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Verfahren und Anlage zum Herstellen von Spanplatten od. dgl., deren
Bestandteile vor dem Fertigpressen erwärmt werden Oie Erfindung bezieht sich auf
ein Verfahren zur Herstellung von Spanplatten od. dgl., deren Bestandteile vor dem
Fertigpressen erwärmt werden und auf eine Anlage zur Ausübung des Verfahrens.
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Es ist bekannt (DT-PS 952 564 und 1 232 734), daß zu verpressendes
faser, späneartiges und staubförmiges Material, vorzugsweise pftanzlicher Herkunft,
vor dem Verpressen auf eine Temperatur von etwa 90 bis 100 Grad erwärmt werden sollte,
um die Presszeit verringern und die Länge der Presse verkürzen zu können. Eingesetzt
wird hierzu Hochfrequenz-Energie und Kontaktwärme. Als Pressen werden vorzugsweise
kontinuierlich arbeitende Pressen eingesetzt, die im wesentlichen aus übereinander
angeordneten Endlos-Plattenbändern bestehen, die von Endlos-Stahlbändern umfaßt
werden, welche vorzugsweise durch Flammbrenner vorgewärmt werden (DT-OS 2 211 191
und 2 220 o74) Fertigpressen vorstehend erwähnter Art wiesen eine verhältnismäßig
große Länge auf, wenn das Erwärmen eines zu verpressenden Vlieses nur im Bereich
der Fertigpresse durchgeführt wurde Da diese sich bewährt haben, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, solche mit Gas beheizten Fertigpressen so weiterzubilden,
daß bei gleicher Kapazität eine geringere Baulänge bzw.
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bei unveränderter Baulange eine größere Kapazität erzielt werden kann.
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Das Verfahren, welches diese
Aufgabe löst, ist erfindungsgemß 1 dadurch gekennzeichnet, daß das gebildete Vlies
zunächst nur so weit zusammengedrückt wird, daß seine Oberfläche eben ist und die
im Vlies vorhandene Luft zumindest teilweise entfernt ist, und daß dann stoßartig
Wärme von außen ohne jede Verdichtung des Vlieses derart in das Vlies eingebracht
wird, daß die in den äußeren Bereichen befindliche Feuchtigkeit in Dampf -umgesetzt
wird, der sich über den ganzen Querschnitt des Vlieses verteilt, danach die zugeführte
Wärme über einen gewissen Weg aufrechterhalten und daß dann ein erneuter Wärmestoß
eingegeben wird, der das Vlies etwa auf die zum Pressen erforderliche Temperatur
erwärmt. Erreicht wird dadurch nicht nur eine bessere Wärmeübertragung sowohl der
durch Hochfrequenz-Energie erzeugten Wärme als auch der eingeleiteten Kontaktwärme,
so daß das derart aufgewärmte Vlies dann unmittelbar in einer kontinuierlich arbeitenden
Presse, deren Endlos-Plattenbänder und Endlos-Stahlbänder durch Abgase von Flammbrennern
erwärmt werden, verdichtet werden kann, es kann nunmehr auch die Länge der kontinuierlich
arbeitenden Presse erheblich verkürzt werden, und zwar etwa auf die Hälfte der bisher
erforderlichen Länge der Presse.
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Obwohl die Länge der Presse verringert werden konnte« ist es trotzdem
möglich, in der Presse mehrere Druckzonen und Kalibrierwalzen unterzubringen, welch
letztere nur die Aufgabe haben; das in den Druckzonen verdichtete Vlies auf der
Dicke zu halten, die ihm durch die Hochdruckzonen gegeben worden ist.
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Eine Fertigungsanlage zur Ausübung des Verfahrens zum kontinuierlichen
Herstellen von Faser-, Spanplatten od. dgl. aus einem durch Hochfrequenz-Energie
und Kontaktwärme beeinflußten Vlies, -i dessen Teilchen mit wärmehärtbaren' Bindemitteln
und gegebenen falls mit Pufferstoffen in den feinsten und feinen Bestandteilen versetzt
sind, und die aus einem Vliesträger, einer über diesem angeordneten, vorzugsweise
windsichtenden Formstation zur Bildung des Spänevlieses, einer kontinuierlich arbeitenden
Presse mit Endlos-Platten- und Endlos-Stahl-Bändern, die durch dieht, Flammen von
Gasbrennern und deren Abgasen aufheizbar sind, ist
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zwischen der Formstation und der Presse angeordnete Hochfrequenz-Energiequelle
von einem über dem Vliesträger angeordneten, antreibbaren, endlosen Kunststoffband
umfaßt ist, das Endlos-Kunststoffband und der Viesträger mit angetriebenen Andruckwalzen
der Presse verbunden synchron antreibbar sind und daß beide Bänder mit Gehäusen
od. dgl. in Kontaktberührung stehen, durch die die Abgase der Flammbrenner der kontinuierlich
arbeitenden Presse geleitet sind. Dadurch wird erreicht, daß trotz Verringerung
der Zahl der der Presse zugeordneten Gasbrenner, trotz der Verringerung der Länge
der Presse einwandfreie Presslinge anfallen und die Herstellungskosten der Anlage
gesenkt werden können, weil die ohnehin zur Verfügung stehenden Abgase der Flammbrenner
zum Aufheizen des Vlieses vor seinem Verpressen herangezogen werden, so daß auch
an Hochfrequenz-Energie gespart werden kann.
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Zweckmäßig ist es, die dem Erwärmen des endlosen Kunststoffbandes
und dem Erwärmen des liesträgers dienenden, von Abgasen durchflossenen Gehäuse je
aus zwei umgekehrt ineinander zusammengesteckten und verbundenen, einseitig offenen
Kästen bestehen zu lassen, in denen durch Wände Zick-Zack-Kanäle gebildet sind.
Die Abgaswärme wird dadurch gleichmäßig verteilt gut ausgenutzt. Eine einfache Herstellung
ergibt sich, wenn jeweils zwei benachbarte Wände Schenkel eines Ü-Ouerschnitt aufweisenden,
an den Schenkelenden abgekröpften Bleches sind.
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Es empfiehlt sich weiterhin, die einen Enden mindestens des ersten
und mindestens des letzten einerseits und die dazwischen liegenden Gehäuse andererseits
an je eine Rohrleitung anzuschließen, die verbunden sind mit den Ausgängen von Flammbrennern
enthaltenden Gehäusen der kontinuierlich arbeitenden Presse, die dem Aufheizen der
Endlos-Plattenbänder bzw.
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Endlos-S-tahlbänder der Presse dienen und die anderen Enden aller
Gehäuse an ein Rohr anzuschließen, das in einem Schornstein endet. Dadurch erreicht
man, daß das nur leicht zusammengedrückte
Vlies zunächst einen
Wärmestoß verhältnismäßig hoher Temperatur erhält, die eingebrachte Wärme aufrechterhalten
bleibt, bis nach einem bestimmten Weg ein zweiter Wärmestoß in das Vlies eingegeben
wird, so daß dieses unmittelbar danach ausreichend hoch erwärmt in die kontinuierlich
arbeitende Presse einläuft, in der es dann auch unter Wärmezufuhr zu einer Plattenbahn
verpresst wird, die dann in Teilstücke aufgeteilt wird.
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Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles nachstehend erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgsbildeten
Vorwärm-Einrichtung zwischen einer Formstation und einer kontinuierlich arbeitenden,
beheizten Presse, Fig. 2 eine Aufsicht auf Behälter, die einem gebildeten Vlies
Kontaktwärme zuführen mit den Abgas-Zufuhr-und Abfuhr-Rohren, Fig. 3 Verbindungsleitungen
der in Fig. 2 dargestellten Abgas-Zufuhrrohre zu den Stellen der kontinuierlich
arbeitenden Presse, an denen Abgase anfallen, Fig. 4 einen Querschnitt durch einen
Behälter der Vorwärm-Einrichtung, Fig. 5 einen Horizontal-Teilschnitt durch den
Behälter nach Fig. 4, Fig. 6 eine Vorderansicht übereinander angeordneter Behälter
mit den Abgas-Zufuhr- und Abfuhrrohren,
die mit den Behältern durch
flexible Leitungen verbunden sind.
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Zwischen einer Formstation 1, die der Bildung eines Vlieses 2, vorzugsweise
durch Windsichtung, dient und einer bekannten kontinuierlich arbeitenden Presse
3, die nur schematisch angedeutet ist, ist eine Vorwärmeinrichtung 4 über einem
Vliesträger 5 angeordnet, der über Tragwalzen 6 und um Limlenkwalzen 7, von denen
nur ein Teil dargestellt ist, sowie um eine Messerschiene 8 geführt ist.
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Die Vorwärmeinrichtung weist außer Hozhfrequenz-Energie-Quellen 9
Behälter 10 und 11 auf, die mit einem Endlos-Kunststoff-Band 12 in Kontaktberührung
stehen und aufheizbar sind. Das Kunststoffband 12 ist um Umlenkwalze 13 geführt
und durch Stützwalzen 14 im Einlaufbereich so beeinflußt, daß ein sinlaufendes Vlies
2, nachdem die Vorwärmvorrichtung 4 im Sinne des Pfeiles 15 entsprechend der Vliesdicke
abgesengt worden ist, leicht zusammengedrückt wird, bis die im Vlies enthaltene
Luft zumindest teilweise entwichen ist. Di Gehäuse 10 und 11 sind so gehalten, was
nicht dargestellt ist, daß sie satt an der Innenseite des unteren Trums des Endlos-Kunststoffbandes
anliegen. Dies läßt sich durch gewichtsausgleichende Mittel, wie Federn od. dgl.
ohne Schwierigkeiten erreichen.
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Auch dem Vliesträger 5 sind den Gehäusen 10 und 11 entsprechende Gehäuse
16 und 17 zugeordnet. Diese Behälter sind ortsfest angeordnet, so daß der Vliesträger,
zusätzlich belastet durch das Vlies, auf den Oberseiten der Gehäuse ebenfalls satt
aufliegt. Es ist zweckmäßig, auch den Vliesträger aus einem Endios-Kunststoffband
bestenen zu lassen, welches verhältnismäßig hohe Temperaturen verträgt. Solche Kunststoff
bänder sind im Handel erhältlich.
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Wie aus den Figuren 2, 3 und 6 ersichtlich, sind die Gehäuse 10 und
16 über flexible Leitungen 18 an ein Abgas-Zufuhrrohr 19 und die Gehäuse 11 und
17 über flexible Leitungen 20 an ein weiteres Abgas-Zufuhrrohr 21 angeschlossen.
Alle Gehäuse 10 und 11 bzw. 16 und 17 sind über flexible Leitungen 22 an ein Abgas-Abfuhrrohr
23 angeschlossen, welches in einem Schornstein, der nicht dargestellt ist, endet.
Währen in Fig. 1 dem Endlos-Kunststoffband 12 nur zwei Gehäuse 10 und dem Vliesträger
5 ebenfalls zwei Gehäuse 16 zugeurdnet sind, zeigt Fig. 2, daß jedem der beiden
Endlosbänder 12 und 5 vier Gehäuse 10 bzw. 16 zugeordnet sind. Im Falle des Ausführungsbeispieles
der Fig. 1 sind drei Gehäuse 11 bzw 17 vorhanden, während nach Fig. 2 JE vier Gehäuse
11 bzw. 17 vor-.
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gesehen sind.
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Den Abgas-Zufuhrrohren 19 wird Abgas mit verhältnismäBig hohe Temperatur,
beispielsweise 20C Srad C zugeführt, die Abgastemperatur, die über das Abgas-Zufuh-rohr
21 zugeführt wird, ist niedriger, und beträgt beispielsweise 150 Grad C. Selbstverständlich
können die Gehäuse 10 und 11 bzw. 1o und 17 auch über je zwei oder mehr als zwei
flexible Leitungen 18 bzw. 20 versorgt werden, um dies anzudeuten, ist in Fie. 6
noch ein Stutzen 24 dargestellt.
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Die Abgaszufuhrleitungen 19 und 21 (Fig. 3) stehen mit Abgase Abfuhrrohren
25 und 26 in Verbindung, die ihrerseits an schematisch -angedeutete Gehäuse 27 angeschlossen
sind, zu denen Rohrleitungen 28, 29, 30 und 31 führen. Diese Gehäuse 27 sind den
Endlos-Plattenbändern bzw. Endlos-Stahlbändern der kontinuierlich arbeitenden Presse
3 zugeordnet, um diese durch Gasflammen zu erwärmen. Die Abgase dieser Gasflamtnen,
die durch die Leitungen 28, 29, 30 und 31 abgeführt werden, gelang gen ganz oder
teilweise in die Abgas-Zufuhrrohre 19 und 21, ein nicht benötigter Abgasteil kann
aus jedem der Rohre 25 bzw. 26 über Rohre 32 bzw. 33 über einen Schornstein ins
Freid
gelangen. Durch Ventile, Klappen od. dgl. 34 bzw. 35 läßt
sich die Abgasmenge so verteilen, daß der Vorwärmeinrichtung 4 ausreichende Wärme
zugeführt wird. Wie die Gehäuse 27 der kontinuierlich arbeitenden Presse ausgebildet
sind, braucht nicht erläutert zu werden, da deren Gestaltung bekannt ist (DT-OS
2 211 191 und 2 220 074).
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Der Aufbau der einzelnen Gehäuse 10, 11 bzw. 16, 17 wird anhand der
Figuren 4 und 5 erläutert. Jedes dieser Gehäuse besteht aus zwei umgekehrt ineinander
zusammengesteckten und miteinander verbunden, einseitig offenen Kästen 36 und 37,
von denen jeder mit einem Stutzen 38 bzw. 39 versehen ist, um die Abgase zu- bzw.
abzuführen. In dem Innenraum eines derart gestalteten Gehäuses sind mehrere U-Querschnitt
aufweisende, an den Schenkelenden abgekröpfte Bleche 40 angeordnet, die Zick-Zack-Kanäle
41 und 42 bilden, durch die die Abgase in Pfeilrichtung bewegt werden. Die Gase
treten über den Stutzen 39 ein und über den Stutzen 38 aus. Die Beegungsrichtung
der Endlos-Bänder 12 und 5 ist durch einen Pfeil 43 angedeutet.
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Wenn erfindungsgemäß gearbeitet wird, ist man in der Lage, dem Vlies
2 verhältnismäßig trockenes Material insbesondere Mittelschicht-Material zuzuführen,
die Bestandteile des Vlieses brauchen im Bereich der Formstation nicht erwärmt zu
werden, es reicht Raumtemperatur aus, weil das Vlies durch die hinter den Stützwalzen
angeordneten ersten Gehäuse 10 und 16 einen Wärmestoß erhält, dessen zugeführte
Wärme durch die dann folgenden Gehäuse 11 und 17 stabilisiert wird, ganz davon abgesehen,
daß durch die Hochfrequenzenergiequellen 9 auch der Mittelschicht ausreichend hohe
Temperatur verliehen wird. Wenngleich in Fig. 1 nicht dargestellt, kann über dem
ersten Gehäuse 10 auch noch eine Hochfrequenzquelle 9 angeordnet sein, notwendig
ist dies jedoch nicht, wie Versuche
gezeigt haben. Kurz vor dem
Austritt aus der Vorwärmeinrichtung 4 wird dann dem Vlies noch ein weiterer Wärmestoß
übermittelt, so daß das Vlies unmittelbar nach dem Verlassen der Vorwärmeinrichtung
die Temperatur aufweist, die zum ordnungsgemäßen Verpressen des Vlieses zu einer
Plattenbahn erforderlich ist. Die den Endlos-Plattenbändern bzw.
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Endlos-Stah lbändern der kontinuierlich arbeitenden Presse 3 zugeführte
Wärme kann jetzt veningert werden gegenüber den kontinuierlich arbeitenden Fertigpressen,
denen ein Vlies mit Raumtemperatur oder nur durch Hochfrequenz-Energie erwärmt zugeführt
wurde. Hinzu kommt, daß der auszuübende Preßdruck jetzt auch geringer sein kann,
als bei den zuletzt erwähnten Fertigpressen. Grundsätzlich kann man natürlich auch
mit einer kalt arbeitenden Fertigpressu arbeiten, muß dann jedoch Abgasenergie aufwenden,
um die Vorwärmeinrichtung 4 mit Abgaswärme zu versorgen. Wie schon angedeutet, sollten
die in den Deckschichten liegenden Vlies-Bestandteile mit einem Härteverzögerungsmittel
gemischt sein, so daß der ihnen zugeführte Leim nicht schon bei 80 Grad C aushärtet.
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Selbstverständlich ist der Abstand zwischen dem Auslauf der Vorwärmeinrichtung
und der kontinuierlich arbeitenden Presse so kurz wie möglich zu halten und es sollte
die Bewegungsgeschwindigkeit der Endlos-Bänder der Vorwärmeinrichtung bzw.
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der Presse so hoch wie möglich gehalten werden, um auch dadurch die
Verweilzeit des Vlieses zwischen dem Auslauf der Vorwärmeinrichtung und dem Einlauf
der Presse so klein wie möglich zu halten. Soweit TemperaturbEispiele angegeben
wurden, handelt es sich nur um Richtwerte, die den jeweiligen Verhältnissen angepaßt
werden müssen.
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Die dem Kunststoffband 12 zugeordneten Gehäuse 10, 11 können auch
als Kondensatorplatten und die dem Vliesträger 5 zugeordneten Gehäuse 16, 17 als
Erde für die Zufuhr der Hochfrequenz-Energie Verwendung finden.