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"Verfahren zur kontinuierlichen Bildung, Formung und Entwässerung
von zerkleinerten lignozellulosehaltigen bzw. anderen organischen oder anorganischen
Stoffen" Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Bildung,
Formung und Entwässerung von im flüssigen Trägermedium verteilten zerkleinerten
lignozellulosehaltigen bzw. anderen organischen oder anorganischen Stoffen, insbesondere
bei der Herstellung großflächiger Erzeugnisse, wie Platten oder dergleichen.
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Bei der Bildung, Formung und Entwässerung eines endlosen Vlieses arbeitete
man bisher mit freien Auflauf der Faserstoffsuspension auf ein bzw. zwischen zwei
endlose Siebe. Die Bildung des Vlieses und seine Entwässerung verläuft unter Einwirkung
des hydrostatischen Druckes der sich in der Bildungs- und Formungszone befindlichen
Faserstoffsuspension,*bzw.
unter deren gegenseitiger Kombination. Die weitere Formung
und Entwässerung des Vlieses kann
durch seine Pressung fortgesetzt
werden.
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Eier Nachteil der bekannten Verfahren besteht darin: daß
sie nur
eine teilweise, bzw. überhaupt keine Formung und Entwässerung
schwer entwässerbarer Faserstoffsuspensionen, insbesondere bei
größeren
Dicken des geformten Vlieses ermöglichen. Außerdem kann
nur
mit Faserstoffensuspensionen niedriger Konzentration gearbeitet
werden.
Die Bildung, Formung und damit auch die gleichmäßige Ver-
teilung des
Stoffes im Vlies wird durch die auf das Sieb aufge-
gossene Faserstoffsuspensionsschicht,
die nicht nachträglich ge-
ändert oder reguliert werden kann,
bestimmt.
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Bei Faserstoffensuspensionen aus verschiedenen Komponenten
unter-
schiedlichen Charakters ist es nicht möglich,
eine gleichmüßige Struktur des geformten Vlieses zu erreichen.
Der Einfluß des Sieb-
auflaufes verursacht eine unterschiedliche Festigkeit
des Erzeug-
nisses in der Längs- und Querrichtung. Um die für die weitere
Manipulation
erforderliche Vliesfestigkeit zu erzielen, ist es
notwendig, eine weitere
Formung und Entwässerung durch Pressung
durchzuführen. Außerdem
war es nicht möglich,, aus zwei - und mehr-
schichtigen Vliesen
großflächige Materialien im Naßverfahrenl ins-
besondere von Platten
aus lignozelluloshaltigen bzw. organischen
oder anorganischen Stoffen
herzustellen.
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Erfindungsgefiaß werden diese Nachteile dadurch vermieden,
daß die mit einer Konzentration von Q,5 bis 45 ,4
kontinuierlich in den
-Austritt des Trägermediums ermöglichenden
Druck- Formungs-- und
Entwässerungsraum zugeführte Faserstoffsuspension
unter Einwirkung
eines höheren Druckes als der hydrostatische
Druck seiner Säule
im Druck- Formungs- und Entwässerungsraum
ist, gleichzeitig
unter Austritt des Trägermediums teilweise zu einen endlosen
Vlies
verformt wird, wobei die weitere Formung mit der Entwässerung des entstehenden
endlosen teilweise geformten entwässerten Vlieses
unter Einwirkung
des Faserstoffdruckes im Druck- Formungs- und
Entwässerungsraum
bei gleichzeitiger Einwirkung des mechanischen
Druckes der Preßflächen
verläuft.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können zwei-und
mehrschichtige Vliese bei Bildung von großflächigen Materia-
lien dadurch
verwendet werden, daß im Druck- Formungs- und Ent-
wässerungsraum,
in dem ein höherer Druck der Faserstoffsuspension als deren hydrostatischer
Druck in diesem Raum ist" Teilvliese gebildet werden, wobei die gegenseitige
Verbindung der Teilvliese
gegebenenfalls unter gleichzeitiger Einwirkung des
mechanischen
Druckes der Preßfiächen verläuft.
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Gemäß des vorgeschlagenen Verfahrens erfolgt eine kontinuier-
liche
Bildung, Formung und Entwässerung des endlosen Vlieses
auch bei großen Dicken
und Geschwindigkeiten, bei fließender
Regulierung der Bildung und Formung
des Vlieses. Das gebildete
Vlies ist strukturell homogen und bei der Formung
von Fasermateria-
lien vollkommen verfilzt und ohne weitere Pressung zur Manipulation
geeignet.
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In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens
gemäß
der Erfindung besonders geeignete Einrichtung in zwei Ausführungs-
formen
vereinfacht dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht
der Einrichtung zur Aildung, Formung und Entwässerung eines endlosen Vlieses durch
den Druck der Faserstoffsuspension. Das gebildete: teilweise geformte Vlies wird
kontinuierlich durch hydraulischen Druck des Faserstoffes und durch mechanischen
Druck in der weiteren Phase der Bildung mit weitergeformt.
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Figur 2 ein kontinuierliches Verfahren zur Bildung, Formung und Entwässerung
des endlosen Vlieses bei gleichzeitiger Einwirkung des Faserstoff-Druckes und des
mechanischen - Druckes.
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Figur 3 eine Seitenansicht der Einrichtung bei Bildung eines endlosen
Vlieses aus zwei - bzw. mehrschichtigen Vliesen ohne Mittelschicht und Figur
4 dieselbe Ansicht bei Bildung einer Mittelschicht.
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Das Verfahren nach Figur 1 besteht darin, daß die den Austritt des
Trägermediums ermöglichenden Druckformungs- und Entwässerungsraum 1 eingeführte
Faserstoffsuspension 10 unter gleichzeitigem Austritt des Mediums aus dem Druckformungs-
und Entwasserungsraum 1 kontinuierlich zu einem entstehenden Vlies 2 geformt wird,
wobei die Formung unter Einwirkung eines höheren Druckes des Faserstoffes verlauft
als der Druck seiner Saule im Druckformungs- und EntwUsserungsraue 1 ist.
Das teilweise geformte entwasserte Vlies 2 wird sukzessive im Druck-Formungs
und Entwagserungsraum 1 weiter geformt und in der letzten Phase seiner Bildung mechanisch
durch den Druck der Uber FUbiungsrollen 3, 4, 5, 6 geführte Preßflachen 7
unter gleichzeitiger
Einwirkung des Faserstoffdruckes entwässert.
Die Führungsrollen 4, 6 dienen gleichzeitig als Formungswalzen. In der Endphase
der Formung des endlosen Vlieses 2 wirkt auf das endlose Vlies nur der mechanische
Druck der Preßfläche 4, wobei das gebildete Vlies einen vollständigen bzw.
teilweisen Verschluß des Druck-Formungs-Raumes 1 bildet. Die Preßflächen 7 stehen
unter der Wirkung einer Anzahl von Walzen 8, 9.
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Gemäß Figur 2 ermöglicht die in den Druck-Farmungs- und Entwässerungsraum
1 eingefuhrte Faserstcffsuspension 10 den Austritt des Mediums. aus dem Druck-Formungs-
und Entwässerungsraum ,o Gleichzeitig erfolgt eine sukzessive Verformung in einem
sich bildenden endlosen Vlies 2. Die Formung verläuft unter,Einwirkung eines höheren
Druckes der Faserstoffsuspension als der Druck seiner Säule im Druck-Form-und Entwässerungsraum
1 beträgt, und zwar gleichzeitig mit der Einwirkung des mechanischen Druckes der
Preßflächen 7. In der Endphase der Formung des endlosen Vlieses 2 kann dasselbe
im Druck-Formungs- und Entwässerungsraum 1 nur durch den mechanischen Druck der
Preßflächen 7 geformt werden- wobei das geformte endlose Vlies 2 einen vollständigen:
bzwo teilweisen Verschluß des Druck-Formungs-und Entwässerungsraum 1 bildet.
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Die Bildung und Formung des sukzessiv entstehenden Vlieses 2 verläuft
gleichzeitig in zwei aufeinander senkrechten Ebenen, wobei eine der Ebenen senkrecht
zur Bewegungsrichtung des endlosen Vlieses verläuft, wodurch seine vollkommene Bildung
und Verfilzung eintritt.
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Das angefuhrte Verfahren kann auch mit der Einwirkung des um den Druck-Formungs-
und Entwäeserungsraum 1 entstehenden Unterdruckes kombiniert werden.
Die
Preßflöchen 7 können gleichzeitig auch als Entwässerungs-
flächen ausgebildet
werden. Sie können in Form von endlosen, sich kontinuierlich bewegenden
Flachen, Bändern, Sieben u.a., bzw. durch ihre Kombination mit festen Flächen
ausgebildet sein.
Die Faserstoffsuspension wird durch ein Trägermedium,
meistens
Wassere bzw. andere Flüssigkeiten gebildet, in denen Teilchen
von
Feststoffen verteilt sind. Das Trägermedium kann auch aus
einem Gemisch
von flussigen und gasförmigen Stoffen, wie z.Bo Wasser und
Luft gebildet werden.
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Der Druck-Formungs- und Entwässerungsraum kann eine vertikale:
horizontale,
bzw. eine anders geeigneterweise orientierte Lage
haben.
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Gemäß Figur 3 ist das Verfahren bei Bildung von zwei Vliesen dar- gestellt.
Zwei teilweise oder vollständig ausgebildete teil- vliese 11, 12 werden bei
ihrer kontinuierlichen Bewegung, bei gleichzeitiger Einwirkung des hydraulischen
Druckes der Faser- stoffsuspension 10, deren Druck höher ist als deren hydrostati- scher
Druck im Form- und Entwrisserungsraum 13, sukzessive zu einem
endlosen,
sich kontinuierlich bewegenden Vlies 2 verbunden. Die
gegenseitige Verbindung
bei gleichzeitiger Entwässerung der zu ver-
bindenden Teilvliese 11, 12 kann
unter gleichzeitiger Einwirkung
des mechanischen Druckes der PreBflächen
7 stattfinden.
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Nach Figur 4 kann bei Bildung von zwei Vliesen 11, 12 eine weitere Mittelschicht
14 aus der Faserstoffsuspension 10 zwischen den Teilvliesen 1i,
12 gebildet werden.
Gleichzeitig mit der Einwirkung
des Faserstoffsuspensionsdruckes im Entwässerungsraum kann im inneren Raum
15 der Formungswalzen
41 6 bzw. nur in einen Teil derselben Unterdruck,
Druck oder at-
mosphärischer Druck eines gasförmigen bzw. flüssigen
Mediums ein-
wirken.
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Das resultierende Vlies 2 kann aus Teilvliesen 11, 12 aus gleichem
Material,
bzw. aus einzelnen Teilvliesen verschiedenen Charakters
und. verschiedenen
Materials, die auch von verschiedener Dicke sein
können, gebildet werden.
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Die Faserstoffsuspension wird aus Wassert
bzw. anderen Flüssig-
keiten gebildet,. in denen Festteilchen verteilt
sind.
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Die Preßflächen 5 können gleichzeitig auch Entwässerungsflächen
sein.
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Die Vorteile des angeführten Verfahrens bestehen hauptsächlich
darin,
daß es ermöglicht, kontinuierlich aus mehreren teilweise
bzw.
vollständig gebildeten Schichten bei ihrer vollkommenen
Ver-
bindung Vliese herzustellen.
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z Die Vorteile gegenüber dem bisherigen Verfahren bestehen
haupt-
sächlich darin" daß es möglich ist, schwer entwässerbore
Faser-
stoffe kontinuierlich zu formen und zu entwässern.
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Die Formung unter gleichzeitiger Entwässerung kann bei hohen
Ge-
schwindigkeiten und bei großen Dicken des geformten endlosen
Vlieses
vor sich gehen. Das gebildete Vlies ist strukturell homogen
und bei
seiner Bildung aus Faserstoffen vollkommen verfilzt.