-
Die Erfindung bezieht sich auf den Flaschenstautisch einer Flascheneinpackmaschine
mit intermittierend angetriebenen Flaschenförderbändern und mit einem als Anschlagwalze
ausgebildeten, frei bewegbaren, in Lagerplatten gelagerten Sperranschlag für die
angestauten Flaschen.
-
Auf diesem Flaschenstautisch werden die Flaschen in die richtige
Lage in bezug auf Flaschengreifer gebracht, welche die Flaschen von dem Flaschenstautisch
- im folgenden »Tisch« genannt - aufheben, wonach die Flaschen in Flaschenkästen
gepackt oder umgesetzt werden. Die Größe der Flaschenkästen oder Kartons und ihre
Einteilung bestimmen dabei die-Anzahl der gruppenweise zu entnehmenden Flaschen
und auch deren Anordnung auf dem Tisch. Bei dem Aufheben der jeweils vordersten
Flaschengruppe vom Tisch ergeben sich durch den Stau deg unmittelbar nachfolgenden
Flaschen insofern Schwierigkeiten, als die zuvor aufgeklebten Etiketten noch nicht
fest haften und wegen der engen Berührung der Flaschen untereinander und des herrschenden
Staudruckes verschoben bzw. zerstört werden können. Der Staudruck kann auch so stark
sein, daß das vorderste Flaschenbündel nur mit Schwierigkeit entnommen werden kann
und die Gefahr einer Beschädigung der Flaschen besteht. Auch können infolge des
beim Aufheben einer Flaschengruppe wirksamen Staudruckes anstehende Flaschen umfallen
und Betriebsstörungen verursachen, welche die Leistung der Flascheneinpackmaschine
vermindern.
-
Um diese Schwierigkeiten beim Aufheben einer Flaschengruppe vom Tisch
zu beseitigen, wurden schon verschiedene Vorschläge gemacht. So ist bekannt, zur
Verminderung des Staues die Flaschenförderbänder beim Aufheben der Flaschen stillzusetzen.
Der Staudruck zwischen der letzten Querreihe der sich aufwärts bewegenden Flaschen
und der anschließenden Querreihe der stehenbleibenden Flaschen wird dadurch aber
nicht verrinteert. Es kann nur vermieden werden, daß nachrückende Flaschen gegen
die- -sich aufwärts bewegenden Flaschen stoßen und hierbei umfallen.
-
Vorbekannt ist ferner, die Flaschen auf dem Tisch zunächst gruppenweise
einzuteilen, so daß jeweils zwischen der aufzuhebenden und der nachdrückenden Gruppe
ein Zwischenraum auf dem Tisch gebildet wird, der ein störungsfreies Aufheben der
vordersten Flaschengruppe ermöglicht. Es ist jedoch schwierig, die Flaschengruppen
beim Einlauf auf den Tisch genau und störungslos einzuteilen, und die dazu nötigen
Einrichtungen behindern den laufenden Transport auf dem Tisch; sie sind störanfällig
und vermindern die Leistung der Maschine.
-
Es ist auch bekannt, jeweils die vordersten Flaschen zeilen- oder
gruppenweise durch Abknicken der Förderbahn nach unten an der Knickstelle etwas
voneinander abzuspreizen, so daß an dieser Stelle die Wandungen der nachfolgenden
Flaschen etwas Abstand haben. Das Aufheben der Flaschengruppe ist hierbei aber nicht
in der üblichen Weise mit einem Halterahmen und daran angeordneten Flaschengreifern
zu erreichen, weil die abgeteilte Flaschengruppe eine Neigung zum Flaschengreifer
aufweist. Die Flaschenkästen müssen vielmehr hierbei von oben her auf die Flaschen
aufpestülpt werden.
-
Weiter ist bekannt, den Anschlag für die vorder-
sten Flaschen nur
wenig oberhalb der Flaschenförderbänder anzuordnen und die Flaschengreifer des Flaschenhalterahmens
etwas in Förderrichtung nach vorn versetzt auf die Flaschen abzusetzen.
-
Durch diese Versetzung fassen die Flaschengreifer etwas exzentrisch
an den Flaschenköpfen an, wodurch alle aufzuhebenden Flaschen sich etwas in Förderrichtung
verkanten. Trotz Bestehenbleibens der Berührung infolge des Staues zwischen der
Querreihe der stehenbleibenden Flaschen und der letzten Querreihe der aufzuhebenden
Flaschen im Bereich der Flaschenböden bildet sich ein keilförmiger Abstand im Bereich
der allgemein quer zu den Transportbändern gerichteten und vor der Absenkung des
Flaschenhalterahmens vorhandenen senkrechten Berührungsebene aus. Infolge dieses
keilförmigen Abstandes wird die Berührung zwischen stehenbleibenden und sich aufwärts
bewegenden Flaschen im Bereich der Etiketten aufgehoben, und eine Beschädigung der
Etiketten wird durch die Maßnahme vermieden, weil unmittelbar nach dem Aufheben
der Flaschen diese nach dem Freikommen von den Transportbändern in die lotrechte
Lage einschwingen und dadurch in Transportrichtung auch am Flaschenboden Abstand
von den stehenbleibenden Flaschen erhalten. Hierbei muß jedoch die Einstellung des
Flaschenhalterahmens in bezug auf den Tisch verhältnismäßig genau sein, und die
Flaschengreifer müssen hinsichtlich der Flaschen nachgiebig sein. Allerdings werden
die Flaschenböden und Unterkanten hierbei beansprucht und'die Etiketten dürfen nicht
allzu weit nach unten gezogen sein.
-
Es ist weiter bekannt, daß ein als frei laufende Walze ausgebildeter
Sperranschlag des Tisches durch Druckluftkolben über Zwischen- und Lagerhebel vor-
und zurückschwenkbar ist. Diese Einrichtung ist verhältnismäßig aufwendig in Herstellung
und Wartung.
-
Es ist auch bereits bekannt, die angestaute Flaschengruppe vom Druck
der nachfolgenden Flaschen durch Freisteuerung der Halteleiste zu entlasten, was
mit Hilfe eines einseitig kurvenförmig ausgebildeten Hebels erfolgt, der im Verlauf
des Packvorganges von einem Bolzen beaufschlagt wird. Diese Einrichtung ist aber
verhältnismäßig kompliziert, erfordert eine federbelastete Anschlagwalze sowie mehrere
gelenkige Steuerelemente und schließlich auch Maschinenteile, die zwangläufig die
Steuerung auslösen. Dadurch ist die Vorrichtung ohne separaten mechanischen Antrieb
nur bei bestimmten Packertypen verwendbar.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachsten Mitteln, antriebslos
und ohne jede Steuerung durch Maschinenteile die aufgestauten Flaschen beim Entnehmen
der vordersten Flaschengruppe vom Staudruck zu entlasten, die Maschine zu vereinfachen
und durch Verringerung der Störanfälligkeit die Leistung der Maschine zu erhöhen
und ihre Funktion zu verbessern.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß die die Lagerzapfen der Anschlagwalze aufnehmenden Lagerlöcher der Lagerplatten
als nach oben gerichtete Langlöcher oder Schlitze ausgebildet sind und jeweils zumindest
auf der den Flaschen abgekehrten Seite im oberen Bereich eine Verbreiterung oder
Ausbauchung aufweisen.
-
Die vorteilhafte Wirkungsweise der Erfindung besteht darin, daß die
Lagerzapfen der Anschlagwalze kurz nach ihrem Anheben vor dem Staudruck der Flaschen,
der auch noch bei ihrem Aufheben wirksam ist, in diese Ausbauchungen ausweichen,
so daß schon nach geringem Hub der Anschlagwalze an ihr der Staudruck aufgehoben
wird. Die Lagerzapfen der Anschlagwalze kommen demnach durch den Staudruck an den
die Verbreiterung oder Ausbauchung aufweisenden, von den Flaschen abgekehrten Langlochseiten
zur Anlage, gelangen beim Aufheben der Anschlagwalze durch die aufwärts geführten
Flaschen an diesen Langlochseiten aufwärts und weichen nach dem freien Ende des
Tisches hin aus, wodurch der herrschende Staudruck aufgehoben wird.
-
Die umzusetzenden Flaschen kommen dadurch von den nachfolgend angestauten
Flaschen frei, während die Anschlagwalze anschließend ohne Fremd steuerung selbsttätig
zurückfällt, wobei die Lagerzapfen wieder im unteren Bereich des Langloches zur
Anlage kommen. Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils die Kontur einer Langlochwange auf der den Flaschen abgekehrten Seite anschließend
an eine untere Rundung eine kurze lotrechte Strecke bis zu einem Knick, einer Stufe
oder dgl. aufweist und anschließend über eine schräge oder waagerechte Teilstrecke
die sich nach außen erstreckende Verbreiterung des Langloches bildet.
-
Die Lagerzapfen der Anschlagwalze liegen im Ruhezustand an der kurzen
lotrechten Strecke der Lochwandung an, so daß der neu auf die Lagerzapfen der Anschlagwalze
sich auswirkende Staudruck der Flaschen vor dem Aufheben der Flaschengruppe an der
lotrechten Strecke ein wirksames Widerlager hat.
-
Eine vorteilhafte weitere Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Knick, die Stufe, der Absatz od. dgl. als Übergang zur Erweiterung des Langloches
von dessen Sohle einen Abstand aufweist, der etwas größer ist als die Länge des
Radius des Lagerzapfens der Anschlagwalze.
-
Weiterhin kann die Erfindung dadurch weitergebildet werden, daß die
den Flaschen abgekehrten Konturteile der Langlöcher mit den anderen Langlochwandungen
jeweils über Abrundungen verbunden sind, wobei der Knick den kleinsten Abrundungsradius
aufweist. Durch diese Maßnahme wird auch eine genügende Festigkeit und Lebensdauer
der dem Staudruck der Flaschen und der Krafteinwirkung der Lagerzapfen ausgesetzten
Lagerplatten sichergestellt.
-
Eine weitere Fortbildung der Erfindung besteht darin, daß die Langlöcher
der Lagerplatten auch auf ihren den Flaschen zugewendeten Seiten im oberen Bereich
ebensolche Verbreiterungen aufweisen wie auf ihren den Flaschen abgewendeten Seiten.
-
Das versehentliche Vertauschen der Lagerplatten kann sich durch diese
Maßnahme nicht darin auswirken, daß die Erfindung infolge falschen Wiederzusammenbaues
nicht mehr zum Tragen kommt.
-
Durch bewußtes Vertauschen der Lagerplatten läßt sich zudem die Lebensdauer
verdoppeln.
-
Jegliche Beschädigung der Flaschenetiketten wird durch die ein Ausweichen
der Anschlagwalze gestattende Ausbildung der Lagerplatten vermieden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Flaschenstautisches mit dem Bereich,
in welchem die Erfindung verkörpert ist; Fig. 2 zeigt die entsprechende Draufsicht
eines in der Breite verkleinerten Flaschenstautisches; Fig. 3 zeigt in der Ansicht
eine Lagerplatte gemäß ihrer Lage in Fig. 1 und 2; F i g. 4 zeigt die Seitenansicht
zu F i g. 3; Fig. 5 zeigt eine Lagerplatte mit symmetrisch in Flaschenförderrichtung
und entgegengesetzt dazu im oberen Bereich verbreitertem oder ausgebauchtem Langloch.
-
Im einzelnen zu Fig. 1 : Die in Richtung des Pfeils 1 von dem Flaschenförderband
2 geförderten und in Richtung des Pfeils 3 von den nicht dargestellten Flaschengreifern
aufzuhebenden Flaschen 4 liegen an der auf dem Flaschenstautisch 5 auf Führungsstangen
6 in Lagerplatten 7 mittels Lagerzapfen 8 a gelagerten Anschlagwalze 8 an. Die Lagerzapfen
8 a ruhen im unteren Bereich des Langloches 7 a der Lagerplatte 7 und liegen auf
der Sohle 7 e des Langloches 7 a auf.
-
Die lotrechte Strecke 7 c des Langloches bildet ein Widerlager für
den Lagerzapfen 8 a der Anschlagwalze 8. Man erkennt weiter die von den Flaschen
4 abgekehrte Verbreiterung oder Ausbauchung 7 b des Langloches 7 a.
-
Die Lagerplatte 7 ist durch die Klemmschraube 7 i auf der Führungsstange
6 feststellbar.
-
Zu Fig. 2: Am Flaschenstautisch 5 sind die die Lagerplatten 7 tragenden
Führungsstangen 6 in Lagerklötzen 9 gelagert, die ihrerseits auf einer Stange 9
a befestigt sind, welche außerdem als Lager von Führungsrechen 9b für die nicht
dargestellten Flaschen dient.
-
Zu F i g. 3 und 4: Die Lagerplatte 7 zeigt das Langloch 7 a, dessen
Sohle 7 e durch eine Rundung in die lotrechte Strecke 7 c übergeht, die von einem
Knick 7d aus in die Verbreiterung 7b überleitet, von welcher aus über die Abrundung
7! der Übergang zur oberen Begrenzung des Langloches erfolgt.
-
Von hier aus wird über Abrundungen und eine weitere senkrechte Strecke
der Anschluß an die Sohle 7 e gebildet. Das Loch 7 g dient zur verschiebbaren Lagerung
und das Gewindeloch 7 h zum Einschrauben der Klemmschraube 7 i.
-
Fig. 5 zeigt die Lagerplatte 7 in einer mit Ausnahme des Langloches
7 a gleichen Ausbildung wie in Fig. 3. Das Langloch 7 a hat im Anschluß an den unteren
Bereich mit der lotrechten Strecke eine im oberen Bereich symmetrisch nach beiden
Seiten hin sich erstreckende Verbreiterung 7 b.