DE1582759A1

DE1582759A1 - Mechanische Vorrichtung zum Schattieren,Abdecken und Verdunkeln von Gewaechshaeusern

Info

Publication number: DE1582759A1
Application number: DE19671582759
Authority: DE
Inventors: Willi Hanselmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1967-10-21
Filing date: 1967-10-21
Publication date: 1970-07-02

Description

Aktenzeichen» ^Willi Hanselmann

' ' P 15 82 759.5-23 68?2 Hockenheim

gee7mrr

J>ch^^

Abdecken_und_Verdunkeln_-von_GewächshäusernT~~ ^-—^?

,Die ERflndung bezieht sich auf eine mechanische Vor- \ richtung, die es ermöglicht, einerseits eine windsichere Außenschattierung, sowohl als Sonnenschutz, als auch als Hagelschutz in den Sommermonaten, andererseits eine Abdeckung gegen Prost in den Wintermonaten oder zum zeitweiligen Verdunkeln von Kurztagpflanzen, in kurzer Zeit über die Glasfronten (Dach- u. Seitenfronten) eines Gewächshauses zu ziehen»

Es ist allgemein bekannt, daß Dächer und Seitenwände von Gewächshäusern gegen zu starke Sonneneinstrahlung, gegen Kälte oder aus anderen betriebstechnischen Gründen mit Netzen, Strohmatten, Folien, Brettern usw belegt und/oder behängt werden. Eine solche Art von Schattieren, Abdecken und Verdunkeln der Pflanzenkulturen in aen Gewächshäusern geschieht ausschließlich von Hand, indem dis Netze, Matten usw einzeln aufgelegt oder angehängt werden, üie-verursacht einen erheblichen Ar- ■ _ beitszeitaufwand, birgt Gefahren eines Glasbruches durch Abheben der Schattiermatten samt Holzplatten durch den Wind und verhindert eine gute Kühlwirkung, weil das Schattiermaterial unmittelbar auf dem Glas der Dachfront liegt. .^

Schattierungen, die im Innern der Gewächshäuser in der Art von Vorhängen o.a. angebracht werden - weil sie z.B. auch wegen sich aneinanderreihender Giebeldächer außen · ■■ schwierig angebracht weraen können - ßind zwar etwas schneller vorzunehmen, haben aber den Nachteil, daß sie einerseits bei höherem Pflanzenwuchs stören und eine Jsolierung gegen Kälte praktisch nicht möglich ist.

Um die vorgenannten Nachteile zu vermeiden, schlägt die Erfindung vor, Gewächshaus-Glaswandfronten und -Glasdachfronten bis zu ihrer ganzen Län^e gemeinsam mittels einer mechanischen Vorrichtung zu Schattieren, Abzudecken oder zu Verdunkeln. Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht darin, daß die Netze oder Folien - letztere auch mit Kälteschutzwattierung als Doppelfolie - vorzugsweise in Breiten von je 3 m auf leichte Kunststoffrohre aufgewickelt sind. Die Anfänge des Wickelgutes sind an den Rohren eingehängt oder festgemacht. Am Ende des Wickelgutes - dies mit einer Leiste gestreckt sind in Abständen Kunststoff- oder Drahtselle angebracht, mit denen die Netze oder Folien o.a. an der Glaswand und/oder dem Glasdach hochgezogen oder gar über eine otütsrolle auf dem First des Gewächshauses zur gegenüberliegenden Dachkante gezogen werden. Die Zugseile aller in der Lange des Gewächshauses aneinandergereihten abzuwickelnder. Folien o.a. werden gemeinsam mittels einer am First oder an einer Dachkante durchgehenden Welle aufgespult. Es ist auch möglich, den gegebenen Umständen entsprechend - wie z.B. in wärmeren Zonen, bei denen ein Kälteschutz sich erübrigt oder aus anderen Gründen - die mechanische Vorrichtung sinn-

009827/0026 .' bad ο ^ al ;

gemäß im Jnnern des Gewächshauses anzubringen und ein Schattieren oder Verdunkeln usw· innerhalb der Glasfronten vorzunehmen.

Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Netze oder Folien usw nicht nur nach dem Abspulen anzuspannen, sondern bereits während des Abspulvorganges gespannt zu halten. Dies ist möglich, wenn das Kunststoffrohr über eine hochelastische Torsionsfederung gegen ihre Auflage abgefedert ist. Die Vorteile, die sich durch diese federnde Spannung der Folie usw ergeben, sind folgende:

1) Die Folie wird durch die Federung beim Zurückdrehen des Seilzuges wieder selbsttätig auf ihre Rolle zurückgespult.

2) Die Dachfensterbelüftung bleibt gewährleistet, weil die Folie über die Federung nachgibt und sich weiter abspulen kann.

3) Die Folie wird nicht über die Dachkonstruktion geschleift, sondern über evtl. Hindernisse mit entspr. Abstand hinweggezogen und dadurch geschont.

4) Die mit einem Abstand von ca. 5 - ¹O cm zur Glasfront gespannte Folie bietet einen guten,Schutz gegen Hagelschlag.

und 5) Der Zwischenraum von 5 ♦ 10 cm zwischen Schattierdecke und Glas bietet eine gute Kühlwirkung beim Schattieren.

In Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel in der Vorder- und Seitenansicht dargestellt. Fig. 1 zeigt die Vorderansicht der Vorrichtung, wie sie auf die Giebelseite ge'sehen zu erkennen ist, während Fig. 2 die Seitenansicht, auf das Dach gesehen, darstellt.

In Fig. 1 und 2 sind die auf eine Rolle aufgewickelte Folie 1 gezeichnet, die in Stütze 2 gelagert und mittels Streckleiste J5 und Seilzug 4 über die Seilwickelrolle 5 hochgezogen wird. Teil 5 ist in Stütze 6 über Welle ,7 gelagert und wird über einen Kettentrieb 8 mittels Kurbel 9 angetrieben. Klinke 10 gewährleistet eine Arretierung in jeder Lage. Stützen 2 und 6 sind an der Gewächshaus-Trägerkonstruktion 11 befestigt.

Fig. y zeigt nähere Einzelheiten der abgefederten Folienrolle, nachfolgend mit "federnder Rüekdrehrollc" bezeichnet.

In den Stützen 2 sind vorzugsweise aus Stahl gezogene Tragrohre 12 mittels Sicherungsschrauben IJ> oder Stiften 14 gegen Verdrehen gesichert. Über die mit Fett gefüllten geschlossenen Kugellager 15 und Stützdeckel 16 wird das Kunststoffrohr 17 mit der darauf festgemachten und aufgewickelten Folie 1 drehbar gelagert. Die vorzugsweise links und rechtsgewundenen Spiralfedern l8 sind einerseits im Tragrohr 12 und andererseits im Kunststoffrohr 17 verankert. Die Wahl

009 8 2 7/0025 - 3 -

BAD CKiV-

des Kunststoffrohres 17 mit mindestens 80 mm 0 gestattet einerseits mit wenig Wickellagen auszukommen und andererseits das Unterbringen einer hochelastischen Feder für den Rückdreheffekt.

Soll das Gewächshaus völlig vercunkelt oder gegen Kälte isoliert werden, so können die durch die Stützen bei Hoch- oder Ausziehen entstehenden Spalte zwischen den Folien 1 durch Anhängen eines 10 bis 20 cm breiten Folienstreifens an zwei benachbarte Streckleisten 3 abgedichtet werden. Das Zurückspulen kann sinngemäß, wie bei den (Haupt-) Folien-Bahnen, ebenfalls durch eine "federnde Rückdrehrolle" erfolgen.

Es ist vorteilhaft, die Befestigungen der Rollenabstützungen an den T- oder L-Verstrebungen des Gewächshauses mittels einfacher Klemmverbindungen vorzunehmen, um bei nachträglichem Anbau der Vorrichtung ein Verbohren der Stützen zu umgehen.

Fig. 4 und 5 zeigt Beispiele solcher Klemmverbindungen in etwa Naturgröße. Auf dem T-Träger 18 der Dachkonstruktion liegt das Dachglas 19, welches mit der Dichtmasse 20 abgedichtet und als Beispiel der Fuß einer geschweißten Stütze 21 mit der Klemmschraube 22 festgeklemmt ist.

Fig. 6 und 7 zeigt die Gestaltung der Stützen, wie sie eine besonders einfache Montage der auf die Rollen aufgewickelten Folien bieten. Dabei zeigt Fig. 6 eine Stütze 2, wie sie am Ende des Gewächshauses mit nur einem eingelegten Tragrohr 12 verwendet wird, während in Fig. eine Stütze 2 als Mittelstütze gezeichnet ist, bei der eine Tragrolle 12 von vorne und eine zweite von hinten eingeschoben ist. Stütze 2 ist zur Aufnahme der Tragrohre 12 lediglich geschlitzt. Die Tragrohre 12 werden an ihren Enden flachgedrückt oder eingefräst, um ein Drehen im Schlitz der Stütze 2 zu verhindern. Die Schlitze werden vorzugsweise so angebracht, daß sie einen Winkel zur Senkrechten bilden, der etwa dem halben Neigungswinkel des Daches 2ur Senkrechten entspricht. Dadurch kann dieselbe Stütze 2 auch auf der Dachkonstruktion befestigt werden - wie strichliert gezeichnet - ohne die*Kraftrichtung des Seilzuges in dem Schlitz, sowie die Einfachheit der Montage zu beeinträchtigen. Die Tragrohre 12 werden gesichert durch die Stifte 22 in den dazu vorgesehenen Bohrungen.

009827/0025 ,

BAD ORIGINAL

Claims

-·*- 15827BS Patentansprüche.

1. Vorrichtung zum Schattieren, Abdecken und/oder Verdunkeln von Gewächshäusern, dadurch gekennzeichnet, daß über Seilzüge (4) eine oder mehrere Folien (1) oder ähnliches, vor- zugsweise in Breiten von Je 3 m, über einen Teil oder die

ganze Länge einer Gewächshausdachhälfte samt der dazugehö-

rigen - Seitenwand mechanisch gezogen werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien im Innern des Gewächshauses an den Glasfronten entlang gezogen werden.

J. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien o.a. an beiden Gewächshaus-Dachhälften mit oder ohne den Seitenwänden gleichzeitig zum Giebel hochgezogen werden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folien o.a. von einer Seitenwand oder Dachkante Über den First zur gegenüberliegenden Dachkante oder Seitenwand gezogen werden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, darf die Folien (1) auf einer Rolle (17), vorzugsweise aus .,, Kunststoff, befestigt und aufgewickelt sind und die Bolle ■ ■ '. ^: (17) auf einem Tragrohr (12), oder Vollwelle, drehbar gelagert und über eine Torsionsfederung gegen das Tragrohr (12), vorzugsweise vorgespannt, abgefedert ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stützen (2) zur Aufnahme der Tragrohre (12) Schlitze angebracht sind und die Tragrohre selbst flachgedrückt oder eingefräst sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße der Stützen (2) mit einer Klemmeinrichtung (21, 22) versehen sind. . * .

8. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbeltrieb samt Klinkenarretierung von außerhalb und/oder von innerhalb des Gewächshauses betätigt werden kann.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.

Hockenheim, den 28. September 1967.

009827/0025·

OBlGlNAL

Leerseite