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Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Äthylen und
Vinylacetat Für diese Anmeldung wird die Priorität v@m 20. April 1964 aus der USA-Patentanmeldung
Serial No. 361 254 in Anspruch genommen.
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Cie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung vori Mischpolymerisaten
aus Äthylen und Vinylacetat, die eino einzigartige und äusserst vorteilhafte Kombination
von optischen und physikalischen Eigenschaften aufweisen. Die neuen Mischpolymerisate
eignen sich besonders für Verpackungszwecke.
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In neuerer Zeit ist in der Verpackungsindustrie die sogenote "Hautverpackung"
entwickelt worden, die sich besonders gut zum Verpacken von preiswerten Erseugnissen,
wie Kämmen, kleinen Spielzeugen usw., zur Sohaustellung oder sun Verpakton von kostspieligeren
Erzeugnissen, wie elektrischen Arbeit@-teilen,
Teilen von Präsisionsnaschinen
usw., eignet, wo es darauf ankommt, diese kostspieligen Erzeugnisse gegen Verunreinigung
und Verlust zu schützen. In neuester Zeit wird das Hautverpackungsverfahren auch
sun Verpacken von Nahrungsmitteln, wie Schinkenspeck, kaltem Pleisoh und dergleichen,
angewandt.
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Bei dem Hautverpackungsverfahren wird das zu Terpackende Erzeugnis
auf eine halbporöse Unterlage, wie Papier oder Pappe, gelegt, die Unterlage und
du Erzeugnis mit einer, gewöhnlich durchsichtigen, dünnen Polle au einem thermoplastischen
Werkstoff bedeckt, die thermoplastische Folie auf eine Temperatur erhitzt, bei der
sie an der Unterlage anhaftet (die sogenannte Klebetemperatur), und auf die andere
Seite der Unterlage ein Vakuum zur Einwirkung gebracht, so dass die unter der erhitzten
Polie eingeschlossene Luft naoh unten abgesaugt und die Folie dadurch in haftfeste
Berührung mit der Unterlage gebracht wird.
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Hierdurch bildet die Polie eine Hülle für du Erzeugnis, die du verpackte
Erzeugnis fest an der Oberfläche der Unterlage anhaften lässt. Anschliessend wird
die Folie erkalten gelassen, so dass ein einheitliches Aggregat aus Unterlage, Erzeugnis
und Folie zustande kommt, du als "Hautpackung" bezeichnet wird.
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Da die Unterlage normalerweise einen Aufdruck trägt und einer der
Hauptanwendungsswecke dieses Verfahrens die Zurschaustellung des verpackten Erzeugnisses
für den Käufer ist, ist Ca wünschenswert, dass die bei den Hautverpackungsverfahren
verwendete thermoplastische Folie ausgezeichnete optische
Eigenschaften
besitzt. Ferner nuss der thermoplastische Werkstoff ein gewisses Mindestmass an
physikalischen Eigenschaften aufweisen, das sioh aus den mechanischen und wirtschaftlichen
Gegebenheiten des hautverpackungsverfahrens und der Umgebung ergibt, der die fertige
Packung später ausgesetzt werden soll.
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Zone muss sioh das thermoplastische Hars in zufriedenstellender Weise
durch Strangpressen aus der Schmelze zu Folien sorarbeiten lassen, die Erweichungstemperatur
des thermoplastischon Harze muss niedrig genug sein, damit die Folie vor dem Anlegen
des Vakuums nicht zu lange erhitzt zu werden braucht, um auf ihren ERweichungspunkt
su kommen, die Temperatur, bei der die Folie "brennt', muss hoch genug ueber der
Klebetemperatur liegen, d.h. der Unterschied zwischen der Klebe- und der Brenntemperatur
muss gross genug eein, damit dar Hautverpakkungsvorgang ohne die Gefahr durchgeführt
werden kann, dass die "Brenn"-temperatur überschritten wird, die Bruchdehnung der
Folie muss hoch genug sein, damit eioh die Folie leicht um dae zu verpackende Erzeugnis
herum verformen lässt, ohne ru reissen, und die Widerstandsfähigkeit der Folie gegen
die Aumbildung von Sprüngen unter Zugbeanspruchung muss so hoch ein, dass die Folie
su einem späteren Zeitpunkt nicht an den Stellen springt, wo die Verformung am stärksten
ist. Ausserdem muss die Polig eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Versprödung bei
tiefen Temperaturen aufweisen, wenn sie bei der Anwendung tiefen Temperaturen ausgesetzt
werden soll, wie es bei der Verpackung
von Nahrungsmitteln der Fall
ist.
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Viele der oben genannten Anforderungen stehen nun aber in Widerspruch
zueinander, besondere die Erfordernisse, dass die Polie ausgezeichnete optische
Eigenschaften aufweisen soll, du. sie sich leicht durch Strangpressen as der Schwelze
herstellen lassen soll, und das. sie eine niedrige Klebetemperatur haben soll. Bin
Polyäthylenharz herkömmlicher Art, dessen Klebe temperatur niedrig genug ist, un
den Verpackungsvorgang in kurzer Zeit durchfUhren zu können, hat z.B. in allgemeinen
ein so niedriges Molekulargewicht, dass es sich schwierig su Folien verarbeiten
lässt. Auch die optischen Eigenschaften und die Festigkeit einer solchen Folie sind
unzureichend. Verwendet man andererseits ein Polylthylenharz herkömmlicher Art,
das sich zur Verarboltung zu optisch zufriedenstellenden dUnnen Folien duroh Strangpressen
aus der Schmelse eignet, so bsitzt dieses eine su hohe Klebetemperatur für den wirtschaftlichten
Einsatz bei dem Hautverpackungsverfahren, und auch der Unterschied zwischen der
Klebe- und der Brenntemperatur ist zu gering.
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Gemäss der Erfindung wird ein neues Mischpolymerisat au.
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Äthylen und Vinylacetat hergestellt, welches eine einsigartige Kombination
von optischen und physikalischen Eigenschaften aufweist und sich in vorteilhafter
Weise als Werkstoff beim Hautverpackungsverfahren verwenden lässt. Dieses Mischpolymerisat
ist ein normalerweise festes harzartiges Mischpolymerisat aus Äthylen und Vinylacetat,
welches 5 bis 8 Mol-% Vinylacetat einpolymerisiert
enthält, einen
Erweichungspunkt nach Vioat von 60 bis 90° C, eine Eigenviskosität (bestimmt in
Decahydronaphthalin bei 130° C) von 0,85 bis 1,15 und einen Kristallinitätsgrad,
bestimmt durch thermische Differentialanalyse, von weniger als 35 % aufweist. Bin
typisches, gemäss der Erfindung hergestelltes Miaehpolymeriaat besitzt z.B. die
folgenden optischen und physikalischen Eigenschaften; Dichte 0,9396 Schmelzindex
1,4 Klebetemperatur, °C 127 Unterschied zwischen Slebe-und Brenntemperatur, °C 56
Verarbeitungszeit bein Hautverpackungsverfahren, Min. 1 Bruchfestigkeit, kg/cm2
181 Bruchdehnung, % 730 Widerstandsfähigkeit gegen Sprungbildung unter Zugbeanspruchung
0 Versager/14 Tage Tieftemperaturversprödung 0/10 bei 700 0 Trübung 2,8 Glanz 121,1
Lichtdurchlässigkeit 72,0 (Die zur Bestimmung der obigen Werte angewandten Prüfmethoden
sind in den nachstehenden Beispielen angegeben.)
Die vorteilhafte
Kombination von Festigkeit und optischen Eigenschaften des erfindungsgemäss hergestellten
Mischpolymerisates iet besonders überraschend, da man bisher der Meinung war, dass
Mischpolyuerisate aus Äthylen und Vinylacetat mit Vinylacetatgehalten innerhalb
des oben angegebenen Bereiches sioh wegen ihres niedrigen Molekulargewichts schwer
zu Polien verarbeiten lassen werden, dass Harze von niedrigem Kristallinitätsgrad
ungenügende Festigkeit aufweisen würden, und dass Harze mit Erweichungspunkten innerhalb
des oben angegebenen Bereiches unsulängliche optische Eigenschaften aufweisen wUrden.
Aus den obigen Werten ist Jedoch ersichtlich, dass die erfindungsgemäss hergestellten
Mischpolymerisate Schmelsflusseigenschaften (Schmelzindex) aufweisen, die sie zur
leichten Verarbeitung su dünnen Folien geeignet machen, dass eie rheologische Eigenschaften
(Klebetemperatur, Unterschied zwischen Klebe- und Brennteaperatur) aufweisen, die
sie zur Verarbeitung bei dem Hautverpackungsverfahren (kurze Verarbeitungszeit)
äusserst geeignet machen, und dass sie mechanische Eigenschaften (Zugfestigkeit,
Widerstandsfähigkeit gegen Sprungbildung unter Zugbeanspruchung, Bruchdehnung, Tieftemperaturversprödung,
Stossfestigkeit) aufweisen, die sie ebenfalls für die Erforderniese des Hautverpackungsverfahrens
besonders geeignet machen.
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Ausserdem besitzen diese Mischpolymerisatfolien ein ausgezeichnetes
Haftvermögen, was ebenfalls für das Hautverpackungsverfahren erforderlich iBta
Auseer
als Werkstoffe für das Hautverpackungsverfahren können die erfindungsgemäss hergeetellten
Mischpolymerisate auch noch vorteilhaft zur Herstellung von aussergewöhnlich klaren
freitragenden Folien, als Hochglanzbeschichtungsharse, als Kaschierharze, zur Herstellung
von klaren Röhren und klaren geblasenen Flaeohen, zur Herstellung von Folien und
Packmaterial von hoher Stossfestigkeit und für andere verschiedenartige Zwecke verwendet
werden, wie z.B. als Aussenbeläge für Milohkartons und dergleichen zwecks Erhöhung
des Glanses und der Scheuerfestigkeit. Diese Mischpolymerisate lassen sich unmittelbar
ohne thermischen und oxydativen Abbau emulgieren, wie es zur Herstellung von Emulsionen
aus bereits fertig polymerislertem Polyäthylen erforderlich ist.
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Die neuen Mischpolymerisate werden erfindungsgemäss nao.h Verfahren
hergestellt, die, mit den nachstehend beschriebenen Ausnahmen, bei der sogenannten
"Hochdruck"-polymerisation unter der Einwirkung von freie Radikale bildenden Katalysatoren
sur Herstellung von Polyäthylen und verwandten Mischpolymerisaten des Äthylens sn
sich bekannt sind. Bei einem solchen Verfahren wird ein Äthylenstrom oder ein Strom
aue einem Gemisch aus Ithylen und einem anderen Monomeren mit einem frei Radikale
erzeugenden Polymerisationserreger in einer Polyierisa tionszone bei höherem Druck
und einer (nachstehend definierten) Polymerisationserregungstemperatur zusammengebracht.
Das das Polyäthylen oder das Mischpolymerisat dee ethylens und den nicht-polymerisierten
Monomerenanteil enthaltende Polymerisationsgemisch
wird mit der
gleichen Geschwindigkeit aus der Polymerisationszone abgezogen, mit der die Monomerenbeschikkung
augeführt wird, das Produkt wird gewonnen, und das nicht ungesetzte Monomere wird
im Kreislauf in die Polymerisationszone surückgeführt.
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Die sur Herstellung der Mischpolymerisate gemäss der Brfindung verwendeten,
freie Radikale erzeugenden Polymerisationserreger besitzen verhältnismässig kurze
Halbwertzeiten.
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Geeignete Erreger, die erfindungsgemäss verwendet werden können, besitzen
Halbwertseiten von etwa 5 bis SO Minuten, zweckmässig ton etwa 20 bis 40 Minuten,
bei 85° 0, bestimmt nach der Methode ron Doehnert und Magell, "Modern Plastion",
36, Beite 142 (Februar 1959). In Tabelle I sind verschiedene Polymerisationserreger
angegeben, die bei der erfindungsgemässen Verfahren bevorzugt werden.
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Tabelle I Polymerisationserreger Halbwertzeit bei 85° C Laurcylperoxyd
30 ?ELnnten Decanoykoeroxyd 30 " Caprylylperoxyd 30 " tert.butylperoxytrimethylacetat
25 bie 30 " α,α'-Azobisisobutyronitril 40 " 1. Gegensatz zu den bei
dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten Polymerisationserregern besitzen Erreger,
wie tert.
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Butylperoxyd, tert.Butylperacetat und tert.Butylperbensoat, die
gewöhnlich
bei den bekannten Verfahren verwendet werden, Halbwertzeiten bei 1000 C von 218
Stunden, 18 Stunden bzw. 17 Stunden. Bei 890 O, der Temperatur, bei der die Halbwertzeiten
der erfindungsgemäss zu verwendenden Polymerisationserreger bestimmt werden, würden
die letztgenannten Verbindungen sogar noch höhere Halbwertzeiten besitzene Die erfindungsgemäss
verwendeten Polymerisationserreger werden in an sich bekannter Weise in die Polymerisationszone
eingeführt, z.B. durch Lösen des Erregers in einem Lösungsmittel und unmittelbares
Einspritzen der Lösung in die Polymerisationszone.
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Da die Polymerisation exotherm verläuft, besteht in der Polymerisationszone
gewöhnlich ein Temperaturgefälle, indem an der Stelle, an der der Beschickungsstrom
aus Äthylen und Vinylacetat mit dem Polymerisationserreger in Berührung kommt, niedrigere
Temperaturen und weiter stromabwärts höhere Temperaturen herrschen. Nach einer kursen
Induktionszeit beginnt die Mischpolymerisation von Äthylen und Vinylacetat, , und
der Hauptanteil der Kettenfortpflanzung und des Kettenwachstums findet in einem
verhältnismässig gut abgegrensten Teil der Polymorisationszone statt, der hier der
Einfachheit halber als "Zone von hohem Molekulargewicht" bezeichnet wird, da alle
Polymerisatketten, die sich in dieser Zone bilden, mit hoher Wahrscheinlichkeit
zu Molekülen mit hohem Molekulargewicht wachsen. Die niedrigste Temperatur in der
Zone hohen Molekulargewichts wird hier als "Erregungstemperatur" bezeichnet. Bei
der Herstellung
der neuen Mischpolymerisate darf die Polymerisationserregungstemperatur
177° 0 nicht wesentlich überschreiten und soll vorzugsweise unter 163° C liegen
Im allgemeinen übereteigt die höchste Temperatur in der Zone hohen Molekulargewichts
die Er regungstemperatur um nicht mehr als etwa 17 bis 190 (1. Die Steuerung der
Erregungstemperatur erfolgt vorteilhaft duroh Einregelung des Verhältnisses von
Polymerisationserreger su Äthylen-Vinylacetat-Beschickung bei der Zufuhr zur Polymerisationssone.
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Eine andere, fur dio Herstellung der neuen Mischpolymerisate ausschlaggebende
Verfahrenegrösse ist der Druck in der Polymerisationszone. Der Druck muss nämlich
auf mindestens 1365 attl, zweckmässig im Bereich von 1365 bis 1960 attl gehalton
werden, und beträgt vorzugsweise etwa 1610 atü.
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Änderungen in der Dichte, dem Molekulargewicht, der Eigenviskosität
usw. des Mischpolymerisates lassen sich zu einem begrenzten Ausmasse duroh Einstellung
der verschiedenen Verfahrensbedingungen, wie Temperatur, Verweilzeit sowie die in
der Polymerisationstechnik an sich bekannte Verwendung von Telogenon, wie Propan
oder verschiedenen Aldehyden, z.B. Butyraldehyd, und durch die an sich bekannte
Verwendung von Polymerisationsinhibitoren, wie 2,6-Ditert.butyl-4-methylphenol,
erzielen.
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Der Vinylacetatgehalt d.s Mischpolymerisates lässt sich durch du Verhältnis
von Äthylen zu Vinylaoetat im Ausgangsgut steuern. Das zur Erzeugung eines Mischpolymerisates
mit eine besti@@ten Vinylacetatgehalt erforderliche Verhältnis von Äthylen
zu
Vinylacetat im Ausgangsgut hängt- e einem gewissen Ausmasse von dem jeweiligen Katalysator
und den jeweiligen Reaktionsbedingungen ab. Die Bestimmung des jeweils anzuwendenden
genauen Verhältnisses von Äthylen zu Vinylacetat im Ausgangsgut kann unter Berücksichtigung
der Lehre der Erfindung durch Routineversuche ermittelt werden. Im allgemeinen verwendet
man zur Herstellung von Mischpolymerisaten mit dem vorgeschriebenen Mindestgehalt
an Vinylacetat von 5 Mol-% ein Ausgangsgut, welches etwa 1,0 bis 4,0 Mol-% Vinylacetat
enthält, und zur Herstellung von Mischpolymerisaten mit dem zulässigen Höchstgehalt
an Vinylacetat von 8 Mol-% ein Ausgangsgut, welches etwa 3,0 bis 6,0 Mol-% Vinylacetat
enthält.
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Die optischen Eigenschaften der aus den neuen Mischpolymerisaten
hergestellten Folien sind eine Funktion der Eigenschaften der oberfläche und dec
Inneren der Folie. Die mit den Inneren der Folie in Zusammenhang stehenden optischen
Eigenschaften sind hauptsächlich ein. Funktion des Kristallinitätsgrades des Mischpolymerisates,
während die optischen Oberflächeneigenschaften offenbar hauptsächlich vom Molekulargewicht
des Harzes abhängen. So wurde z.B. gefunden, da ein Kristallinitätsgrad der Mischpolymerisate
von nur 15 % einen nachteili-Nen Einfluss auf die optischen Eigenschaften der Folie
hat, und dass ein Kristallinitätsgrad von 35 , dt. Folie infolge unzulänglicher
optischer Eigenschaften ungeeignet für den beabeichtigten Verwendungszweck macht.
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In den folgenden Beispielen wird Äthylen unter Druck bei etwa 38°
C kontinuierlich, falls so angegeben, zusammen mit Vinylacetat, dem Kopf eins mit
Rührer versehenen Polymerisationsgefässes zugeführt. An einer Stelle in der Nähe
des Einlasse. für du Ausgangsgut wird der Polymerisationserreger ebenfalls kontinuierlich
in da Reaktionsgefäss eingespritzt und mit dem Ausgangsgut vermischt.
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An der Stelle, an der die Ströme des Ausgangagutes und des Erregers
stich miteinander vereinigen, wird die "Erregungstemperatur" durch ein Thermolelement
gemessen. Die Erregungstemperatur wird mit Hilfe des Verhältnisses von Erreger su
Ausgangsgut gesteuert.
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Das Polymerisationsgemisch, welches aus Polyäthylen bzw.
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Mischpolymerisat und der nicht Polymerisierten Anteil des bzw. der
Monomeren besteht, wird vom Boden des Reaktionsgefässes durch ein Entspannungsventil
mit der gleichen Geschwindigkeit abgezogen, mit der die e Monomerenbeschickung zugeftihrt
wird.
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Der Druck im Reaktionsgefäss wird durch Einstellen des Druckabfalls
u Entspannungsventil gesteuert. Das Polymerisat wird abgetrennt und aus dem Polymerisationsgemisch
gewonnen, während die nicht polymerisierten Monomeren im Kreislauf zum Beschikkungseinlass
des Reaktionsgefässes zurückgeführt werden.
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Beispiel t Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eine Mischpolymerisates
aus Äthylen und Vinylacetat nach dem erfindungsgemässen Verfahren. Bin Strom aus
Äthylen und Vinylacetat, der 1,25 Mol-* Vinylaoetat und ausserdem 5 Gew.-% Propan
als Telogen enthält, wird, wie oben besohrieben, fortlaufend bei 1610 atü unter
Innehaltung einer Erregungstemperatur von 1630 Q polymerisiert. Als Katalysator
dient Decanoylperoxyd.
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Das erhaltene Mischpolymerisat und die daraus hergestellten Folien
besitzen die folgenden Eigenschaften (zu Vergleichezwecken sind auch die Eigenechaften
von zwei Homopolymerisaten des Äthylens angegeben): Tabelle II Misch- Polyäthylen
Eigenschaft polymerisat Harz A Harz B Vinylacetatgehalt, Mol-% 5,62 0 0 Dichte(1),
g/cm3 0,9396 0,9169 0,9330 Eigenviskosität(2) 1,10 0,966 1,011 Schmelzindex(3) 1,4
13,8 1,52 Erweichungspunkt nach Vicat(4), C 74,3 86,5 114 Verarbeitungszeit beim
Hautverpackungsverfahren, Min. 1 -- 2 1/2 Klebetemperatur, °C 127 i28 165 (1)ASTM-D-1505-60T
(3)ASTM-D-1 (2)ASTM-D-1601-61 (130° C) (4)ASTM-D-1525-58T
Tabelle
II (Fortsetzung) Misch- Polyäthylen Eigenschaft polymerisat harz A Harz B Verschweissungstemperatur,
°C 132 160 184 Unterschied zwischen Klebe-und Brenntemperatur, C 56 32 37 Bruchfestigkeit(5),
kg/cm2 181 96 113 Streckgrenze(6), kg/cm2 61 84 177 Bruchdehnung(7), % 730 582 190
Fallkörper-Stossfestigkeit(8), g 465 71,5 42,8 Widerstandefähigkeit gegen Sprungbildung
unter Zugbeanspruchung(9), % Versager/Versuchszeit 0/14 Tage -- 100/30 Min.
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Tieftemperaturversprödung(10), % Versager bei -70° C 0 10 0 Optische
Durchlässigkeit(11) 72,0 <30 67 Trühung(12) 2,8 >8,0 3,0 Glans(13) 121,1 120
100 Kristallinitätsgrad, % 31 5 (5)ASTM-D-638-61T (10)ASTM-D-746-59T (6)ASTM-D-638-61T
(11)ASTM-D-146-60T (7)ASTM-D-638-61T (12)ASTM-D-1003-59T (8)ASTM-D-1709-62T (13)ASTM-D-523-53T
(600 a) -(9)ASTM-D-1693-60T (Igepal)
(Alle Folieneigenschaften
werden an 0,05 um dicken, 12,7 cm breiten, flachliegenden, rohrförmigen, geblasenen
Folien bestimmt, die unter gleichen Arbeitsbedingungen mit Hilfe einer 2,5 cm-"NRM"-Strangpresse
hergestellt worden sind.) Aus Tabelle II ergibt eioh, dass das erfindungsgemäss
hergestellte Mischpolymerisat allen Anforderungen des Hautverpackungsverfahrens
genügt. Das zu Vergleichszwecken untersuchte Polyäthylenharz A, dessen Erweichungopunkt
nach Vicat niedrig genug ist, damit es si oh beim Hautverpackungsverfahren verwenden
lässt, und welches sich in Anbetracht seiner Dichte gerade noch zu Folien verarbeiten
lässt, ist in anderer Hinsicht ungeeignet, da es äusserst unzulängliche optische
Eigenschaften, besondere eine niedrige optische Durchlässigkeit und eine hohe Trttbung,
aufweist. Dae Polyäthylenharz B, welches allenfalls noch annehmbare optische Eigenschaften
aufweist und sich leichter durch Strangpressen aus der Schmelze zu Folien verarbeiten
lässt, ist in anderer Hinsicht ungeeignet, da es ungenügende Festigkeitseigenschaften
besitzt und sein Erweichungspunkt nach Vicat fur die praktische Anwendung beim Hautverpackungsverfahren
zu hoch ist. Das Polyäthylenharz B wird nach dem oben beschriebenen allgemeinen
Verfahren bei einen Druok von 1610 atü und einer Erregungstemperatur von 1410 0
hergestellt und ist somit ein typisches Homopolymerisat des Äthylens, welches unter
den gleichen Bedingungen hergestellt ist, unter denen erfindungsgemäss das Mischpolymerisat
hergestellt
wird. Bei der Herstellung des Polyäthylenharzes 1
wurde, um ein Polymerisat mit einen niedrigeren Erweichungspunkt iu erzielen, als
ihn das Harz B aufweist, der Polymerisationsdruck auf 1365 atü herabgesetzt und
die Erregungstemperatur auf 249° 0 erhöht. Unter diesen Verfahrensbedingungen wurde
zwar eine Herabsetzung des Erweichungspunktes nach Vioat erreicht; diese ging jedoch
mit einer bedeutenden Verschlechterung der optischen Eigenschaften der aus dem Polyäthylen
hergestellten Polie Hand in Hand.
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Beispiel 2 Man arbeitet nach Beispiel 1, Jedoch unter Verminderung
des Vinylacetatgehaltes des Ausgangsgutes auf 0,73 Mol-%, unter Innehaltung einer
Erregungstemperatur von 1350 O. Da. so erhaltene Mischpolymerisat besitzt die folgenden
Eigenschaften (die zu Vergleicheswecken den Eigenschaften des Mischpolymerisates
gemäss Beispiel 1 gegenübergestellt sind).
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Tabelle III Misch- Mischpolymerisat polymerisat gemäss gemäss Eigenschaft
Beispiel 2 Beispiel 1 Vinylacetatgehalt, Mol-% 2,85 Dichte, g/cm3 0,9379 0,9396
Eigenviskosität 1,08 1,10 Erweichungspunkt nach tloat, ca 110 74,3 Bruchfestigkeit,
kg/cm2 110 181 Bruchdehnung, e 330 730 Kristallinitätsgrad, * 80 31 Optische Durchlässigkeit
37 72,0 Trübung 7,1 2,8 Glanz 92 121,1 Wie Tabelle III zeigt, besitzt das nach Beispiel
2 hergestellte Mischpolymerisat, welches nicht die erforderliche Menge an Vinylaoetat
einpolymerisiert enthält, nicht die einsigartige Kombination von Festigkeit, optischen
und rheologischon Eigenschaften, die die erfindungsgemäss hergestellten Mischpolymerisate
aufweisen, und ist daher ungeeignet zur Anwendung bei Hautverpackungsverfahren,
obwohl alle anderen Verfahrensveränderlichen bei der Herstellung dieses Mischpolymerisates
in den oben für die Herstellung der Mischpolymerisate gemäss der Erfindung angegebenen
Da reichen gehaltenwurden.
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Beispiel 3 Man arbeitet nach Beispiel 1, jedoch bei einem Druck von
1036 atü und einer Erregungstemperatur von 1770 C. Die Eigenschaften dee dabei erhaltenen
Mischpolymerisates ergeben rioh aus der folgenden Tabelle: Tabelle IV Mischpolymerisat
gemäss Eigenschaft Beispiel 3 Vinylacetatgehalt, Mol-% 6,4 Dichte, g/cm3 0,9371
Eigenviskosität 0,8 Schmelsindex 7,3 Erwelohungspunkt naoh Vicat, °C 66 Kristallinitätsgrad,
% 15 Bruchfestigkeit, kg/cm2 110 Bruchdehnung, % 790 Widerstandsfähigkeit gegen
Sprung- 100/17 Std. bildung unter Zugbeanspruchung Optische Durchlässigkeit 7 Glanz
46 Trübung 15 Dieses Beispiel zeigt, dass selbst bei Innehaltung aller anderen Verfahrensbedingungen
im Rahmen der für die Herstellung der Mischpolymerisate gemäss der Erfindung angegebenen
Grenzen
ein Mieohpolymerisat, welches bei einem Reaktionsdruck
unter 1365 atü hergestellt ist, unzulängliche optische Eigenschaften und Festigkeitseigenschaften
aufweist, auch wenn es die erforderliche Menge an einpolymerisiertem Vinylacetat
enthält.