DE1569753C3 - Komplexverbindungen der Kobaltphthalocyaninreihe - Google Patents
Komplexverbindungen der KobaltphthalocyaninreiheInfo
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- DE1569753C3 DE1569753C3 DE1569753A DE1569753A DE1569753C3 DE 1569753 C3 DE1569753 C3 DE 1569753C3 DE 1569753 A DE1569753 A DE 1569753A DE 1569753 A DE1569753 A DE 1569753A DE 1569753 C3 DE1569753 C3 DE 1569753C3
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B47/00—Porphines; Azaporphines
- C09B47/04—Phthalocyanines abbreviation: Pc
- C09B47/08—Preparation from other phthalocyanine compounds, e.g. cobaltphthalocyanineamine complex
Description
N | CH2N(CH3), | |
/ | ||
CH2N(CH3), | ||
CH2CH2 | ||
NH2 | ||
/— Co —y | ||
\ NH2 |
||
CH2CH- | ||
worin der Rhombus | ||
bedeutet.
Es wurde gefunden, daß man neue Komplexverbindungen der Kobaltphthalocyaninreihe erhält, wenn
man gegebenenfalls substituiertes Kobaltphthalocyanin mit a) oxydierend wirkenden Mitteln in Gegenwart
von Anionen und b) mit Aminen behandelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in der Weise durchgeführt werden, daß man zuerst die Umsetzung
mit den oxydierend wirkenden Mitteln und dann die Umsetzung mit den Aminen vornimmt oder umgekehrt
oder daß man gleichzeitig die oxydierend wirkenden
Mittel und die Amine einwirken läßt. Die zweckmäßigste Reihenfolge der Verfahrensschritte
hängt von den Reaktionskomponenten und den angewendeten
Lösungsmitteln ab und; ist durch Vorversuche leicht zu ermitteln. Bevorzugt werden diejenigen
Verfahren, welche keine Isolierung von Zwischenprodukten erfordern.
Außer dem Kobaltphthalocyanin selbst können
auch Substitutionsprodukte des Kobaltphthalocyanins verwendet werden, wie z. B. Verbindungen,
die in den Benzolresten durch Phenyl-, Halogenoder niedere Alkoxy gruppen substituiert sind.
Als oxydierend wirkende Verbindungen können z. B. Sauerstoff, Luft, die Halogene, wie Chlor, Brom
oder Jod, oder Salpetersäure verwendet werden. Falls bei der Oxydation selbst keine Halogenide oder Nitrationen
frei werden, müssen Verbindungen zugesetzt werden, die derartige Anionen enthalten, wie z. B.
Ammoniumchlorid oder Ammoniumbromid. Verwendet man als oxydierendes Mittel die Halogene
selbst oder Halogenierungsmittel, wie z. B. Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Schwefeldichlorid, Schwefelmonochlorid,
Phosphoroxichlorid und Phosphorpentachlorid, so arbeitet man vorzugsweise in Dispersionsmitteln,
wobei man das Halogen so lange einwirken läßt, daß praktisch kein Ausgangsmaterial
mehr vorhanden ist. Im allgemeinen wird es zweckmäßig sein, die Halogeneinwirkung so durchzuführen,
daß noch kein Halogen im merklichen Umfang in die Kohlenwasserstoffreste des Kobaltphthalocyanins
eintritt. Bei der Einwirkung von Salpetersäure arbeitet man zweckmäßigerweise bei Temperaturen um Raumtemperatur.
Dabei treten ungefähr 2 Mol Salpetersäure pro Mol Kobaltphthalocyanin in das Molekül
ein.
Als Anionen können sowohl die Anionen von anorganischen Säuren als auch von organischen Säuren verwendet werden, wie z. B. Anionen der Halogenwasserstoffsäure, der Salpetersäure, Essigsäure oder Kohlensäure. Die folgenden Anionen seien als Beispiele aufgeführt: Cl", Br", J", OH", NO3", HCO3" und CH3COO". Es ist vorteilhaft, wenn pro Mol Kobaltphthalocyanin wenigstens 1 Mol des Anions vorliegt.
Als Anionen können sowohl die Anionen von anorganischen Säuren als auch von organischen Säuren verwendet werden, wie z. B. Anionen der Halogenwasserstoffsäure, der Salpetersäure, Essigsäure oder Kohlensäure. Die folgenden Anionen seien als Beispiele aufgeführt: Cl", Br", J", OH", NO3", HCO3" und CH3COO". Es ist vorteilhaft, wenn pro Mol Kobaltphthalocyanin wenigstens 1 Mol des Anions vorliegt.
Als Amine eignen sich außer dem Ammoniak selbst aliphatische, aromatische und heterocyclische Amine
und Polyamine. Beispiele derartiger Amine sind die folgenden: primäre Alkyl- und Hydroxy alkylamine,
wie n-Butylamin und Oxäthylamin, Benzylamin, Anilin und dessen Methyl- und Alkoxylderivate, wie
p-Toluidin und Anisidin, heterocyclische Amine, wie 2-Aminothiazol und 2-Aminopyridin, sekundäre
Amine mit 2-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppen, wie Diäthylamin oder N-Methyläthanolamin und solche
cyclischer Struktur, wie Piperidin, Morpholin und N-Methylpiperazin, tertiäre Alkylamine und tertiäre
Stickstoffbasen, wie Tetramethyläthylendiamin oder l-Dimethylaminopropanol-2, auch solche mit cyclischer
Struktur von aromatischem Charakter, wie Pyridin oder 2-Methylimidazol und l-Amino-3-iminoisoindolenin,
ferner Polyamine, wie Äthylendiamin, l-Ammo-2-dimethylaminoäthan, 1,3-Diaminopropan,
1 - Amino - 3 - methylaminopropan, 1 - Amino - 3 - dimethylaminopropan,
1 - Amino - 3 - diäthylaminopropan, Bis-l,2-dimethylaminoäthan oder Bis-[3-aminopropyl]-methylamin.
Die Umsetzung mit den Aminen kann ebenfalls in Dispersionsmitteln, wie Nitrobenzol, Monochlorbenzol
oder Trichlorbenzol, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff oder einem Überschuß der Amine vorgenommen
werden.
Falls die Umsetzungen nacheinander vorgenommen werden, ist es nicht erforderlich, jeweils das isolierte
Zwischenprodukt der jeweils ersten Umsetzung zu verwenden, sondern es kann im allgemeinen direkt
das anfallende Reaktionsgemisch verwendet werden.
Bei den erfindungsgemäß erhaltenen Produkten handelt es sich um Komplexverbindungen von.Kobaltphthalocyaninen.
Im Falle der Umsetzung des Kobaltphthalocyanins mit Chlor und der anschließenden
Umsetzung mit Ammoniak kann das erfindungsgemäße Verfahren durch das folgende Schema erläutert
werden:
(I)
Cl
Cl,
^- Co -/
NH,
Cl
(Π)
NH,
(Π)
NH,
Co
NH3
TC'"
In dem vorliegenden Schema sind vereinfachte Strukturformeln benutzt worden, wobei der Rhombus
entweder ein Phthalocyaninringsystem = A bedeutet — sofern zwei (ausgezogene) Valenzstriche
vom Zentralatom zum Rhombus führen, wie in Formel I und III oben — oder ein Cyclotetra-iminoisoindolenylsystem
= B — sofern Hauptvalenzen vom Zentralatom zum Rhombus fehlen, wie in Formel II
oben.
(A) V
Verwendet man im zweiten Reaktionsschritt, also ausgehend vom Dichloro-CoPc (II), nicht Ammoniak,
sondern z. B. N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3, so erhält man eine Verbindung, deren Struktur und
Zusammensetzung durch das nachfolgende Formelbild charakterisiert ist.
CH2CH2CH2N(CH3)2
NH2
NH2
NH2
CH2CH2CH2N(CH3)2 _
CH2CH2CH2N(CH3)2 _
Die erfindungsgemäß hergestellten CoPc-Komplexe
sind, soweit sie in Lacklösungsmitteln löslich sind, als Farbstoffe für Lacke und Kunststoffe sowie für
Kugelschreiberpasten verwendbar.
Bei den erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen handelt es sich mit anderen Worten um koordinativ sechswertige Komplexsalze des dreiwertigen Kobalts, worin vier der sechs Koordinationsstellen am Kobalt durch das zweifach negativ geladene Phthalocyaninringsystem und'die restlichen beiden durch je ein Amin aus der Reihe primärer, sekundärer und tertiärer Mono- und Diamine besetzt sind, und die ein Anion, wie z. B. ein Ion aus der Reihe Cle, Bre, Je, OH®, NOf, HCOf und CH3COOe enthalten.
Bei den erfindungsgemäß erhaltenen Verbindungen handelt es sich mit anderen Worten um koordinativ sechswertige Komplexsalze des dreiwertigen Kobalts, worin vier der sechs Koordinationsstellen am Kobalt durch das zweifach negativ geladene Phthalocyaninringsystem und'die restlichen beiden durch je ein Amin aus der Reihe primärer, sekundärer und tertiärer Mono- und Diamine besetzt sind, und die ein Anion, wie z. B. ein Ion aus der Reihe Cle, Bre, Je, OH®, NOf, HCOf und CH3COOe enthalten.
In den Beispielen bedeutet CoPc = Kobaltphthalocyanin. RZ bedeutet Reduktionszahl. Diese Zahl
gibt an, wieviel Gramm CoPc aus 100 g eines CoPc-Komplexes, welcher weitere Liganden am Metall
gebunden enthält, unter optimalen Reduktionsbedingungen erzielbar sind. Bei bekanntem Molgewicht
des Komplexes ist diese Zahl auch rechnerisch zu ermitteln.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich zum Färben und Bedrucken von Baumwolle und
Regeneratzellulose, wobei man sie auf das Textilgut aufbringt und anschließend auf dem Textilgut entwickelt.
Zum Entwickeln der Färbungen oder Drucke werden weder Oxydations- noch Reduktionsmittel
noch Lösungsmittel benötigt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber den in der deutschen Patentschrift
940164 beschriebenen basischen komplexen Kobaltverbindungen,
die zum Entwickeln der Kobaltphthalocyaninfarbstöffe auf der Faser Redüktiöris- und Lösungsmittel
erfordern, da bei der gemeinsamen Verwendung der Kobaitkomplexverbindungen mit anderen
Farbstofftypen die häufig durch Reduktionsmittel hervorgerufene Abtrübiing der Begleitfarbstoffe vermieden wird. Ferner zeichnen sich die erfindüngsgemäßen
Kobalt-Komplexverbindurigen vor den komplexen Kobaltverbindungen der deutschen1 Patefttschrift
940164 durch ein verbessertes; Aufbauvermögen
auf regenerierten Zellulosefasermaterialien aus.
B e i s ρ i e 1 1
(B)
a) In einem geschlossenen 5000 Raumteile umfassenden
Gefäß mit Rührer suspendiert man 571 Gewichtsteile CoPc in 2600 Raumteilen trockenem o-Dichlorbenzol.
Bei stillstehendem Rührer leitet man rasch etwa 2000 Raumteile Chlor durch den Gas-
raum, verschließt dann das Gefäß und läßt den Rührer langsam an. Der entstehende Unterdruck
wird laufend durch Chlorzufuhr ausgeglichen und die Reaktionstemperatur durch Außenkühlung auf
maximal etwa 30° C gehalten. Nach etwa IV2 Stunden
kommt bei einem Verbrauch von etwa 80 Gewichtsteilen Chlor die Chloraufnahme zum Stillstand. Man
saugt das braune, feinkristalline Umsetzungsprodukt ab, wäscht mit Benzol oder Tetrachlorkohlenstoff
nach und trocknet den Nutschkuchen im Vakuum oder Umluftschrank bei 60 bis 1000C. Ausbeute an
Dichloro-CoPc etwa 670 Gewichtsteile ~ 104% der Theorie. Chlorgehalt etwa 11,4%.
RZ gefunden 88,5, RZ für C32H16N8CoCl2, berechnet 89.
b) 32,5 Teile Dichloro-CoPc, erhalten nach Beispiel 1 a), werden in einem Kolben mit Rührer, Gaseinleitungsrohr
und Thermometer in 180 Volumteilen o-Dichlorbenzol suspendiert und 4,5 g Ammoniak in
das geschlossene Gefäß geleitet. Die Reaktion ver-) läuft schwach exotherm. Man rührt 1 Stunde nach,
vertreibt das überschüssige Ammoniak, in dem man trockene Luft über die Suspension leitet, saugt ab
und wäscht mit Benzol aus. Bei 40° C im Vakuum getrocknet, erhält man so 35,6 Teile eines feinstkristallinen
dunkelblaugrünen Pulvers. Zur Reinigung kann man in Methanol lösen, nitrieren und aus der
blaugrüneri Lösung durch Zugabe einer wäßrigen Ammonchloridlösung den reinen Komplex als Trihydrat
kristallin ausfällen. Er löst sich in niederen Alkoholen, Formamid und Pyridin mit intensiv blaugrüner
Farbe. ■
Elementarzusammensetzung für C32H28N10O3CoCl
= Mol 695.
Berechnet: .
C 55,3, H 4,1, N 20,1, Cl 5,1, Co 8,5%;
gefunden:
gefunden:
C 55,3, H 3,8, N 20,2, Cl 4,7, Co 8,1%.
35
40
RZ berechnet 82,1,
RZ gefunden 81>8.
RZ gefunden 81>8.
' c) Gibt man beim oben beschriebenen Ansatz des Ammoniak in Form von 60 Volumteilen 10%iger
methanolischer Ammoniaklösung zu und erwärmt 25 Minuten unter Rückfluß zu schwachem Sieden,
so kristallisiert in rotglänzenden Prismen ein gleichartiger grüner Diamin-Kompiex aus, welcher durch
Absaugen und Wäschen mit wenig kaltem Methand
und anschließendem Trocknen bei 50° C im Vakuum isolierbar ist Er ist frei von kristallwasser; enthält
aber — bei sonst gleicher Zusammensetzung —
1 Mol KriställmethänöL
' ■ v'"- :- '''--^;"■<-■-■ Beispiel· Ϊ"':'- ' v"; ' '■'■'■;'/
a) l5 Teile Dichiprb-CöPc werden in IW) Voiumteilen
Methanol suspendiert und 20 Teile Anilin zugetropft.
Dabei erwärmt sich die Suspension auf 38° C. Maü rührt kalt/ säugt ab und wäscht zunächst mit
wenig Methanol; dann; gut mit Wasser aus. Nach
dem Trocknen bei 4Ö° C im Vakuum erhält man 25,2 Teile (=82% der Theorie) eines violettschwärzen
Kristallpulvers, das beim Verreiben seine grüne Eigenfarbe zeigt. Die Verbindung ist in niederen Alkoholen,
Formamid und Pyridin mit grüner Farbe löslich.
Elementarzusammensetzung für C44H30N10CoCl
= Mol 793.
Berechnet:
C 66,6, H 4,8, N 17,7,'''Co 7,4, Cl 4,5%;
gefunden: ''■
gefunden: ''■
C 66,4, H 4,0, N 17,6, Co 6,9, Cl 4,8%.
RZ berechnet 72,1,
RZ gefunden 70,0.
RZ gefunden 70,0.
b) Zu Produkten mit ganz ähnlichen Eigenschaften gelangt man, wenn statt der 20 Teile Anilin äquimolekulare
Mengen n-Butylamin, Benzylamin, Äthanolamin, Morpholin oder 2-Methylimidazol verwendet
werden.
Verrührt man 45,68 Teile reines CoPc (= 8/ioo Mol)
mit etwa 900 Volumteilen Pyridin bei allmählich bis 70°C ansteigender Temperatur, so erfolgt teilweise
Anlösurig mit blauer Farbe. Bei 50 bis 60° C beobachtet man unter dem Mikroskop neben den undurchsichtigen
derben Nadeln des Ausgangsmaterials reichliche Mengen von blau durchsichtigen Rhomben.
Diese sind vermutlich ein CoPc-monopyridinkomplex, denn bei weiterem Verrühren bei 60 bis 70° C sind
sowohl die Rhomben wie auch das Ausgangsprodukt völlig verschwunden, und es liegen jetzt einheitliche
längere, grünstichigblaue, durchsichtige, fläche Prismen eines CoPc-dipyridinkomplexes vor. Der Zeitbedarf
bis zum Erreichen dieses Umsetzungsstadiums beträgt — abhängig vom Verteilungsgrad des Ausgangsproduktes
—■ eine halbe Stunde bis etwa 2 Stunden. Nach Abkühlung auf 20° C saugt man ab, deckt
mit wenig Pyridin einmal ab und wäscht gut mit Wasser nach. Der stark rotglänzende Nutschkueheri
wird erst bei 45° C vorgetrocknet, dann innerhalb von 2 Stunden bis zu Gewichtskonstanz bei 60° C.
Die Ausbeute von 58 Gewichtsteilen entspricht einer Ausbeute von 99% der Theorie von 58,4 g
(= 8/ioo Mol) an Dipyridino-CoPc vom Molgewicht
750. Hierauf stimmen auch die elementaranalytischen
Daten und das Ergebnis einer quantitativen thermischen Zerlegung des prachtvoll kristallisierten
Komplexes. Aus 10,00 g dieses Komplexes hinterbleiben nach Trocknung während 2 Stunden
bei 80° C noch 9,75 g, nach 4 Stunden bei 8O0C noch
9,7 g, nach 16 Stunden bei 100° C noch 8,45 g, und erst nach 2 Stunden bei 120° C wird bei 7,75 g Gewichtskonstanz
erzielt. Die so ermittelte RZ voii 77,5 entspricht recht genau der berechneten RZ von 78,5.
20 Gewichtsteile CoPc werden in 500 Volümteileh
Pyridin 20 Minuten bei 25° C verrührt, dann rasch
18 Gewichtsteile Brom zugesetzt und die entstehende tiefgrüne Lösung nach 4 Minuten Nachrührzeit über
eiri 9-cm-Ründfilter rasch abgesaugt und mit wenig
Pyridin nachgewaschen. Der verbleibende geringe Rückstand wird (in einem zweiten Gefäß) mit Methanol
gewaschen und bei 100° C getrocknet. Man erhält so Ij2 teile CoPc zurück.
Das blaugrüne Pyridin und Wäschpyridin wird
nun unter Rühren er wärmt. Bei 40° C kristallisieren
einheitlich meist feine, zum Teil auch größere, im Mikroskop blaugrün durchscheinende Nadeln aus,
welche bei 80°C wieder klar in Lösung gehen. Bei 90°C erfolgt neue Kristallisation, jetzt von einheitlichen sechskantigen Blättchen. Nach zweistündigein
Nachrühren bei 9O0C wird auf 40° C abgekühlt, abgesaugt
zweimal mit Pyridin, dann mit Methanol gut
309528/467
gewaschen und bei 100° C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Ausbeute: 24,2 Gewichtsteile dunkelgrünes Kristallpulver, Papieraufstrich rein grün.
Bezogen auf verbrauchtes CoPc (18,8 Gewichtsteile) und auf ein Molgewicht des Komplexes von 810 entspricht
die Ausbeute 91% der Theorie von 26,5 g.
Elementarzusammensetzung für C42H26N10BrCo
= Mol 810.
Berechnet:
C 62,26, H 3,24, N 17,31, Br 9,92, Co 7,29%;
gefunden:
C 61,8, H 3,5, N 17,1, Br 10,1, Co 7,1%.
C 61,8, H 3,5, N 17,1, Br 10,1, Co 7,1%.
RZ berechnet 70,5,
RZ gefunden 70,5.
In 500 Volumteilen l-Dimethylamino-3-aminopropan
trägt man bei 80° C unter Rühren 64,2 Gewichtsteile (= Vio Gewichtsteil Mol) Dichloro-CoPc als
nicht zu grobes Pulver ein, wobei es sich mit tief gelbgrüner Farbe löst. Durch Regelung der Eintragungsgeschwindigkeit und eventuell durch Außenkühlung
sorgt man dafür, daß die Temperatur des Ansatzes nicht höher als etwa bis 95° C ansteigt und rührt etwa
15 Minuten bei 80 bis 900C nach. Es scheiden sich
dunkle derbe Nadeln ab, während die restliche Lösung bräunlichgelbe Farbe annimmt. Nach Abkühlung
auf 400C saugt man ab, spült mit Filtrat nach, saugt
gründlich ab und wäscht mit Wasser, bis der erst noch bräunliche Ablauf fast wasserhell wird. Der
Rückstand wird im Vakuum bei 40° C und unter Durchsaugen eines schwachen Luftstromes getrocknet.
Ausbeute: 61 Gewichtsteile eines dunkelgrünen, rötlich glänzenden kristallinen Pulvers, welches sich
nahezu rückstandsfrei in 10 Teilen 5%iger Essigsäure mit tiefblaugrüner Farbe löst. Die Lösung ist
im Dunkeln weit über 24 Stunden beständig. Bei Belichtung zeigt sich in Glasgefäßen auf der Seite
des Lichteinfalls eine rotglänzende Abscheidung von CoPc. Auf den nachstehenden Ergebnissen der Elementaranalysen
und der ermittelten RZ basierend, entspricht die Ausbeute von 61 Gewichtsteilen etwa
75% der Theorie von 81 Gewichtsteilen.
Elementarzusammensetzung für C42H43N12Cl1Co
= Mol 810.
Berechnet: .
C 62,1, H 5,59, N 20,69, Cl 4,37, Co 7,26%;
gefunden:
C 61,9, H 5,67, N 20,94, Cl 4,50, Co 7,4%.
RZ berechnet 70,5, .
RZ gefunden 70,3.
B ei s pi.el 5
; a) 25 Teile Dichloro-CoPc werden 100 Volumteile Methanol suspendiert und 13,5 Teile N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3
zugetropft, wobei die Temperatur leicht ansteigt. Man rührt kalt, tropft 100 Volum teile
Wasser zu, saugt ab und wäscht mit Wasser neutral. Nach dem Trocknen bei 40° C im Vakuum erhält
man in guter Ausbeute ein prächtig kristallisiertes Produkt, das Messingglanz zeigt. Es gibt eine RZ von
70 und liefert bei der Analyse die folgenden Werte:
Berechnet:
C42 62,10, H43 5,59, N12 20,69, Cl 4,37, Co 7,26;
gefunden:
C42 62,15, H43 5,57, N12 20,72, Cl 4,50, Co 6,60.
Die Verbindung ist mit der im Beispiel 4 beschriebenen identisch. Der Komplex löst sich in niederen
Alkoholen, Chloroform, Formamid, Pyridin, Nitrobenzol oder verdünnter wäßriger Ameisen- oder Essigsäure
mit blaugrüner Farbe. Aus letzterer läßt er sich durch Zusatz von Salzen der Halogenwasserstoffsäuren,
der Salpetersäure oder der salpetrigen Säure oder den Säuren selbst, fast quantitativ als Salz der
betreffenden Säure wieder ausfällen.
b) Verwendet man statt der 13,5 Teile Ν,Ν-Dimethylpropylendiamin-1,3
17,5 Teile N,N-Diäthylpropylendiamin-1,3
oder 12,5 Teile N,N-Dimethyläthylendiamin, so erhält man ganz analoge Verbindungen,
die die gleichen Eigenschaften zeigen.
57 Teile Kobaltphthalocyanin. werden in 300 Volumteilen o-Dichlorbenzol suspendiert und 7,5 Teile Chlor
in die Suspension geleitet. Anschließend bläst man die Luft durch die nun schwarzbraune Suspension, um
etwa vorhandenes überschüssiges Chlor zu entfernen, setzt dann 35 Teile.Ν,Ν-Dimethy!propylendiamin-1,3
zu und erwärmt auf 80 bis 100° C. Nach dem Absaugen bei Zimmertemperatur und Waschen mit Benzol
wird bei 60° C im Vakuum getrocknet. Man erhält so 67,5 Teile eines dunkelgrünen kristallinen Pulvers,
das von eventuell noch anhaftendem Aminhydrochlorid durch Verrühren in Wasser befreit werden
kann. Danach ist es mit der im Beispiel 4 beschriebenen Verbindung identisch. Arbeitet man statt in
o-Dichlorbenzol in Chlorbenzol, so erhält man in ebenfalls guter Ausbeute ganz das gleiche Produkt.
30 Teile eines Komplexes der Zusammensetzung Kobaltphthalocyanin + 2 Pyridin + 1 Chlor, hergestellt
durch Einwirkung von elementarem Chlor auf in Pyridin suspendiertes. Kobaltphthalocyanin,
werden in 200 Volumteilen auf 8O0C vorgewärmtes N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3 eingetragen. Man
rührt noch 15 Minuten bei dieser Temperatur, saugt kalt ab und wäscht mit Wasser neutral. Nach dem
Trocknen bei 40° C im Vakuum erhält mail 31,2 Teile eines grünen Kristallpulvers, das sich fast vollständig
in einfachen Alkoholen, Chloroform, Formamid oder verdünnter wäßriger Ameisen- oder Essigsäure mit
blaugrüner Farbe löst und auch in allen anderen
Eigenschaften mit der im Beispiel^ beschriebenen Verbindung identisch ist.
a) 20 Teile CoPc werden in 150 Volumteilen Nitrobenzol
suspendiert und bei etwa 2O0C eine Lösung von 6 Teilen Brom in 10 Volumteilen Nitrobenzol
zugetropft. Man rührt eine halbe Stunde nach und dann noch 1 Stunde bei 40° C. Abgesaugt und gut mit
Nitrobenzol und Benzol gewaschen wird bei 70° C im Vakuum getrocknet. Man erhält so 25,3 Teile
eines dunkelbraunen Pulvers mit einem Bromgehalt von 22,1% (berechnet 21,85 für C32H16N8CoBr2) und
einer RZ von 77,2 (berechnet 78,1).
b) 25 Teile Dibromo-CoPc, erhalten nach Beispiel 8a), werden innerhalb von 30 Minuten in
200 Volumteilen 80° C warmes Ν,Ν-Dimethylpropylendiamin-1,3
eingetragen. Man rührt noch 15 Minuten bei 80 bis 850C nach, läßt abkühlen und
saugt ab. Mit Wasser neutral gewaschen und bei 40° C im Vakuum getrocknet erhält man, wie die
Analyse zeigt, ein gleichartiges Produkt wie im Beispiel 4 beschrieben, nur daß es anstatt Chlor die
äquivalente Menge Brom enthält.
Berechnet:
C42 58,95, H43 5,19, N12 19,66, Co 6,88, Br 9,33;
gefunden:
C42 58,6, H43 5,4, N12 19,5, Co 7,2, Br 9,5.
Verwendet man anstatt der 25 Teile Dibromo-CoPc 25 Teile des nachfolgend beschriebenen jodhaltigen
CoPc-Komplexes, so erhält man in ebenfalls guter Ausbeute ein grünes Produkt, das abgesehen
von seinem Jodgehalt (14,5% gefunden, 14,1% berechnet) ganz dem oben beschriebenen gleicht.
c) 28,6 Teile CoPc werden in 200 Volumteilen Nitrobenzol mit 10 Teilen Jod auf 130° C erwärmt.
Nach einer Stunde setzt man weitere 5 g Jod zu und hält noch 1 Stunde auf 130°C.Dann haben sich alle
blauen CoPc-Kristalle in feinere braune Kristalle
umgewandelt, wie man im Mikroskop leicht erkennt. Man saugt ab, wäscht mit Nitrobenzol und Benzol
und trocknet bei 100° C. Ausbeute 35 Teile eines dunkelolivbraunen Kristallpulvers mit einem Jodgehalt
von 19,4%.
d) Arbeitet man statt mit Dibromo-CoPc mit der entsprechenden Menge Dichloro-CoPc erhalten nach
Beispiel 1 a), so erhält man in sehr guten Ausbeuten das gleiche Produkt wie im Beispiel 4 beschrieben.
e) Arbeitet man statt mit Dibromo-CoPc mit der entsprechenden Menge des nachfolgend beschriebenen
phosphorhaltigen CoPc-Komplexes, so erhält man in sehr guten Ausbeuten das gleiche Produkt
wie im Beispiel 4 beschrieben. Die Herstellung des phosphorhaltigen CoPc-Komplexes erfolgte folgendermaßen:
Eine Suspension von 57,1 Teilen CoPc in 300 Volumteilen Nitrobenzol wird mit 50 Teilen
Phosphoroxychlorid 2 Stunden auf 135° C erwärmt. Dann setzt man 15 Teile Phosphoroxychlorid nach,
erhält die Temperatur noch 1 Stunde auf 135° C und läßt kalt rühren. Man saugt ab, wäscht gut mit
Nitrobenzol und Benzol aus und trocknet bei 100° C. Ausbeute 75,2 Teile eines schwarzgrünen Pulvers mit
einem Chlorgehalt von 10,2% und einem Phosphorgehalt von 4,4%.. · :
Bei s ρ i el 9
a) 57,1 Gewichtsteile CoPc in feinverteilter Form verrührt man mit 500 Volumteilen 1-Dimethylamino-3-amino-propan,
gibt 6 Gewichtsteile Ammoniumchlorid zu und erwärmt auf 60 bis 70° C. Hierbei
entweicht Ammoniak, während sich eine dem Ammonchlorid
äquivalente Menge von Diamin-hydrochlorid bildet und das CoPc teilweise mit blauer Farbe unter
Bildung eines CoPc-diamin-Komplexes sich anlöst. Leitet man nun einen langsamen Strom von Luft
über die Oberfläche und rührt bei der angegebenen Temperatur weiter, so wird die Farbe der Lösung
zunehmend grüner. Entnommene Proben zeigen bereits nach etwa 10 bis 20 Minuten, neben den
undurchsichtigen CoPc Nadeln, grüne durchsichtige Prismen, welche im Auflicht starken Rotglanz zeigen.
Nach 5 bis 8 Stunden sind die Nadeln des Ausgangsmaterials völlig verschwunden. Der Zeitbedarf hängt
von der Gasverteilung im Ansatz ab und ist bei Verwendung von Sauerstoff erheblich geringer als bei
Verwendung von Luft. Man kühlt auf 20 bis 30° C, saugt den Kristallbrei ab und wäscht mit etwa 1 bis
2 Volumteilen des flüssigen Diamins nach. Das gut abgesaugte Produkt wird — nach Umschaltung, auf
ein zweites Sauggefäß — gut mit Wasser gewaschen und bei Temperaturen bis 50° C in trockener Umluft
oder in gutem Vakuum getrocknet. Ausbeute an dunkelgrünem Kristallpulver etwa 78 Gewichtsteile, entsprechend
etwa 96% der Theorie bezogen auf ein Molgewicht 812, RZ berechnet 70,5, RZ gefunden
68,6 bis 69.
Der so gewonnene chlorhaltige CoPc-di-Basen-Komplex zeigt in allen Eigenschaften — insbesondere
seiner glatten Löslichkeit in 5%iger Essigsäure — Übereinstimmung mit dem aus Dichloro-CoPc mit
1-Dimethylamine-3-amino-propan nach den Beispielen
4, 5 oder 6 dargestellten CoPc-Komplex.
Arbeitet man bei dem oben beschriebenen Ansatz in geschlossener Apparatur unter Zufuhr von Sauerstoff
über eine Meßeinrichtung, so ist bei gleichbleibender Rührgeschwindigkeit über längere Zeit
konstante, dann abnehmende Sauerstoffaufnahme erkennbar. Diese kommt zum Stillstand, wenn im
mikroskopischen Bild kein CoPc mehr vorhanden ist.
b) Verwendet man an Stelle des Dimethylaminoamino-propans Äthylendiamin, so verläuft die Umsetzung
praktisch in der gleichen Weise und unter Bildung eines ebenfalls blaustichiggrün in verdünnter
Essigsäure löslichen Komplexes.
30 Teile CoPc werden in 500 Volumteilen N,N-Dimethyl-propylendiamin-1,3
1 Stunde auf 60 bis 65° C erwärmt. Es wird vom ungelösten CoPc. abfiltriert
und dann bei 60° C durch die klare blaue Lösung ein reger Luftstrom geleitet. Dabei schlägt die Farbe der
Lösung langsam von Blau nach Grün um, und gleichzeitig scheiden sich lange nadeiförmige Kristalle ab.
Nach etwa 5 Stunden saugt man ab, wäscht mit N,N-Dimethyl-propylendiamin-l,3 bis zum farblosen
Ablauf und mit Cyclohexan schließlich aminfrei. Nach dem Trocknen der grünen verfilzten Nadeln
bei. Zimmertemperatur erhält man 16,7 Teile mit einer RZ von 53.
Das Produkt ist in Wasser, wäßriger Ameisensäure oder Essigsäure, niederen Alkoholen, Formamid oder
Pyridin mit grüner Farbe löslich.
Verwendet man statt Luft reinen Sauerstoff, so schlägt die Farbe der Lösung ebenfalls von Blau nach
Grün um, aber ohne daß sich dabei ein Reaktionsprodukt abscheidet. Ein solches fällt erst aus, wenn
man Halogenide, Nitrate, Acetate oder Karbonate des Ammoniaks oder leichter löslicher Amine, wie
z. B. des Ν,Ν-Dimethylpropylendiamins zusetzt.
Dieser Unterschied im Verhalten zwischen der Verwendung von Luft oder reinem Sauerstoff als
Oxydationsmittel kann durch den Kohlendioxydgehalt der Luft bewirkt werden (vgl. Beispiel 11).,
28,6 Teile CoPc werden in 250 Volumteilen N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3
angerührt und 3 Teile gasförmiges Kohlendioxyd in die verschlossene Apparatur gedrückt, wobei sich die Dispersion auf etwa
35° C erwärmt. Ohne weitere Heizung oder Kühlung
wird nun reiner Sauerstoff über die bestens gerührte Dispersion geleitet. Während die Farbe des Reaktionsgemisches
langsam von Blau nach Grün umschlägt, scheiden sich schon bald lange, dünne grüne
Nadeln ab, die gegen Ende der Reaktion dicker und kürzer werden. Ihre Zunahme geht verständlicherweise
parallel mit der Abnahme von noch ungelösten CoPc-Kristallen. Nach 10 bis 12 Stunden hat sich
das Ausgangsprodukt vollständig umgesetzt. Man saugt ab, wäscht gut mit Ν,Ν-Dimethylpropylendiamin-1,3
nach und mit Cyclohexan aminfrei. Nach dem Trocknen bei 20 bis 40° C hinterbleiben 45,3 Teile
eines dunkelgrünen, gut kristallisierten trockenen Produktes. RZ 57,1. Die Verbindung löst sich schon
in Wasser, besser jedoch in verdünnter Ameisen- oder Essigsäure, niederen Alkoholen, Formamid oder
Pyridin.
32,5 Teile Dichloro-CoPc werden in 150 Volumteilen Dioxan suspendiert und unter guter Kühlung
und bestem Rühren 100 Volumteile Äthylendiamin zugesetzt. Die Temperatur soll dabei 15° C nicht
überschreiten. Man rührt 15 Minuten nach, saugt ab und wäscht gut mit Dioxan und Cyclohexan aus.
Nach dem Trocknen bei 20 bis 25° C erhält man 29,85 Teile eines grünblauen Produktes. Wie man bei
der Behandlung mit verdünnter Essigsäure erkennt, handelt es sich um ein Gemisch zweier Verbindungen,
deren eine blau und in verdünnter Essigsäure unlöslieh
ist. Die zweite Komponente läßt sich durch Extraktion mit verdünnter Essigsäure abtrennen und
aus der tiefblaugrünen Lösung durch Zusatz von Kochsalz in feinen Stäbchen ausfällen.
35
a) 25 Teile Dichloro-CoPc werden in 100 ml Methanol suspendiert und 25 Volumteile l-Amino-3-methylamino-propan
zugetropft. Dabei steigt die Temperatur auf 38° C. Man kühlt auf Zimmertemperatur ab
und tropft 100 ml Wasser zu, wobei das Endprodukt auskristallisiert. Nach dem Absaugen wäscht man mit
Wasser neutral und trocknet bei 40° C im Vakuum. Das feinkristalline blaugrüne Pulver mit einem Chlorgehalt
von 4,4%, berechnet 4,39%, löst sich in niederen Alkoholen^ Formamid und verdünnter wäßriger
Ameisen- oder Essigsäure mit grünlichblauer Farbe. RZ 67,3 (berechnet 71,6).
b) Zu einer Verbindung mit ganz ähnlichen Eigenschaften
gelangt man bei Verwendung von 25 Volumteilen l-Aminö-S-cyclohexylamino-propan anstatt der
25 Teile l-Amino-3-methylamino-propan.
55
a) 65 Teile Dichlöro-CoPc suspendiert man in
300 Volumteilen ö-Dichlorbehzol und setzt 50 Volumteile
Bis-(3-aminopropyl)-amin zu und erwärmt auf 8O0C. Das Reaktionsgemisch wird dort 10 Minuten
belassen, dann kalt abgesaugt und gut mit Benzol ausgewaschen. Nach dem Trocknen bei 40° C im
Vakuum erhält man 31,7 Teile eines dunkelgrünen Pulvers mit einem Chlorgehalt von 9,4%. Es löst
sich sehr gut in einfachen Alkoholen und noch gut in Chloroform, Formamid und verdünnter, wäßriger
Ameisen-oder Essigsäure.
b) Verwendet man statt der 50 Volumteile Bis-(3-aminopropyl)-amin
die gleiche Menge Bis-(3-aminopropyl)-methylamin, so erhält man ein ganz ähnliches
Produkt.
64,2 Teile Dichloro-CoPc werden in einem Gemisch von 500 Volumteilen Glycolmonomethyläther und
100 Volumteilen Pyridin unter Rühren und Rückflußkühlung auf 100 bis 105° C erwärmt. Im Verlaufe
von 5 bis 7 Stunden verschwinden allmählich — unter dem Mikroskop geprüft — die dunkelbraunen Kristallenen
des Ausgangsmaterials vollständig, und es liegt eine Suspension von derben, grün durchscheinenden
Prismen vor. Man saugt bei 60° C ab, wäscht mit Glycoläther nach, dann mit Wasser und trocknet
bei 60 bis 70° C im Vakuum. Ausbeute etwa 62 Teile dunkles, rotglänzendes Kristallpulver. Das Produkt
löst sich in heißem Dimethylformamid mit klar blaustichiggrüner Farbe und kristallisiert daraus nach
Zugabe von wenig Wasser in rotglänzenden Kriställchen wieder aus.
Der Papieraufstrich unter Zuhilfenahme eines Tropfens Xylol ist klar grünstichigblau. Nach dem
physikalischen und chemischen Verhalten zu schließen, ist dieses Produkt identisch mit dem im Beispiel 7,
Absatz 1, beschriebenen Einwirkungsprodukt von Chlor auf CoPc in Pyridinsuspension.
B e i s ρ i e 1 16
Verrührt man analog der im USA-Patent 2662896, Beispiel 1, beschriebenen Umsetzung von Kupferphthalocyanin,
25 Teile Kobaltphthalocyanin 15 Stunden mit 22 Teilen Brom in 125 Volumteilen Methanol
und 375 Volumteilen Benzol, saugt ab und wäscht mit Methanol und Benzol, so erhält man nach
dem Trocknen 33 Teile eines nahezu schwarzen Kristallpulvers mit einem Bromgehalt von 9%. RZ 85.
25 Teile des so erhaltenen Produktes werden in 200 Teilen auf 80° C vorgewärmtes N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3
eingetragen, kalt gerührt, abgesaugt und mit Wasser neutral gewaschen; Nach dem
Trocknen bei 40° C im Vakuum erhält man 19,5 Teile eines blaugrünen, kristallinen Produktes, das mit der
im Beispiel 5, Absatz 1, beschriebenen Verbindung identisch ist.
B ei s pi e 1 17
a) In Anlehnung an die im deutschen Patent 914250, Beispiel 27, gegebene Arbeitsvorschrift, gibt
man zu einer Suspension von 22,8 Teilen technisch reinem CoPc (entsprechend 4/1Cj0 Mol) in 150 Volumteilen
Nitrobenzol nach Kühlung auf 10° C unter Rühren eine Lösung von 5;1 Gewichtsteilen Salpetersäure
(D 1,15) in 50 Volumteiien Nitrobenzol (entsprechend wenig mehr als 8/ιοό Mol HNO3). Die
Temperatur steigt dabei trotz Außenkühlung auf 18° C und nach vorübergehender Violettfärbung der
Lösung scheidet sich ein feinkristalliner, dunkelbrauner Körper ab (im Mikroskop bräun durchscheinende kurze Prismen), welcher nach kurzer
Nachrührzeit abgesaugt, gut mit Benzol gewaschen und bei 80°C getrocknet wird;'Ausbeute. 27J Ge·^
wichtsteile. Bei Eintritt von zwei Nitratoresten in das CoPc entspricht diese Menge recht genau der
Theorie. ' '■■ · ■ ■■ ^-■■-■■■;r^· - ■■'■' ■■ :■ '■■■ '■ ■'■'-■■■■ ■'-■
b) Zu einem in völlig gleicher Weise durchgeführten
Ansatz, bei welchem das Endprodukt aber nicht isoliert, sondern in der anfallenden Suspension belassen
wurde, gibt man bei etwa 21° C unter Rühren rasch
17 Gewichtsteile l-Dimethylamino-3-amino-propan
zu. Unter Steigerung der Temperatur bis 38° C entsteht zunächst eine' tiefblaugrüne Lösung. Innerhalb
weniger Minuten beginnt das grünblaue, rotglänzende Umsetzungsprodukt, im,;Mikroskop große, fast rechtwinklige
Rhomben, auszukristallisieren, während sich die Hauptmenge erst nach Zusatz von 200 Volumteilen
Methanol in gleichartigen Kristallen abscheidet. Man rührt unter Abkühlen auf 20° C eine Viertelstunde
nach, saugt ab, wäscht mit Methanol bis der erst dunkelgrüne Ablauf nur mehr schwach grünlich ist
und trocknet bei 85° C. Ausbeute 16,6 g glänzende stahlblaue Blättchen, Papierverreibung unter Zusatz
von wenig Xylol zeigt klare blaustichiggrüne Farbe.
B ei s pi el 18
30 Teile CoPc mit einem Chlorgehalt von 19,6% (hergestellt durch Chlorieren von CoPc in einer
AlCl3 /NaCl-Schmelze) werden in 150 Volumteilen
o-Dichlorobenzol suspendiert und 3 Teile Chlor in
die Suspension geleitet. Mittels eines durch die Suspension geleiteten trockenen Luftstroms entfernt man etwa
vorhandenes überschüssiges Chlor, erwärmt dann auf 50° C und läßt 25 ml Ν,Ν-Dimethylpropylendiamin-1,3
zutropfen. Man rührt kalt, saugt ab, wäscht gut mit Benzol aus und trocknet bei 40° C im
Vakuum. Ausbeute 32,8 g = 81,7% der Theorie, bezogen auf das Molekulargewicht 945. Das feinkristalline, blaugrüne Kristallpulver ergibt bei der
Analyse einen Chlorgehalt von 17,6% (berechnet 17,2%) und löst sich in niederen Alkoholen, Formamid,
Pyridin, wäßriger Ameisen- oder Essigsäure mit blaugrüner Farbe. <:
30 Teile Tetraphenylkobaltphthalocyanin (hergestellt durch Erhitzen von l-Amino-3-imino-5- bzw.
-6-phenylisoidolenin mit CoCl2 in Chinolin) werden
in 300 Volumteilen trockenem Dioxan suspendiert und bei 15 bis 20° C innerhalb von 30 Minuten 6,5 ml
Brom zugetropft, wobei ein schwarzbrauner Brei entsteht. Man rührt noch 1 Stunde nach und tropft
dann 30 Volumteile N,N-Dimethylpropylendiamin-1,3 zu, wobei die Temperatur nicht über 60° C steigen darf.
Nachdem man 1 Stunde kalt gerührt hat, werden 300 Volumteile Wasser zugesetzt, abgesaugt und mit
Wasser neutral gewaschen. Bei 40° C im Vakuum getrocknet, erhält man so 37,3 Teile (= 94% der
Theorie, bezogen auf das Molekulargewicht 1160 für C66H60N12CoBr) eines grünen, sehr feinkristallinen
Pulvers, das sich in Pyridin, Nitrobenzol oder Diglykolmonomethyläther
mit intensiv grüner Farbe löst. Bei der Analyse ergibt sich für Brom 7% (berechnet
6,9%) und für Kobalt 5,1% (berechnet 5,1%).
309528/4i7
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von neuen Komplexverbindungen der Kobaltphthalocyaninreihe,
dadurch gekennzeichnet, daß man Kobaltphthalocyanin, das in den Benzolresten
durch Phenyl, Halogen oder niedere Alkoxygruppen substituiert sein kann, mit a) oxydierend
wirkenden Mitteln in Gegenwart von Anionen und b) mit Ammoniak und Aminen aus der Reihe
primäre, sekundäre, tertiäre, aliphatische, aromatische und heterocyclische Mono- und Polyamine
umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kobaltphthalocyanin in
einem ersten Reaktionsschritt mit Oxydationsmitteln aus der Reihe Chlor, Brom, Jod und
. Salpetersäure in Lösungsmitteln behandelt und die dabei entstehenden tiefbraunen Umwandlungsprodukte
mit Aminen umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das im ersten Reaktionsschritt erzeugte Dihalogeno-Kobaltphthalocyanin
ohne dessen Isolierung in der anfallenden Suspension mit l-Dimethylamino-3-aminopropan auf
80 bis 95°C erwärmt, bis im mikroskopischen Bild einer entnommenen Probe kein Kobaltphthalocyanin
mehr vorhanden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kobaltphthalocyanin im
ersten Reaktionsschritt mit Aminen umsetzt und die hierbei entstehenden blauen Kobaltphthalocyanin-Stickstoffbasenkomplexe
im zweiten Reaktionsschritt mit Chlor, Halogenen oder Salpetersäure als Oxydationsmittel nachbehandelt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kobaltphthalocyanin mit
Polyaminen im Überschuß verrührt und die entstehende Dispersion bei Temperaturen von 20
bis 75°C und bei Gegenwart von Salzen dieser Amine mit sauerstoffhaltigen Gasen in Berührung
bringt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyamin 1-Dimethylämino-3-aminopropan
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Aminsalz solche verwendet,
welche Anionen aus der Reihe Chlor, Brom, Carbonat und Nitrat enthalten.
8. Koordinativ sechswertige Komplexsalze des dreiwertigen Kobalts, in denen vier der sechs
Koordinationsstellen am Kobalt durch das zweifach negativ geladene Phthalocyaninringsystem,
das in den Benzolresten durch Halogen, Phenyl- oder niederer Alkoxygruppen substituiert sein
kann, und die restlichen zwei Koordinationsstellen durch je ein Amin aus der Reihe primärer, sekundärer,
tertiärer, aliphatischer, aromatischer und heterocyclischer Mono- und Polyamine besetzt
sind, und die ein Anion enthalten.
9. Komplexsalze gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Amine ein Diamin der
Formel ,Ri
65
enthalten, worin A einen Äthylen- oder Propylen-
rest, R1 Wasserstoff, Methyl oder Äthyl und R2
Wasserstoff, Methyl oder Äthyl bedeutet.
10. Komplexe gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Amin 1-Dimethylamino-3-propan
enthalten. ί
11. Kobaltphthalocyaninkomplexverbindungen der Formel
Anion"
worin der Rhombus
B ein Amin aus der Reihe primärer, sekundärer, tertiärer, aliphatischer, aromatischer und heterocyclischer
Mono- und Polyamine und »Anion"« ein Anion darstellen.
12. Kobaltphthalocyaninkomplexverbindungen der Formel
B'
Anion"
worin der Rhombus
bedeutet, B' ein Diamin der Formel
H2N-A-N
enthält, worin A einen Äthylen- oder Propylenrest, R1 Wasserstoff, Methyl oder Äthyl, R2 Wasserstoff,
Methyl oder Äthyl und »Anion"« ein Anion darstellen.
13. Kobaltphthalocyaninkomplexverbindung der
Formel
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |