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Röntgenuntersuchunsgerät Die Erfindung betrifft ein Röntgenuntersuchungsgerät
mit einem um eine horizontale Querachse schwenkbaren Patientenlagerungstisch, einem
längs des Tisches bewegbaren Wagen mit einem quer zum Tisch verschiebbaren Träger,
an dem die Röntgenröhre und die parallel zur Tischfläche angeordnete Bildschioht
derart gehaltert sind, daß der Abstand der Bildschicht zum Tisch veränderbar ist
und dabei der Zentralstrahl der Röntgenröhre stets mit der Mittelsenkrechten der
Bildschicht zusammenfällt, und mit einer nahe der Bildschicht wahlweise in den Strahlengang
einschiebbaren fokussierten Sekundärstrahlenblende.
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Bei Röntgengeräten dieser Art wird wegen des hohen Streustrahlenteils
insbesondere bei Aufnahmen des Magen-Darm-Traktes stets eine Sekundårstrahlenblende
nahe der Bildschicht in den Strahlengang eingeschoben. Insbesondere bei Aufnahmen
mit hohen Röhrenspannungen, den sog. Hartstrahlenaufnahmen, ist der Anteil der Streustrahlung
an der gesamten bildgebenden Strahlung groß. Um den Streustrahlenanteil in erträglichen
Grenzen zu halten, muß eine Sekundärstrahlenhlende mit großem Schachtverhältnis>
d. h. großem Verhältnis von Lamellenhöhe zum Lamellenabstand gewählt werden.
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Um zu vermeiden, daß von den seitlichen Lamellen der Blende ein erheblicher
Teil der nach dem Gesetz der Zentralproäektion dort in einem Winkel zum Zentralstrahl
einrallenden Nutzstrahlung absorbiert wird, sind solche Sekundärstrahlenblenden
fokussiert, d. h., ihre Lamellen sind für einen bestimmten Fokus-Blenden-Abstand
auf den Fokus hin ausgerichtet. Je größer nun das Schachtverhältnis
der
Blende ist, um so geringer ist der Spielraum für den Fokus-Blenden-Abstand, bei
dessen Uberschreiten eine deutliche Abnahme der bildgebenden Strahlung in den seitlichen
Bildbereichen feststellbar ist.
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Nun wird bei Röntgenuntersuchungsgeräten der beschriebenen Art eine
möglichst niedrige Tischhöhe bei einer möglichst großen Kopftieflage des Patienten
angestrebt. Daraus folgt, daß die Röntgenröhre wegen der geringen Bodenfreiheit
solcher Geräte möglichst dicht an der Patientenlagerstatt angebracht werden muß.
Der Abstand der Bildschicht von der Patientenlagerstatt muß demgegenüber wegen der
verschieden starken Patienten und Jr Notwendigkeit, die Patienten auch seitlich
zu durchstrahlens veränderbar sein. Damit ist aber auch der Fokus-Blenden-Abstand
einer Veränderung unterworfen, die den beschriebenen Mangel zur Folge hat.
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Es sind bereits Geräte bekannt, bei denen Röntgenröhre und Bildschicht
starr miteinander verbunden und relativ zum Patientenlagerungstisch einstellbar
sind. Bei diesen Geräten bleibt der Fokus-Blenden-Abstand konstant. Sie haben jedoch
den Nachteil, daß die Tischplatte in horizontaler Lage, der sog. Trochoskopiestellung,
verhältnismäßig hoch über dem Erdboden angeordnet werden muß, weil sonst der Röhre-Bildschicht-Hub
nicht ausreicht.
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Es sind weiterhin Röntgenuntersuchungsgeräte bekannt, bei denen nicht
nur der Abstand der Bildschicht gegenüber dem Patientenlagerungstisch veränderbar
ist, sondern unabhängig davon auch die mit der Bildschicht gemeinsam gehalterte
Röntgenröhre (Fernauszug). Bei diesen Geräten ist die Röntgenröhre in Zentralstrahlrichtung
frei ausziehbar (Fernaufnahmetechnik).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fokus-Blenden-Abstand
wenigstens bei der Mehrzahl aller Untersuchungen konstant zu halten und sich dazu
des bei den beschriebenen Geräten mit Fernauszug
der Röntgenröhre
vorhandenen Mechanismus weitgehend zu bedienen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß einerseits
Mittel zum freien Einstellen des Röhre-Dildschicht-Abstandes und andererseits lesbare
Kupplungsmittel zum Verbinden von Röntgenröhre und Bildschicht in einem der Fokussierung
der Sekundärstrahlenblende entsprechenden Abstand zur gemeinsamen Bewegung von Röhre
und Bildschicht relativ zur Patientenlagerstatt vorhanden sind und an der Röntgenröhre
angebrachte Mittel die Kupplung dann in Richtung der Bewegung der Röntgenröhre auf
die Bildschichthin lösen, wenn die Röntgenröhre bei gekippter Patientenlagerstatt
einen Mindestabstand zum Fußboden unterschreitet. Dabei ist von der Erkenntnis ausgegangen,
daß die weitaus meisten Röntgenuntersuchungen am stehenden Patienten ausgeführt
werden, bei denen der mit der Erfindung erzielbare Vorteil des konstanten Fokus-Blenden-Abstandes
voll zur Geltung kommt, ohne daß dazu von dem Vorteil der niedrigen Tiachhöhe mit
Rücksicht auf die Trochoskopiestellung abgegangen werden muß.
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Um zu vermeiden, daß beim Verstellen der Bildschicht in Zentralstrahlriohtung
die Masse der Röntgenröhre von Hand mitbewegt werden muß, ist in weiterer Ausbildung
der Erfindung zum Verstellen der ausziehbaren Halterungsvorrichtung der Röntgenröhre
ein Elektromotor mit Drehrichtungsumschaltung vorhanden, der mittels eines Umschalters
wahlweise an eine umpolbare Spannungsquelle und an eine Nachlaufsteuervorrichtung
mit zwei parallelgeschalteten, an eine Gleichspannungquelle angeschlossenen Potentiometern
ansclteßbar ist, wobei der verstellbare Abgriff des einen Potentiometers mit der
Biidschiohthalterung derart gekuppelt ist, daß er seine Lage beim Verstellen der
Bildschicht in Richtung des Zentralstrahls verändert und der verstellbare Abgriff
des anderen Potentiometers durch den an die beiden Potentiome-terabgriffe angeschlossenen
Elektromotor
verstellbar lSt, und daß ein an der Röntgenhre angebrachter Schalter den Motorstromkreis
beim Unterschreiten des Mindestabstandes der Röntgenröhre vom Fußboden abschaltet.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines AusfUhrungsbeispiels anhand der Zeiohnung. In der Zeichnung stellen dar: Fig.
1 eine perspektivische Darstellung eines umlegbaren Röntgenuntersuchungsger&tes
in seiner Vertikalstellung mit einer Einrichtung zum Konstanthalten des Fokus-Bildschicht-Abstandes,
Fig. 2 eine Teil-Rückansicht des in der Fig. 1 gezeigten GerK-tes mit der verfahrbaren
Röntgenröhre und Fig. 3 die elektrische Schaltung der bei dem Oerät nach den Fig.
1 und 2 vorgesehenen Anordnung zum Konstanthalten des Fokus-Bildschicht-Abstandes.
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Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Röntgenuntersuchungsgerät weiat einen
Rahmen 1 auf, in dem der Patientenlagerungstisch 2 gelagert ist. Der Rahmen 1 ist
um eine in einem Grundgestell 3 gelagerte, horizontal liegende Welle 4, die in der
Fig. 1 gestichelt angedeutet ist, aus der gezeichneten Vertikalstellung bis zur
Kopftieflage schwenkbar. Am Patientenlagerungstisch 2 ist eine Fußbank 5 in Schienen
6 hönenverstellbar gelagert. Das Gerät ist seitlich mit Strahlenschutzabdeckungen
7 verkleidet. Ein die Bildschicht 10 tragendes Zielgerät 8 ist mit dem Rahmen 9
an einer Muffe 11 hefestigt, die auf einem Hauptholm 12 senkrecht zum Patientenlagerungstisch
2 verschiebbar gelagert ist. Ein Handgriff 13 dient zur Verschiebung des Zielgerätes
8.
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Der Hauptholm 12 ist, wie in der Fig. 2 ersichtlich ist, mit einem
Träger in Form eines Rahmens 14 fest verbunden, der in einem Wagen 15 quer zu der
Patientenlagerstatt 2 verschiebbar ist. Der Wagen 15 ist im Rahmen 1 längsverschiebbar
gelagert. Nicht dergestellte Oegengewichte, die Uber SeilzUge 16 am Wagen 15 angreifen,
dienen zum Gewichtsausgleich. In dem Hauptholm 12 ist eine Vierkantstange 17 verschiebbar,
an deren hinterem freien Ende ein Röhrentragarm 18 befestigt ist. Am Röhrentragarm
18 ist die in einem Schutzgehäuse 19 untergebrachte Röntgenröhre, deren StrahlenbUndel
durch eine Tiefenblende 20 begrenzt ist, derart befestigt, daß der Zentralstrahl
des Röntgenstrahlenbüundels mit der Mittelsenkrechten der Bildschicht zusammenfällt.
Mit der Vierkantstange 17 ist eine Zahnstange 21 fest verbunden, in die das Antriebsritzel
22 eines Elektromotors 23 eingreift. Zur Erhöhung der Stabilität ist der Röhrentragarm
18 durch einen an ihm und am Tragrahmen 14 angelenkten StUt'räger 24 mit dem Tragrahmen
14 verbunden.
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Der StUtzträger 24 ist scherenartig auselnanderklappbar, wenn die
Röntgenröhre durch den Elektromotor 23 in Zentralstrahlrichtung nach hinten herausgefahren
wird.
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Zur Steuerung des Elektromotors 23 dient ein Potentiometer 25, das
auf der Muffe 11 befestigt ist und dessen auf einer drehbar gelagerten Welle 26
sitzender Abgriff 27 (Fig. 3) durch eine auf der Welle 26 befestigte Seilrolle 28
verstellbar ist. Ein auf der Seilrolle 28 aufgewickeltes Seil 29 ist mit seinem
einen Ende an der Seilrolle 28 und mit seinem anderen Ende an einem Ausleger 30
des Hauptholm 12 befestigt. Die Seilrolle .28 steht unter der Wirkung einer nicht
sichtbaren Spannfeder, so daß das Seil 29 in Jeder Stellung des Zielgerätes 8 gespannt
ist. Beim Herausfahren der Röntgenröhre ist ein am hinteren Ende des Hauptholms
12 befestigtes Nachlaufpotentiometer 31 verstellbar, dessen auf einer drehbar :
gelagerten Welle 32 sitzender Abgriff 33 (Fig. 3) durch eine auf der Welle 32 befestigte
Seilrolle 34 verstellbar ist.
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Ein auf der Seilrolle 34 aufgewickeltes Seil 35 ist mit seinem einen
Ende an der Seilrolle 34 und mit seinem anderen Ende an einem Ausleger 36 des Röhrentragarms
18 befestigt. Eine in der Seilrolle 34 angeordnete Spannfeder sorgt dafür, daß das
Seil 35 in jeder Stellung der Röntgenröhre gespannt ist.
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Wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist, sind die beiden Potentiometer
25 und 31 zusammen mit zwei einstellbaren Widerständen 37 und 38 Bestandteile einer
Brückenschaltungsanordnung, deren eine Diagonale an eine Gleichspannungsquelle angeschlossen
ist. In der anderen Diagonale der Brücke liegt ein an die beiden Abgriffe 27 und
33 angeschlossenes Schaltglied 39, an dar der als Gleichstrommotor ausgebildete
Elektromotor 23 über einen Umsohalter 40 anschkltbar ist.
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Wird das Zielgerät 8 mit der Bildschicht 10 senkrecht zu dem Patientenlagerungstisch
2 um einen bestimmten Weg verstellt, so wird der Abgriff des Potentioreters 25 der
vor der Verstellung abgeglichenen Brücke durch die Seilrolle 28 entsprechend verstellt.
Das Schaltglied 39 wird dadurch an Spannung gelegt und schaltet den Elektromotor
23 im Sinne einer Nachführung des Potentiometerabgriffs 33 bis zum erneuten Abgleich
der Brücke ein, wenn sich der Umschalter 40 in der gezeigten Stellung befindet.
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Der Elektromotor 23 bewegt dabei die Röntgenröhre. Die Brückenschaltungsanordnung
ist durch die Widerstände 37 und 38 so voreingestellt, daß die Röntgenröhre durch
den Elektromotor 23 bei einer Verstellung des Zielgerätes senkrecht zum Patientenlagerungstisch
2 jeweils um einen solchen Weg verfahren wird, daß der Fokus-Bildschicht-Abstand
und damit auch der Abstand einer vor der Bildschioht angeordneten Sekundärstrahlenblende
vom Fokus konstant bleibt. Durch Umlegen des Umschalters 40 ist der Elektromotor
23 über einen Umschalter 41 direkt an die Gleichspannungsquelle zum unabhängigen
Verstellen der Röntgenröhre von der Jeweiligen
Stellung der Bildschicht
10 für die wahlweise Anfertigung von Fern- oder Nahaufnahmen anschaltbar.
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Um zu verhindern, daß die Röntgenröhre mit ihrem Gehäuse 19 am Boden
anstößt, wenn die Röntgenröhre bei umgelegtem Patientenlagerungstisch 2 nach hinten
herausgefahren wird, ist ein Endsohalter 42 (Fig. 3) vorgesehen, der den Elektromotor
23 beim Erreichen eines vorbestimmten Abstandes der Röntgenröhre vom Fußboden abschaltet.
zum Stillsetzen des Kippmotors für den Patientenlagerungstisch 2 kann ein weiterer
Endschalter vorgesehen sein, der den Motor bei in der hinteren Endstellung befindlicher
Röntgenröh. re ausschaltet.