DE1571414C - Verfahren zum Strangpressen von Fer ntdauermagneten und Strangpreßwerkzeug zur Ausübung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Strangpressen von Fer ntdauermagneten und Strangpreßwerkzeug zur Ausübung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von stranggepreßten Ferritmagneten, insbesondere
Barium-, Strontium- und Bleiferritmagneten. • Es ist bekannt, Bariumferritmagnete im Strangpreßverfahren
herzustellen. Üblicherweise wird hierbei derart verfahren, daß feingemahlenes Ferritpulver
mit einer Korngröße von 0,5 bis 5 μ mit 10 bis 20% Wasser und 0,5 bis 3% Plastifizierungsmittel gemischt
wird. Aus dieser Masse wird durch Pressen unter gleichzeitigem Anlegen eines Vakuums an das Preßhohl
ein Vorkörper erzeugt. Bei der Erzeugung des Vorkörpers wird die Masse entlüftet. Die entlüftete
Masse wird sodann in einer Strangpresse durch ein geeignet geformtes Mundstück ausgepreßt und der
Strang auf gewünschte Längen geschnitten. Die so erhaltenen Formkörper werden getrocknet, gesintert
und magnetisiert.
Es ist ferner bekannt, Ferritmagnete aus Schneckenpressen zu extrudieren. Dieses bekannte Verfahren
hat den Vorteil, daß auf die Herstellung eines Vorkörpers verzichtet werden kann.
Man hat auch schon versucht, die beim Strangpressen durch mechanische Kräfte erreichte Preßanisotropie
durch Anlegen eines starken Magnetfeldes im Bereich des Mundstücks des Strangpreßwerkzeugs
zu verbessern. Dies hat jedoch keinen Erfolg gebracht, weil die Masse zu zäh ist und den
Teilchen keine ausreichende Möglichkeit gibt, sich in die Vorzugsrichtung auszurichten.
Die nach den beschriebenen Verfahren hergestellten Magnete haben eine Remanenz Br von etwa 2700Gauß,
eine Koerzitivfeldstärke nHc von 2250 Oersted und
ein maximales Energieprodukt {.BH)max von etwa
1,6 MGOe. Diese Werte lassen erkennen, daß es sich um Magnete handelt, die in Teilbereichen, insbesondere
in ihren Randbezirken, infolge von beim Strangpressen auftretenden Reibungskräften zwischen Düseninnenwand
des Strangpreßwerkzeugs und den Pulverteilchen, anisotrop sind. Bisher war es jedoch nicht möglich,
im Strangpreß- oder Schneckenpreßverfahren Ferritmagnete und insbesondere Bariumferritmagnete mit
einer nennenswerten, sich über den gesamten Querschnitt der Magnete erstreckenden magnetischen
Anisotropie herzustellen.
Aus dem ersten Zusatz 67 837 zu der französischen Patentschrift 1 114 010 ist auch schon ein Verfahren
zum Ausrichten von Dauermagnetpartikeln, die in einer Flüssigkeitssuspension enthalten sind, in einem
Magnetfeld beim sogenannten Naßpressen von Dauermagnetformkörpern bekannt. Nach diesem bekannten
Verfahren lassen sich Dauermagnete mit einem Energieprodukt (BH)max = 1,7 bis 2,2 -106G- Oe herstellen.
Gleichartige Verfahren sind auch aus der österreichischen Patentschrift 196 988 und der französischen
Patentschrift 1 080 514 bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Verbesserung der Ausrichtung der Teilchen von nach
dem Strangpreßverfahren hergestellten Dauermagneten. Hinweise zur Lösung dieser Aufgabe sind den vorgenannten
Patentschriften nicht zu entnehmen.
Durch die Erfindung soll es insbesondere möglich sein, Dauermagnetpreßlinge aus einem mit Wasser
angefeuchteten und mit einem Plastifizierungsmittel versetzten Ferritpulver, insbesondere Barium-,
Strontium- oder Bleiferritpulver, durch Strangpressen herzustellen, wobei die Preßlinge eine den ganzen
Querschnitt der Magnete erfassende magnetische Vorzugsrichtung aufweisen sollen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zur Erzeugung von Preßlingen mit einer
magnetischen Vorzugsrichtung eine Suspension von .Ferritpulver mit 30 bis 50°/0 Wasser und 0,5 bis 3%
Pflastifizierungsmittel unter Anlegung eines Magnetfeldes in an sich bekannter Weise gepreßt und gleichzeitig
auf einen Gehalt von 10 bis 15'Vo entwässert wird, worauf der so erzeugte Preßling in einer Strangpresse
zu Formkörpern verarbeitet wird. Die für das
ίο Strangpressen bestimmten vorgepreßten Körper können
beliebige Gestalt erhalten und z. B. quader- oder zylinderförmig sein. Das Entwässern bis auf einen
Restfeuchtegehalt von 10 bis 15% erfolgt z. B. durch Absaugen der Feuchtigkeit durch den porösen Preßstempel
hindurch mittels einer Vakuumpumpe. Das Ferritpulver soll hierbei vorzugsweise eine Körnung
von 0,5 bis 5 μ aufweisen. Das Plastifizierungsmittel besteht in an sich bekannter Weise aus organischen
Substanzen, wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Methylzellulose, Weizenmehl, Alginaten od. dgl.
Die auf diese Weise erzeugten magnetisch anisotropen Vorkörper mit axialer, radialer oder diametraler
Vorzugsrichtung werden nunmehr in einer Strangpresse weiterverarbeitet. In an sich bekannter
Weise wird ein Strang erzeugt, der anschließend in einzelne Abschnitte unterteilt wird. Diese Abschnitte
werden getrocknet und schließlich gesintert.
Beim Strangpressen ist es im allgemeinen üblich, mit einem möglichst wirtschaftlichen Querschnittsverhältnis
des Vorkörpers zum ausgepreßten Körper, beispielsweise etwa 50: 1, zu arbeiten, um mit einer
möglichst geringen Stempelbewegung einen möglichst langen Strang zu erzeugen. Diesem Stand der Technik
gegenüber wird erfindungsgemäß im vorliegenden Falle mit einem erheblich geringeren Querschnittsverhältnis, etwa 1,3:1 bis 5:1, vorzugsweise 2:1,
gearbeitet. Auf diese Weise gelingt es, die durch das Vorpressen im Magnetfeld erzeugte magnetische Ausrichtung
der einzelnen Teilchen beizubehalten. Wenn dagegen mit großen Querschnittsverminderungen gearbeitet
würde, so ergäbe sich in mehr oder minder starkem Maße ein ungeregeltes Haufwerk der Ferritteilchen,
und es bestünde die Gefahr, daß die zuvor eingeprägte magnetische Anisotropie wieder zerstört
würde.
Bemerkenswerterweise hat es sich gezeigt, daß es ohne weiteres gelingt, die beschriebenen Vorkörper
in der Strangpresse weiterzuverarbeiten und daß es nicht erforderlich ist, außer der auch sonst üblichen
Evakuierung des Preßzylinders, besondere Vorkehrungen zu treffen, um eingeschlossene Luft aus
der Masse zu entfernen.
Es ist wichtig — und hierin liegt ein wesentlicher Teil der Erfindung — daß der zunächst erzeugte
Vorkörper hinsichtlich seiner beim Magnetfeldpressen erzeugten Vorzugsrichtung bewußt so in das Hohl der
Strangpresse eingelegt wird, daß der Endkörper nach dem Strangpressen die gewünschte magnetische" Vorzugsrichtung
aufweist. Das bedeutet konkret, daß
bei einem Strangpreßling, der eine Vorzugsrichtung senkrecht zur Strangpreßrichtung haben soll, der
Vorkörper so in das Hohl der Strangpresse einzulegen ist, daß seine vom Magnetfeldpressen herrührende
Vorzugsrichtung zur Vorzugsrichtung des Endkörpers
parallel· liegt. Auf entsprechende Weise ist beim Einlegen des durch geeignetes Magnetfeldpressen erzeugten
Vorkörpers in das Hohl der Strangpresse zu verfahren, wenn der Endkörper eine magnetische
Anisotropie in axialer Richtung oder, beispielsweise bei zylindrischen oder hohlzylindrischen Körpern, in
diametraler oder radialer Richtung aufweisen soll.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, Magnete herzustellen, die eine Remanenz Ärä 3000 G,
eine Koerzitivfeldstärke nHc = 2200 Oe und ein
maximales Energieprodukt (BH)max ^ 1,8 MGOe aufweisen.
Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß es zweckmäßig ist, beim Strangpressen gemäß der Erfindung
keine zu großen Querschnittsverminderungen in der Strangpresse vorzusehen. Dies bedeutet, daß mit
einer möglichst geringen Relativgeschwindigkeit zwischen dem Preßgut und den Wandungen gearbeitet
werden sollte, um eine mechanische Störung der bereits vorliegenden magnetischen Ausrichtung zu verhindern.
Zur weiteren Verringerung der Relativgeschwindigkeit des zu pressenden Materials gegenüber
den Wandungen des Strangpreßwerkzeugs kann bei rechteckigem Querschnitt des Preßkolbens und der
Vorkammer an dem Kolben eine zungenartige Verlängerung vorgesehen werden. Das Preßgut ruht auf
dieser Zunge und wird mit ihr zur Düse vorgeschoben. Durch die Zunge wird erreicht, daß die Relativgesch'windigkeit
der Pulverteilchen gegenüber der Wandung des Strangpreßwerkzeugs, jedenfalls im Zungenbereich, erheblich verringert wird. Damit wird
sichergestellt, daß in diesem gefährdeten Bereich die eingeprägte magnetische Vorzugsrichtung nicht nennenswert
beeinträchtigt wird.
In Abb. 1 ist im Längsschnitt schematisch ein Strangpreßwerkzeug in Einfüllstellung gezeigt. Dabei
bedeutet 1 die Zunge des Preßkolbens 2, 3 der strangzuverpressende
anisotrope Vorkörper aus Ferritpulver und 4 das Mundstück des Werkzeugs.
A b b. 2 zeigt das Werkzeug nach dem Strangpreßvorgang mit dem Kolben in Endstellung. Die
magnetische Vorzugsrichtung im Vorkörper 3 sowie im erzeugten Strang ist durch die Pfeile 5 (A b b. 1)
und 5' (A b b. 2) gekennzeichnet.
Claims (4)
1. Verfahren zum Strangpressen von Dauermagnetpreßlingen aus einem mit Wasser angefeuchteten
und einem Plastifizierungsmittel versetzten Ferritpulver, insbesondere Barium-. Strontium-
und Bleiferritpulver, dadurchgekennzeichnet,
daß zur Erzeugung von Preßlingen mit einer magnetischen Vorzugsrichtung eine Suspension
von Ferritpulver mit 30 bis 50% Wasser und 0,5 bis etwa 3% Plastifizierungsmittel unter
Anlegung eines Magnetfeldes in an sich bekannter Weise gepreßt und gleichzeitig auf einen Gehalt
von 10 bis 15°/0 entwässert wird, worauf der so erzeugte Preßling in einer Strangpresse zu Formkörpern
verarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetisierungsrichtung des in
die Strangpresse eingebrachten Vorkörpers senkrecht oder parallel zur Preßrichtung der Strangpresse
steht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverminderung
in der Strangpresse 1,3:1 bis 5:1, vorzugsweise 2:1, beträgt.
4. Strangpreßwerkzeug zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für das Verpressen von quaderförmigen Vorkörpern in einer Kammer mit rechteckigem
Querschnitt der Preßkolben eine zungenartige Verlängerung aufweist, auf der das Preßgut ruht und
zur Düse vorgeschoben wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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