DE1582678A1 - Verfahren zur Entfernung einzelner Baeume aus Baumbestaenden - Google Patents

Verfahren zur Entfernung einzelner Baeume aus Baumbestaenden

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Dipl-Forstw Dr Werner Lanz
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G23/00Forestry

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  • Catching Or Destruction (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

basische anilin- & soda-fabrik ag
Unser Zeichens O.Z. 24 503 Schs/N Ludwigshafen am Rhein, 28.9,1966
Verfahren zur Entfernung einzelner Bäume aus Baumbeständen
In der Porstwirtschaft besteht von Zeit zu Zeit die Notwendigkeit, die Baumbestände zu durchforsten, d.h. einen Teil der Bäume, insbesondere die schwachen und nutzholzuntauglichen, zu entfernen, um dem steigenden Luft- und Raumbedarf der wertvollen Stämme Rechnung zu tragen.
Im Hinblick auf die Notwendigkeit, den Anteil der Handarbeit möglichst weit einzuschränken, hat man versucht, dieses Durchforsten unter Zuhilfenahme von Herbiziden vorzunehmen.
Es ist bekannt, einzelne Bäume aus Laubholzbeständen zu entfernen, indem man die Bäume mit einer Lösung von Herbiziden in Kohlenwasserstoffen, insbesondere von Estern der 2,4,5-TrI-chlorphenoxyesslgsSure in Dieselöl, behandelt. Zu diesem Zweck wird die Lösung auf die Rinde der Bäume aufgetragen In der . Weise, daß beispielsweise in der Art einer Manschette von etwa 30 cm Länge der gesamte Umfang des Stammes mit einem Pinsel 504/66 mit der Lösung bestrichen wird. Der so behandelte Baum stirbt
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dann allmählich, meistens im Laufe der nächsten Vegetation«- Periode langsam ab. Der abgestorbene Baum bricht in den darauf folgenden Jahren zusammen. Das bekannte Verfahren hat" den Nachteil, daß der Absterbeprozeß relativ langsam vor sieh geht und daß für die Behandlung jedes einzelnen Baumes relativ große Mengen an Flüssigkeit benötigt werden. Durch die Notwendigkeit, einen großen Teil der Rinde mit der Flüssigkeit zu bestreichen, ist immer noch viel Handarbeit notwendig. Ferner bestehen gegen die Verwendung von Dieselöl im Wald erhebliche Bedenken, da unvermeidlich ein Teil der Lösung auf den Boden gelangt, was insbesondere in Quell- und Wassereinzugsgebieten unbedingt vermieden werden muß.
Es wurde gefunden, daß die Entfernung einzelner Bäume aus Baumbeständen (Läuterung bzw. Durchforstung) durch Einwirkung von Herbiziden in einfacher Weise erfolgt, indem man die Rinde und den äußeren Holzkörper des zu entfernenden Baumes einkerbt und in jede Kerbe das Herbizid in flüssiger Form einführt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden?
Mit einem beilartigen Werkzeug (Waldhammer, Heppe oder einem ähnlichen Werkzeug) wird der zu entfernende Baum in Hüfthöhe angehackt, so daß die Rinde und der äußere Holzkörper in einem spitzen Winkel von weniger als 45° zur Senkrechten ' durchschlagen werden. Es entsteht auf diese Weise eine Kerbe im Baumstamm. In diese frische Kerbe wird das Herbissid eingeführt. Besonders gut bewährt sich hierfür das flüssige, unter
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(*-Aelno-3;5,6-triohlorpioolin«lur·) fceybisia. 1» g«fcgt, wem von dieser Substanz etwa 1 ew?
. Anstelle 4«r ob«iff«mannt*n Verjt^tteidt, jJAib^eadere-HtrblEide
}-i«dno-l,2,4-tria«ol oder , 4^-4)iuitl»a-a-*«c.butyl-phenol und fc«fri**t*» Li4 ^I^ÜüLtafOr«.*«.butyl-lAenyl-aoeUt, ver-
ΦΑ JfinfQhrui* des Berblsids kann »lsHfclieh» fipritte verwendet werden, bei der die ausgestoiene Pitts tlekeitsaeitte reguliert werden kann. Solche epritseö körnen bei«pielsweie« alt eine« Druckgriff ähnlich den Abi«« «ines Gewehre* betätigt werden und bei Verwendung einer KanQle, deren Vorderteil Ii einen Winkel von 90° nach unten abgebogen ist, gelingt es Io einfacher Weise, eine genau dosierte kleine Äerbi*ideenge in die frische Kerbe einzuführen. Das Herbizid sieht innerhalb weniger Tage Kit de« Saftstron in die Krone, deren Butter auf der Seite des Baumes absterben, auf der eidh die Kerbe befindet. Der AbsterbeproseS greift in 4 bis 6 Hoohen auf die gesante Baumkrone fiber und der Bau« stirbt völlig ab. Der Wirkstoff sieht auch in den Wurzelbereich des BavsMi und verhindert dort den Neuauetrieb aus schlafenden Augen aa Wurselhals des Starne*·. Wenn der su entfernende Bau« in etwa 1,30 « Höhe, vom Erdboden aus gemessen, einen Durchmesser von «ehr als 10 cm hat, dann kann es vorteilhaft sein, anstelle von einer Kerbe zwei Kerben anzubringen, die an zwei sich gegen-
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überliegenden Stellen am Baum angebracht und mit den Herbizid behandelt werden, Auf diese Weise 1st es eöglioh, auch stärkere Stämme zum Absterben zu bringen. Die Wirkung tritt in diesen Fall je nach Empfindlichkeit der Baumart la 6 bis 12 Wochen ein und führt zum völligen Absterben in kurzer-Zeit. Die Menge des verwendeten Herbizids kann je nach Oröfle des Baumes und der Baumart zwischen 1 und 5 csr je Kerbe schwanken. Das Herbizid wird in flüssiger Form verwendet,und zwar entweder der Wirk« stoff als solcher, soweit er flüssig ist, oder beispielsweise in Form eines Emulsionskonzentrates.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, mit relativ geringen Flüssigkeitsmengen eine große Wirkung zu erzielen. Beispielsweise 1st es möglich, alt etwa einen Liter einer Flüssigkeit 500 bis 1 000 Baume in kurzer Zelt zu behandeln und zum Absterben zu bringen. Die Wirkung auf die Bäume tritt außerordentlich rasch ein. Das ist ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens. Bein bekannten Verfahren stirbt der Baum nach der Behandlung im Laufe der folgenden Vegetationsperiode ab. Der Baum steht also in stark geschädigten Zustand, aber noch lebend während des Frühlings und Sommers in Wald. Er bietet dadurch für die sogenannten Sekundär-Schädllnge, bei Nadelholzarten beispielsweise für die Borkenkäfer (ips typographus), eine willkommene Lebensgrundlage. Sind in einem Waldstück zahlreiche solche stark geschädigte Bäume vorhanden, dann besteht die Gefahr, daß sie zu Brutstätten für derartige Schädlinge werden und daß von dort aus der ganze Wald mit diesen *
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Schädlingen verseucht wird. Wird, dagegen das erfindungsgemäße Verfahren bei Nadelhölzern etwa im Juli oder August eines Jahres angewandt, dann stirbt der Baum bis zum Beginn der nächsten Vegetationsperiode ab. Die Gefahr, daß er zu einer Brutstätte für Schädlinge wird, besteht nicht mehr, denn im Juli/August ist die Entwicklung der Borkenkäfer beendet, so daß der Baum nicht mehr befallen wird. Im nächsten Frühjahr ist der Baum Jedoch schon völlig abgestorben und tote Bäume werden von diesen Schädlingen nicht mehr befallen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es möglich ist, mit nur einer Arbeitskraft in kurzer Zeit eine große Anzahl von Bäumen zu behandeln. Die folgenden Beispiele erläutern die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Beispiel 1
In einem etwa 10 bis 30 Jahre alten Buchenbestand wird im Monat Juli eine Buche, die in 1,30 m Höhe einen Stammdurchmesser von etwa 10 cm hat, mit einem Waldhammer etwa 2 bis 4 cm tief eingekerbt. In die frische Kerbe wird 1 car des Herbizids Picloram eingeführt. Hierzu werden etwa 0,3 Minuten gebraucht. Gleichzeitig wird ein Stamm gleicher Größe mit einer Lösung von 3 Gewichtsprozent 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure-iso-octylester in Dieselöl behandelt. Hierzu wird auf den Stamm in etwa 1,30 m Höhe eine etwa 30 cm breite "Manschette" rund um den Stamm auf die Rinde mit der Dieselöllösung gepinselt. Zeitbedarf etwa 2 bis 4 Minuten. Der nach dem erfindungegtfflHßen Verfahren be-
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handelte Stau» war nach etwa 6 Wochen find· August) völlig abgestorben. Der In bekannter Weise mit der Dleselöllösung be- , handelte Stamm begann nach etwa 10 Monaten (ia Mai de· folgenden Jahres) abzusterben.
Beispiel 2
In einem Waldstüak wurden Ende Juni 10 bis 12-jährige Kiefern- und Fichtenbestände in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise behandelt. Die Bäumchen begannen nach 14 Tagen eine rötliche Nadelfarbe anzunehmen und waren nach 4 Wochen abgestorben. Ein Befall durch Borkenkäfer (ips typographue) war nicht eingetreten .
Beispiel 3
Mitte Juni wurde ein etwa 20-jähriges Kiefernstangenholz in der in Beispiel 1 beschriebenen Welse behandelt. Die Durchmesser der Stämme waren 10 bis 20 cm (gemessen in Brusthöhe). Die Bäume waren nach 6 bis 10 Wochen dürr und abgestorben. Die dabei vorgenommenen Zeitstudien ergaben, daß in einer Minute 3 bis 5 der Bäumchen behandelt werden konnten.
Beispiel 4
Mitte Juni wurden starke Laubholzstämme (Weide, Ulme, Eeehe, r -Birke, Espe) in der in Beispiel I beschriebenen Weise behandelt. Da die Stämme in etwa 1,30 m Ruhe Durchmesser von 20 bis 30 on hatten, wurden hler zwei Kerben angebracht, dl« sieh am Stamm
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Claims (2)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Entfernung einzelner Bäume aus Baumbeständen durch Einwirkung von Herbiziden, dadurch gekennzeichnet, daB man die Rinde und den äußeren Holzkörper des zu entfernenden Baumes einkerbt und in Jede Kerbe das Herbizid In flüssiger Form einführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man am Baum zwei Kerben anbringt.
J. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Jede Kerbe eine Flüssigkeitsmenge von 1 bis 5 car einführt.
BADISCHE ANILIN- A SODA-FABRIK AG
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DE19661582678 1966-09-29 1966-09-29 Verfahren zur Entfernung einzelner Baeume aus Baumbestaenden Pending DE1582678A1 (de)

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DEB0089124 1966-09-29

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Publication Number Publication Date
DE1582678A1 true DE1582678A1 (de) 1970-10-22

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19661582678 Pending DE1582678A1 (de) 1966-09-29 1966-09-29 Verfahren zur Entfernung einzelner Baeume aus Baumbestaenden

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DE (1) DE1582678A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR3070826A1 (fr) * 2017-09-12 2019-03-15 Arbeausolutions Procede de devitalisation des vegetaux
WO2019053354A1 (fr) * 2017-09-12 2019-03-21 Arbeausolutions Procede de devitalisation des vegetaux

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR3070826A1 (fr) * 2017-09-12 2019-03-15 Arbeausolutions Procede de devitalisation des vegetaux
WO2019053354A1 (fr) * 2017-09-12 2019-03-21 Arbeausolutions Procede de devitalisation des vegetaux

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