DE1568137A1 - Verfahren zur Herstellung von Alkandicarbonsaeuredinitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkandicarbonsaeuredinitrilen

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DE1568137A1
DE1568137A1 DE19661568137 DE1568137A DE1568137A1 DE 1568137 A1 DE1568137 A1 DE 1568137A1 DE 19661568137 DE19661568137 DE 19661568137 DE 1568137 A DE1568137 A DE 1568137A DE 1568137 A1 DE1568137 A1 DE 1568137A1
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Germany
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catalyst
fluidized bed
diamides
adipic acid
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Application number
DE19661568137
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Dr Martin Decker
Dipl-Ing Werner Kasper
Dr Robert Nitzschmann
Dr Gerhard Schulz
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BASF SE
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BASF SE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/22Preparation of carboxylic acid nitriles by reaction of ammonia with carboxylic acids with replacement of carboxyl groups by cyano groups

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkandicarbonsäuredinitrilen Es ist grundsätzlich bekannt, Alkandicarbonsäuredinitrile durch Wasserabspaltung aus den entsprechenden Alkandicarbonsäuredi amiden oder aus den Diammoniumsalzen von Alkandicarbonsäuren herzustellen. Derartige Verfahren haben jedoch in der Technik keinen Eingang gefunden, weil sie keine Vorteile gegenuber dem Verfahren zur Herstellung von Älkandicarbonsäuredinitrilen Aus den entsprechenden Dicarbonsäuren und Ammoniak erkennen lassen.
  • Es wurde nun Uberraschend gefunden, daß man Alkandicarbonsäuredinitrileaus den entsprechenden Diamiden oder aus den Ammoniumsalzen der entsprechenden Alkandicarbonsäuren durch Erhitzen an einem Dehydratisierungskatalysator in einer Wirbelschicht sehr vorteilhaft erhält, wenn man die Diamide flüssig oder in fester Borm oder die Diammoniumsalse in fester Borm ohne Vorerhitzung unmittelbar in die Wirbelschicht einbringt, die man durch ein Inertgas erzeugt.
  • Als Alkandicarbonsäurediamide bzw. Diammoniumsalze der Alkandicarbonsäuren werden bevorzugt solche mit 4 bis 8 Kohlenstoff atomen, zaBo die Diamide oder die Diammoniumsalze der Bernstein säure, der Glutarsäure, der Korksäure und insbesondere der Adipinsäure, verSendet Es ist dabei von Vorteil, wenn man äußerst reine Ausgangsstoffe verwendet, d.h. solche, bei denen der analytisch bestimmbare Stickstoffgehalt dem theoretischen oder nahezu dem theoretischen Wert entspricht, wobei vor allem darauf zu achten ist, daß keine Verunreinigungen enthalten sind, die bei der Herstellung des Ausgangsstoffes durch Zersetzung, z.B. durch Decarboxylierung oder Cyclisierung, entstanden sein können, z. BQ 2-Cyano-cyclopentanonimin. Dies gilt insbesondere, wenn man von den an sich bevorzugt verwendeten Diamiden ausgeht.
  • Das ZufUhren der Diamide zum Katalysator erfolgt in flüssiger oder vorteilhaft in fester Porm, insbesondere pneumatisch mittels eines Inertgases. Diammoniumsalze werden dem Katalysator in fester Form zugeführt. Als inerte Fördergas verwendet man insbesondere Stickstoff oder Kohlendioxyd. Man kann zwar auch Ammoniak als Fördergas verwenden, da es keine Reaktion mit den Ausgangsstoffen oder Endprodukten eingehen sollte, es hat sich jedoch gezeigt, daß bei Verwendung von Ammoniak keine so reinen Reaktionsprodukte erhalten werden, wie bei Verwendung von Stickstoff oder Kohlendioxyd. Sofern das Diamid oder das Diammoniumsalz in fester Form eingeführt wird, führt man es pulverförmig, in rieselfähiger Form, vorzugsweise in Eorngrössen bis zu etwa 0,50 mm zu. Man kann zwar auch größere Eristalle verwenden, dann wird aber die pneumatische Förderung schwieriger. Das Diamid bzw. das Diammoniumsalz soll bis zur Kontaktaufnahme mit dem Katalysator in fester bzw. flüssiger Form vorliegen, dh. die Zuführleitungen sind gegebenenfalls zu kühlen. Für die pneumatische Förderung werden im allgemeinen 0, 2 bis 0,5 Nm3 Fördergas je kg zu fördernder Feststoff verwendet Als wasserabspaltende Katalysatoren verwendet man Kieselgel, Borphosphat oder phosphorsäurehealtige Katalysatoren, die durch kleine Mengen Alkalioxyd.aktiviert sein können. Besonders bwährt haben sich Phosphorsäurekatalystoren auf Kieselgel. Da der Katalysator während der Umsetzung in wirbelnder Bewegung gehalten wird, werden Korngrößen von 0,1 bis 0,4 mm bevorzugt.
  • Die Reaktionstemperatur liegt in der Regel zwischen 250 und 550°C, wobei der bevorzugte Bereich bei Verwendung der Diamide, insbesondere des Adipinsäurediamids, bei 390 bis 4200C und bei Verwendung der Ammoniumsalze, insbesondere des Diammoniumsalzes der Adipinsäure, bei 450 bis 4700C liegt.
  • Das Verfahren wird üblicherweise bei Normaldurck ausgeführt, man kann es aber auch unter erhöhtem Druck, z.B. von 4 atü, oder unter vermindertem Druck, z. B. bei 100 Torr durchführen.
  • Katalysatormenge, Wirbelschichtvolumen und zugeführte Dicarbons säurederivatmenge sind vorteilhaft so aufeinander abzustimmen, daß Verweilzeiten von 0,05 bis 20 Sekunden, bezogen auf den vom Katalysator erfüllten Raum innerhalb des Reaktionsraumes, erreicht werden, wobei man bei Verwendung der Diamide vorzugsweise eine Verweilzeit von 0,05 bis 5 Sekunden und bei Verwendung der Diammoniumsalze eine Verweilzeit von 0,5 bis 20 Sekunden einhält.
  • Wesentlich für das Verfahren ist die Verwendung eines Inertgases für die Erzeugung der Wirbelschicht, wobei man als Inertgas insbesondere Stickstoff oder Kohlendioxyd verwendet. Ammoniak, das wie bereits erwähnt, zwar ebenfalls ein Inertgaa darstellt, führt aufgrund seiner basischenEigenschaften leicht zu Kondensationsreaktionen, so daß in der Regel ein weniger reines Produkt erhalten wird, als bei Verwendung von Stickstoff oder Kohlendioxyd.
  • Der Katalysator kann durch Wärmezuftihrung über Heizmäntel von außen oder durch Heizelemente in der Wirbelschicbt auf die Reaktionstemperatur gebracht werden. Geeignet sind auch Gasbrenner, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 003 190 beschrieben werden. Man kann aber auch die erforderliche Wärme, sei es vollständig, sei es zum Teil mit erhitztem Inertgas, das zur Erzeugung der Wirbelschicht dient, zuführen, oder kontinuierlich, wobei der Katalysator außerhalb des ReaktiGnsranmes aufgeheizt und dann wieder zurückgeführt wird.
  • Das Verfahren sei anhand einer schematischen Zeichnung einer beispielsweisen Ausfffhrings-form näher erläutert. Die rieselfähigen, pulverförmigen Ausgangsstoffe werden aus einem Vorratsbehälter 1 über eine Dosiervorrichtung 2, z. B. ein Zellenrad, durch einen bei 3 eingepreßten Stickstoffstrom in eine Mlschkammer 4 eingebracht, aus dem sie mit einem Inertgasstrom 5 durch die Leitung 6, die an der Eintrittsstelle in den Reaktionsraum mit einem wasserdurchflossenen Kühler 7 versehen ist, in den Reaktionsraum 8 gefördert. Im Reaktionsraum wird durch einen durch die Siebplatten 9 eintretenden Inertgasstrom der Katalysator in wirbelnder Bewegung gehalten. Die Erhitzung des Katalysators erfolgt mit Hilfe einer Heizschlange 11. Oberhalb der Wirbelschicht, deren Obergrenze bei 10 angedeutet ist, befindet sich ein Gasraum, in dem die mitgerissenen Feststoffteilchen infolge-der Schwerkraft wieder absinken, teils durch ein Oyclon abgeschieden werden. Die abgeschiedenen Gase und Dämpfe passieren den Wärmeaustauscher 12, dann die Kühler 13 und 14; aus den Wärmeaustauschern und den'Kühlern wird das Kondensat, im wesentlichen Adipinsäuredinitril und Wasser, durch nicht geZeichnete Leitungen entnommen. Die Reaktionsprodukte werden in üblicher Weise, zçBo durch Abtrennen der organischen Schicht, Extraktion der wäßrigen Schicht in einem aromatischen Kohlenwasserstoff und Destillation der organischen Phasen aufgearbeitet. Die Abgase können z. B. mit Hilfe der Pumpe 15 unmittelbar im Kreis geführt werden.
  • Die Vorteile des Verfahrens sind in der ungewöhnlich hohen Reinheit der hergestellten Alkandicarbonsäuredinitrile sowie in den hohen. Raum-Zeit-Ausbeuten zu sehen. Ein nach diesem Verfahren hergestelltes Rohadipinsäuredinitril hat nach einfacher Destillation bereits einen Schmelzpunkt von 2,3 bis 2,400, und es verfärbt sich selbst nach langem Stehen an der Luft und im Licht nicht.
  • Ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ist die erhebliche Verlängerung der Lebensdauer des Katalysators bis zur Regenerierung. Da praktisch keine Decarboxylierung erfolgt, ist die Nebenproduktbildung und die Rußablagerung auf dem Katalysator nur geringfügig. Da anstelle von Ammoniak mit einem anderen Inertgas gewirbelt werden kann und keine Kohlendioxydbildung durch Decarboxylierung eintritt, unterbleiben auch die üblicherweise den Betrieb hindernden Verstopfungen der nachgeschalteten Kühlsysteme mit Ammoncarbonaten. Auch sind die Diammoniumsalze der Alkandicarbonsäuren durch hervorragend Rieselfähigkeit ausgezeichnet, was der Feststoffdosierung zugute kommt.
  • Beispiel 1 In einem indirekt beheizten Wirbelofen von 1 m Durchmesser, in dem sich ein phospha thal tiger Silikatkatlysator in wirbelnder Bewegung befindet, werden stündlich 300 kg festes Diammoniumadipinat pneumatisch in die Wirbelschicht eingebracht. Die Höhe der Wirbelschicht beträgt 1.65 m. Zur erzeugung der wirbelnden Bewegung werden stündlich 400 Nm3 Ammoniak verwendet. Der Katalysator wird auf 46000 erwärmt. Die Verweilzeit des Diammoniumadipinats beträgt 4 Sekunden (bezogen auf das vom Katalysator erfüllte Volumen) Aus dem Abgas wird das Adipinsäuredinitril durch Abkühlung abgeschieden. Man erhält es in 96% iger Ausbeute (bezogen auf Diammoniumadipinat). Nach einfacher Destillation weist das so hergestellte Adipinsäuredinitril einen Fp. von 2,3 bis 2,40C; auf.
  • Beispiel 2 In einen indirekt beheizten Wirbelofen von 1 m Durchmesser werden stündlich 600 kg Adipinsäurediamid mittels pneumatischer Förderung in den in wirbelnder Bewegung befindlichen phosphathaltigen Silikatkatalysator von 1 m Schichthöhe eingebracht.
  • Die wirbelnde Bewegung wird durch Zufuhr von 500 Nm3 Stickstoff erzeugt. Die Reaktionstemperatur wird bei 4000C gehalten.
  • Bei einer Verweilzeit von 1,5 Sekunden (bezogen auf das vom Katalysator erfüllte Volumen) wird Adipinsäuredinitril in einer Ausbeute von 89% (bezogen auf AdipinsEurediamid) erhalten. Nach einfacher Destillation weist das erhaltene Adipinsäuredinitril einen ipO von 2,3 bis 2,4°C auf.

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1) Verfahren zur Herstellung von Alkandicarbonsäuredini trilen aus den entsprechenden Diamiden oder aus den Ammoniumsalzen der entsprechenden Alkandicarbonsäuren durch Erhitzen an einem Dehydratisierungskatalysator in einer Wirbelschicht, dadurch gekennzeichnet, daß man die Diamide in flüssiger oder fester Form, oder die Diammoniumsalze in fester Form ohne Vorerhitzung unmittelbar in die Wirbelschicht einbringt, die man durch ein Inertgas erzeugt.
  2. 2) Verfahren zur Herstellung von Alkandicarboiisäuredinitrilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Verfahren bei 250 bis 5500C durchführt.
  3. 3) Verfahren zur Herstellung von Adipinsäuredinitril nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Adipinsäurediamid als Ausgangsmaterial verwendet und die Reaktion bei 390 bis 43000 durchführtr 4) Verfahren zur Herstellung von Adipinsäuredinitril nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Diammoniumsalze der Adipinsäure verwendet und die Reaktion bei 420 bis 4700C durchführt. Anlage: Zeichn.
    L e e r s e i t e
DE19661568137 1966-07-06 1966-07-06 Verfahren zur Herstellung von Alkandicarbonsaeuredinitrilen Pending DE1568137A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0749956A1 (de) * 1995-06-21 1996-12-27 Hüls Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxybenzonitril

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0749956A1 (de) * 1995-06-21 1996-12-27 Hüls Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von 2-Hydroxybenzonitril

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BE700888A (de) 1968-01-04

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