DE1568470C3 - Verfahren zur Herstellung von alpha, omega Dibromalkanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alpha, omega DibromalkanenInfo
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Description
H2C = CH-(CH2),,-CH = CH2
in der η den Wert 0 bis 5 hat, mit überschüssigem Bromwasserstoff in Gegenwart von Sauerstoff,
Peroxiden oder Hydroperoxiden bei —20 bis + 400C unter wasserfreien Bedingungen umsetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einer Temperatur
von etwa 30° C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Bromwasserstoff
in einer Menge, entsprechend 150% der stöchiometrischen
Menge, verwendet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von α,ω-Dibromalkanen, wie es in den vorstehenden '
Patentansprüchen aufgezeigt ist.
Dibromalkane sind wertvolle chemische Zwischenprodukte. Beispielsweise können solche Verbindungen
unter Bildung von Alkylendiaminen aminiert werden, welche wichtige Zwischenprodukte zur Herstellung
von Superpolyamiden sind.
Bekanntlich lassen sich die Halogenwasserstoffe an Olefine anlagern. Nach der sogenannten Regel von
Markownikoff treten die Halogenatome stets an das Kohlenstoffatom mit der geringsten Zahl von
Wasserstoffatomen. Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Eine dieser Ausnahmen ist die sogenannte
anormale Addition von Bromwasserstoff an Olefine in Gegenwart von Peroxyd-Katalysatoren, die von
Kharasch 1933 entdeckt wurde.
Die letztgenannte Additionsreaktion von Bromwasserstoff an Olefine verläuft im allgemeinen befriedigend
bei Verwendung von Monoolefinen. Im Falle von Diolefinen und Polyolefinen sind im allgemeinen
die Ergebnisse sehr wenig befriedigend, da die Einführung des Bromatoms in die Polyolefine schwieriger
zu steuern ist. Diese Schwierigkeiten sind besonders ausgeprägt bei Verwendung von Diolefinen mit endständigen
Doppelbindungen oder solchen Diolefinen, die Doppelbindungen benachbart zu den endständigen
Kohlenstoffatomen aufweisen.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von a,ru-Dihalogenalkanen ist ein photochemisches Verfahren,
bei dem die Halogenwasserstoffanlagerung unter dem Einfluß von UV-Licht bewirkt wird (vgl.
V a u g h a η und Mitarbeiter, J. org. Chemistry, 7 [1942], S. 477ff.). Dieses Verfahren liefert zwar im
allgemeinen befriedigende Ergebnisse hinsichtlich Ausbeute und Umsatz, doch ist es für ein großtechnisches
Verfahren auf Grund der erforderlichen teuren Anlagen unwirtschaftlich.
Ein anderes bekanntes Verfahren ist die Anlagerung von Bromwasserstoff an Diolefine unter Verwendung
von Katalysatoren (vgl. USA.-Patentschriften 2 280 207
und 2 790 013). Dieses Verfahren liefert jedoch Gemische
von Reaktionsprodukten, was zu Schwierigkeiten bei derAufarbeitungundzu niedrigen Ausbeuten führt.
Somit stand bisher kein befriedigendes Verfahren zur Anlagerung von Bromwasserstoff an Diolefine zur
Verfügung, das entgegen der Markownikoff-Regel erfolgt. Diesen Nachteil überwindet die Erfindung.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann man Bromwasserstoff an die im Anspruch 1 genannten
Diolefine in zuverlässiger, selektiver Weise entgegen der Markownikoff-Regel anlagern und erhält in ausgezeichneten
Ausbeuten die entsprechenden Dibromalkane.
Besonders bevorzugt sind diejenigen Diolefine, in denen R ein Wasserstoffatom ist. Beispiele für diese
Diolefine sind 1,3-Butadien, 1,4-Pentadien, 1,5-Hexadien
und 1,6-Heptadien. Die Anlagerung von Bromwasserstoff an 1,5-Hexadien ist bevorzugt.
Wenn man im erfindungsgemäßen Verfahren die im Anspruch 1 genannten Radikale bildenden Initiatoren
den Diolefinen zugibt und dann Bromwasserstoff einleitet, so erfolgt unter den Reaktionsbedingungen
eine anormale Anlagerung des Bromwasserstoffs unter Bildung von α,ω-Dibromalkanen.
Sehr gute Ergebnisse werden bei Verwendung von Sauerstoff oder einem freien Sauerstoff enthaltenden
Gas, wie Luft, erzielt, da Sauerstoff leicht Peroxyde oder Hydroperoxyde unter den Reaktionsbedingungen
bilden kann. Ausgezeichnete Ergebnisse werden jedoch auch bei Verwendung anderer Verbindungen erhalten,
die Sauerstoff in gebundener Form enthalten, d. h. von Peroxyden und Hydroperoxyden. Beispiele für
diese Verbindungen sind die Dialkylperoxyde, Alkylhydroperoxyde
und Diacylperoxyde. Es können auch anorganische Peroxyde in freier Form oder in Form
ihrer Salze verwendet werden. Optimale Ergebnisse werden jedoch erhalten, wenn die Peroxyde in situ
erzeugt werden, indem man freien Sauerstoff durch das Diolefin während der Bromwasserstoffanlagerung leitet.
Dieses Verfahren ist das bevorzugte Verfahren.
In der Praxis wird die Bromwasserstoffanlagerung so durchgeführt, daß man einen der angegebenen freie
Radikale bildenden Initiatoren im Diolefin in der flüssigen Phase löst oder Sauerstoff oder ein freien
Sauerstoff enthaltendes Gas durch die Lösung hindurchleitet. Danach wird das erhaltene Gemisch mit
Bromwasserstoffgas behandelt.
Die verwendete Menge des freie Radikale bildenden Initiators ist nicht von besonders großer Bedeutung,
doch soll sie so groß sein, daß die gewünschte Reaktionsgeschwindigkeit erhalten wird. Dies läßt sich
bereits durch sehr kleine Mengen erreichen, insbesondere wenn man unter den bevorzugten Bedingungen
arbeitet, da die einmal gestartete Umsetzung praktisch von selbst weiter abläuft. Im allgemeinen jedoch
soll die Menge des als Initiator verwendeten Sauerstoffs einen solchen Wert haben, daß eine Peroxyd-
oder Hydroperoxydkonzentration im Reaktionsgemisch von etwa 3,0 Molprozent erhalten wird. Der
Initiator kann dem flüssigen Diolefin auf beliebige Weise einverleibt werden. Es wurde festgestellt, daß
man den Sauerstoff dem Diolefin leicht durch Einleiten, z. B. durch ein Kapillarrohr, einverleiben kann.
Die im Verfahren eingesetzte Menge an Bromwasserstoff
soll innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen gehalten werden, um günstige Ergebnisse zu erzielen.
Im allgemeinen wird der Bromwasserstoff vorzugsweise in einem stöchiometrischcn Überschuß von etwa
150% verwendet. Dieser Überschuß an Bromwasser-
stoff entspricht etwa 3 Mol Bromwasserstoff je Mol Diolefin.
Die Arbeitstemperatur im erfindungsgemäßen Verfahren liegt im Bereich von —20 bis +400C. Im
allgemeinen ist es notwendig, bei etwa Raumtemperatür zu arbeiten. Die bevorzugte Reaktionstemperatur
liegt bei etwa Raumtemperatur. Bei der Anlagerung von Bromwasserstoff an 1,5-Hexadien liegt die bevorzugte
Arbeitstemperatur bei etwa 30° C.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Unterdruck, Normaldruck oder Überdruck durchgeführt
werden. Dies hängt von den Reaktionsteilnehmern und der Reaktionstemperatur ab. Vorzugsweise wird
das Verfahren jedoch bei Atmosphärendruck durchgeführt.
Es wurde festgestellt, daß man eine bessere Umwandlung und Selektivität erzielt, wenn das Diolefin und
der Initiator vor dem Einleiten des Bromwasserstoffs bereits miteinander vermischt sind. Dementsprechend
ist dieses Verfahren bevorzugt.
Von wesentlicher Bedeutung ist, daß die Bromwasserstoffanlagerung
unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt wird, da die Gegenwart von Feuchtigkeit
sich ungünstig auf die Bildung der gewünschten Produkte auswirkt. Zu diesem Zweck kann es notwendig
sein, die Reaktionszone z. B. durch Erhitzen vorzutrocknen und dann eine inerte Atmosphäre in der
Reaktionszone aufrechtzuerhalten, beispielsweise unter Verwendung von Stickstoff.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Produkte bestehen überwiegend aus α,ω-dibromierten
Alkanen.
Das Beispiel erläutert die Erfindung.
Der in diesem Beispiel verwendete Reaktionsbehälter besteht aus einem Glasrohr in Form eines
Wendeis mit einem Innendurchmesser von 6 mm und einem Volumen von 30 ml. Das Wendel ist in einen
mit Wasser gekühlten Glasmantel eingeschlossen, der die Reaktionstemperatur bei etwa 30° C hält.
1,5-Hexadien wird in einer Menge von 0,244 g-Mol/ Stunde eingeleitet und mit 0,118 g Mol/Stunde Sauerstoff
vermischt. Dieses Gemisch wird dann mit 0,608 g Mol/Stunde Bromwasserstoffgas vermischt
und unmittelbar in die Reaktionszone geleitet. Das aus der Reaktionszone austretende Produkt wird in
einem mit Eis gekühlten Behälter aufgefangen und gaschromatographisch analysiert. Die Ergebnisse sind
in der Tabelle zusammengestellt:
15 Produkt |
Gewichtsprozent | Ausbeute |
(Molprozent)*) | ||
Leicht siedende Anteile | 0,9 | 2,62 |
5-Bromhexen-l. | 05 | 0,74 |
6-Bromhexen-l | 1,7 | 2,48 |
Andere Dibromide | 0,1 | 0,10 |
2,5-Dibromhexan | 0,8 | 0,80 |
1,4-Dibromhexan...... | 2,3 | 2,24 |
25 1,5-Dibromhexan | 5,6 | 5,49 |
1,6-Dibromhexan | 85,6 | 83,71 |
Höher siedende Anteile | 2,5 | 1,84 |
100,02 |
*) Bezogen auf 100 MoI eingesetztes 1,5-Hexadien.
Aus den Analysenwerten ist ersichtlich, daß die Anlagerung von Bromwasserstoff selektiv und entgegen
der Markownikoff-Regel unter Bildung von 1,6-Dibromhexan in überwiegender Menge verläuft.
Ferner ist ersichtlich, daß die Umwandlung in bromierte
Verbindungen.nahezu 100% ist. '
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von «,«j-Dibromalkanen
durch Umsetzung von entsprechenden Diolefinen mit Bromwasserstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß man Diolefine der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US505244A US3414623A (en) | 1965-10-26 | 1965-10-26 | Polyamine production |
US505238A US3414622A (en) | 1965-10-26 | 1965-10-26 | Production of hexamethylenediamine |
US56247866A | 1966-07-05 | 1966-07-05 | |
US56248066A | 1966-07-05 | 1966-07-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1568470A1 DE1568470A1 (de) | 1970-03-19 |
DE1568470B2 DE1568470B2 (de) | 1975-01-30 |
DE1568470C3 true DE1568470C3 (de) | 1975-09-11 |
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ID=27504443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966E0032700 Expired DE1568470C3 (de) | 1965-10-26 | 1966-10-21 | Verfahren zur Herstellung von alpha, omega Dibromalkanen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1568470C3 (de) |
-
1966
- 1966-10-21 DE DE1966E0032700 patent/DE1568470C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1568470A1 (de) | 1970-03-19 |
DE1568470B2 (de) | 1975-01-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |