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Kabelführung, insbesondere für die Laufkatze einer Verladebrücke mit
langem Katzfahrweg Die Erfindung bezieht sich auf eine Kabelführung zwischen einer
Anschlußstelle und einem gegenüber dieser fahrbaren, Stromverbraucher tragenden
Gerüst, vorzugsweise zwischen einer auf einem Brückenträger befindlichen Anschlußste
lle und einer Laufkatze, insbesondere für die Laufkatze einer Verladebrücke mit
langem Katzfahrweg. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Kabelführung
so zu gestalten., daß weitgehend .Betriebsbehinderungen vermieden werden. Das wird
in erster Linie dadurch erreicht, daß das Kabel von der Anschlußstelle zu der Laufkatze
od. dgl. über Umlenkrollen an Rahmen geführt ist, die zwangläufig parallel zu der
Laufkatze od. dgl. in Abhängigkeit von deren jeweiliger Geschwindigkeit vL mit nach
der Formel vx = (2x-1) , vL : 2n gestaffelten Geschwindigkeiten bewegt werden, worin
n die Zahl der Rahmen und x die von der Anschlußstelle aus betrachtete Stellenzahl
jedes Rahmens ist. Die zwangläufige Führung der Rahmen kann beispielsweise durch
entsprechend geflaschte Seilzüge, durch über Stufenrollen geführte Seilzüge, durch
Zahnstangenantriebe oder Triebwerke mit Gewindespindeln verwirklicht werden. Zweckmäßig
werden von den Mitteln, welche die zwangläufige Bewegung der Rahmen bewirken, diejenigen,-welche
die Laufkatze od. dg1. mit dem dieser am nächsten befindlichen Rahmen verbinden,
durch die über diesen Rahmen geführten Kabel-Trume oder durch parallel zu diesen
Kabel-Trumen laufende Zugflieder gebildet.
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Der fortschritt, den die Erfindung bringt, ist vor allem dadurch bedingt,
daß die Kabel zur Zuführung von elektrischer Energie zu einer Laufkatze od. dgl.
nicht über Umlenkrollen an den Enden des Katzfahrweges geführt werden. Infolgedessen
bleibt die Tragkonstruktion für die Fahrbahn der Laufkatze, wenn diese sieh
von
dem einen Ende der Katzfahrbahn nach deren Mitte hin bewegt, völlig frei von Kabeln
und 'von Kabel-Führungsmitteln. Das ist z.B. dann von Bedeutung, wenn die Katze
einer Verladebrücke von ihrer Endstellung auf einem wasserseitigen, hochklappbaren
Ausleger nach der Landseite hin bis über das Klappgelenk für diesen Ausleger hinweggefahren
wird. Denn in einem solchen Fall wird das Hochklappen des wasserseitigen Auslegers
nicht durch Kabel oder Kabelführungsmittel behindert.
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Die Erfindung ist nicht nur bei Kabelführungen für Laufkatzen auf
Brückenträgern anwendbar, sondern z.B. auch für die Führung von Kabeln, durch welche
ein fahrbares Krangerüst, z.B. eines Bockkranes, eines Portalkranes oder einer Verladebrücke,
von einer ortsfesten Speisestelle aus mit Strom versorgt wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt; und zwar zeigt Fig. 1 bis 3 ein Kabelführungs-System in schematischer
Darstellung bei drei Stellungen einer Laufkatze, Fig. 4 Mittel zur zwangsläufigen
Führung zweier Rahmen in schematischer Darstellung und Fig. 5 und 6 eine Verladebrücke
in Seitenansicht mit einer Kabelführung bei verschiedenen Betriebsstellungen. Bei
der Anordnung nach Fig. 1 bis 3 ist eine Laufkatze, z.B. einer Verladebrücke, auf
Schienen 2 zwischen zwei Endstellungen verfahrbar. Sie wird durch zwei Kabel 3,
4 mit Strom versorgt, die in der Mitte zwischen den beiden Endstellungen zu Eins
peisungsstellen 5, 6 geführt sind, deren Lage gegenüber den Schienen 2 unveränderlich
ist. Die Kabel 3, 4 sind über Umlenkrollen 7, @3 9, 10 an den Enden zweier Rahmen
11, 12 geführt, die auf nicht dargestellten Schienen parallel zu den Schienen 2
verfahr bar sind. Durch in Fig. 1 bis 3 nicht dargestellte Mittel wird dafür gesorgt,
daß sich die beiden Rahmen 11 und 12 zwangläffig in Abhä4gkeit von den Fahrbewegungen
der Katze 1 so bewegen, daß die
Geschwindigkeit des Rahmens 11 gleich
drei Viertel und die Geschwindigkeit des Rahmens 12 gleich ein Viertel der Geschwindigkeit
der Katze 1' ist.
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An jedem der beiden Rahmen 11, 12 folgen die beiden Kabel 3, dem endlosen
Umschlingungsweg, der durch die an die beiden Umlenkrollen, z.B. 7, 8, gelegten
Tangenten und durch die beiden Halbkreise am äußeren Umfang jeder Umlenkrolle gebildet
wird.
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Von der Laufkatze 1 her werden die Kabel 3, 4 zu zwei dicht nebeneinanderliegenden
Punkten 33, 14 des endlosen Umschlingungsweges des Rahmens 11 und von diesen Punkten
aus nach einander entgegengesetzten Richtungen zu den Umlenkrollen 7 bzw. 8 geführt.
Von dort aus verlaufen die Kabel aufeinander zu bis zu zwei dicht nebeneinanderliegenden
Punkten 15, 16. Dabei erstreckt sich jedes der beiden Kabel 3, 4 zwischen den Punkten
13 und 15 bzw. zwischen den Punkten 14 und 16 über eine Hälfte des endlosen Umschlingungsweges.
In der gleichen Weise laufen die beiden Kabel 3, 4 über die Umlenkrollen 9 bzw.
10 des Rahmens 12, und zwar zwischen je einem Punkt 17 bzw. 18, zu dem sie dicht
nebeneinander von den Punkten 15 bzw. 16 her geführt sind, und je einem Punkt 19
bzw. 20, von dem aus der Anschluß des betreffenden Kabels an die Einspeisungssteile
5 bzw. 6 erfolgt. Zwischen den dicht nebeneinanderliegenden Punkten 13 und 14, 15
und 16, 17 und 18, 19 und 20 sind die Kabel 3, 4 zugfest miteinander verbunden,
so daß sie einen in sich geschlossenen Kraftverlauf längs des endlosen Umschlingungsweges
jedes Rahmens vermitteln, während sie elektrisch voneinander getrennt sind.
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Es ist auch möglich, daß beide Kabel nebeneinander übe»Üie gleiche
Hälfte des endlosen Umschlingungsweges geführt sind, während die andere Hälfte des
endlosen Umschlingungsweges etwa durch zugfest an die Kabel angeschlossene Seile
gebildet wird. Es- können auch mehr als zwei Kabel nebeneinander in entsprechender
Weise um die Rahmen herumgeführt sein.
Fig. 1 zeigt die Laufkatze
lin der einen Endstellung. Dabei sind die beiden Rahmen 11 und 12 derart auseinandergezogen,
daß für die Kabelführung die Entfernung zwischen dieser Endstellung und den Einspeisungsstellen
5, 6 überbrückt wird. Beispblsweise liegt hierbei die Achse der Umlenkrolle 8 unter
der Mitte der Laufkatze 1, die Achsen der Umlenkrollen 7 -und 10 liegen übereinander
und die Achse der Umlenkrolle 9 liegt über den Einspeisungsstellen 5, 6.
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Die Punkte 13 bis 20 befinden sich oberhalb bzw. unterhalb der Achsen
der betreffenden Umlenkrollen.
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Wenn sich die Taufkatze 1 aus der Endstellung nach Fig. 1 z.B. mit
einer Geschwindigkeit vh von 200 m/min bewegt, fährt der Rahmen 11 zwangläufig mit
einer Geschwindigkeit von 150 m/min. Demzufolge bewegen sich die Kabel 3 und 4 relativ
zu dem Rahmen 11 mit einer Geschwindigkeit von 50 m/min. Die Absolutgeschwindigkeit
der Kabel im Untertrum des Rahmens 11 beträgt demnach 100 m/min. Mit der
gleichen absoluten Geschwindigkeit bewegen sich die Kabel 3, 4 in dem Obertrum über
den Rahmen 12. Dieser hat zwangläfig eine Fahrgeschwindigkeit von 50 m/min, so daB
sich die Kabel 2, 3 relativ zu dem Rahmen 12 mit einer Geschwindigkeit von 50 m/Mi.n.
bewegen. Diese Relativgeschwindigkeit ist im Untertrum von rechts nach links gerichtet,
während sich der Rahmen 12 mit der absoluten Geschwindigkeit von 50 m/min von links
nach rechts bewegt. Infolgedessen ist die Absolutgeschwindigkeit der Kabel 2, 3
im Untertrum unter dem Rahmen 12 gleich Null. Die Punkte 19 und 20 verändern daher
ihre Lage zu den Einspeisungsstellen 5 und 6 nicht.
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Fig. 2 zeigt die Laufkatze 1 in der Mitte ihres Fahrweges. Hierbei
liegen die Mitten der Laufkatze und der Rahmen 11, 12 über den Einspeisungspunkten
5, 6.
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Die Fig. 3 zeigt die Laufkaatze am anderen Ende ihres Fahrweges. Hierbei
wird die Entfernung zwischen der Laufkatze und den Einspeisungsstellen 5, 6 durch
die Rahmen 11, 12 überbrückt, die spiegelbildlich zu der Stellung nach Fig. 1 auseinandergefahren
sind.
Fig. 4 zeigt die zwangläufige Führung zwischen den Rahmen
11 und 12.
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Über zweinahe nebeneinander angeordnete, ortsfest gelagerte Rollen
21, 22 sind zwei Seile 23, 24 geführt, die mit je einem Ende an den Rahmen 12 in
einem Punkt 25 bzw. 26 in der Nähe eines Rahmen-Endes angeschlossen sind. Ferner
sind die Seile 23, 24 von den Rollen 21 bzw. 22 aus zu Umlenkrollen 27 bzw.
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28 an den Enden des Rahmens 12 und von diesen zurück zu Anschlußpunkten
29 bzw. 30 in der Nähe der Enden des
11 geführt. Auf diese Weise werden zwischen den Rahmen 11 und 12 zwei dreifache
Seilf laschungen verwirklicht, so daß sich die Geschwindigkeiten v11 und v12 der
beiden Rahmen wie 3 : 1 verhalten Die zwangläufige Bewegung des Rahmens 11 in Bezug
auf die Laufkatze 1 wird beispielsweise ohne eine besondere Seilf laschung über
die Kabel 2, 3 mit dem Geschwindigkeitsverhältnis vh : v11 = 4 : 3 bewirkt.
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Um die Kabel 2, 3 nicht durch die hierzu erforderlichen Zugkräfte
zu belasten, kann man die Kraftübertragung zwischen der Laufkatze 1 und dem Rahmen
11 durch endlose, parallel zu den Kabeln 2, 3 um den Rahmen 11 geführte Seile verwirklichen.
Es ist auch möglich, daß solche Kabel verwendet werden. die durch in die Isolierung
eingebettete Drähte fähig gemacht sind, hohe Zugkräfte zu übertragen.
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Die Verladebrücke nach Fig. 5 und 6 hat einen landseitigen Brückenträger
31, der sich am wasserseitigen Ende auf einen Pylon 32 sowie in einiger Entfernung
von diesem auf einen Pylon 33 stützt. Er setzt sich gemäß fig. 5 in einen wasserseitigen
Ausleger 34 fcrt., der an den Pylon @2 in Höhe seines Obergurtes in einem Gelenk
35 mit quer zu ihm liegender Achse angeschlossen ist. Er wird in der waagerechten
Stellung nach Fig. 5 durch eine scherenartige Hängekonstruktion 76 gehalten,
die an der Spitze des Pylones 32
angreift. Der Brückenträger 31
und der Ausleger 34 sind
und haben nicht dargestellte Fahrschienen für eine innen laufende Laufkatze 1. An
dieser hängt unterhalb des Auslegers 34 bzw. der Brücke 31 ein Drehkran 38.
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Die Zuführung von elektrischer Energie zu dem Drehkran 38 von den
Einspeisungsstellen 5, 6 aus erfolgt durch Kabel 3, 4, die in der aus Fig. 1 bis
3 ersichtlichen Weise über Umlenkrollen 7, 8, 9, 10 an zwei Rahmen 11, 12 geführt
sind. Die Verbindung der Kabel 3, 4 mit dem Drehkran 38 erfolgt über einen von der
Katze 1 aus hochragenden Arm 39. Die Rahmen 11, 12 sind auf dem Brückenträger 31
und dem Ausleger 34 unter Vermittlung von nicht dargestellten Rädern und Schienen
fahrbar. In Fig. 5 und 6 sind die Rahmen 11 und 12 der Deutlichkeit halber mit übertrieben
großen Höhenlagen über dem Brückenträger 31 und dem Ausleger 34 dargestellt.
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Nach Fig. 5 befindet sich die Laufkatze 1 in der mit I bezeichneten
Lage am äußersten Ende des Auslegers 34. Die Entfernung zwischen ihr und den Einspeisungsstellen
5, 6 ist durch die entsprechend weit auseinandergefahrenen Rahmen 11 und 12 überbrückt.
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Fig. 6 zeigt einmal, daß die Laufkatze 1 in eine mit II bezeichnete
Lage in dem Brückenträger 31 gefahren ist, in welcher der Ausleger des Drehkranes
38 nach der Wasserseite hin nicht über den Pylon 32 hinausragt. Dabei sind die Rahmen
11 und 12 in Abhängigkeit von der Fahrbewegung der Taufkatze zwangläufig so weit
ver-. schoben, daß sie nicht oder nicht nennenswert wasserseitig über den Pylon
32 hinausragen. Es sind demnach die Kabel 3, 4 und alle ihre Führungsmittel vollständig
von dem Ausleger 34 entfernt. Folglich kann man den Ausleger 34 unbehindert von
den Kabeln 3, und ihren Führungsmitteln in der aus Fig. 6 ersichtlichen Weise nach
oben klappen, wie es z.B. geschieht, um ein Vorbeifahren der Verladebrücke an Aufbauten
eines Schiffes zu ermöglichen.
Fig. 6 zeigt ferner die Laufkatze
1 in der mit III bezeichneten Stellung am landseitigen Ende der Kranbrücke 31. Hierbei
ist die Entfernung zwischen ihr und den Einspeisungsstellen 5, 6 durch die entsprechend
auseinandergefahrenen Rahmen 11, 12 überbrückt.
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Erforderlichenfalls kann man statt zweier Rahmen auch drei oder mehr
Rahmen zu einer Kabelführung gemäß der Erfindung verwenden