DE1570876C - Verfahren zur Herstellung von Polyamidformkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polyamidformkörpern

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DE1570876C
DE1570876C DE19651570876 DE1570876A DE1570876C DE 1570876 C DE1570876 C DE 1570876C DE 19651570876 DE19651570876 DE 19651570876 DE 1570876 A DE1570876 A DE 1570876A DE 1570876 C DE1570876 C DE 1570876C
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polymerization
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polyamide
lactam
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Antal; Gaspar Istvan; Budapest Schnitta
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Description

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diese für bestimmte Zwecke, z. B. für Dichtungen Lactam zugemischt werden. Ein Teil oder die ganze
und Kupplungseinlagen, nicht verwendbar sind. Menge der Zusatzstoffe kann vor der Polymerisation,
Ziel der Erfindung ist daher, die oben beschriebenen d.h. bevor die Lactamschmelze in die Gießform
Nachteile der bekannten Verfahren zu verbessern und einfließen gelassen wird, in der Gießform angeordnet
somit die Herstellung von lunkerfreien Polyamid- 5 werden.
formkörpern ohne innere Spannungen mit zufrieden- Nach einer vorteilhaften Ausführungsform des
stellenden mechanischen Eigenschaften zu ermög- erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Lactam bei
liehen. Ferner soll eine wiederholte Aufarbeitung von einer Temperatur von 140 bis 150"C geschmolzen,
Polyamidabfällen, die Einarbeitung von Verstärkungs- dann wird einer der genannten Aktivatoren oder ein
mitteln und die Herstellung von Gußoberflächen und io Gemisch aus mehreren solchen Aktivatoren, vorzügs-
Rinden mit guter ,Qualität erzielt werden. weise in einer Menge von etwa 0,1 bis 8 Gewichts-
Diese Ziele werden durch die vorliegende Erfindung prozent, bezogen auf die Menge des eingesetzten erreicht. Lactams, ferner die alkalischen Katalysatoren, vorGegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur zugsweise in einer Menge von etwa 0,02 bis 0,8 GeHerstellung von Polyamidformkörpern durch Poly- 15 wichtsprozent, bezogen auf die Menge des eingesetzten merisation von Lactamen, die mehr als sechs Ring- Lactams, und gegebenenfallsdie Zusatzstoffe zugegeben, glieder enthalten, in Gegenwart von alkalischen die Mischung wird bei der gewünschten Polymcri-Katalysatoren und Aktivatoren, gegebenenfalls auch sationstemperatur, vorzugsweise bei 140 bis 160"C in Anwesenheit von Zusatzstoffen, das dadurch gehalten, wobei nach kurzer Zeit eine rasche Polygekennzeichnet ist, daß man als Aktivatoren Hydrazide, 20 merisation des Lactams einsetzt, die schnell bis zu Acylazide und/oder Thioacylazide verwendet. hohen Polymerisationsgraden fortschreitet.
Als für das Verfahren geeignete Lactame können Ein Teil oder die ganze Menge der Aktivatoren
ausro-Aminocarbonsäuren erhaltene, wenigstens sieben und/oder der alkalischen Katalysatoren, vorteilhaft
Ringglieder enthaltende Lactame, z. B. Caprolactam, in einem entsprechenden Lösungsmittel oder in einem
Önanthlactam, Capryllactam, Laurinlactam, ferner 25 Teil der Lactamschmelze gelöst, kann vor der PoIy-
auch an einem Kohlenstoffatom substituierte Lactame, merisation, d. h. bevor die Hauptmenge der Lactam-
z. B. 4-Isopropylcaprolactam, genannt werden. schmelze in die Gießform eingetragen wird, in der
Als Aktivatoren können z. B. N-Propionyl-phtha- Gießform angeordnet werden.
loyl-cyclohydrazid, N-Benzoyl-kampfersaure-cyclo- Falls ein Verstärkungsmittel verwendet wird, dann
hydrazid, l^-Cyclophenylen-S^-bis-anilid-tetracar- 3° ist es zweckmäßig, dieses mit einem Teil oder der
bonyl-hydrazid, N-Acetyl-N'-benzoylsuccinyl-cyclo- ganzen Menge des Aktivators und/oder des alkalischen
hydrazid, N-Benzoyl-N'-acetyl-N'-propionyl-hydrazid, Katalysators, die in einer auf die oben beschriebene
Propionyl-azid.Benzoyl-azid^ithioglutarsäure-diazid, Weise gelösten Form vorhanden sind, zu imprägnieren.
Thiocarbaminsäure-azid, N-Phenyl-N-acetyl-thio- Ein Teil des Lactams kann auch separat in die Gieß-
carbaminsäureazid, Kampfersäure-diazid oder deren 35 form eingetragen werden.
Gemische vorteilhaft verwendet werden. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können
Die Verwendung eines Gemisches von Hydraziden Polyamidgüsse, die eine tadellose Oberfläche und in
und Aziden ist besonders vorteilhaft, wenn die ihrem ganzen Durchschnitt eine gute Qualität und eine
Wärmekapazität der Gießform im Verhältnis zu der- mikrokristalline Struktur aufweisen, erhalten werden,
jenigen der zu polymerisierenden Lactamschmelze 40 Polyamide mit guter Qualität können auch in jedem
groß ist. Dies trifft z. B. für das Gießen großer Schiffs- Falle erhalten werden, wenn das den Ausgangsstoff
propeller zu. In solchen Fällen können die besten bildende Lactam gar nicht getrocknet wird. Die mit
Resultate erreicht werden, wenn die Menge des Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen
Aktivators von Azid-Typ kleiner als die, zweckmäßig Formgüsse sind vollständig lunkerfrei, so daß ihre
20 bis 30%, Menge des Aktivators von Hydrazid- 45 Dichte leicht reproduziert werden kann.
Typ ist. Infolge der homogenen Struktur, der vorteilhaften
Diese genannten Aktivatoren im Verein mit den Molekulargewichtsverteilung und des hohen Molebekannten alkalischen Katalysatoren beschleunigen kulargewichtes sind die mechanischen Eigenschaften die Polymerisation der mehr als sechs Ringglieder der erhaltenen Produkte auch bei verhältnismäßig enthaltenden Lactame sehr stark und schon auch bei 5° hohen Temperaturen sehr gut. Die Zerreißfestigkeit niederen Temperaturen. Die Beschleunigung der der Polymerisate vermindert sich z. B. zwischen 20 Polymerisation durch Zusatz der erfindungsgemäß und 218"C nur um 48%, (von einem Wert von 8,7 kg/ verwendeten Verbindungen tritt im übrigen nicht nur mm2 auf 4,5 kg/mm2).
bei Verwendung stark alkalischer Katalysatoren, wie Die Qualität der Güsse ist auch dann tadellos, wenn
Lithium-, Natrium- oder Kalium-Hydrid, -Hydroxid 55 sie unter solchen Bedingungen hergestellt werden,
oder-Metall ein, sondern es ist auch möglich, Lactame bei denen die Temperaturverhältnisse nur schwierig
mit an sich weniger wirksamen, schwach basischen in der Hand behalten werden können, z. B. bei Zenlri-
Katalysatoren, wie Alkalisalzen von aromatischen fugalguß oder bei der Herstellung von Gegenständen,
Säuren oder Oxyverbindungen oder sogar Natrium- deren Wandstärke große Differenzen aufweist, wie
hydrogencarbonat, sehr schnell zu hochmolekularen 60 beim Gießen von Schiffspropellern oder Zahnrädern.
Produkten zu polymerisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand
Vor der Polymerisation können verschiedene für der nachstehenden Beispiele näher erläutert. Die in
diesen Zweck bekannte Zusatzstoffe, wie Verstärkungs- den Beispielen genannten Molprozentwerte beziehen
mittel, z. B. Asbest, Glasfaser oder Glasgewebe, sich auf die Lactamschmelze.
Stabilisatoren, Farbstoffe, Pigmente, Gleitstoffe, z. B. 65 .
Graphit, Molybdändisulfid und Polytetrafluorethylen, Beispiel I
die Kristallisation regelnde Substanzen, z. B. Barium- LO Mol (1130 g) t-Caprolactam von Handelsqualilät
sulfat und Aktivruß, oder sogar Polyamidabfälle dem und mit üblichem Wassergehall werden geschmolzen.
Es werden 0,2 Molprozent (4,36 g) N-Propionylphthaloyl-cyclohydrazid zugemischt. Die Temperatur der Schmelze wird auf 140 C erhöht, wonach unter Rühren 0,3 Molprozcnl (0,69 g) Natriummetall zugegeben werden. Nach der Auflösung des Natriums wird die Schmelze in eine auf 140"C geheizte Aluminiumkokille mit kleiner Wandstärke eines Schiffspropellers mit 300 mm Durchmesser gegossen. Die die Schmelze enthaltende Kokille wird in einem Trockenschrank bei 140 C gehalten, wobei die Polymerisation rasch beginnt und die Schmelze zuerst zu einer hochvikosen Masse erstarrt, die dann zu kristallisieren beginnt, wobei die Polymerisation nach 20 Minuten unter Erreichen von hohen Molekulargewichten beendet wird. Dann wird der Guß aus der Kokille entnommen und in der üblichen Weise konditioniert. Die Oberfläche des Propellcrgusses ist tadellos, das Molekulargewicht und die Kristallstruktur des Gusses sind im ganzen Durchschnitt des Propellers gleichmäßig, und der Guß ist lunkerfrei (Dichte: 1,15 g/cm3). Die Zerreißfestigkeit des aus dem Propeller ausgearbeiteten Probekörpers beträgt 950 kg/cm2. Die Kerbschlagzähigkeit des aus dem Propeller ausgearbeiteten Probekörpers beträgt 20 cm-kg/cm2.
Beispiel 2
In einem dem Beispiel 1 entsprechenden Versuch werden bei gleicher Arbeitsweise an Stelle von N-Propionyl-N-phthaloyl-cyclohydrazid 0,4 Molprozent (12 g) N-Ben/oyl-kampfersäure-cyclohydrazid als Aktivator verwendet. Nach Eingießen der Schmelze in eine Gießform läuft die Polymerisation in 10 Minuten ab. Der erhaltene Guß weist eine tadellose Qualität auf.
Beispiel 3
Ein Gemisch aus 85 Mol (9,6 kg) f-Caprolactain und 15 Mol (2,95 g) Laurinlactam wird geschmolzen. Dann werden unter kräftigem Rühren 0,1 Gewichtsprozent (12,5g) Aktivruß und 3,0 Gewichtsprozent (376 g) Molybdändisulfid dem geschmolzenen Lactamgemisch zugegeben. Die Temperatur der Schmelze wird auf 145"C erhöht. Dann werden 0,4 Molprozcnl (1,56 g) Natriumamid zugemischt. Das zur Polymerisation derart vorbereitete Lactamgemisch wird mit Stickstoff in eine auf 150 C geheizte, geschlossene Form eines Kegelrades mit 14 bis 16 Moduln gedrückt, in der vorherig 6,25 kg, mit 0,6 Molprozent (153 g) N-Acctyl-N'-benzoyl-succinyl-cyelohydrazid, gelöst in 800 ml Aceton, imprägniertes Glasgewebe angeordnet wurde. Nach Einbringen der Lactamschmelze in die Form wird der Druck in der Form unter Einschaltung einer Lactamfalle für 2 Minuten auf 30 mm Hg vermindert, so daß das Glasgewebe durch das Lactam b/w. das Polymere vollständig imprägniert wird. Die Polymerisation läuft bei 170 C in 5 Minuten vollständig ab.
Das erhaltene Produkt ist ein mit Glasfasern verstärktes Polyamid-Kegelrad mit erhöhter Festigkeil und mit tadelloser Oberfläche und Qualität.
B e i spiel 4
Man geht wie im Beispiel 3 beschrieben vor, doch werden anstatt des N-Acetyl-N'-benzoyl-suecinyleydohydra/ids 0,1 Molprozenl (23,4 g) N-Bcn/oyl-N'-aeetyl-N'-propionyl-hydra/id als Aktivator verwendet. Die Polymeiisation läuft in 12 Minuten hei 160 C ah.
Beispiel 5
In einem dem Beispiel 1 entsprechenden Versuch
werden bei gleicher Arbeitsweise an Stelle von N-Propionyl-phthaloyl-cyclohydrazid 0,1 Molprozent (3,72g) l^-Cyclophenylen^/t-bis-anilid-letracarbonyl-hydrazid und 0,2 Molprozent (2,95 g) Benzoyl-azid und an Stelle von f-Caprolactam 10 Mol (1270 g) Önanthlactam verwendet. Die Polymerisation läuft bei 125CC
ίο in 15 Minuten ab.
B e i s ρ i c I 6
Man geht wie im Beispiel 3 beschrieben vor, doch
werden anstatt des N-Acetyl-N'-benzoyl-succinylcyclohydrazids 0,3 Molprozcnt (26 g) Thiocarbaminsäureazid als Aktivator verwendet. Die Polymerisation läuft bei 180"C in 8 Minuten ab.
Beispiel 7
113 g f-Caprolactam werden am Wasserbad geschmolzen, und 0,2 Molprozent (0,43g) Kämpfersäurediaz.id werden zugegeben. Die Mischung wird unter Überleiten von trockenem Stickstoff 15 Minuten gerührt. Dann werden 0,07 g Natriummetall der Schmelze zugegeben, und die Temperatur der Schmelze wird auf 1300C erhöht. Bei dieser Temperatur spielt sich die Polymerisation in 25 Minuten ab.
Beispiels
60 g f-Caprolactam werden am Wasserbad geschmolzen, wonach die Temperatur der Schmelze auf 150"C gesteigert wird, und unter Überleiten von trockenem Stickstoff werden 0,03 g Natriummetall und dann 0,25 Molprozent (0,53 g) Dithioglutarsäurediazid, in 5 ml Benzol gelöst, der Lactamschmelze zugegeben. Die Polymerisation läuft bei 160"C in 6 Minuten ab.
Beispiel 9
Man geht wie im Beispiel 8 beschrieben vor, doch werden an Stelle desDithioglutarsäure-diazids0,50 Molprozent (0,25 g) Propionylazid der Schmelze zugegeben. Die Polymerisation läuft bei 180 C in 5 Minuten ab.
Beispiel 10
2 · 10 Mol (2 · 1130 g) f.-Caprolactam von Handelsqualilät und mit üblichem Wassergehalt werden geschmolzen. Es werden 0,5 Molprozcnt (21,5 g) Kampfcrsäurediazid, gelöst in 300 ml Toluol, den ersten 10 Mol und 0,4 Molprozent (1,84 g) Nalriummetall den zweiten 10 Mol f-Caprolactam bei einer Temperatur von 100 bis 110"C zugegeben. Nach der Lösung des Natriummctalls wird die Temperatur der Schmelzen auf 200 C erhöht, danach werden die Schmelzen durch einen Mischkopf in eine auf 180' C geheizte Aluminiuiriform gegossen. Die Polymerisation beginnt unter Schaumbildung nach 5 Minuten. Nach 4 Minuten Reaktionszeit wird ein Formkörper mit einem Raumgewichl von 230 g/l erhalten, der eine besonders feinporige Struktur aufweist und sehr gute mechanische Eigenschaften besitzt.
Vergleichsversuehe
/um Nachweis des mit dem Verl'ahien der Erfindung verbundenen technischen Fortschritts wurden Versuche· mil den aus der britischen Patentschrift 872 328,
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der österreichischen Patentschrift 218 744 und der schrift 1 287 073 ergab Massen mit Topfzeiten von französischen Patentschrift 1 287 073 bekannten Akti- 15 Minuten bei 125°C bzw. 8 Minuten bei 1400C. vatoren durchgeführt. Dabei wurde bei gleichen Dagegen wurden bei der erfindungsgemäßen VerBedingungen (nämlich gleiche Aktivatorkonzentration, Wendung von Propionyl-phthaloyl-cyclohydrazid Topf-Temperatur, Vermischung, Reinheit und Wassergehalt S zeiten von 12 Minuten .(1250C) und 0,6 Minuten des angewendeten Lactams, gleiches Volumen, Material (140°C) erhalten. Bei Verwendung von Benzoylazid und gleiche Wärmeisolierung des Polymerisations- wurden entsprechende Topfzeiten von 1,4 und 0,25 Migefäßes) gearbeitet. Die Polymerisationsversuche wur- nuten erhalten. Auch hinsichtlich des Extraktgehaltes den in Gegenwart von 0,9 Molprozent Natriummetall ergaben sich verbesserte Werte. So wurden bei Verals Katalysator und 1,1 Molprozent (im Falle des io wendung der bekannten Aktivatoren Extraktgehalte bifunktionellen l,6-Bis-(caproIactam-N-carbamido)- von 12 bzw. 9,6 Gewichtsprozent gemessen, während hexans 1,1 Valenzprozent) Aktivatorverbindung fol- die entsprechenden Werte für die erfindungsgemäß gendermaßen durchgeführt: verwendeten Aktivatoren 3,2 und 2,9 Gewichtsprozent
Das Natriummetall Und . der zu untersuchende betrugen. Auch die relativen Viskositäten yf wurden
Aktivator wurden bei 1100C unter Stickstoffgas- 15 von 1,4 bzw. 2,3 auf 4,2 bzw. 4,8 verbessert,
atmosphäre separat in je 250 g geschmolzenem Auch die Bestimmung der mechanischen Eigen-
e-Caproläctam technischen Reinheitsgrades gelöst. schäften ergab einen erheblichen technischen Fort-
Sowohl die den Katalysator als auch die den Aktivator schritt durch Verwendung der erfindungsgemäß in
enthaltenden Lactamschmelzen wurden auf die Aus- Betracht gezogenen Aktivatoren. So betrug bei dem
gangstemperatur erhitzt und darauffolgend unter 20 gemäß der französischen Patentschrift 1287 073
ähnlichen Umständen in einem mit Glaswolle isolierten hergestellten Material die Bruchdehnung nur 8%.
Glasbecher vermischt. Die zur Verfestigung der während bei dem unter Anwendung der erfindungs-
Schmelze nötigen Zeiten wurden als Topfzeit gemessen. gemäß verwendeten Aktivatoren hergestellten Material
Ferner wurden die Werte der relativen Viskosität der Werte von 35 bzw. 32% gemessen werden konnten.
Polymeren (0,5-g-Proben gelöst in 100 g konzen- 35 Die Unterschiede werden besonders am Beispiel
tri.erter Schwefelsäure; Messung bei 25°C mit modi- der Kerbschlagzähigkeit deutlich. Unter Verwendung
fiziertem Ostwald-Viskosimeter) bestimmt. Der Ex- von -N-Acetyl-e-caproIactam gemäß der britischen
traktgehalt wurde gaschromatographisch gemessen. Patentschrift 872 328 konnte nur bei 1900C eine PoIy-
Ferner wurden die mechanischen Kennwerte unter merisation durchgeführt werden. Das hierbei erhaltene Durchführung von Vergleichsversuchen untersucht. 30 Kegelrad enthielt inhomogene Stellen und Hohlräume, Hierzu wurden Kegelräder mit Modul 16 aus demsel- so daß die mechanischen Eigenschaften nicht gemessen ben ε-Caprolactam gleichen Wassergehaltes und werden konnten. Der entsprechende Wert für die gleicher Verunreinigungen, in gleichen Gußformen, Verwendung des aus der österreichischen Patentunter ähnlichen Bedingungen und mit gleichen schrift 218 744 bekannten l,6-Bis-(capryllactam-N-car-Katalysator- bzw. Aktivatormengen hergestellt. Aus 35 bamido)-hexans ergab eine Kerbschlagzähigkeit von den Kegelrädern wurden Probekörper hergestellt, und " nur 3 cmkg/cm2. Dagegen wurden mit den erfindungsmit Hilfe dieser Probekörper wurden die Werte von gemäß verwendeten Aktivatoren Prüfkörper mit einer einigen ausgewählten mechanischen Eigenschaften, Kerbschlagzähigkeit von 12 bzw. 10 cmkg/cm2 erferner des Extraktgehaltes, der relativen Viskosität halten. Eine Verbesserung lag auch hinsichtlich der und der maximalen Wasseraufnahme bestimmt. Dabei 40 Wasseraufnahme vor. Diese konnte von 6,5 auf 5,1 ergab sich, daß mit dem aus der britischen Patent- bzw. 3,2 Gewichtsprozent gesenkt werden. Schließlich schrift 872 328 bekannten Aktivator N-Acetyl-e-capro- wurde ein weiterer Vorteil noch dadurch erreicht, lactam weder bei 125°C noch bei 1400C eine Poly- daß bei den nach dem erfindungsgemäßen Verfahren merisation des Lactams erreicht werden kann. Die hergestellten Gußstücken die Graphitverteilung voll-Verwendung von l,6-Bis-(caprolactam-N-carbamido)- 45 ständig gleichmäßig war, während bei den gemäß hexan als Aktivator gemäß der österreichischen den genannten Patentschriften hergestellten Güssen Patentschrift 218 744 bzw. der französischen Patent- der Graphit in erheblichem Maße aussedimentierte.

Claims (1)

  1. bei kleinen Wandstärken isollierm ist, wodurch große
    Patentanspruch: Temperaturunterschiede auftreten, unter deren Einfluß
    die Teile mit kleinen Wandstärken oder die Außenhaut
    Verfahren zur Herstellung von Polyamidform- des Gußes durch ein gewöhnlich schadhaftes, von körpern durch Polymerisation von Lactamen, die 5 ästhetischen und mechanischen Standpunkten aus mehr als sechs Ringglieder enthalten, in Gegenwart minderwertiges Polyamid mit niedrigem Polymerivon alkalischen Katalysatoren und Aktivatoren, sationsgrad gebildet wird. Dagegen entstehen im gegebenenfalls auch in Anwesenheit von Zusatz- Innenteil des Gusses unter der Einwirkung der wegen stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß der exothermen Polymerisationsreaktion bzw. der man als Aktivatoren Hydrazide, Acylazide und/ io adiabatischen Umständen auftretenden hohen Temodcr Thioacy!azide verwendet. peratur schon Lunker. Diese Lunker erscheinen oft
    in Form von sehr kleinen, sogenannten Mikrolunkern.
    Ähnliche Erscheinungen können auch im Falle von
    Zentrifugalgüssen beobachtet werden, weil sich wäh-15 rend des Gießens das rotierende Werkzeug schnell
    Es ist bekannt, daß die mehr als sechs Ringglieder abkühlt und eine stärkere Aufwärmung benötigt, enthaltenden Lactame unter dem Einfluß von Alkalien Demzufolge können die zum tadellosen Funktionieren und von eine aktivierende Wirkung aufweisenden der bisher bekannten Aktivatoren nötigen engen Verbindungen, z. B. Carbodiimiden, Isocyanaten, Temperaturgrenzen auch hier nur schwierig eingeorganischen Cyaniden, organischen Säureanhydriden 20 halten werden.
    und Acyllactamen schon auch bei den Schmelzpunkt Durch die starke Abhängigkeit der Wirkung der
    der Polymeren nicht überschreitenden Temperaturen, Aktivatoren von der Temperatur wurde im Falle der z. B. bei 130 bis 170üC, mit großen Reaktionsgeschwin- bisher bekannten Verfahren nicht nur die Makrodigkeiten und innerhalb 10 bis 15 Minuten polymeri- struktur, sondern auch die Mikrostruktur der Güsse siert werden können. Dieses Verfahren ermöglichte 25 inhomogen gemacht.
    die Herstellung von großen Polyamidblöcken, die von Ein erheblicher Nachteil der bisher bekannten
    inneren Spannungen und Lunkern frei sind. Auch Aktivatoren war zum Teil ihre stark toxische Wirkung, die Kombination der Polyamide mit Metallen, Glas- Obgleich die Aktivatoren nur in sehr kleinen Konzenfasern oder anderen Konstruktionsmaterialien wurde trationen verwendet werden, sind die während des dadurch ermöglicht. 30 Gießens entstehenden Aktivatordämpfe sehr schädlich.
    Die bisher bekannten Verfahren weisen zahlreiche, Diese Tatsache hat die größere Verbreitung des nur schwierig ausschaltbare Nachteile auf, die die Verfahrens bisher verhindert.
    industrielle Verwendung dieses Polymerisations- Aus der britischen Patentschrift 872 328 ist bekannt,
    Verfahrens und auch die Copolymerisation selbst in ε-CaproIactam anionisch unter Zusatz von Vergroßem Maße verhindern. Besonders nachteilig ist die 35 bindungen zu polymerisieren, die mindestens ein erhöhte Empfindlichkeit des Verfahrens gegen Feuch- tertiäres Stickstoffatom und zwei an dieses Stickstofftigkeit. Der Polymerisationsprozeß kann nämlich atom gebundene Carbonylgruppen enthalten,
    unter dem Einfluß der Feuchtigkeit nicht mehr kon- In der österreichischen Patentschrift 218 744 wird
    trollierbar durchgeführt werden, da die Reaktions- ein Verfahren zur alkalischen Polymerisation von geschwindigkeit abnimmt. Schließlich ist auch die 40 Lactamen beschrieben, wobei außer den alkalischen Qualität des Endproduktes nicht mehr zufrieden- Polymerisationskatalysatoren Verbindungen der Forstellend, falls der Feuchtigkeitsgehalt des Lactams mein
    0,05% überschreitet oder wenn mit dem Lactam in fR. N Γχ N-R, ,R. N m nR .
    Kontakt kommende Bestandteile der Gießform, Zu- iR}N—ONR) R
    satzstoffe oder Dichtungsmaterialien der Gießform 45
    nicht vollständig trocken sind. Dementsprechend verwendet werden, in denen X ein Sauerstoff- oder kann der Prozeß schwierig initiiert und nur schwierig Schwefelatom oder eine NR-Gruppe bedeutet und in der Hand gehalten werden. Ein weiterer Nachteil R ein Wasserstoffatom oder einen beliebigen organider bisher bekannten Verfahren besteht darin, daß sich sehen Rest darstellt.
    das Molekulargewicht bzw. die Molekulargewichts- 50 Schließlich ist aus der französischen Patentschrift verteilung des hergestellten Polyamids unter dem 1 287 073 bekannt, daß die in der vorstehend genannten Einfluß der Temperatur erheblich verändert und im Druckschrift beschriebenen Aktivatorer. dazu imallgemeinen auch die Kristallinität des Endproduktes stände sind, die Qualität der unter Verwendung von nicht zufriedenstellend ist, wodurch die mechanischen Lactamgemischen hergestellten Formkörper zu verEigenschaften der gegossenen Gegenstände nachteilig 55 bessern.
    beeinflußt werden. Trotzdem sind nach den bekannten Verfahren
    Die allgemeine Anwendung . der Polymerisation noch keine Gußteile mit in jeder Hinsicht zufriedendieses Typs wurde auch durch den Umstand verhin- stellenden Ergebnissen erhältlich. Insbesondere können dert, daß die initiierende Wirkung der bekannten nach den bekannten Verfahren aus Lactamgemischen Aktivatoren erheblich von der Temperatur abhängig 60 noch keine lunkerfreien Gußteile hergestellt werden, ist. Die Reaktion ist exotherm, so daß es sehr schwierig die keine inneren Spannungen besitzen. Weitere ist, die optimalen Temperaturverhältnisse zu gewähr- Nachteile der nach den bekannten Verfahren erhältleisten. Dementsprechend sind oft bei dem Gießen liehen Gußteile sind die niedrige Dehnung von von Gegenständen, deren Wandstärke sich zwischen 2 bis 25%. der geringe Bereich für den Elastizitätsextremen Werten verändert, als unlösbar erscheinende 65 modul von 25 000 bis 33 000 und die geringe Kerb-Schwierigkeiten entstanden. Dies ist z. B. der Fall Schlagzähigkeit. Aus diesen unbefriedigenden mcchabeim (ließen von Schiffspropeller!!, da der Prozeß nischen Eigenschaften der nach bekannten Verfahren bei großen Wandstärken praktisch adiabatisch und hergestellten Polyamidformkörper ergibt sich, daß
DE19651570876 1964-04-17 1965-04-15 Verfahren zur Herstellung von Polyamidformkörpern Expired DE1570876C (de)

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HUSI000084 1965-04-05
DEL0050478 1965-04-15

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