DE1421829C - Schmelzabdichtmasse aus einer keramischen Grundmasse und einem Glasbindemittel, deren Anteile zur Einstellung des Ausdehnungskoeffizienten dosiert sind, für vorgeformte Bauteile - Google Patents

Schmelzabdichtmasse aus einer keramischen Grundmasse und einem Glasbindemittel, deren Anteile zur Einstellung des Ausdehnungskoeffizienten dosiert sind, für vorgeformte Bauteile

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DE1421829C
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Germany
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glass
expansion coefficient
ceramic base
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dosed
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Expired
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English (en)
Inventor
Francis Willes Painted Post; Zimar Frank Hammondsport; N.Y. Martin (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Corning Glass Works
Original Assignee
Corning Glass Works
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Description

Die Erfindung betrifft eine Schmelzabdichtmasse für vorgeformte Bauteile, bestehend aus einer keramischen Grundmasse und einem Glasbindemittel, deren Anteile zur Erzielung eines bestimmten Ausdehnungskoeffizienten entsprechend dosiert sind.
Die größeren Bestandteile zusammengesetzter Gegenstände, z. B. der Trichter- und der Bildschirmteil einer Kathodenstrahlröhre, lassen sich als vorgeformte Bauteile z. B. aus Glas, Keramik oder Metall herstellen und werden mit Hilfe einer Schmelzabdichtmasse zu dem fertigen Gegenstand zusammengesetzt. Eine solche Masse muß einen mit demjenigen der vorgeformten Bauteile übereinstimmenden Wärmeausdehnungskoeffizienten, jedoch eine Verschmelztemperatur aufweisen, die unterhalb des Deformationspunktes der vorgeformten Bauteile liegt. 3»
Blei-Bor-Silikat-Gläser für diesen Zweck sind beispielsweise in der USA.-Patentschrift 2 642 633 beschrieben. Ferner ist eine Gruppe von Blei-Zink-Borat-Gläsern für diesen Zweck aus der britischen Patentschrift 634 548 bekanntgeworden.
Entglaste Glasabdichtungen, bei denen ein geschmolzenes Abdichtglas wenigstens teilweise durch Entglasung kristallisiert ist, und für die Herstellung solcher entglasten Glasabdichtungen geeignete Blei-Zink-Borat-Gläser sind beispielsweise in der USA.-Patentschrift 2 889 952 beschrieben. Das imZusammenhang damit erläuterte Abdichtverfahren eignet sich besonders zur Herstellung evakuierter Elektronenröhren od. dgl. Die Glasabdichtung läßt sich bei vergleichsweise niedriger Temperatur herstellen, indem man die Abdichtmasse durch Entglasung in ein Material mit kristalliner Struktur umwandelt, welches ohne Gefahr der Erweichung oder des Fließens beträchtlich höheren Temperaturen zu widerstehen vermag.
Die Anwendbarkeit solcher Verschmelzabdichtverfahren und die zur Durchführung verwendeten Abdichtgläser sind jedoch nicht unbeschränkt. Beispielsweise stellt die Vielfalt der bei der Herstellung der vorgeformten Bauteile verwendeten Materialien, insbesondere auf dem elektrischen und elektronischen Arbeitsgebiet, eine Vielzahl optimaler Bedingungen zur Abdichtung solcher Materialien. Von besonderer Bedeutung ist die Notwendigkeit verträglicher Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen der Abdichtmasse und den abzudichtenden Oberflächen. Nicht selten ist die für einen besonderen Fall erforderliche Menge an Abdichtmasse so klein, daß die Entwicklung eines neuen Glases für dieses Anwendungsgebiet nicht lohnt. Ein weiteres Problem ergibt sich aus dem Wunsch, minimale Abdichttemperaturen bei der Herstellung vieler elektronischer Teile zu verwenden, um sowohl die thermischen Schädigungen empfindlicher Materialien zu vermeiden, als auch ein gleichzeitiges Abdichten und Sintern zu ermöglichen. Außerdem wird ständig an Abdichtmassen und Zwischenabdichtungen die Forderung nach höherer mechanischer Festigkeit gestellt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Schmelzabdichtmasse, die im wesentlichen aus Bleigläsern besteht, die sich wegen ihrer niedrigen Einschmelztemperatur für den beabsichtigten Verwendungszweck besonders eignen. Da jedoch der Ausdehnungskoeffizient solcher Bleigläser, insbesondere dann, wenn sie mehr als 75 Gewichtsprozent PbO enthalten, relativ hoch ist und sie sich deshalb nicht überall einsetzen lassen, müssen sie modifiziert werden. Durch die Erfindung wird eine Schmelzabdichtmasse vorgeschlagen, bei der es gelungen ist, durch geeigneten Zusatz den Ausdehnungskoeffizienten gesteuert herabzusetzen.
Erfindungsgemäß bestehen die keramische Grundmasse aus im Glas ungelösten Zirkoniumsilikat und das Glasbindemittel aus einem Bleiglas mit einem relativ hohen Anteil an PbO und einem geringen Anteil an SiO2.
Die Erfindung soll im folgenden an Hand einiger Beispiele näher erläutert werden.
Beispicll
Die folgende Tabelle zeigt die errechneten Zusammensetzungen in Gewichtsprozent und die physikalischen Eigenschaften von zwei typischen thermisch entglasbaren Glaszusammensetzungen (in Gewichtsprozent): '
X Y
PbO 76
11
9
2
2
103
366
83,5
7,5
7,5
ZnO 1,5
115
336
B2O,
BaO
SiO2
Ausdehnungskoeffizient · 10~7
(O bis 30O0C)
Erweichungspunkt
50 Jedes Glas kann mit einem Grundglas mit einem verträglichen Wärmeausdehnungskoeffizienten und einem vergleichsweise höherliegenden Erweichungspunkt abgedichtet werden. Das Glas X wird in eine thermisch entglaste Abdichtung bei Erwärmung auf 4400C für etwa 1 Stunde umgewandelt. Eine vergleichbare Abdichtung erhält man aus dem Glas Y bei halbstündiger Erwärmung bei 4200C.
Man erhält ein inniggemischtes Abdichtmaterial, indem man 100 Teile des Glases Y mit 100 Teilen Zirkoniumoxid (in beiden Fällen Volumteile) vermahlt. Diese Mischung wird in einem organischen Träger suspendiert und auf die Oberfläche eines Glases mit verhältnismäßig hohem Erweichungspunkt und einem Expansionskoeffizienten von 99 · IO-7 aufgebracht. Bei einem halbstündigen Erwärmen bei 42O0C entsteht ein mit dem Grundglas abgedichtetes thermisch entglastes Glas-Zirkon-Material. Eine im wesentlichen identische Abdichtung erhält man in ähnlicher Weise zwischen dem Glas X ohne hitzebeständigen Zuschlag und dem gleichen Grundglas. Die Beobachtung zeigt, daß die Ausdehnungsanpassung in
jeder Abdichtung im wesentlichen die gleiche ist. Dies zeigt die gemäß der Erfindung erwünschten Abänderungen bei Ausdehnungskoeffizienten und Abdichttemperatur.
Beispiel II
Ein stabiles Abdichtglas, das ohne Entglasung abzudichten vermag, wird aus den folgenden Bestandteilen hergestellt (in Gewichtsprozent):
827„PbO
10 7o B2O3
5% SiO2
3 7o Al2O3
In einer Kugelmühle werden Mischungen dieses Glases mit Zirkoniumoxid hergestellt und die Ausdehnungskoeffizienten für die fertigen Mischungen wie folgt bestimmt:
Gewichtsprozent
Zirkoniumoxid
O
13
20
26
Ausdehnungskoeffizient ■
(25 bis 3200C)
ίο-7
114
98
90
84
der folgenden Zusammensetzungen
Gewichtsprozent):
S PbO hergestellt (in X
ZnO A 76
11
B2O, 76,5
11
9
2
2
SiO, 9,1
2,4
10 BaO 1
Al2O3
Beispiel III
Es werden Abdichtzusammensetzungen durch Mischen von Zirkoniumoxid mit entglasbaren Gläsern Die fertigen Mischungen wurden in rechteckige Blöcke gepreßt, auf die Glasabdichttemperatur von etwa 450° C gebracht und dort zur Erzielung einer Entglasung gehalten. Die Blöcke wurden dann in kleine Platten mit einer Größe von 6,3 · 6,3 mm · 57,1 mm zerschnitten. Nunmehr wurden Bruchmodulmessungen in Gruppen solcher Platten aus jeder Zusammen-
ao setzung vorgenommen, wobei die Anzahl der Proben in jeder Gruppe wenigstens sechs betrug. Die folgende Tabelle zeigt die Zusammensetzungen in Anteilen an Glas und Gewichtsprozentualem Zirkoniumoxidzuschlag mit durchschnittlichen Bruchmodul (M.O.R.)-Werten bei Raumtemperatur (R. T.) und bei 4000C, gemessen jeweils in kg/cm2.
Die zuletzt angegebene Mischung zeigt eine geringe Neigung zum Fließen, ergab jedoch noch eine haftende Abdichtung auf dem Glas. Dies zeigt die etwas größere Aufnahmefähigkeit eines stabilen Abdichtglases für einen hitzebeständigen Zuschlag.
35
Zusammensetzung M.O.R. (R.T.) M.O.R. (4000Q
x + o'/,j
X + 2V2 Yo:
X + 57„
X+ 10%
A + 0%
A+ 5%
A+ 10%
330
414
469
378
301
427
490
336
384
462
370
217
363
427

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Schmelzabdichtmasse für vorgeformte Bauteile, bestehend aus einer keramischen Grundmasse und einem Glasbindemittel, deren Anteile zur Erzielung eines bestimmten Ausdehnungskoeffizienten entsprechend dosiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß die keramische Grundmasse aus im Glas ungelöstem Zirkoniumsilikat und das Glasbindemittel aus einem Bleiglas mit einem relativ hohen Anteil an PbO und einem geringen Anteil an SiO, besteht.

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