Verfahren zur Herstellung einer Umhüllung von Zerfallgeschossen Die
Erfindung bezieht sich auf Zerfallgeschosse, die einen aus Schwerstoffpulver, insbesondere
aus Eisenpulver bestehenden, gepreßten oder gesinterten Kern aufweisen, der in einem
Kunststoffbehälter eingehüllt ist. Sie betrifft die Herstellung-der Hülle bzw. das
Einbringen des Preßlings in diese, sowie das feuchtigkeitsdichte Verschließen des
Behälters. Es ist bereits bekannt, für den Preßkern eines Zerfallgeschosses eine
zweiteilige Hülle anzufertigen, z. B. zu spritzen, in diese das Schwerstoffpulver
einzufüllen bzw, den Preßling einzusetzen und die beiden Hüllteile miteinander zu
verschrauben oder zu verkleben. Abgesehen von der Umständlichkeit der Herstellung
der einzelnen, mit Passungen oder mit Gewinden versehenen Hüllenteile und der anschließenden
Montage, ergeben sich sowohl bei Verschraubungen als auch bei Verklebungen Übergangsstellen
mit Verdickungen, die inhomogen und in ihrer. Festigkeit weitgehend temperaturabhängig
sind.
Die erforderliche Formstabilität der Patrone beim Nachladen
in Maschinenwaffen bedingt relativ starke, längsstabile Geschoßwände, die hohe Schußfolge
einen widerstandsfähigen Boden. Die Forderung nach Zerlegung des Geschosses auf
kürzeste Entfernung in möglichst kleine,. ungefährliche Teile dagegen bedingt einen
leicht und möglichst über die ganze Länge aufreißbaren Mantel und keinerlei starkwandige
Teile, die unzerteilt mit getingem Luftwiderstand allein oder als Agglomerat zusammen
mit Resten des Preßlings wegfliegen. Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Einhüllen eines Geschoßpreßkernes zu, schaffen, da"s die gestellten Forderungen
erfüllt, weitgehend automatisch ausübbar ist und eine feuchtigkeitsdichte Abkapselung
gewährleistet, so daß selbst bei längerer Lagerung keine Gefügeänderung des Kerns,
d.. h. weder ein Zerfallen des Breßlings noc3?. ein Agglomerieren bzw. Verhärten
des Pulvers durch Feuchtigkeitsaufnahme und Oxydation erfolgt. Das Verfahren soll
einfach anwendbar sein. und gegebenenfalls die Vereinigung unterschiedlicher Hüllwerkstoffe
bzw. von verstärkten mit unverstärkten Behälterteilen ermöglichen und zwar ohne
Verschraubung oder Verklebung. Nach der Erfindung soll der Kernpreßling in eine
ihn aufnehmende Form eingesetzt und mit einem fugenlosen Kunststoffmantel umspritzt
werden. Dabei kann, vor allem zwecks Erzielung einer entsprechenden Festigkeit des
von den Treibladungsgasen beaufächlagten Geschoßbodens, der Kernpreßling in einen
vorgeformten, vornehmlich napfförmigen, mit Verstärkungseinlagen versehenen, aus
Kunststoff bestehenden bzw. kunststoffgebundenen Boden eingesetzt und die Form nach
dem Einsetzen der Teile mit einem mit dem Kunststoff des Bodens verschweißenden
bzw. verschmelzenden Werkstoff ausgespritzt werden. Ein Ziderungs- und Geschoßführungsring
sowie gegebenenfalls Fliehstücke können bei diesem Arbeitsgang mit angespritzt werden.
Einzelheiten
der Erfindung gehen aus der Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles hervor. Es zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Zerfallgeschoß
mit einem nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Kunststoffmantel und
einer Bodenverstärkung, Fig. 2 eine Draufsicht des Geschosses nach Fig. 1. Nach
Fig. 1 ist ein Zerfallkörper 1 aus gepreßtem Eisenstaub oder dergl. in ein napfartiges
Unterteil 2 eingesteckt und mit einer Haube 3 aus Kunststoff verschlossen. Das Unterteil
besteht beispielsweise aus kunststoffgebundenen Glasfasereinlagen 4: Bei den für
das Unterteil 2 und die Haube 3 benutzten Kunststoffen kann es sich gegebenenfalls
um verschiedene Werkstoffe handeln. Ihr Schmelzpunkt soll jedoch so liegen, daß
"sie in heißem Zustand fugenlos miteinander verschmelzen. Die Haube 3 ist mit einer
abgeplatteten Spitze 5 und gegebenenfalls mit Fliehstücken 6 versehen. Am Mantel
7 der Hülle, z. B. an der Haube_3,ist ein Geschoßführungsring 8 angespritzt. Wie
vor allem aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind die Fliehstücke 6 segmentartig unterteilt.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von der .Überlegung aus, daß es sowohl zum Oberflächenschutz
des aus Eisenpulver o. dergl. gepreßten Zerfallgeschosses gegen Abrieb und Korrosion
zweckmäßig ist, dieses mit einer, den Kern allseitig wasserdicht überziehenden Haut
zu umspritzen. Dieses Umspritzen soll in einer Form erfolgen. Dabei soll nicht nur
die Geschoßhülle 7 an sich hergestellt werden, sondern es sollen im gleichen Arbeitsgang
auch gegebenenfalls noch anzubringende Verdickungen,
wie Fliehstücke
6 und Geschoßführungsringe 8 angespritzt werden. Es hat sich sowohl hinsichtlich
des Verfahrensablaufs als auch in der Widerstandsfähigkeit als zweckmäßig erwiesen,
zur Ausübung des Verfahrens den Kernpreßling 1 mit der Glasfasereinlage 4 in die
Spritzform zu stecken und ihn dort mit Kunststoff zu umspritzen. Um den Geschoßkörper
1 genau zentrisch in der Form zu halten, hat es sich ferner als zweckmäßig erwiesen,
wenigstens das Unterteil 2, z. B. in Form eines Napfes, vorzuformen, den Kern in
dieses einzustecken und in der Spritzform auf Endform auszuspritzen. In gleicher
Weise könnte die Haube 3 vorgeformt und beispielsweise die Wand 7 eingespritzt werden.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird eine sicher dichtende Umhüllung mit genauen
Außenabmessungen erreicht. Beim Verschießen reißt der Mantel 7 streifenförmig auf
und legt den Kern 1 frei.