DE1571586C3 - Verfahren zur Herstellung von Preßformgegenständen aus einem bleifreien Glimmer -Isoliermaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Preßformgegenständen aus einem bleifreien Glimmer -IsoliermaterialInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B35/00—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Preßformgegenständen aus einem bleifreiem
Glimmer-Isoliermaterial, bei dem eine Mischung aus gemahlenem, gefilztem oder synthetischem Glimmer
und ungefritteten glasbildenden Bestandteilen vorgepreßt wird, die Vorpreßlinge fortschreitend bis zur
Sinterung der glasbildenden Bestandteile erwärmt und aus den Vorpreßlingen die gewünschten Formgegenstände
gepreßt werden.
Die Preßformgegenstände werden bevorzugt für Konstruktions-, Elektroisolations- und Hochfrequenzzwecke
verwendet. Zur Herstellung der Anschlüsse können in die Preßformgegenstände gleichzeitig bei
der Herstellung der Preßformgegenstände Metallteile eingebettet sein.
Aus der britischen Patentschrift 532 824 und der schweizerischen Patentschrift 237 589 ist es bereits
bekannt, Glimmer in kleine Teilchen zu vermählen und mit glasigen Teilchen zu vermischen. Diese glasigen
Teilchen werden durch Verfrittung von glasbildenden Verbindungen von Soda, Pottasche, Kryolith,
Borsäure und Bariumkarbonat gewonnen. Nach Vermischung wird die Mischung mit Wasser befeuchtet
und unter Druck in Tabletten verpreßt. Diese Tabletten werden getrocknet, in einem Ofen erhitzt und in
erwärmten Zustand unter Druck In geformte Gegenstände
gepreßt. Diese bekannten Preßformgegenstände enthalten eine verhältnismäßig hohe Menge von Alkalien,
die den Wärmeausdehnungs-Koeffizienten und das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen steigern. Dadurch
wird ihre Widerstandsfähigkeit gegen Wasserdämpfe, atmosphärische Einflüsse und Chemikalien
herabgesetzt. Auch die elektrischen Eigenschaften werden verschlechtert und der elektrische Widerstand
verringert. Die Zusammensetzung des Glases läßt keine höhere Wärmebeständigkeit zu. Das Behandlungsverfahren
(Verfrittung) "dieser glasbildenden Verbindungen ist langwierig und schwierig, da diese Verbindungen
beim Schmelzprozeß den Ofen korrodieren.
ίο In einem stark alkalischen Milieu, in der Gegenwart
von Kryolith, wird der Glimmer stark angegriffen, wenn er der Wärmebehandlung bei der Herstellung
der Preßformgegenstände unterworfen wird, und er verliert seine charakteristischen Eigenschaften.
Bei dem eingangs erwähnten bekannten Verfahren (schweizerische Patentschrift 370 001) werden Aluminiumoxid
und Alkalisilicofluoride, wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Rubidium- oder Caesiumsilicofluorid,
als glasbildende Bestandteile verwendet. Die Gesamtmenge der glasbildenden Bestandteile beträgt
15 bis 30%. Dieses bekannte Verfahren erfordert zum Sintern der glasbildenden Bestandteile und für die
Dispersion der Glimmerteilchen eine Temperatur von 800 bis 1000°C und einen Preßdruck zur Herstellung
der Preßformgegenstände von 270 bis 3400 atm. Durch die hohe Temperatur und den hohen Preßdruck wird
der Verfahrensablauf erheblich erschwert. Ferner ist es mit Hilfe des bekannten Verfahrens schwierig,
Metallgegenstände in der Isoliermasse zu befestigen, da hierfür die Haftfähigkeit nicht ausreicht.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dessen Hilfe
es möglich ist, auch Metallteile enthaltende Preßformgegenstände zu erzeugen und die für den Verfahrensablauf
wesentlichen Temperatur- und Druckwerte zu erniedrigen.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Mischung 30 bis 50% glasbildende
Bestandteile folgender Zusammensetzung aufweist:
bis 70% Borax, bis 30% Kryolith, bis 20% Sb2O3
oder Sb2O5 in Form von Oxiden oder alkalischen
Salzen und bis 60% (ortho)borsaures Barium, Zink und/oder Magnesium.
Bei einer solchen Zusammensetzung der glasbildenden Bestandteile genügt eine Sintertemperatur von
rund 5000C und ein Preßdruck von 200 atm. Außerdem
ist die Haftfähigkeit gegenüber eingepreßten Metallgegenständen außerordentlich hoch. Dies liegt daran,
daß die eingesetzten Metallborate die Haftfähigkeit außerordentlich stark erhöhen.
Eine weitere Steigerung der Haftfähigkeit wird durch
das Antimonoxid hervorgerufen. Das Überraschende an dieser Zusammensetzung ist es, daß all diese Materialien
nicht nur im Sinne einer Haftverbesserung wirken, sondern zusammengenommen auch die zuvor
erwähnte Herabsetzung der Sintertemperatur und des Preßdrucks ermöglichen.
Die Zusammensetzung der glasbildenden Bestandteile ist derart gewählt, daß eine eutektische Zusammensetzung
mit erhöhter Temperaturbeständigkeit erzielt wird. Die Verkürzung und Vereinfachung des
Prozesses besteht hauptsächlich darin, daß durch Verwendung der Borate die Bildung des Glases unmittelbar
beim Erhitzen der Formgegenstände im Ofen gemeinsam mit Glimmer ohne vorangehende Verfrittung
der glasbildenden Verbindungen ermöglicht wird. Die glasbildenden Bestandteile sind ferner derart
gewählt, daß beim fortschreitenden Erhitzen im Ofen
3 4
keine Gase entstehen, die Integrität der Formgegen- lenen, glasbildenden Verbindungen von der Größe
stände nicht gestört wird und ihre elektrischen und disperser Teilchen vermischt, und zwar im Verhältnis
mechanischen Eigenschaften nicht verschlechtert wer- von etwa 50 bis 70% Glimmer zu 30 bis 50% glasbilden,
denden Verbindungen, letztere annähernd mit der
Wenn Sb2O3 oder Sb2O5 als Halteoxide verwendet 5 folgenden Zusammensetzung:
werden, lassen sich noch bessere mechanische Eigen- Teile
schäften oder eine bessere Haftbarkeit der eingepreß- Barium-(ortho)-borat IO
ten Gegenstände erreichen, z. B. für Isolierbolzen, Zink-(ortho)-borat 15
Hänge- und Stützisolatoren Isolierklemmen u. dgl. Magnesium-(ortho)-börat.'.".".".".".".'.".'.'.''. 3
Zwecks Verbesserung der Eigenschaften gegenüber io Antimontrioxyd 2
atmosphärischen Einflüssen kann P2O5 in der Form Borax 45
von alkalischen Phosphaten, Erdalkaliphosphaten und Kryolith
20
Zinkphosphaten verwendet werden Natriumphosphat'."'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'.'. 5
Zwecks Beschleunigung der Glasbildung und dessen 100
Klärung bei gleichzeitiger Attackierung der Glimmer- 15
partikeln an der Oberfläche und zwecks Verbesserung Die Mischung wird mit etwa 15% Wasser ange-
der mechanischen Eigenschaften kann das Gemisch feuchtet. Nach weiterer Vermischung in kaltem Zu-
auch Zinkfluoride, alkalische Fluoride, Erdalkali- stand werden unter einem Druck von etwa 300 kp/cm2
fluoride und Aluminiumfluoride enthalten. während etwa 2 Minuten Tabletten ausgepreßt und
Es sei nun zum besseren Verständnis der Erfindung 20 anschließend getrocknet. Die trockenen Tabletten
ein Ausführungsbeispiel angeführt. werden dann in einem Ofen bei einer Temperatur von
Abfallglimmer der als Muskowit oder Phlogopit etwa 5500C erwärmt und unter einem Druck von
bezeichneten Art oder deren Gemisch wird in bekann- etwa 200 kp/cm2 in einem erwärmten Gerät bei einer
ter Weise in kleine Teilchen gemahlen und in Größen Temperatur von etwa 3000C geformt. Die Preßlinge
von weniger als 0,30 mm sortiert. Der gemahlene 25 werden dann aus dem Gerät herausgenommen und
Glimmer wird dann im Trockenzustand mit feingemah- auf Normaltemperatur temperiert.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Preßformgegenständen aus einem bleifreien Glimmer-lsoliermaterial,
bei dem eine Mischung aus gemahlenem, gefilztem oder synthetischem Glimmer und ungefritteten glasbildenden Bestandteilen vorgepreßt
wird, die Vorpreßlinge fortschreitend bis zur Sinterung der glasbildenden Bestandteile erwärmt
und aus den Vorpreßlingen die gewünschten Formgegenstände gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischung 30 bis 50 % glasbildende Bestandteile folgender Zusammensetzung
aufweist: bis 70% Borax, bis 30% Kryolith, bis 20% Sb2O3 oder Sb2O5 in Form von Oxiden
oder alkalischen Salzen und bis 60% (ortho)borsaures Barium, Zink und/oder Magnesium.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die glasbildenden Bestandteile P2O5
in einer Menge von höchstens 50% enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die glasbildenden Bestandteile
Zink-, alkalische-, Erdalkali- und Aluminium-Fluoride, einzeln oder im Gemisch bis höchstens
15% enthalten.
4. Verwendung des nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten Glimmer-Isoliermaterials
als Formpreßling, insbesondere mit eingepreßten Metallstücken, vornehmlich für Konstruktions-, Elektroisolations- und Hochfrequenzzwecke.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK0055722 | 1965-04-03 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1571586A1 DE1571586A1 (de) | 1970-12-23 |
DE1571586B2 DE1571586B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1571586C3 true DE1571586C3 (de) | 1974-10-24 |
Family
ID=7227570
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19651571586 Expired DE1571586C3 (de) | 1965-04-03 | 1965-04-03 | Verfahren zur Herstellung von Preßformgegenständen aus einem bleifreien Glimmer -Isoliermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1571586C3 (de) |
-
1965
- 1965-04-03 DE DE19651571586 patent/DE1571586C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1571586B2 (de) | 1974-03-07 |
DE1571586A1 (de) | 1970-12-23 |
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