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Die Erfindung betrifft eine Leitungsführung für eine schleifkontaktlose
Stromzuführung zu auf Kranbrücken od. dgl. mit hochklappbarem Ausleger verfahrbare
Katzen mit Hilfe eines auf der Kranbrücke und dem Ausleger in Abhängigkeit von der
Katzfahrt verfahrbaren, mehrteiligen Leitungstenders, dessen Gesamtlänge der halben
Länge des Katzfahrweges entspricht, auf dem sich die Verbindungsleitungen zwischen
einer stationären Zapfstelle auf der Kranbrücke und der Katze abstützen.
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Aus Gründen des geringeren Platzbedarfes, der größeren Sicherheit
und der leichteren Wartung wird die Stromversorgung über Schleifkontakte ersetzt
durch eine Stromversorgung über Leitungen, durch die die Katze mit einem stationären
Stromanschluß auf der Brücke verbunden ist. Für diese auf die maximale Fahrlänge
der Katze ausgelegten Leitungen muß eine Speichermöglichkeit für .den Leitungsüberschuß
bei mehr oder weniger weit verfahrener Katze vorgesehen sein. Bei Kranbrücken mit
hochklappbarem Ausleger erfolgt die Speicherung bislang vorzugsweise über sogenannten,
gleichsinnig mit der Katze verfahrbare Leitungswagen, in denen die Leitungen girlandenförmig
aufgehängt sind. Insbesondere bei den zunehmenden Längen der Kranbücken - Längen
in der Größenordnung von 100 m sind gang und gäbe - und den aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
erhöhten Katzfahrgeschwindigkeiten einerseits sowie den Schnellbremsungen der Katze
andererseits kommt es bei der Verwendung der bekannten, mit derselben Geschwindigkeit
wie die Katze mitlaufenden Leitungswagen zu Beschädigungen der Leitungen und zu
Leitungsbrüchen durch die beim Anfahren und beim Abbremsen auftretenden schlagartigen
Beanspruchungen der Leitungen. Infolge des größeren Durchganges vertakeln sich die
Leitungen im übrigen leicht.
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Dem Rechnung tragend, werden bei normalen Kranbrücken heute bevorzugt
sogenannte Leitungstender verwendet, die die halbe Länge der Katzfahrzeuge aufweisend
beim Verfahr°n der Katze mit halber Katzfahrgeschwindigkeit mitlaufen, und auf denen
sich die von der Kranbrücke aufgenommenen Verbindungsleitungen abstützen. Solche
Tender lassen sich jedoch auf Kranbrücken mit hochklappbarem Ausleger mit Erfolg
nicht einsetzen, :da sich mit dem Leitungstender bei hochgeklapptem Ausleger die
verbleibende Katzfahrstrecke infolge der dafür zu großen Länge des Tenders nicht
voll ausfahren läßt.
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Es ist zwar bekannt, Leitungstender mehrteilig auszubilden. Diese
mehrteilige Ausbildung wurde jedoch entweder zur Verbesserung der Kurvengängigkeit
oder zum Straffhalten der Kabel vorgesehen. Bei den bekannten Vorrichtungen ist
ein Trennen der Tenderteile im laufenden Betrieb nicht vorgesehen. Es wird durch
den Stand der Technik nicht nahegelegt, den Leitungstender zur Anpassung an die
jeweilige Katzfahrstrecke zweiteilig auszubilden und diese Teile miteinander lösbar
zu kuppeln und den dem Ausleger zugeordneten Halbtender im entkuppelten Zustand,
d. h. bei hochgeklappten Ausleger auf diesen selbst festzulegen.
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Der Erfindung gemäß wird nunmehr eine Leitungsführung für eine schleifkontaktlose
Stromzuführung zu auf Kranbrücken od. dgl. mit hochklappbarem Ausleger verfahrbaren
Katzen mit Hilfe eines auf der Kranbrücke und dem Ausleger in Abhängigkeit von der
Katzfahrt verfahrbaren mehrteiligen Leitungstenders, dessen Gesamtlänge der halben
Länge des Katzfahrweges entspricht, auf dem sich die Verbindungsleitungen zwischen
einer stationären Zapfstelle auf der Kranbrücke und der Katze abstützen, vorgeschlagen,
die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist: 1. der Tender ist zweiteilig ausgebildet
und die Teile sind miteinander kuppelbar, 2. der der festen Kranbrücke zugeordnete
Halbtender und der dem Ausleger zugeordnete Halbtender weisen jeweils die halbe
Länge des Unterteiles auf, dem sie zugeordnet sind, 3. der dem Ausleger zugeordnete
Halbtender ist im entkuppelten Zustand auf dem Ausleger fixierbar, 4. die Zuführung
der in Höhe der halben Länge der Brücke einschließlich des Auslegers an die stationäre
Zapfstelle angeschlossenen Verbinbindungsleitungen zu der Katze erfolgt um die vom
Ausleger abgekehrte Seite des der Brücke zugeordneten Halbtenders.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht die an sich vorteilhafte
Leitungsführung mittels Leitungstender auch bei Kranbrücken mit hochklappbarem Ausleger,
wobei der der Brücke zugeordnete Halbtender die Leitungsführung bei sich lediglich
über die feste Brücke erstreckenden Katzfahrten übernimmt und der dem Ausleger zugeordnete
Halbtender die weitergehende Leitungsführung bei den Ausleger einbeziehenden Katzfahrten.
Der lösbar mit dem der festen Brücke zugeordneten Halbtender verbundene, dem Ausleger
zugeordnete Halbtender wird, sofern der Ausleger hochgeklappt werden soll, abgekuppelt
und auf dem Ausleger fixiert, so daß die feste Kranbrücke auch bei hochgeklapptem
Ausleger, nunmehr mit dem der Brücke zugeordneten Halbtender allein befahren werden
kann.
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Das Kuppeln und Entkuppeln der Halbtender erfolgt in an sich bekannter
Weise vorzugsweise ferngesteuert, mechanisch oder elektrisch, ebenso die Fixierung
des entkuppelten, dem Ausleger zugeordneten Halbtenders auf dem Ausleger.
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Die Zuleitung zu der stationären Zapfstelle verläuft zweckmäßigerweise
in der auslegerseitigen Stütze der Kranbrücke.
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Zur schonenden Umführung der Verbindungsleitungen kann der der Brücke
zugeordnete Halbtender in an sich bekannter Weise auf der vom Ausleger abgekehrten
Seite mit einer drehbeweglich gelagerten Trommel versehen sein. Die Oberfläche der
Tender, auf der sich die Leitungen abstützen, ist zweckmäßigerweise als Rollengang
ausgebildet. Das Verfahren der Tender in Richtung auf den Ausleger wird bewirkt
durch den von der angetriebenen Katze auf die Verbindungsleitungen, gegebenenfalls
auf ein besonderes Zugseil, ausgeübten Zug. In die entgegengesetzte Richtung werden
die Tender durch einen auf der Kranbrücke installierten, an dem der Kranbrücke zugeordneten
Halbtender auf der vom Ausleger abgekehrten Seite angreifenden Rückholtrieb verfahren,
dessen Zugkraft geringer ist als die der Katze. Dieser Rückholtrieb bleibt zweckmäßigerweise
auch beim Verfahren der Tender in Richtung auf den Ausleger zugeschaltet, so -daß
die Verbindungsleitungen ständig unter Zugspannung stehen und nicht durchhängen.
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Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung weitergehend erläutert. Es
zeigt
F i g. 1 die schematische Darstellung einer Brücke mit Ausleger
und erfindungsgemäßer Leitungsführung in Seitenansicht, F i g. 2 einen Schnitt nach
Linie 11-I1 in F i g. 1, F i g. 3 einen Überblick über die sich aus der Teilbarkeit
des Tenders ergebenden Katzfahrmöglichkeiten.
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Die mit einem hochklappbaren Ausleger 12 versehene Kranbrücke 11 ruht
auf schienengebundenen (13, 13') Stützen 14 und 16. Der Ausleger ist mittels des
Seilzuges 17 aus der in ausgezogenen Linien dargestellten Lage in die in gestrichelten
Linien dargestellte Lage hochklappbar.
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Auf der Kranbrücke 11 und auf dem heruntergeklappten Ausleger
12 ist die Katze 18 in an sich bekannter Weise verfahrbar.
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Die Stromversorgung der Katze 18 erfolgt über Verbindungsleitungen
19, die an eine auf der Brücke 11 bei 21 liegende Zapfstelle angeschlossen
sind. Auf der Kranbrücke 11 und dem Ausleger 12 sind außer der Katze
18 zwei kuppelbare (24, 26) Halbtender 22 und 23 angeordnet, die auf
Rollen 27 laufend gleichsinnig mit der Katze 18 verfahrbar sind und auf deren als
Rollengang 28 ausgebildeter Oberfläche sich die Verbindungsleitungen 19 abstützen.
Für die Umführung der Verbindungsleitungen 19 ist auf der vom Ausleger 12
abgekehrten Seite des Halbtenders 22 eine drehbeweglich gelagerte Trommel 29 vorgesehen.
Mit einem auf der Brücke 11 installierten, am Halbtender 22 angreifenden Rückholtrieb
31 wird einerseits der Tender 22, 23 bzw. der Halbtender 22
zurückgeholt
und andererseits eine einen Durchhang der Verbindungsleitungen 19 vermeidende Zugspannung
in den Verbindungsleitungen aufrechterhalten.
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Ist der Ausleger 12 heruntergeklappt und sollen Kranbrücke 11 und
Ausleger 12 befahren werden, werden die Halbtender 22 und 23 miteinander gekuppelt.
Die Katze 18 ist sodann von dem vom Ausleger 12 abgekehrten Ende der Kranbrücke
11 bis zum äußersten Ende des Auslegers 12 verfahrbar (F i g. 3 a und 3 b).
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Soll die Kranbrücke 11 bei hochgeklapptem Ausleger
12 über ihre ganze Länge befahrbar sein, dann wird der Halbtender
22 vor dem Hochklappen des Auslegers 12 abgekuppelt und auf dem Ausleger
12
eine Verriegelung 32 fixiert. Die Katze 18 kann dann auch
bei hochgeklapptem Ausleger 12 über die Länge der Kranbrücke 11 verfahren werden.