DE1583072C - Logische Schaltung zum Steuern von Einrichtungen des Untertagebergbaus - Google Patents
Logische Schaltung zum Steuern von Einrichtungen des UntertagebergbausInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine logische Schaltung zum Steuern von Einrichtungen des Untertagebergbaus,
insbesondere von mechanisierten Einheiten des hydraulischen Strebausbaus, mit pneumatischen Verknüpfungsgliedern,
die ausschließlich aus miteinander verschalteten, gleich ausgebildeten und zu Gruppen
zusammengefaßten Verriegelungselementen mit jeweils mindestens einem löschdominierenden Speicher
bestehen, der mindestens einen Informationseingang, einen Löscheingang und einen unbedingten Signalausgang
sowie eine ODER-Funktion am Löscheingang besitzt.
Derartige Schaltungen bezwecken allgemein gesehen eine Ordnung von unter sich gleichen oder
verschiedenen Betriebsvorgängen. Diese Ordnung kann unter anderem darin bestehen, einen bestimmten
Betriebsvorgang ablaufen zu lassen, bevor ein oder mehrere andere Betriebsvorgänge in Gang gesetzt
werden, und dabei noch eine vorbestimmte Reihenfolge des Ablaufes dieser nachgeschalteten Betriejbsvorgänge
einzuhalten. Beim hydraulischen Strebausbau kann es sich bei den Betriebsvorgängen um den
Ablauf von unter sich gleichen Steuerketten einzelner Ausbaurahmen oder -bocke handeln. Komplizierter
ist im Untertagebergbau die Ordnung von unter sich nicht gleichen Betriebsvorgängen in dem obigen Sinn,
z. B. bei schreitendem Strebausbau, der aus mehreren Normalrahmen und aus einigen Spezialrahmen besteht,
die gegenüber den Normalrahmen die zusätzliche Aufgabe erfüllen, das Fördermittel auszurichten.
Zur Erfüllung solcher Zwecke dienen bisher Folgeschaltungen,
die beispielsweise nach Zeit- oder Druckplänen arbeiten. Die auf eine Vollautomatisierung
abzielende Entwicklung des hydraulischen Strebausbaus erfordert eine immer größere Zahl von Informationsmöglichkeiten
des vom Strebausbau gebildeten Systems. Außerdem muß dieses System mit
anderen Systemen im Streb, etwa dem aus Gewinnungsmaschine, Fördermittel und Vordrückeinrichtung
gebildeten System im Rahmen zukünftiger Entwicklungen verknüpft werden. Noch weitergehendere
Verknüpfungen, die außerdem in den Abbaustrecken oder Hauptstrecken wirksame weitere Systeme in die
Schaltung einbeziehen, erscheinen nicht ausgeschlossen. Die unter solchen Umständen erforderlichen
Netzwerke mit ihrer Vielzahl von Verriegelungsproblemen lassen sich mit den bisher verwendeten
Folgeschaltungen nicht mehr herstellen.
In anderen Zweigen der Technik sind Schaltsysteme aus logischen Verknüpfungs- und Speichcrgliedern
bereits eingeführt worden. Die eingangs mit ihren Hauptmerkmalen wiedergegebene logische
Schaltung ist jedoch Gegenstand eines noch nicht zum Stande der Technik gehörigen älteren Vorschlages
(deutsche Patentschrift 1 533 723). Wie im einzelnen noch näher erläutert werden wird, hat ein löschdominierender
Speicher die Eigenschaft, daß ein dem fnformationseingang anliegendes, kurzzeitiges Signal
auch am Signalausgang ein Signal entstehen läßt. Da dieses Signal auf den Eingang zurückgekoppelt ist,
wird es so lange gespeichert, bis am Löscheingang ein Signal erscheint. Das Löschsignal bewirkt das
Loschen des F.ingangssignals auch dann, wenn am Eingang des Speichers ein neues Signal erscheint. Die
außerdem im älteren Vorschlag vorgesehene ODER-I unktion faßt sämtliche 1 öschsignale zusammen, die
von verschiedenen anderen Verriegelungsclementen kommen
Der Aufbau von Schaltsystemen mit logischen Verknüpfungs- und Speichergliedern erfordert jedoch
beträchtliche Fachkenntnisse. Im Bergbau kommt die Forderung hinzu, einmal eingerichtete Schältungen
bedarfsweise ändern zu können, wenn dies bestimmte Betriebsbedingungen erforderlich machen. Dabei ist
davon auszugehen, daß derartige Änderungen häufiger als anderswo erforderlich sind und von
wenig qualifiziertem Personal ausgeführt werden
,ο müssen.
Der Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, die eingangs genannten Verriegelungsschaltungen
so einfach aufzubauen, daß sie auch von wenig qualifiziertem Personal leicht hergestellt und
bedarfsweisc ohne tiefergehende Kenntnis der Steuerungstechnik auch bei beliebig komplizierter Logik
geändert werden können.
Gemäß der F.rfindung wird diese Aufgabe bei einer
logischen Schaltung mit den eingangs angegebenen Merkmalen dadurch gelöst, daß die pneumatischen
Verknüpfungsglicder in Form einer Matrix angeordnet sind und der löschdominierende Speicher der
Verricgelungsclemente zwei unbedingte Signalausgänge
aufweist, denen jeweils zwei UND-Glieder zugeordnet sind, welche vier weitere Signaleingängc
und vier weitere bedingte Signalausgänge des Vcrriegelungselementcs
bilden, und daß die Ausgangssignalc der Verricgelungsclemcnte in der Matrix ein
aus einem vorausgehend angeordneten Verricgelungselement übernommenes Informationssignal entweder
an das nachfolgend angeordnete Verriegelungselement der gleichen Gruppe, an das von der Matrix gesteuerte
System zum Löschen an das vorausgehend angeordnete Verriegelungselement der gleichen
Gruppe oder an Verriegelungselemente anderer Gruppen mit über- oder untergeordneter Priorität
weitergeben.
Die Verriegclungselemente lassen sich auf verschiedene Weise hintercinanderschaltcn und bilden
dann sogenannte Vcrriegelungsgruppen. Je nach der Stellung des einzelnen Verricgelungsclementes in der
Gruppe und je nach der Anzahl der Verriegelungsgruppen
ergeben sich verschiedene Prioritäten für die von den Verriegelungselementen geschalteten Bctriebsvorgänge.
Da lediglich die Vcrriegelungselcmente, nicht aber
die in ihnen zusammengefaßten Grundbausteine miteinander .verschaltet zu werden brauchen, läßt sich
eine beliebige Verriegelungssteuerung von wenig geschulten Kräften in kurzer Zeit nach dem Baukastenprinzip
herstellen. Die Gleichartigkeit der Bausteine ermöglicht eine verbilligte Produktion und schafft
die Möglichkeit, mit Hilfe einer einfachen und wirtschaftlichen Lagerhaltung ständig die Vcrriegclungselemente
zur Verfügung zu halten. Dadurch lassen sich industrielle Lieferfristen und durch diese bedingte
unerwünschte Verzögerungen ausschalten. Insbesondere ist es wesentlich, daß durch Auswechseln
einzelner Verriegelungselementc Defekte im Gesamtsystem, das durch die Schaltung gesteuert wird, sehr
leicht erkannt und beseitigt werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert; es zeigt
I·" i g. I einen löschdominicrciulon Speicher aus
f>5 zwei ODER-NICHT-Funktioncn.
F i g. 2 das Symbol für einen !üsdulominierendcn
Speicher, bei dem die Lösehseile durch /./. gekennzeichnet
ist.
F i g. 3 den Aufbau eines Verriegelungsclementes
gemäß der Erfindung,
F i g. 4 das Symbol Tür das Verriegelungselement
nach F i g. 3 und
F i g. 5 die Verschaltung von Verriegelungselementen nach den Fig. 3 und 4 in einer Verriegelungsgruppe.
Grundbestandteil des später zu erläuternden Verriegelungselementes
ist der in den Fig. 1 und 2 Wiedergegebene löschdominierende Speicher. Er besitzt
folgende Eigenschaften:
Der löschdominierende Speicher hat zwei Eingänge / und N und einen bzw. zwei Ausgänge X, X.
Das Ausgangssignal eines zweiten Ausgangs ist immer die Negation des ersten Ausgangs.
Sieht nun am Informationseingang / ein kurzzeitiges Signal an, so entsteht ein Signal auch am
Ausgang X des Speichers. Dieses Signal wird auf den Paralleleingang von / an der oberen ODER-NICHT-Funktion
zurückgekoppclt und ersetzt dort das Informätionssignal. Infolgedessen wird die Information
auch nach Verschwinden des Signals bei / beliebig lange gespeichert.
Erscheint ein Löschsignal am Löscheingang /V, so
wird die Rückkopplung unterbrochen und das Ausgangssignal X gelöscht. Stehen an beiden Eingängen 1
und N gleichzeitig Signale an, dominiert das Löschsignal. Dann wird das Informationssignal bei / nicht
aufgenommen.
Dieser lös.chdominierende Speicher bildet das Kernstück eines nachfolgend zu beschreibenden Verriegelungselementes.
Wie in einer später noch als Ausführungsbeispiel näher zu erläuternden Schaltung gezeigt wird, wirken
auf das Verriegelungselement Löschsignalc von verschiedenen anderen Verricgelungselementen ein. Daher
ist dem Löscheingang des Speichers eine ODER-Funktion vorgeschaltet, die alle Löschsignale zusammenfaßt.
In dem in F i g. 3 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich um drei ODER-Eingänge
N 1, A/2 und A/3. _
Die beiden Ausgangssignale X und X können direkt weitergegeben werden, ihre Weitergabe kann
aber auch von Bedingungen abhängig sein. Dies ermöglichen die vier UND-Glieder mit den Ausgängen
Y, Z, Y, Z. Die an den Eingängen der vier UND-Glieder liegenden Speichcrabgangssignale werden
über.die Ausgänge Y, Z, V, Z nur dann weitergegeben,
wenn der jeweils zweite Eingang des UND-Gliedes also einer der Eingänge SxJS2, Sf und S= —■
ein Signal führt. Die Ausgänge Y, Z, Y, Z sind deshalb bedingte Ausgänge des Verriegclungselementes. Unbedingt
sind dagegen die Ausgänge X und X.
An die Eingänge Sy, S2, S? und Sj der UND-Glieder
können beliebige logische Netzwerke angeschlossen sein, die ihrerseits Bedingungen bilden.
Eine vereinfachte Darstellung des vorstehend beschriebenen und in Fig. 3 in seinen Einzelheiten
wiedergegebenen Verriegelungselemenles zeigt das symbolische Blockbild des Vcrriegelungselementes
in F i g. 4. In der F i g. 5 ist das Blockbild der dort wiedergegebenen mehreren Verriegelungselemente
noch dadurch vereinfacht, daß sämtliche Ein- und Ausgänge, die im speziellen Fall nicht benötigt
werden, weggelassen sind.
Im Rahmen einer Schaltung, die aus den vorstehend beschriebenen und unter sich identisch ausgebildeten
Verricgelungselementen aufgebaut ist, wird das spezielle Verriegelungselement mit zwei Indizes,
allgemein mit Vkp bezeichnet, wobei die Indizes k
und ρ die Stellung des Elementes in der Schaltung beschreiben. Dies wird später näher erläutert.
Ein derartiges Verriegelungselement Vkp besitzt folgende Funktionen:
Ein derartiges Verriegelungselement Vkp besitzt folgende Funktionen:
1. Ein Signal an / erscheint am unbedingten Ausgang X und wird so lange gespeichert, bis
ίο an mindestens einem der Eingänge N1, Ai2 ... ein
Löschsignal erscheint. Dann hat der Ausgang X kein Signal. Steht gleichzeitig ein Signal bei / und
an einem der Eingänge Af1, AZ2 ... an, so juhrt X
kein Signal. Der unbedingte Ausgang X führt nur dann ein Signal, wenn I kein Signal führt.
2. Die bedingten Ausgänge Y, Z führen das gleiche Signal wie X, wenn an den zugehörigen Steuereingängen
Sj, und Sz ein Signal anliegt. Ist das
, nicht der Fall, führen Y bzw. Z kein Signal.
Das gleiche gilt für die bedingten Ausgänge Y und Z, die dem unbedingten Ausgang X mit den
Steuereingängen Sy und S3 zugeordnet sind.
Nachfolgend sollen einige Ausführungsbeispiele von Schaltungen wiedergegeben werden, welche aus einer Zusammenschaltung der unter sich identisch ausgebildeten Verriegelungselemente aufgebaut sind.. Der erste Verschaltungsschritt besteht darin, mehrere Verriegelungselemente hintereinanderzuschalten. Dazu ist der Ausgang X oder der bedingte Ausgang Y des einen Elementes mit dem Eingang / des anderen Elementes zu verbinden. In speziellen, aber selteneren Fällenjcönnen auch die negierenden Ausgänge X, 7, oder Y benutzt werden. Wegen der sehr großen Zahl von Kombinationsmöglichkeiten sollen nur die gebräuchlichsten Schaltungen beschrieben werden. Diese Hintereinanderschaltung mehrerer Verriegelungselemente ergibt eine Funktionsgruppe, »Verriegelungsgruppe« genannt. Wenigstens zwei Verriegelungsgruppen müssen in einer Verriegelungssteuerung vorhanden sein. Der erste Index k in der Indizierung von Vkp für ein Verriegelungselement gibt die betreffende Verriegelungsgruppe an. Es gibt also
Nachfolgend sollen einige Ausführungsbeispiele von Schaltungen wiedergegeben werden, welche aus einer Zusammenschaltung der unter sich identisch ausgebildeten Verriegelungselemente aufgebaut sind.. Der erste Verschaltungsschritt besteht darin, mehrere Verriegelungselemente hintereinanderzuschalten. Dazu ist der Ausgang X oder der bedingte Ausgang Y des einen Elementes mit dem Eingang / des anderen Elementes zu verbinden. In speziellen, aber selteneren Fällenjcönnen auch die negierenden Ausgänge X, 7, oder Y benutzt werden. Wegen der sehr großen Zahl von Kombinationsmöglichkeiten sollen nur die gebräuchlichsten Schaltungen beschrieben werden. Diese Hintereinanderschaltung mehrerer Verriegelungselemente ergibt eine Funktionsgruppe, »Verriegelungsgruppe« genannt. Wenigstens zwei Verriegelungsgruppen müssen in einer Verriegelungssteuerung vorhanden sein. Der erste Index k in der Indizierung von Vkp für ein Verriegelungselement gibt die betreffende Verriegelungsgruppe an. Es gibt also
Der zweite Index ρ gibt die Ordnungszahl des Verriegelungselementes in der Gruppe k an. Es gilt
also
P= 1,2, 3 ... P.
Geht man von der Vorstellung aus, daß alle Verriegelungsgruppen nebeneinandergesetzt sind, so ergibt
sich eine matrixförmige Anordnung der Verriegelungselemente. Eine Verriegelungsgruppe k nimmt
darin die ic-te Spalte ein. In der p-ten Zeile der Matrix
stehen die p-ten Elemente aller Verriegelungsgruppen.
Die zum Index ρ gehörende Zeile soll »Prioritätsniveau />« heißen. Da in der fertigen Schaltung jede
Verriegelungsgruppe einem der zu steuernden Betriebsvorgänge zugeordnet wird, sagt die Bezeichnung
I4,,if«lgendes aus:
Es handelt sich um das Verriegelungselement, das in der λ-ten Verriegelungsgruppe (des Betriebsvorganges
k) auf dem p-ten Prioritätsniveau steht.
Die Zählung der Prioritätsniveaus soll auf derjenigen Seite der Matrix beginnen, in die die Steuersignale einlaufen.
Die Zählung der Prioritätsniveaus soll auf derjenigen Seite der Matrix beginnen, in die die Steuersignale einlaufen.
Der zweite Verschaltungsschritt besteht darin, Ver-
riegelungssignale auf die Löscheingänge Nl, N2 usw.
der Vkp zu führen. Es lassen sich dabei zwei Typen
unterscheiden, nämlich Verriegelungssignale, die aus der gleichen Verriegelungsgruppe stammen, und Signale,
die aus einer anderen Verriegelungsgruppe herangeführt werden.
Die aus der gleichen Verriegelungsgruppe stammenden Löschsignale haben, abgesehen von Spezialfällen,
folgende Aufgabe:
Sobald ein Verriegelungselement Vkp das Informationssignal
übernommen hat, kann das darunterliegende J^p-i gelöscht werden, damit es zur Aufnahme
einer neuen Information bereit ist. Das Ausgangssignal Xkp von Vkp muß einmal zum Eingang /
von Vkp-i weitergeleitet werden und gleichzeitig auf
einen der Löscheingänge, z. B. N1 von Vkp_-l. Das
letzte Element Vkl, einer Verriegelungsgruppe gibt
sein Ausgangssignal XkP an das zu steuernde System
weiter und leitet damit den Betriebsvorgang k ein. Nachdem der Betriebsvorgang beendet ist, wird
durch die Rückmeldung Rk aus dem gesfeuertcn System über einen Löscheingang von Vkl, das Signal
XkP gelöscht.
Die Ausgangssignale Xkp müssen schließlich noch
als Verriegelungssignale auf die Löscheingänge der Elemente anderer Verriegelungsgruppen weitergeführt
werden. Die Verriegelungssignale verriegeln das Steuersystem und werden weiter unten näher beschrieben.
Jedes Ausgangssignal Xkp eines beliebigen Verriegelungselementes
hat also drei Funktionen:
1. Weitergabe des Informationssignals an das Element Vkp+i (bzw. an das zu steuernde System).
2. Löschen des Elementes Vkp-i.
3. Abgabe von Verriegelungssignalen an die Verriegelungselemente anderer Verriegelungsgruppen.
Entsprechende Überlegungen gelten für die bedingten Ausgänge Y, Z, Y, Z. Das allgemeine Schaltbild
einer Verriegelungsgruppe k zeigt F i g. 3 für P = 4.
Bei der dargestellten Verriegelungsgruppe ist ein löschdominierender Speicher vorgeschaltet, der folgende
Funktion besitzt:
Von einer Zentrale bzw. aus dem zu steuernden System kommt die Meldung Ik, daß die Bedingungen
für das Einleiten des Steuervorganges k erfüllt sind. Dieses Signal heißt »Bereitschaftssignal für den Betriebsvorgang
/c«. Damit durch die Löschwirkung von Verriegelungssignalen keine Information verlorengeht,
wird sie in dem erwähnten Speicher, der als »Eingangsspeicher Ek« bezeichnet werden soll,
so lange gespeichert, bis das nachfolgende Verriegelungselement Vkl das Signal übernommen hat. Das
Ausgangssignal Xkl löscht Ek, damit er zur Aufnahme
neuer Signale bereit ist. Alle Eingangsspeicher Ek
sollen zum Prioritätsniveau 0 zusammengefaßt werden. Das Bereitschaftssignal schaltet, wenn es den
Eingangsspeicher verlassen hat, bis zum letzten noch nicht verriegelten Prioritätsniveau durch. Hier wartet
es, bis die Verriegelung des gesperrten Niveaus aufgehoben ist, und rückt dann weiter vor. Hat das
Signal die letzte Prioritätsebene P erreicht, wird durch Xkl, der Steuervorgang eingeleitet.
Aus der sehr großen Zahl von Möglichkeiten die Verriegelungsleitungen zu verknüpfen, seien nur einige
charakteristische Beispiele herausgegriffen:
1. Die einfachste Verriegelungssteuerung besteht aus zwei Verriegelungsgruppen k = 1,2 und den
Prioritäten ρ = 0,1. Das Ausgangssignal je eines Verriegelungselementes wird auf den Löscheingang
des jeweils anderen geführt (Entweder-Oder-Steuerung). Der Steuervorgang, der als
erster das Bereitschaftssignal erhält, findet zuerst statt. Wenn aber statt des Ausgangssignals Xk[
das bedingte Signal Ykl verwendet wird, beginnt
zuerst derjenige Steuervorgang, bei dem zuerst das Bereitschaftssignal und das Bedingungssignal S,. gleichzeitig anstehen.
Soll nur dann verriegelt werden, wenn ein Signal S. als Ausdruck einer Bedingung erscheint, wird
der Steuervorgang k über den Ausgang Xki eingeleitet,
und die Verriegelungsleitungen werden von den Ausgängen Zkt zu den Löscheingängen N
des Nachbarelementes geführt (»Bedingtes Verriegeln«).
2. Weist die Schaltung statt zwei Verriegelungsgruppen deren mehrere {k = 1, 2, 3 ... K) auf,
so läßt sich damit z. B. ein hydraulischer Strebausbau aus mehreren schreitenden Ausbaucinheitcn
steuern. Das Ausgangssignal einer Verriegclungsgruppe Vk[ leitet den Schrcitvorgang
einer zugeordneten Einheit ein und wird außerdem auf die Löscheingänge einer wählbaren
Anzahl von Nachbargruppen, deren jede ihrerseits Ausbaueinheiten zugeordnet ist, geführt.
Dann können mehrere Einheiten nicht gleichzeitig schreiten.
Sollen die Einheiten in kürzeren Abständen schreiten, muß die Anzahl der von einer Verriegclungsgruppe
bewirkten Verriegelungen unter Umständen während des Betriebes geändert werden. Zu diesem Zweck müssen die dem Vcrriegclungstyp
mit der kleineren Anzahl entsprechenden Leitungen von Xkl auf die Löscheingänge
der zu verriegelnden Nachbarclcmente geführt werden, und die noch fehlenden Verriegelungen
sind über den bedingten Ausgang Zu wegzuführen. 1st die Bedingung S. nicht vorhanden,
ist der Verriegclungstyp mit kleinerer Anzahl wirksam, ist das Signal S- vorhanden,
kommen die von Z gewählten Verriegelungen noch dazu.
3. Sollen einige Ausbaueinheiten etwa mit dem Ziel, das Fördermittel auszurichten, bevorzugt
schreiten, ist ein weiteres Prioritätsniveau einzufügen, d. h. ρ = 0, 1,2. Das die Steuersignale
abgebende Niveau ρ = 2 wird hierbei so verschaltet, wie es im vorausgehenden Abschnitt
beschrieben wurde. Auf dem Niveau ρ = I werden nur die Verriegelungsleitungen angeschlossen,
die von den Verriegelungselementen der bevorzugten Rahmen ausgehen. Trifft ein bevorzugtes Bereitschaftssignal ein, kann es in
jedem Fall ungehindert zum Niveau 1 durchschallen und alle in seinem Verriegclungsbcreich
wartenden Nachbarsignalc des Niveaus 1 löschen. Schreitet zu dieser Zeit bereits einer der Nachbar-.
rahmen, wartet das Signal auf dem Niveau I, bis das Niveau 2 nach Beendigung des Schreitens
gelöscht ist, und leitet dann seinerseits den eigeiien
Steuervorgang ein. Etwa anstehende Nachharsignale müssen so lange warten, bis das Niveau
/) ·- I freigegeben ist.
t 4. Ein weiteres Beispiel ist die Abzweigsicherung
ι für Weichensysteme. Sie erfordert eine Regelung
der Ablauffolge bei der Freigabe der miteinander konkurrierenden Fahrstraßen. Die Freigabe soll
im allgemeinen in der Reihenfolge des zeitlichen Eintreffens der Züge erfolgen. Die Zahl P der
t j Prioritätsniveaus muß hierzu gleich der Zahl
ι I der konkurrierenden Fahrstraßen sein. Jedes
t I Element verriegelt alle anderen Elemente des
gleichen Niveaus. Das erste ankommende Bereitschaftssignal
schaltet direkt zum Niveau P durch und gibt die zugehörige Fahrstraße frei. Treffen
indessen weitere Anmeldungen ein, können sie in der Reihenfolge ihres Eintreffens bis zum
Niveau ρ — 1, ρ — 2 usw. durchschalten und auf
ihrem Niveau alle anderen Elemente verriegeln. Hat der Zug das Weichensystem verlassen, wird
das Steuersignal gelöscht und damit das Niveau P freigegeben. Das auf P — 1 wartende Signal
schaltet auf P durch, so daß die nächste Fahr- «20
straße freigegeben wird, außerdem rückt jedes auf einem tieferen Niveau wartende Signal auf
die nächst höhere Prioritätsebene vor.
5. Bei der· Verriegelung von Transportbändern werden die negierenden Ausgänge X1 Y1 Z
benutzt. Es sei angenommen, daß jedes folgende Band erst dann anlaufen soll, wenn das vorgeschaltete
Band bereits läuft. Bei stehendem Band geben dann die negierenden Ausgänge ein Signal ab, das auf einen Löscheingang der
Verriegelungsgruppe des Folgebandes gegeben wird. Damit sind alle Folgebänder blockiert.
Erst wenn das Vorband läuft und die negierenden Ausgänge kein Signal führen, kann das Folgeband
anlaufen.JDurch Benutzung der bedingten Ausgänge Y1 Z kann man das Anlaufen des
Bandes noch von weiteren Bedingungen abhängig machen.
6. In allen vorstehend beschriebenen Verriegelungsschaltungen
wurde vorausgesetzt, daß jedes Element das vorausgehende der gleichen Verriegelungsgruppe
löscht und daß die von einem Element ausgehenden Verriegelungsleitungen zu Elementen des gleichen Prioritätsniveaus führen.
Wird auf eine oder beide dieser Bedingungen verzichtet, dann läßt sich eine weitere Klasse
von Verriegelungsbedingungen mit komplizierterer Logik ableiten.
Die in den beschriebenen Schaltungen verwendeten Verriegelungselemente sind, wie aus den vorstehenden
35 Erläuterungen ohne weiteres ersichtlich, unter sich identisch ausgebildet und vereinigen in sich Grundbausteine
eines beliebigen Schaltsystems. Für den Bergbau empfehlen sich dabei die Grundbausteine
pneumatischer Schaltsysteme, weil solche pneumatischen Schaltsysteme im Gegensatz zu den elektrischen
Schaltsystemen keine besonderen Maßnahmen zur Vermeidung der Explosionsgefahr voraussetzen.
Die vorstehend beschriebenen Schaltungen sind im übrigen nur Ausführungsbeispiele. Allgemein gesehen
lassen sich die erfindungsgemäßen Schaltungen in Steuerzentralen für Prozeßregler verwenden, wenn
definierte Verriegelungsbedingungen in einem sonst beliebig komplizierten System von miteinander verbundenen
Automaten vorliegen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Logische Schaltung zum Steuern von Einrichtungen des Untertagebergbaus, insbesondere von mechanisierten Einheiten des hydraulischen Strebausbaus, mit pneumatischen Verknüpfungsgliedern, die ausschließlich aus miteinander verschalteten, gleich ausgebildeten und zu Gruppen zusammengefaßten Verriegelungselementen mit jeweils mindestens einem löschdominierenden Speicher bestehen, der mindestens einen Informationseingang, einen Löscheingang und einen unbedingten Signalausgang sowie eine ODER-Funktion am Löscheingang besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatischen Verknüpfungsglieder in Form einer Matrix angeordnet sind und der löschdominierende Speicher der Verriegelungselemente (Vkp) zwei unbedingte Signalausgänge (X, X) aufweist, denen jeweils zwei UND-Glieder zugeordnet sind, welche vier weitere Signaleingänge (Sy, Sz, Sy, S2) und vier weitere bedingte Signalausgänge (Y, Z, Y, Z) des Verriegelungselementes (Vkp) bilden, und daß die Ausgangssignale der Verriegelungselemente (Vkp) in der Matrix ein aus einem vorausgehend angeordneten Verriegelungselement (Vkp) übernommenes Informationssignal entweder an das nachfolgend angeordnete Verriegelungselement (Vkp + 1) der gleichen Gruppe, an das von der Matrix gesteuerte System, zum Löschen an das vorausgehend angeordnete Verriegelungselement (Vkp — 1) der gleichen Gruppe oder an Verriegelungselemente anderer Gruppen mit über- oder untergeordneter Priorität weitergeben.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 209 627/276
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0053270A1 (de) * | 1980-12-02 | 1982-06-09 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung zur Steuerung eines schreitenden Ausbaus im Bergbau unter Tage |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0053270A1 (de) * | 1980-12-02 | 1982-06-09 | Siemens Aktiengesellschaft | Anordnung zur Steuerung eines schreitenden Ausbaus im Bergbau unter Tage |
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