DE1569221A1 - Vernetzen von Polymeren mit aromatischen Kernen - Google Patents
Vernetzen von Polymeren mit aromatischen KernenInfo
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Description
pipL-lng. Lamprecht ^ 1569221
P 15 69 221.4 23.6.1969
Vernetzen von Polymeren mit aromatischen Kernen
Viele Eigenschaften von Polymeren sind stark vom Ausmaß der Polymerisation abhängig und viele Polymere zeigen nur
dann wünschenswerte Eigenschaften, wenn ihr Molekulargewicht genügend hooh ist. Im allgemeinen wird die Erreichung eines
hohen Molekulargewichts bei einem Polymeren durch die Bildung eines verknüpften Netzwerkes aus Polymerketten unterstützt«
Solche Polymere sind Jedoch schlecht verarbeitbar, da sie mit der Bildung von Vernetzungen unlöslich und unschmelzbar
werden.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine Vernetzung von polymeren Materialisn unter milden Reaktionsbedingungen
ermöglicht, die zu sehr inerten Materialien mit hoher Stabilität führt; bei dieser Vernetzung können eine groSe
Anzahl von organischen und anorganischen Polymeren als Ausgangsstoffe benutzt werden, vorausgesetzt, dafi die Polymeren
aromatische Kerne an oder in der Polymerkette enthalten.
Gegenstand der Erfindung ist ite Verwendung von einem
Aralkylather, dex· wenigstens zwei Methoxymethylgruppen enthält,
die jede mit einer Arylgruppe verbunden sind, zum Vernetzen eines Polymers mit einem mittleren Molekulargewicht
von weniger als 20 000 und einem Polymerisationsgrad zwischen 5 und 15, das aromatische Kerne, die nicht durch stark
elektronenanziehende Gruppen substituiert sein dürfen, enthält,
Das zu vernetzende Polymere sollte formbar sein, d.h. löslich, schmelzbar oder gut .?w pulverisieren und einen
unbedeutenden Anteil von Vernetzungen aufweisen.
bad cr;g*:al 9 0 9 8 4 5 / 1 δ 4 S
Oemäl der Erfindung werden Polymere mit aromatischen
Kernen ohne reaktive Substituenten vernetzt, und «rar dureh
Verknüpfung über die aromatischen Kerne, während bisher
die Anwesenheit von reaktiven Substituenten an aromatischen Kern für notwendig erachtet wurde.
Die aromatischen Kerne sind vorzugsweise nicht welter
substituierte Kerne vom Benzoltyp. Andere Arten von aromatischen Kernen« die verwendet werden können, umfassen
Ferrooen, Thiophen, Furan und einige stickstoffhaltige
Heterocyclen.
Die aromatischen Kerne, die an der Vernetzung teilnehmen, können ein Teil des "RUokgrates" der Polymerkette
sein oder sie können entweder direkt oder Über andere Gruppen an der Polymerkette hängen.
Beispiele für die erste Art von Polymeren sind Polyester, beispielsweise solche, die aus Terephthalsäure und Polyphenylglykolen erhalten worden sind, sowie Polymere, die aus
alternierenden Phenylen- und Methylengruppen bestehen, wie diejenigen, die aus Benzylchlorld erhalten worden sind, wenn
es mit Zinnchlorid unter Friedel-Crafts-Reaktionsbedingungen
behandelt wird. Beispiele für die zweite Art sind Phenylsiloxane, Polystyrole und verwandte Verbindungen.
Die erfindungsgemäBe Vernetzung beruht auf der Abtrennung von Wasserstoff von den aromatischen Kernen des Polymeren gleichzeitig mit der Abtrennung der Methoxygruppen
vom Vernetzungsmittel in Form von Methanol, und ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die freigesetzte Substanz nicht korrosiv wirkt. Daher kann das erfindungsgemäBe Verfahren zur Erzeugung von Materialien angewendet werden, die als isolierende Lacke, Oberfläohenttbei ige
909 84b/ i 64 υ */#
und Klebstoffe In Verbindung mit Metallen oder Kunststoffen
verwendet werden können, ohne dal beispielsweise das Metall angegriffen wird*
Die Bedeutung der Ausdrücke "Polymer11 und "vernetzte*
Polymer" entsprloht in dieser Beschreibung der Definition
auf den Seiten 1 bzw. 3 der ersten Ausgabe des "Principles
of High Polymer Theory and Practice" von Schmidt und Marlies.
Als Vernetzungsmittel wird, wie oben beschrieben» ein
Aralkyläther verwendet. Ein Vernetzungsmittel, das mit einer groBen Anzahl von Polymeren reagiert, ist das p-Di(methoxy)-xylylen. 4,4t-Di(nethoxymethyl)dlphenyloxyd oder seine
Isomeren können ebenso verwendet werden. Bei Ersatz der Methoxymtthylgruppe durch höhere Alkoxymethylgruppen wird
die Reaktion schwieriger, oberhalb der Butoxymethylgruppe
unter normalen Bedingungen überhaupt nicht mehr durchführbar.
Die Vernetzung kann bequem unter milden Reaktionsbedingungen in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators ausgeführt werden, und zwar bei mäiig erhöhten Temperaturen,
bei denen der erzeugte Methylalkohol verdampft und auierhalb des Reaktionssystems kondensiert werden kann. Im Gegensatz
zu den ungefähren molaren Verhältnissen, in denen Friedel-Crafts-Katalysatoren bei verschiedenen Friedel-Crafts-Reaktionen
benutzt werden, wird bei der erfindungsgemäSen Vernetzung
nur ein geringerer Anteil, weniger als 10$ und normalerweise in der Größenordnung von 1%, eines milder wirkenden Friedel-Crafts -Katalysators benötigt, damit die Reaktion mit einer
brauchbaren Geschwindigkeit verläuft. Im allgemeinen werden günstige Ergebnisse erzielt, wenn Zinnchlorid in der Reaktionsmischung in einer Konzentration von 1/2 bis 2 Qew*£ anwesend
ist. Das Zinnchlorid wird oft zweokmäBlg zu der Reaktions-
8AD Of
mischung In For« einer Lösung τοη etwa 10 Oew.Jf e4er
weniger in eines organischen Lösungsmittel, wie 1«8-Dlehloräthan« zugegeben.
Auch Druok kann angewendet werden« aber er 1st für
den Erfolg nicht wesentlich.
IrflndungsgemäA können polymere Materlallen hergestellt
werden, die bis etwa 250 bis 3000C stabil sind und dealt
eine grVlere thermische Stabilität aufweisen« als beispielsweise die auf der Basis τοη Phenol und Formaldehyd hergestellten Materlallen.
Das erfindungsgemäie Vernetzen kann auch so durehge- -fUhrt werden« daS mit dem noch form- bsw. yerarbeitbaren
Polymeren ein geeignetes Fasermaterlal« beispielsweise 01a·-
gewebe oder Asbestfaseniatten oder Kieeeleäurefasermaterial
imprägniert und dann die abschließende Vernetzung ausgeführt
wird. Das erfindungsgemäie Vernetzen kann auch dazu benutzt werden« ein Produkt herzustellen« das aus einer Metallstruktur besteht« die in eine Schicht aus vernetzten Polymeren eingebettet ist.
4 g eines linearen Polybenzylharzes« das durch Selbstkondensation von Benzylchlorid erhalten worden war« wurden
bis zu seinem Schmelzpunkt« d.h. auf 8o°C, erwärmt. 1 g p-Dl(methoxy)xylylen wurde zu dieser Schmelze hinzugegeben
und anechlieBend 5 Tropfen einer lOgew.jfigen Zinnchloridlösung. Nach 3 Minuten langem gelinden Brwärmen gelierte
die Masse. Mach Vervollständigung der Härtung über Macht bei 2000C zeigte das Polymere die folgenden Gewichtsverluste
9 U a b /. ο / <
6 4 i;
beim Erhitzen» 0,17ί<
pro Stunde bei 50O0Cj 1,1# pro Stunde
bei 35O0C; 4,l£ pro Stunde bei 40O0C und 11,75* pro Stunde
bei 45O°C.
100 g eines im wesentlichen linearen Polybenzylnarzes
mit einem Schmelzpunkt von 700C (hergestellt durch Selbstkondensation
von Benzylchlorid) wurden in 250 g 1,2-Diohlcräthan
gelÖBt. 25 g p-Di(methoxy)xylylen und 10 ml einer
10 gew.^igen Lösung von Zinnchlorid in o-JDichlorbenzol
wurden zugegeben. Die resultierende Lösung von Harz» Vernetzungsmittel und Katalysator wurde zur Imprägnierung von
Asbestfilz benutzt und durch fünfstündiges Pressen bei 2000C
ein hartes festes Produkt hergestellt.
4 g eines Harzes, das durch Kondensation von Terphenyl
mit p-Dlehlorxylylen bei einem Verhältnis von 4 Mol Terphenyl
auf 3 Mol p-Dichlorxylylen hergestellt und annähernd vollständig
(Freisetzung von 80# der insgesamt mögliohen HCl-Menge)
kondensiert worden war, wurden zusammen mit 1 g p-Di(methoxy)xylylen erwärmt. 2 Tropfen einer lOJ&gen Zinnchloridlösung
wui'den zugegeben* Beim Erwärmen entwickelte sich Methanol und nach einigen Minuten gelierte die Masse
und wurde über Nacht bei 2000C naohgehärtet. Es wurde ein
hartes, festes, dunkelbraunes Polymer erhalten.
Es ist als zu vernetzendes Polymeres ein lineares Harz durch Reaktion von einem Mol Diphenyl-diphenoxysilan mit
einem Mol p-Dichlorxylylen und 5 ml einer 10 gew.jfigen Zinnchloridlösung
in 1,2-Dlchloräthan als Katalysator hergestellt
BAD
worden. Zu einer Lttiung τοη 8θ g dieses Horses In 80 g
1,2-Dlohloräthan wurden 20 g p-Dl(methox]r)xyl]rlen hlnsugegeben. Mit dieser Lösung wurden Asbestfllse imprägniert
und dann mit einer 1 gew.Jflgen LOsung von Zlnnohlorld In
1,2-Dlohloräthan behandelt. Mach dem Trocknen enthielten
diese Filze 2 Qew.0 Zlnnohlorld (bezogen auf den Harsgehalt
dee Laminats). Diese Filze wurden gestapelt und In einer
Fresse bei 2000C und 35,2 kg/cm2 eine Stunde lang gehartet.
Die entstandene Platte wurde unter Druok auf 1000C abgekühlt und dann 24 Stunden lang bei 2000C nachgehartet. Die
erzeugte Platte war hart und blasenfrel.
BAD ORIGINAL 9098Ab/16A9
Claims (1)
1. Verwendung von einen Aralkylather, der wenigstens zwei
Methoxymethylgruppen enthält« die jede mit einer Arylgruppe
verbunden sind, und eines Friedel-Crafts-Katalysators zum Vernetzen eines Polymers nit einem mittleren Molekulargewloht von weniger als 20 000 und einem Polymerisationsgrad zwlsohen 5 und 15, das aromatische Kerne, die nioht
durch stark elektronenanziehende Gruppen substituiert sein dürfen, enthält.
S. Verwendung eines Aralkyläthers nach Anspruch 1, daduroh
gekennzeichnet, dal das zu vernetzende Polymere mit mittlerem Molekulargewicht durch Kondensationsreaktion einer Verbindung,
die wenigstens einen aromatischen Kern pro Molekül enthält, mit einer Aralkylverbindung mit zwei Methoxymethyl-, Chlormethyl-, Brommethyl- oder Jodmethylgruppen« die jede mit
einer Ary!gruppe verbunden sind, erhalten worden ist.
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