DE1571390C - Verfahren zum Herstellen eines hochfesten Kohle oder Graphitkorpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines hochfesten Kohle oder GraphitkorpersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines hochfesten Kohle- oder Graphitkörpers
mit einer Dichte von mindestens 1,4 g/cm3.
Kohle- und Graphitkörper haben in der modernen Industrie reichhaltige Verwendung gefunden, besonders
auf dem. Gebiet der Luftfahrt, wo Widerstand gegen Korrosion, gegen hohe Temperaturen und
gegen Thermoschock, gute elektrische Leitfähigkeit und geringer Verschleiß verlangt werden.
Die bisherigen Verfahren zum Herstellen vonKohle-
und Graphitkörper sind noch unzureichend. Zum Beispiel sind oft Körper, die durch Pressen oder
Modellieren aus Koks und einem Binder hergestellt sind, für viele Anwendungsmöglichkeiten zu schwer,
und wenn sie leicht genug hergestellt sind, so fehlt diesen Körpern die Festigkeit, um ohne Verstärkung
verwendet werden zu können. In vielen Anwendungsbeispielen, z. B. in Raketen und Geschossen, ist das
Gewicht von großer Bedeutung. Es ist dabei wesentlich, daß das Material leicht ist und genügend Festigkeit
hat, so daß man ein selbsttragendes Teil herstellen kann, ohne gewichtserhöhende Verstärkungen^ verwenden
zu müssen.
Bei Versuchen; die Gewichts- und Festigkeitsschwierigkeiten von gepreßten oder modellierten
Kohle- und Graphitkörpern zu überwinden, wurden Teile verwendet, die im wesentlichen aus Plastik
mit verfestigenden Kohle- oder Graphitfasern bestanden. Die nach dieser Art hergestellten Formstücke
besitzen jedoch nicht die charakteristischen Eigenschaften von Kohle oder Graphit und können
folglich für viele Gebiete nicht verwendet werden. Bei Versuchen, Graphitgewebe mit Kohle zu verbinden,
war man schon erfolgreicher, aber ihr An-Wendungsbereich war infolge von einschränkenden
Bedingungen im Herstellungsverfahren beschränkt.
. Zum Stande der Technik wird auf die britische
Patentschrift 942 186 und die entsprechende deutsche Auslegeschrift 1 178 765 verwiesen. Danach ist es
bekannt, Kohlenstoff oder Graphitfasermaterial als Träger für Spaltprödukte in Formkörpern oder Gebilden
in folgenden Teilschritten herzustellen:
Die Fasern werden zunächst zu einem Körper verformt. Anschließend wird dieser Körper unter
nicht oxydierenden Bedingungen auf die Verkoh-. lungstemperatur erhitzt und nach dem. Abkühlen
mit einem verkohlbaren Bindemittel unter Druck imprägniert. Danach kann eine pressende Druckbehandlung
ausgeführt werden. Sodann wird der Binder bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck
ausgehärtet und abschließend durch Glühen des Körpers unter Schutzgas karbonisiert.
Aus Beispiel 1 bzw. 8 der britischen Patentschrift ergibt sich, daß die erzeugten Körper bei einer Dichte
von 1,4 g/cm3 eine Druckfestigkeit von 600 kg/cm2
bzw. bei einer Dichte von 1,65 g/cm3 eine BiegeT
festigkeit von 740 kg/cm2, eine Druckfestigkeit senkrecht
zur Faserlänge von 960 kg/cm2 und eine Druckfestigkeit parallel zur Faserlänge von 1·270 kg/cm2
besitzen. , "
Die Erfindung hat sich demgegenüber ,die Aufgabe gestellt, einen Kohle- oder Graphitkorper mit
einer Dichte von mindestens 1,4 g/cm3 zu erzeugen, der insbesondere bessere Festigkeitseigenschaften bei
vergleichbarer Dichte aufweist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Körper aus verkohlten Fasern geformt,
einem unter Atmosphärendruck liegenden Gasdruck
ausgesetzt, anschließend mit einem verkohlbaren Bindemittel druckimprägniert und dann gepreßt wird
und danach das Bindemittel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck ausgehärtet und durch Glühen
unter Schutzgas karbonisiert wird, worauf die angeführte Behandlung des Körpers mindestens ein weiteres
Mal wiederholt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Körper herstellen, die bei der Dichte von 1,4 g/cm3
eine Druckfestigkeit senkrecht zur Schichtung von 3200 kg/cm2 und parallel zur Schichtung von 580 kg/
cm2 aufweisen. Bei einer Dichte von 1,45 g/cm3 ergibt
sich eine Biegefestigkeit von 760 kg/cm2, eine Druckfestigkeit
parallel zur Schichtung von 535 kg/cm2 und eine Druckfestigkeit senkrecht zur Schichtung
von 1650 kg/cm2. Damit zeigt der erfindungsgemäß hergestellte Körper senkrecht zur Schichtung eine
bis zu fünffach höhere Druckfestigkeit, wobei in Schichtrichtung gegenüber dem Stand der Technik
eine etwa gleich hohe Druckfestigkeit erzielt wird. Die Biegefestigkeit liegt ebenfalls über dem Stand
der Technik.
Ein Vorteil gegenüber dem Verfahren der britischen Patentschrift liegt beim Anmeldungsgegenstand darin,
daß von bereits verkohlten Fasern ausgegangen wird. Während der Verkohlung geben die Fasern einen
erheblichen Anteil teeriger Produkte ab. Das ver-, kohlende Material schwindet. Werden also die Fasern
vor der Verkohlung verformt, so wirken die abgegebenen
Teerprodukte als Bindemittel, das die aneinanderliegenden Fasern zusammenhalt. Bei fortschreitender
Verkohlung und entsprechendem Schwund bewirkt das »Teerbindemittel« Brüche in den verkohlenden Fasern.
Es ist zwar bekanntgeworden, für PT-Graphite Graphitfasern als Ausgangsstoffe zu verwenden, diese
mit Kunstharz zu imprägnieren und dann zum Endprodukt hin zu karbonisieren. ,
Die einzelnen notwendigen Verfahrensschritte sind in dieser Vorveröffentlichung nicht offenbart; aus
der erzielten Dichte von 0,91 bis 1,06 g/cm3 für
graphitverstärkte PT-Graphite läßt sich aber schließen, daß es sich um ein Verfahren handeln muß, das von
der Erfindung weitgehend verschieden ist.
Ein weiterer wesentlicher Verfahrensschritt bei der Anmeldung besteht darin, daß der Kohlenstoffkörper
noch vor der Druckimprägnation einem unter Atmosphärendruck verminderten Druck ausgesetzt
wird, so 'daß flüchtige Produkte leichter entweichen können. Durch die Kombination von Vakuumbehandlung und Druckimprägnation ergibt sich
eine viel bessere Verteilung des Bindemittels. Hinzu kommt der Wiederholungszyklus, der mindestens
ein weiteres.Mal auf denselben Körper.angewendet wird. Erst in der angegebenen Gesamtkombination
führen die einzelnen Merkmale zu ~ Körpern mit gegenüber dem Stand der Technik wesentlich besseren
Eigenschaften.
Vorzugsweise besteht das verwendete Bindemittel aus einem flüssigen Furfurylalkoholpolymer. ·
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den mit Bindemittel imprägnierten Körper bei einer Temperatur
von 125° C und einem Druck von-wenigstens 6,3 kp/ cm2 auszuhärten.
Weiterhin ist es vorteilhaft, den imprägnierten, ausgehärteten Formkörper in einer Schutzgasatmosphäre
bei einer allmählich bis auf 8000C ansteigenden
Temperatur zu backen.
Eine bevorzugte Regel der Erfindung besteht darin, daß
(a) die Formkörper aus gestapelten, binderlosen
Kohlegewebeschichten geformt werden,
(b) die Schichten einem unter 736 mm Hg verminderten Druck ausgesetzt werden, darauf
(c) unter Druck 1'/2 Stunden mit einem flüssigen Furfurylatkoholpolymer, mit 5% Maleinsäureanhydrid katalysiert, imprägniert werden,
(b) die Schichten einem unter 736 mm Hg verminderten Druck ausgesetzt werden, darauf
(c) unter Druck 1'/2 Stunden mit einem flüssigen Furfurylatkoholpolymer, mit 5% Maleinsäureanhydrid katalysiert, imprägniert werden,
(d) die Schichten bis auf eine vorbestimmte Dicke zusammengedrückt werden, bis das überschüssige
Harz hinausgedrückt und eine Faserdichte von 0,8 bis 0,95 g/cm3 erhalten wird,
(e) die imprägnierten Schichten bei einem Druck
von 6,3 bis 8,5'kp/cm2 und einer Temperatur von 125°C ausgehärtet werden,
(0 der Körper in einer Stickstoffatmosphäre bei einer um 5°C pro Stunde bis 4500C und um 200C pro Stunde bis 8000C ansteigenden Temperatur verkokt wird, der Körper sich daraufhin abkühlt und der Zyklus der Anwendung von vermindertem Druck (b), Druckimprägnieren (c), Aushärten des Bindemittels (e) und Karbonisierung (f) unter Verwendung eines Imprägniermittels, be-
(0 der Körper in einer Stickstoffatmosphäre bei einer um 5°C pro Stunde bis 4500C und um 200C pro Stunde bis 8000C ansteigenden Temperatur verkokt wird, der Körper sich daraufhin abkühlt und der Zyklus der Anwendung von vermindertem Druck (b), Druckimprägnieren (c), Aushärten des Bindemittels (e) und Karbonisierung (f) unter Verwendung eines Imprägniermittels, be-
stehend aus gleichen Teilen von flüssigem Furfurylalkoholpolymer
und furfurol, katalysiert mit 3 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid,
wiederholt wird.
Es kann zweckmäßig sein, vor dem letzten Zyklus die Temperatur des Körpers auf etwa 15000C zu
erhöhen.
Vorzugsweise wird der faserverstärkte Körper bis zu einer Temperatur von 2500 bis etwa 28000C zum
Graphitisieren erhitzt.
Man kann mittels dieses Verfahrens Körper mit
nicht einheitlicher Dichte herstellen, um z. B. eine unterschiedliche thermische Leitfähigkeit zu erhalten.
.Zum Beispiel kann ein Körper hergestellt werden, in
dem der innere Teil von hoher Dichte und hoher Festigkeit, der äußere Teil jedoch von geringer Dichte
ist, so daß in diesem Fall Graphit ein sehr gut isolierendes Material ist. Derartige Körper sind in
Raketen und Geschossen sehr vorteilhaft. Die nach diesem Verfahren hergestellten Körper können als
Formen für Heißpressen, als Behälter für metallurgische Operationen bei hohen Temperaturen, als
Raketennasen, als Behälter für hochkorrosive Ma^
terialien, oder dann, wenn chemische Beständigkeit, elektrische Leitfähigkeit in Verbindung mit geringer
Abnutzung gewünscht sind, benutzt werden.
Die folgenden Beispiele legen die genaue Art und Weise dar, in der das Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann.
Ein Kohlekörper wurde gemäß der Erfindung durch Aufeinanderstapeln von 600 trockenen, 32 cm2 großen,
quadratischen Kohlegeweben hergestellt. Jedes Gewebeteil hatte in seiner Mitte ein 12,5 nim im Durchmesser
großes Loch, durch das es an einem Graphit-. dorn aufgereiht wurde. Jedes der quadratischen Kohlegewebe
wurde um 45° zu dem'darunterliegenden Teil versetzt gestapelt, so daß die Gewebefasern einen
rosettenartigen Verlauf anzeigten. Diese trocken gestapelten Gewebequadrate wurden, damit die Schichten
nicht verrutschten, leicht festgeklammert und in einen Autoklav gestellt, dessen Druck auf 736 mm
Quecksilbersäule und weniger verringert wurde. Die K'ohlegewebe wurden darauf [1I2 Stunden mit einem
flüssigen Furfurylalkoholpolymer, katalysiert mit 5%
Maleinsäureanhydrid, imprägniert. Während der Stapel auf das gewünschte Maß zusammengedrückt
wurde, wurde das überflüssige Harz hinausgequetscht. Der so vorbereitete Stapel wurde unter einem Druck
von 6,3 bis 8,5 kg/cm2 bei 125° C 8 Stunden in einem ·
Autoklav ausgehärtet. Darauf wurde der Stapel in einer Stickstoff-Schutzatmosphäre durch allmähliche
Temperatursteigerung bis auf 8000C gebacken. Die
Temperatur des Körpers wurde bis 4500C pro Stunde erhöht, ab 450 bis 8000C um 20° C pro Stunde.
Nach Beendigung des Backzyklus kühlte der Körper ab. Die Imprägnierung' und das Erhitzen wurden
sechsmal wiederholt, wobei das Imprägnierungsmittel aus gleichen Teilen des flüssigen Furfurylalkoholpolymers
und Furfurol, katalysiert mit 3 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid, bestand. Beim dritten
Backzyklus wurde die Temperatur des Körpers auf 15000C erhöht.' Die höhere Backtemperatur festigt
das Bindemittel, während die flüchtigen Bestandteile des Bindemittels verringert werden. So wird die
Fähigkeit des Körpers, bei nachfolgenden Imprägnationen mehr Harz aufzunehmen, verbessert. .
Die Anzahl der Kohlegewebeschichten wird durch die gewünschte endgültige Dicke des Körpers unter
Berücksichtigung der in ihni zurückbleibenden Menge Harz bestimmt. Die größte Festigkeit erreicht man .
bei einer endgültigen Faserdichte von 0,8 bis 0,95 g/
cm3. Ist die Faserdichte kleiner als 0,8 g/cm3, so
splittert und reißt der Körper; ist sie größer als 0,9 g/cm3, so nimmt die Festigkeit wegen zu wenig
Binder ab. ■. t.
Am Ende des Imprägnierung- und Backvorganges wurde der Körper zylindrisch gedreht und dann den
weiteren Arbeitsgängen unterworfen. Nach dem vierten Arbeitszyklus hatte er eine Dichte von 1,33 g/cm3,
nach dem sechsten eine Dichte von 1,4 g/cm3; Der .
fertige Körper hatte folgende physikalische Eigenschäften: ,^ν·.γ,·4ν
Dichte ..,. 1,4 g/cm3
Biegefestigkeit bei sich in
Längsrichtung des Förrrikörpers erstreckenden
Schichten: ~
Längsrichtung des Förrrikörpers erstreckenden
Schichten: ~
senkrecht zur Schichtung
parallel zur Schichtung .,
parallel zur Schichtung .,
510 kg/cm2 1000 kg/cm2
Druckfestigkeit: , . .
senkrecht zur Schichtung
parallel zur Schichtung ...
parallel zur Schichtung ...
Thermischer Expansionskoeffizient: " . senkrecht zur Schichtung ... 16,3 · 10~7 -ög"
3 200 kg/cm2 580 kg/cm2
45
50
55 Beis piel 2
Ein Graphitkörper wurde folgendermaßen hergestellt: De.r nach Beispiel 1 .erhaltene Körper wurde
in einen Graphitisierofen gestellt und allmählich auf eine Temperatur zwischen 2500 und 28000C erhitzt.
Es wurde ein Graphitkörper erhalten aus verfestigenden, mit Graphit abgebundenen Graphitfasern. Der
Körper hatte folgende physikalischen Eigenschaften:
Dichte..
1,45 g/cm3
Biegefestigkeit bei sich in Längsrichtung des Formkörpers erstreckenden
Schichten:
Schichten:
senkrecht zur Schichtung Druckfestigkeit:
parallel zur Schichtung
parallel zur Schichtung
760 kg/cm2
535 kg/cm2 1650 kg/cm2
10"7 4ς
9,5 · ΙΟ"7 -^
senkrecht zur Schichtung. Thermischer Expansionskoeffizient:
senkrecht zur Schichtung 33,7
parallel zur Schichtung . Elastizitätsmodul (Young):
parallel zur Schichtung .. 165 000 kg/cm2
Elektrischer Widerstand: _ "
senkrecht zur Schichtung
parallel zur Schichtung ..
0,00163 ^ 0,0043 £
Ein 18 χ 18 χ 13 cm großer Körper wurde . auf
folgende Weise aus verstärkenden, mit Kohle gebundenen Graphitfasern hergestellt. Eine genügende
Anzahl von im Quadrat 18 cm großen Graphitgewebeschichten wurde ähnlich wie im Beispiel 1 aufeinaridergeschichtetet,
so daß der fertige Körper eine Faserdichte von 0,8 bis: 0,95 g/cm3 hatte. Die Graphitgewebeschichten
wurden leicht festgeklammert und der Druck auf wenigstens 736 mm Quecksilbersäule
verringert. Die Graphitgewebeschichten wurden darauf innerhalb von l'/i Stunden mit einem flüssigen
Harz, einem Gemisch aus Furfurylalkoholpolymer; katalysiert mit 5 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid,
druckimprägniert. Der imprägnierte Körper wurde auf 13 cm zusammengepreßt, das überflüssige
Harz ausgequetscht. Der Körper wurde, wie im Beispiel 1, ausgehärtet und gebacken und der gleichen
Anzahl von wiederholenden Arbeitsgängen unterworfen. Nach sechs Imprägnierungen hatte der endgültige
Körper folgende physikalische Eigenschaften:
parallel zur Schichtung ..... 14,6 · 10~7 -L·
Elastizitätsmodul (Young): . .
senkrecht zur Schichtung 105 000 kg/cm2
parallel zur Schichtung ,-. 117 500 kg/cm2
Elektrischer Widerstand:
senkrecht zur Schichtung 0,14
parallel zur Schichtung .. 0,00635
60
65
Dichte
Biegefestigkeit bei sich in Längsrichtung des Formkörpers erstreckenden
Schichten:
Schichten:
145 g/cm3
senkrecht zur Schichtung
Druckfestigkeit:
Druckfestigkeit:
senkrecht zur Schichtung
parallel zur Schichtung
parallel zur Schichtung
2000 kg/cm2
Thermischer Expansionskoeffizient:
senkrecht zur Schichtung " 26,7 · 10~7-ög·
senkrecht zur Schichtung " 26,7 · 10~7-ög·
parallel zur Schichtung .. 10,1 · ΙΟ"7-^
Elektrischer Widerstand:
senkrecht zur Schichtung
senkrecht zur Schichtung
O'°°76 ΪΕ
parallel zur Schichtung .. 0,0048 -J-
cm
Folgendermaßen wurde ein Stab aus Kohlegarn hergestellt: 600 verdrillte Doppelkohlefäden wurden
zu einem Stab zusammengefaßt, der in einem Autoklav wie im Beispiel 1 unter Unterdruck gesetzt
wurde. Er wurde darauf mit einem Harz, bestehend aus gleichen Teilen flüssigen Furfurylalkoholpolymers
und Furfurol, katalysiert mit 3 Gewichtsprozent Maieinsäureanhydrid, unter Druck imprägniert. Wie
im Beispiel 1 wurde auch dieser Körper ausgehärtet und gebacken. Der erhaltene Kohlestab kann, um
einen Graphitstäb zu erhalten, wie im Beispiel 2 behandelt werden..
Folgendermaßen wurde ein Zylinder hergestellt: Ein Kohlegarn wurde trocken um einen Graphitdorn
gewickelt, so daß der Zylinder einen Durchmesser von etwa 7,6 cm hatte. Während des Aufwickeins
wurde das Garn unter Spannung gehalten. Das Garnende wurde festgeklemmt. Der Körper mit Dorn wurde
in eineq Autoklav gestellt und der Druck auf 736 mm und weniger Quecksilbersäule verringert. Darauf
wurde der Körper 16 Stunden bei einem Druck von 8,8 kg/cm2 mit Kohleteerpech getränkt. Die Aushärtungs-
und Backzyklen erfolgten wie. im Beispiel 1. Weiterhin sind nach diesem Verfahren die aus verfestigenden
Kohle- oder Graphitfasern erhaltenen Körper weitgehend dichter und fester als nach anderen
Verfahren hergestellte. Dies scheint daran zu liegen, daß man mit Hilfe dieses Verfahrens das Imprägnieren
und Aushärten unzählige Male wiederholen kann, so daß man die Dichte und Festigkeit
dieser Körper ohne Zerplatzen oder Zerspalten oder anderes Zerstören der Struktur steigern kann. Es
wurde entdeckt, daß während eines der anschließenden Aushärtevorgänge die Festigkeit des fertigen
Körpers sehr stark anwächst, wenn die Temperatur des Körpers auf 1500° C angehoben wird. Obgleich
nian dies bevorzugt nach dem dritten Wiederholen der Arbeitsvorgänge machen sollte, kann man die
Temperatur jederzeit nach dem ersten und vor dem letzten Imprägnierungs- und Aushärtungszyklus so
steigern. Die Anzahl der Arbeitszyklen ist im wesentlichen bestimmt durch die Form, Größe, gewünschte'
Dichte und Festigkeit der Körper. In den Beispielen
durchliefen die Körper mit verhältnismäßig großen Abmessungen stets sechsmal diesen Zyklus, um eine
Dichte von 1,4 g/cm3 zu erhalten. Kleine Teile erreichen
eine hohe Dichte schon nach weniger als sechs Zyklen.
Die.bei der Imprägnierung und Aushärtung verwendete Temperatur sowie Druck und Zeit sind variabei;
sie sind abhängig von der Größe, Form und der gewünschten Dichte des Körpers." So können kleine
mit relativ einfacher Form mit geringerem Druck imprägniert werden und bei höherer Temperatur
während kürzerer Zeit ausgehärtet werden als verhältnismäßig komplizierte Formen. Höhere Temperaturen
und Drücke vermindern die Zeit der Imprägnierung und Aushärtung.
309 620/190
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines hochfesten Kohle- oder Graphitkörpers mit einer Dichte
von mindestens 1,4 g/cm3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Körper aus verkohlten Fasern geformt, einem unter Atmosphärendruck
liegenden Gasdruck ausgesetzt, anschließend mit einem verkohlbaren Bindemittel druckimprägniert
und dann gepreßt wird und danach das Bindemittel bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck
ausgehärtet und durch Glühen unter Schutzgas karbonisiert wird, worauf die angeführte Behandlung
des Körpers mindestens ein weiteres Mal wiederholt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper mit einem Bindemittel
druckimprägniert wird, das aus einem flüssigen Furfurylalkoholpolymer besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Bindemittel imprägnierte
Körper bei einer Temperatur von 125° C und einem Druck von wenigstens 6,3 kp/cm2
ausgehärtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der imprägnierte,
ausgehärtete Körper in einer Schutzgasatmosphäre bei einer allmählich bis auf 8000C ansteigenden
Temperatur gebacken wird. .
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Körper aus gestapelten, binderlosen Kohlegewebeschichten geformt,
einem unter 736 mm Hg liegenden Gasdruck ausgesetzt, IV2 Stunden mit einem flüssigen
Furfurylalkoholpolymer, mit 5% Maleinsäureanhydrid katalysiert, druckimprägniert und bis
, auf eine. yprbestimniteJDicke zusammengedrückt
wird, wobei das überschüssige ' Harz hinausgedrückt und eine Faserdichte von 0,8 bis 0,95 g/cm3
erhalten wird, und danach der imprägnierte Körper bei einem Druck von 6,3 bis 8,5 kp/cm2 und
einer Temperatur von 1250C ausgehärtet und in einer Stickstoffschutzatmosphäre bei einer um
5° C pro Stunde bis 450° C und um 20° C pro
Stunde bis 8000C ansteigenden Temperatur verkokt wird, sowie nach dem Abkühlen die angeführte
Behandlung des Körpers mit der Abänderung wiederholt wird, daß der Körper mit einem
Mittel druckimprägniert wird, das aus gleichen Teilen von flüssigem Furfurylalkoholpolymer und
Furfurol, katalysiert mit 3 Gewichtsprozent Maleinsäureanhydrid, besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper vor der letzten Wiederholung
der Behandlung auf eine Temperatur von 15000C erhitzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der faserverstärkte
Körper zum Graphitisieren bis zu einer Temperatur von 2500 bis etwa 28000C erhitzt wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US47803365A | 1965-08-05 | 1965-08-05 | |
US47803365 | 1965-08-05 | ||
DEC0039814 | 1966-08-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1571390A1 DE1571390A1 (de) | 1970-12-17 |
DE1571390B2 DE1571390B2 (de) | 1972-10-19 |
DE1571390C true DE1571390C (de) | 1973-05-17 |
Family
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