sumpfproduktes ziehen durch Leitung 21 ab und übertragen ihre Kälte in den Wärmeaustauschern 13 und 12 auf entgegenkommendes Gas aus der Methanisierung. Das Restgas kann im Vorwärmer 2 zur Unterfeuerung benutzt werden. Um eine noch bessere Abtrennung des Argon im Synthesegas zu erreichen, kann ein Teil über Leitung 22 abgezweigt, im Kompressor 23 auf einen Druck von 30 ata komprimiert und dem CO-freien Gas in Leitung 11 zugemischt werden. Durch diese Zumischung von stickstoffreichem Restgas ist es möglich, den Rücklauf in der Rektifiziersäule 14 bedeutend zu verstärken und damit die Reinheit des Kopfproduktes erheblich zu erhöhen, da das zugemischte Gas weitgehend am Kopfkondensator der Rektifiziersäule 14 kondensiert wird. Statt der Rückführung von Restgas kann auch durch Leitung 24 ein Teil des Abgases der Ammoniaksynthese eingeführt und zur Verstärkung des Rücklaufes in der Säule 14 verwendet werden.
In F i g. 2 ist noch einmal die Rektifiziersäule 14 dargestellt, nur mit gegenüber der F i g. 1 veränderter
Gasführung. In F i g. 2 sind die Teile, die mit denen der F i g. 1 identsch sind, mit ,den gleichen Bezugsziffern versehen. Aus der Restgäsleitung 21 wird nach Abgabe eines Teiles der Kälte des Restgases in den hier nicht gezeichneten Wärmeaustauschern ein Teil abgezweigt, rekomprimiert und durch Leitung 25 direkt etwa in die Mitte der Rektifiziersäule 14 zurückgespeist. Desgleichen erfolgt die Entnahme der Flüssigkeit, die im Kopfkondensator nach Entspannung im Ventil 17 verdampft wird, nicht vom Fuß dieser Säule, sondern etwa von der Mitte durch Leitung 26. Die in der Sumpfflüssigkeit enthaltene Kälte wird nach Drosselentspannung im Ventil 27 im Wärmeaustauscher 28 auf zu zerlegendes Gas übertragen.
Werden durch Leitung 16 beispielsweise 84 000 Nm3/h H2, 32 000 Nm3/n N2 und 1000 Nm3/h CH4 + Ar in die Säule eingeführt, wobei durch Leitung 18 112 000 Nm3/h synthesefertiges Gemisch 3 H2 + 1 N2 abziehen, dann ergeben sich für Seitenentnahme und Restgasrückführung folgende Werte: Durch Leitung 26 werden 14 000 Nm3/h Flüssigkeit abgezogen, in der Drossel 17 entspannt und im Kopfkondensator verdampft. Von diesen 14 _000Nm3/h werden 10 000 Nm3/h durch Leitung 25 wieder zurückgeführt, während
ίο 4000Nm3/h mit einem Gehalt von etwa 10% Ar als Restgas weggehen. Der Gesamtrückfluß zwischen dem Kopf kondensator und Leitung 26 beträgt 15 000 Nm3/h, so daß, nach Abzug von 14 000 Nm3/h durch 26, für den unteren Säulenteil 1000 Nm3/h verbleiben, die mit einem Gehalt von 30 bis 40% CH4 aus dem Sumpf abfließen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
209 534/492

Claims (6)

1 2 umschaltbaren Röhrenwärmeaustauschein von sämt- Patentansprüche: liehen höhersiedenden Verunreinigungen befreit und zum Schluß mit flüssigem Reinstickstoff gewaschen
1. Verfahren zum Gewinnen von Ammoniak- wird, um auch die letzten Spuren von Verunreinigungen, synthesegas aus wasserstoff- und kohlenwasserstoff- 5 insbesondere von Kohlenoxid, aus dem Wasserstoff haltigen Gasen, wie Koksofengas, wobei die im zu entfernen. Das im Koksofengas enthaltene Methan Gas enthaltenen Kohlenwasserstoffe einer partiellen wird dabei entweder zusammen mit Wasser und Oxydation unterworfen und die höhersiedenden Kohlendioxid in den Hauptwärmeaustauschern oder Begleitstoffe vom Wasserstoff weitgehend ab- bei tieferer Temperatur in nachgeschalteten Gegengetrennt werden und der Wasserstoff durch Zusatz io strömern abgeschieden und bildet dann zusammen von Stickstoff zum synthesefertigen Stickstoff- mit dem wiederverdampften Sumpf der Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch umgewandelt wird, da- wnschsäule das sogenannte Restgas.
durch gekenn ze ichnet, daß die partielle Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit dieses
Oxydation mit Luft durchgeführt, die Hauptmenge Verfahrens ist es bereits bekannt (Linde-Berichte aus
der höhersiedenden Bestandteile entfernt und das 15 Technik und Wissenschaft, Nr. 17, S. 66ff.), die im
verbleibende Gasgemisch so tief gekühlt wird, daß Koksofengas enthaltenen Kohlenwasserstoffe vor der
sich ein Teil des darin enthaltenen, aus der Luft Abtrennung vom Wasserstoff einer partiellen Oxyda-
stammenden Stickstoffs verflüssigt und die" letzten tion zu unterwerfen, um auf diese Weise den in den
Verunreinigungen aus dem Stickstoff-Wasserstoff- Kohlenwasserstoffen enthaltenen Wasserstoff eben-
Gemisch herauswäscht. 20 falls der Ammoniaksynthese zuführen zu können. Bei
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- diesem bekannten Verfahren wird der bei der Produkzeichnet, daß der verflüssigte und mit Verunreini- tion von Reinstickstoff für die Stickstoffwäsche in gungen beladene Stickstoff wiederverdampft und einer Luftzerlegungsanlage anfallende Sauerstoff für teilweise dem zu zerlegenden Gasgemisch wieder die partielle Oxydation der Kohlenwasserstoffe verbeigefügt wird. 25 wendet. Das bekannte Verfahren benötigt also zu
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- seiner Durchführung eine Luftzerlegungsanlage,
zeichnet, daß ein Teil des Abgases aus der Am- Weiterhin ist bei einem Verfahren zur Herstellung moniaksynthese wieder zum zu zerlegenden Gas- von Ammoniaksynthesegas aus Erdgas bekannt gemisch zurückgeführt wird. (USA.-Patentschrift 2 610106), das Erdgas einer
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- 30 Dampfreformierung zu unterwerfen, die dabei nicht zeichnet, daß ein Teil des nur teilweise mit Ver- umgesetzten Kohlenwasserstoffe mit Luft zu oxydieren unreinigungen beladenen flüssigen Stickstoffs aus und den-verbleibenden Stickstoff zusammen mit dem der Mitte der Rektifiziersäule abgezogen, ver- in der Dampfreformierung gebildeten Wasserstoff dampft und zum Teil an etwa derselben Stelle der Synthese zuzuführen, wobei jedoch die Menge wieder in den Prozeß zurückgeführt wird. 35 des bei der Luftoxydation eingebrachten Stickstoffs
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- auf die zur Herstellung des stöchiometrischen Verzeichnet, daß die Verdampfung im Kopfkonden- hältnisses 3 H2 + N2 nötige beschränkt ist.
sator einer Rektifiziersäule nach einer Drossel- Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden
entspannung erfolgt. Erfindung, ein Verfahren zur Zerlegung wasserstoff-
6. Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniak- 40 und kohlenwasserstoffhaltiger Gase zu schaffen, synthesegas aus wasserstoff- und kohlenwasserstoff- welches eine optimale Ausnutzung auch des in den haltigen Gasen, bei der als letzte Reinigungsstufe Kohlenwasserstoffen enthaltenen Wasserstoffs für die eine mit einem Kopfkondensator versehene Rek- Ammoniaksynthese ermöglicht, ohne eine besondere tifiziersäule dient, dadurch gekennzeichnet, daß Anlage zur Zerlegung von Luft zu benötigen.
in der Mitte der Säule (14) eine Gaszuführungs- (25) 45 Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch und eine Flüssigkeitsentnahmeleitung (26) vor- gelöst, daß die partielle Oxydation mit Luft durchgesehen sind, die beide mit dem Kopfkondensator geführt, die Hauptmenge der höhersiedenden Bestandin Verbindung stehen. teile entfernt und das verbleibende Gasgemisch so
tief gekühlt wird, daß sich ein Teil des darin enthaltenen,
·;·'- ■■'■·- ■■·*■■■ 50 aus der Luft stammenden Stickstoffs verflüssigt und
; · ■·. - ..'<■: -.ν.·' die letzten Verunreinigungen aus dem Stickstoff-
Wasserstoff-Gemisch herauswäscht.
Das Verfahren der Erfindung läßt sich auf Koksgas,
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Raffineriegase oder andere Gase mit Gehalten von Vorrichtung zum Gewinnen von-Ammoniaksynthese- 55. 50 bis 70°/0 Wasserstoff und 20 bis 30% Kohlengas aus wasserstoff- und kohlenwasserstoffhaltigen Wasserstoffen anwenden.
Gasen, wie Koksofengas, wobei die im Gas enthaltenen Das Gas wird zunächst auf einen möglichst hohen
Kohlenwasserstoffe einer paitiellen Oxydation unter- Druck komprimiert und die darin" enthaltenen Kohlenworfen und die höhersiedenden Begleitstoffe vom Wasserstoffe sodann einer Oxydation unterworfen. Wasserstoff weitgehend abgetrennt werden und der 60 Hierbei ist es gleichgültig, ob die Oxydation in einem Wasserstoff durch Zusatz von Stickstoff zum synthese- nicht katalysierten Partialverbrennungsprozeß unter fertigen Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch umgewandelt Zusatz von Wasserdampf stattfindet oder ob sie unter wird. Mitwirkung von Katalysatoren nach Att der bekann-
Üblicherweise wird die Zerlegung wasserstoffhaltiger ten Dampfreformierung durchgeführt wird. Allerdings Gase, wie z. B. Koksofengas, mit dem Ziel, den 65 wird bei der zuletzt genannten Art der Oxydation Wasserstoff für die Ammoniaksynthese zu gewinnen, nur die Sekundärstufe der Dampfreformierung einin der Weise vorgenommen, daß der Wasserstoff durch gesetzt, da die genannten Gasgemische nur niedere Abkühlung des Gasgemisches in Regeneratoren oder Kohlenwasserstoffe enthalten und der Primärreformer

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2548700C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Wasserstoffreinigung unter gleichzeitiger Kohlendioxidgewinnung
DE2535105A1 (de) Verfahren zum herstellen von methanhaltigen gasen mit hohem waermegehalt
EP0000391A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Distickstoffmonoxid
DE3247782A1 (de) Verfahren zum zerlegen eines in einer methanolsynthesegasanlage zu verwendenden gasgemisches bei tiefen temperaturen
DE2323410A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenmonoxid durch gaszerlegung
DE2809474A1 (de) Verfahren zur abtrennung von schwefeldioxid aus gasen
DE2759123C2 (de) Verfahren zum Auswaschen von sauren Gasen aus Gasgemischen
DE3532248C2 (de)
DE1592352B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniaksynthesegas
DE1592352C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniaksynthesegas
DE1274092C2 (de) Verfahren zur herstellung von ammoniaksynthesegas
AT401048B (de) Verfahren und vorrichtung zur entfernung von ammonium-verbindungen aus abwässern
DE1567690A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff insbesondere fuer die Ammoniak-Synthese
DE1567613A1 (de) Verfahren zur zweistufigen Konvertierung kohlenmonoxidhaltiger Gasgemische,die Schwefelverbindungen enthalten
EP3333123B1 (de) Verfahren und anlage zur erzeugung von synthesegas
DD158637A5 (de) Verfahren zur herstellung von synthesegasen
DE1592352A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Ammoniaksynthesegas
DE3428548A1 (de) Verfahren zur erzeugung von elementarem schwefel
DE1501720C (de) Verfahren zum Abtrennen von CO tief 2 und H tief 2 S aus Gasgemischen
DE1592307C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Besei tigung des in den Entsaurerschwaden der Schwefelwasserstoffnaßwasche angereicher ten freien Ammoniaks unter gleichzeitiger Verbrennung des Schwefelwasserstoffs
DE2928858C2 (de)
DE2226065C3 (de) Verfahren zur Erhöhung des Deuteriumgehaltes im Wasserstoff bei der Gewinnung eines Wasserstoff enthaltenden Gases durch Umsatz
AT254222B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von NH3-Synthesegas durch Zerlegen von wasserstoffhaltigen Gasgemischen
AT217987B (de) Verfahren zur Herstellung von flüssigem Wasserstoff, aus dem durch Rektifikation Deuterium gewonnen werden soll
DE1792285A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung und Reinigung von Wasserstoff