DE1583865C - Verfahren zur Entarsemerung von Huttenzink - Google Patents
Verfahren zur Entarsemerung von HuttenzinkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entarsenierung
von im Schachtofen gewonnenem Hüttenzink mit metallischem Natrium, wobei die Rohzinkschmelzc
gleichzeitig mit Ammoniumchlorid behandelt wird.
Bei dem bekannten Verfahren der Zinkerschmelzung im Zinkschachtofen verflüchtigt sich mit den Zinkdämpfen
auch das in den Zinkerzen vorliegende Arsen, das zusammen mit den Zinkdämpfen niedergeschlagen
wird. Das im gewonnenen Rohzink üblicherweise in Mengen von 0,02 bis 0,04% enthaltene
Arsen wird in bekannter Weise weitgehend durch Einrühren von 0,03% metallischem Natrium in die
Rohzinkschmelze entfernt. Der nach dem bekannten Verfahren der Entarsenierung auf der Badoberfläche
abgeschiedene und nach kurzer Wartezeit abgeseihte bzw. abgezogene schaumige Traß hat das
Arsen des Rohzinks größtenteils aufgenommen, so daß der Arsengehalt des abgeschäumten Rohzinks
sich auf etwa 20 g/t erniedrigt. Die entarsenierte Zinkschmelze kann anschließend einer Seigerung zur
Entfernung von Pb unterworfen werden. Es ist ferner bekannt, Schmelzen von Nichteisenmetallen, wie Blei,
mit Sägemehl, Feinkohle oder anderem feinkörnigem Gut zu behandeln, um eine trockene Krätze zu erhalten
und das Ausseigern zu begünstigen.
An einem Zinkschachtofen, in welchem in 10 Wochen durchschnittlich üblicherweise etwa 1150t Zink
erzeugt werden, fallen wöchentlich etwa 31 t Traß (Schlicker) an; dies entspricht etwa 27 kg Traß je
Tonne Rohzink. Dieser Traß enthält etwa 2,0% des im Schachtofen erzeugten Zinks und muß als Krcislaufmaterial
zur Sinteranlage zurückgeführt werden. Der Traßanfall stellt somit ein unerwünschtes Kreislaufmaterial
des Zinkerzeugungsprozesses dar.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Entwicklung eines Verfahrens
zur Verringerung der umgewälzten Traßmenge.
Die Erfindung löst diese Aufgabe unter Verwendung eines Verfahrens zur Entarsenierung von Hüttenzink
durch Zugabe von metallischem Natrium zur Rohzinkschmelze
unter Bildung eines zinkhaltigen Trasses und Rückführung des Trasses zur Sinteranlage. Die
Erfindung besteht darin, daß das schmelzfiüssige Rohzink gleichzeitig mit Ammoniumchlorid behandelt
wird.
Durch die erfindungsgemäße Behandlung der Rohzinkschmelze
zusätzlich zur Behandlung mit metallischem Natrium wird ein leichler und schnellerer Ablauf
der Entarsenierung herbeigeführt. Ferner geht weit weniger Zinken den Traß über, so daß ein
»trockenerer« Traß gebildet und eine gute Trennung von Schmelze und Traß bewirkt wird. Das Ammoniumchlorid
verdampft und zersetzt sich teilweise während des Vorganges. Die Zersetzungsprodukte
reagieren mit dem Luflsauerstoff, wodurch ein Luftzutritt
zur Schmelzoberfiäche und gleichzeitig deren Abkühlung verhindert wird/
Die Rohzinkschmelze wird zweckmäßig mit 0,02 bis 0,06% Ammoniumchlorid behandelt. Vorzugsweise
wird die Rohzinkschmelze mit 0,03 bis 0,05% Ammoniumchlorid behandelt. Dieerforderliche Menge
der Ammoniumchloridzugabe ist im Einzelfalle jedoch leicht zu ermitteln, da nicht ausreichende Mengen
wiederum zu einem Anstieg des Trußnnfulls führen. Die Zugabe erfolgt dabei unmittelbar nach Beginn
des Abstichs, so daß das Ammoniumchlorid neben dem üblichen Zusatz metallischen Natriums in der
Gießpfanne vorliegt. Die Menge des erforderlichen Natriums ist in bekannter Weise von dem Arsengehalt
des Rohzinks (üblicherweise 0,02 bis 0,04% As) abhängig und beträgt üblicherweise etwa 0,03% Na.
Die Form, in der das Ammoniumchlorid der Schmelze zugesetzt wird, ist nicht kritisch, so daß dieses in
Pulverform, gesintert oder geschmolzen verwendet werden kann. Zweckmäßig werden walnußgroße
Stücke zugesetzt.
ίο Die Temperatur der Rohzinkschmelze während
des Entarsenierungsvorganges beträgt 460 bis 540"C, vorzugsweise 480 bis 500" C; die Behandlungsdauer
entspricht in der Regel ungefähr der Füllzcit der für die Entarsenierung benutzten Gießpfanne mit der
Rohzinkschmelze und liegt gewöhnlich bei etwa 8 bis 12 Minuten.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ferner die Wirkung des Ammoniumchlorids noch dadurch
unterstützt werden, daß während oder nach der Behandlung mit Ammoniumchlorid ein oberflächenreicher
brennbarer Stoff in die Rohzinkschmelze eingebracht wird. Hierfür hat sich eine Menge von 0,02%
als zweckmäßig erwiesen. Diese Menge kann aber auch unterschritten werden, wie es auch in manchen
Fällen von Vorteil sein kann, diesen Wert zu überschreiten und ein Mehrfaches einzusetzen. Unter
dem oberllächenreichen brennbaren Stoff wird beispielsweise Sägemehl verstanden, ferner Koksgrus,
der auch gegebenenfalls mit öl getränkt sein kann, Kohlenstaub, Graphitelektrodenbruch oder andere
kohlenstoffhaltige sowie andere brennbare Stoffe mil großer Oberfläche.
Es kann auch eine geringe Menge Aluminium während des Entarsenierungsvorganges zugefügt werden.
Zweckmäßig wird dies in FormeinerZink-Aluminium-Vorlegierung
vorgenommen, wobei Legierungen mit 15% Aluminium, Rest Zink, sich als geeignet erwiesen
haben. Ein derartiger Zusatz begünstigt den äußeren Glanz des Blockzinks, ist jedoch ohne'Einfluß auf
die Entarsenierung.
Durch das erfindungsgemäße Entarsenierungsverfahren wird eine Verminderung des Schlickeranfalles
gegenüber dem lediglich Natrium benutzenden vorbekannten Verfahren um etwa 60% erzielt, d.h. von
etwa 27 kg/t auf etwa 10 kg/t Rohzink. Die anfallende
Traßmenge beträgt in einem Schachtofen des Imperial-Smelting-Verfahrens
nur noch etwa 11 t in der Woche, im Durchschnitt von 10 Wochen 10,8 t je Woche,
wogegen der Traßanfall beim bisher üblichen Verfahren im gleichen Zeitraum 30,9 t betrug.
Die erfindungsgemäß erzielte Verminderung an Traßanfall in einer Gießpfanne mit etwa 2,2 t Rohzihk
(s. Beispiel) im Vergleich zu nach vorbekanntem Verfahren erhaltenen Ergebnissen zeigt die nachfolgende
Aufstellung:
/usiit/slolT
Natriummelall f Sägespäne
(auf gefüllte Pfanne)
Natriummelall I- NH4CI
Nalriummetall f NII4CI -I- Sägemehl
(in Pfanne während des Füllens)...
etwa 58 kg etwa 25 kg
etwa 20 kg
In eine Gießpfanne von etwa 2,3 t Fassungsvermögen
werden aus dem zur Kondensationsanlage eines
I ööööbö
I mperial-Smelting-Schachtofens gehörenden Rohzinksammelofen etwa 2,2 t Zink mit einem Arsengehalt
von 0,020 bis 0,040% und einer Temperatur von'etwa 480" C abgestochen. Dieser Vorgang dauert 8 bis
12 Minuten. .
' Unmittelbar nach Beginn des Abstechens werden in die Pfanne fünf bis zehn Stangen Natriummctall von
je 100 g gegeben und· zusätzlich etwa 1 kg stückiges Ammottiumchlorid in Form walnußgroßer Stücke
sowie etwa 0,5 kg Sägemehl. Während des Abstichs des flüssigen Zinks in die Pfanne bildet das zugesetzte
Gemisch auf der Zinkschmelze eine geschlossene Decke. Sobald die Pfanne zu etwa einem Viertel mit
der Zinkschmelze gefüllt ist, wird der Inhalt während des weiteren Einlaufens des Rohzinks mit einem so- '5
genannten Kratzer kurz umgerührt. Wenn der Glanz des Blockzinks verbessert werden soll, kann an diesem
Punkt des erfindimgsgemäßen Verfahrens eine Zugabe von etwa 400 g Zn-AI-Vorlegierung mit 15%
Aluminium erfolgen. Sofort nach Beendigung des Abstichs wird der Traß ebenfalls umgerührt und
danach mittels einer Lochkelle abgehoben. Die Traßmenge beträgt etwa 20 kg und ist von trockener und
pulvriger Beschaffenheit.
Claims (4)
1. Verfahren zur Entarsenierung von Hüttenzink durch Zugabe von metallischem Natrium
zur Rohzinkschmelze unter Bildung eines zinkhaltigen Trasses (Schlickers) und dessen Rückführung
zur Sinteranlage, dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzflüssige. Rohzink
gleichzeitig mit Ammoniumchlorid behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohzinkschmelze mit 0,02
bis 0,06%, vorzugsweise 0,03 bis 0,05% Ammoniumchlorid behandelt wird.
3. Verfahren nach einem oder beiden Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß während oder nach der Behandlung mit Ammoniumchlorid
ein oberflächenreicher brennbarer Stoff zugefügt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entarsenierung bei einer Temperatur der Rohzinkschmelze von 460 bis 540° C, vorzugsweise
480 bis 500" C, durchgeführt wird.
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