DE1560646A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung endloser Garne - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung endloser GarneInfo
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Description
DR-MULLER-BOREDlPL1-INe1GRALFS
DIPL.-PHYS. DR. MANITZ DIPL.-CHEM. DR. DEUFEL
PATENTANWÄLTE
P 15 60 646.9 München, den 14. Oktober I968
Ii/S - B 447
Emilian Bobkowiez
364, Redfern Avenue, Westmount, Province of Quebec, Canada
364, Redfern Avenue, Westmount, Province of Quebec, Canada
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung endloser
Garne
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung endloser Garne, unter Verwendung eines harzigen Binfemittels, bei dem Bahnen, die sich als Garnmaterial
eignen und mit dem Bindemittel zusammengefügt sind, in eine
Vielzahl von Bändern gewünschter Breite aufgetrennt werden und die Bänder einzeln durch Verdrehen in Garn übergeführt
werden. J
Bei einem bekannnten Verfahren der genannten Art dient als Ausgangsstoff eine Bahn aus natürlichen Sexbi!fasern, die
mit einem theenoplastischen Kunststoff als Bindemittel verbunden
sind. Zum Herstellen des Garns wird di® Bahn in eiiselne Streifen sersoanitten9 äi© dann erwärmt und,
solange das Bindemittel noch plastisch ist, durch sine
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Falschdrahtvorrichtung geschickt werden. Durch, anschliessendes
Abkühlen erhärtet das Bindemittel, so dass der dem Garn erteilte Draht erhalten bleibt. Bei solchen Garnen besteht
der Nachteil, dass das Bindemittel, das die gesamte Bahn durchsetzt, die Oberflächeneigenschaften des Garns ungünstig
beeinflusst. Aus solchen Garnen hergestellte Bekleidungsstücke sind unangenehm beim Tragen, da die Porosität gering
ist und Schweißtröpfchen nur in gerigem Maß_e aufgenommen
werden können. Ferner ist die Herstellung des Garns aufgrund der Vielzahl der einzelnen Arbeitsgänge aufwendig. AcVh
lassen sich mit diesem Verfahren keim hohe Festigkeiten des Garns erzieli%.
Weiterhin ist ein Verfahren zum Herstellen von Garn und offenmaschigen Flächengebilden bekannt, bei dem vorgefertigte
Kunststoffäden mit Fasern beschichtet werden. Auch ist es bekannt, Kunststofflösungen streifenförmig auf einem Faserflies
aufzutragen, wobei die Kunststofflösungen zunächst erstarren und dann in einem Kalander durch beheizte Walzen
plastisch gemacht werden, so dass dort eine feste Verbindung zwischen den Kunststoffstreifen und den Fasern hergestellt
wird. Solche Verfahren sind relativ aufwendig. Auch lassen sich nach diesen Verfahren keine Garne mit hohen Festigkeiten
herstellen, da in den vorgefertigten Fäden eine eventuell vorherjcLurchgeführte Orientierung der Moleküle
durch die nachfolgende Aufheizung aufgehoben wird, und in
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den aufgebrachten Kunststoffsteifen lässt sich nachträglich
keine Orientierung der Moleküle durchführen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,ein Verfahren zu
schaffen, bei dem mit geringem Aufwand und hoher Herstellgeschwindigkeit
Garne herstellbar sind, die eine hohe Festigkeit aufweisen und bei denen das verwendete Bindemittel
die Oberflächenbeschaffenheit des Garns nicht beeinträchtigt.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass als Bindemittel Folien oder Fadenscharen aus extrudierbarem
Harz verwendet werden, die nach dem Austreten aus dem Extruder in Längsrichtung gereckt werden, und dass auf einer oder beiden
Seiten der Folien bzw. Fäden in klebrigem Zustand Bahnen, die sich als Ga^^naterial eignen, bei gleichzeitiger Kühlung
aufgewalzt werden.
Mit dem erfindungsgemässen Verfahren sind sehr hohe Arbeitsgeschwindigkeiten möglich, die noch höher sind als die Extrudiergeschwindigkeit
der Harzschicht. Unmittelbar hinter dem Extruder wird die Harzschicht mit dem Faser- oder sonstigem
Material zusammengebracht und gepresst, so dass keine Verzögerung in der Behandlung eintritt. Zusätzliche
Bindemittel oder Erweichungsvorrichtungen werden hierbei nicht benötigt. Dabei ist das erfindungsgemässe Verfahren
sehr vielseitigt und erlaubt die Verarbeitung beliebiger extrudierbarer Harze, die thermoplastisch, wärmefixierbar
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oder beides sind, denn die Verbindung wird durch einfaches Pressen und anschliessendes Kühlen hergestellt, und es kann
auf ein gesondertes anschliessendes Aufheizen verzichtet werden. Beim Recken des Harzkerns wird dieser so dünn gezogen,
dass er die Oberflächeneigenschaften des Garns nicht beeinflusst andern nur die Garnfestigkeit erhöht.
Vorzugsweise werden die Anpresswalzen gleichzeitig als Reckwalzen verwendet. (Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
veranschaulicht und im Nachstehenden im einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung umfasst einen Extruder 1 mit einem Einfülltrichter 2 und einer Heizkammer
3. In den Einfülltrichter 2 wird Kunstharz eingegeben, das von dort in die Heizkammer 3 gelangt, wo es geschmolzen
wird. Das geschmolzene Harz gelangt durch eine Verbindung 4-zu einem Extruderkopf 5, aus dem das Harz in Form einer
Schicht 6 ausgepresst wird. Diese Schicht 6 besteht aus einem kontinuierlichen noch plastischem Film oder einer
Mehrzahl von kontinuierlichen parallel zueinander verlaufenden Fäden.
Auf jeder Seite der Schicht 6 ist eine an sich bekannte Vorrichtung 7 vorgesehen, in der Faserbahnen 8 und 9
aus Stapelfasern gebildet werden. Die Fasern jeder Bahn sind im wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Bahn
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angeordnet. Die Bahnen 8 und- 9 werden durch Führungswalzen
und 11 zu gegenüberliegenden Seiten der Harzschicht 6 geführt. Die auf diese Weise aus der Harzschicht 6 und den Bahnen
und 9 gebildete Schichtung wird dann zwischen ein Paar gekühlter Walzen 12 geleitet, die mit einer solchen Geschwindigkeit
angetrieben werden, dass sie die Schicht 6 mit grösserer Geschwindigkeit mitnehmen, als sie aus dem Kopf
austritt, wodurch die Schicht 6 unter Spannung gehalten wird.
Die gekühlten Walzen 12 dienen jedoch nicht nur dazu, die Schicht 6 unter Spannung zu halten. Zunächst üben sie
einen Druck aus, der das Harzmaterial in die Faserbahnen und 9 einfliessen lässt. Ferner üben sie eine Kühlwirkung
auf das Harzmaterial aus, wodurch es zum Koagulieren gebracht
wird. Insgesamt wird ein zusammengesetztes bahnförmiges
Gebilde 13 'erzeugt, bei dem die Fasern der Bahnen 8 und 9
fest an der Harzschicht 6 haften.
Die geschichtete Bahn 13 läuft um eine Führung 14 und in
eine Schiit ζ vorrichtung 15» wo sie in eine Mehrzahl von Bändern 16 getrennt · wird«
Aus der Schlitzvorrichtung 15 werden die Bänder 16 in
eine Zwirnmaschine 17 geleitet, die eine Mehrzahl von Spindeln 18 aufweist, die im Detail nicht beschrieben zu
werden braucht, da sie in der amerikanischen Patentschrift 2 900 782 gezeigt und beschrieben ist. Die Spindeln 18 *
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legen Packungen 19 in !Töpfen 20 ab. Wenn gewünscht, können
die Spindeln 18 durch, herkömmliche Ringspindeln ersetzt werden.
Der Abstand zwischen den gekühlten Walzen 12 ist so eingestellt, dass sie die zusammengeführten Bahnen 8 und 9
und die dazwischenliegende Harzschicht 6 mit festem Druck greifen, und die Austrittsgeschwindigkeit aus dem Strangpresskopf
wird derart eingestellt, dass die Harzschicht unter Spannung gehalten wird. Durch diese Anordnung lässt
sich die Dicke der Harzschicht 6 und damit das Verhältnis von Harz zu Fasern in dem Endprodukt steuern. Ausserdem
reicht die Spannung an der Harzschicht 6 aus, um eine
wünschenswerte Reckwirkung sicherzustellen, so dass - die Harzmoleküle in dem heissen Bad ausgerichtet sind,
wenn die Harzschicht 6 den Spalt der Walzen 12 erreicht. Bekanntlich lassen sich Filme oder Fäden vieler Kunstharze
"beträchtlich verfestigen, wenn sie genügend stark gereckt werden, wobei eine Orientierung der Harzmoleküle in der
Längsrichtung des Filmes oder Fadens hervorgerufen wird. Diese Festigkeitssteigerung geht mit einer Längenzunahme
des Filmes oder Fadens einher. Die in den Spalt der Walzen 12 eintretende Harzschicht hat also aufgrund der
Reckung eine erhebliche Länge. Die Kühlwirkung der gekühlten Walzen 12 auf die Harzschicht 6 dient dazu, die Moleküle
der Harzschicht 6 in ihrer orientierten Lage zu fixieren,
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so dass die Bahn 13 durch eine Harzschicht beträchtlicher Festigkeit zusammengehalten wird.Es liegt hier also der entgegengesetzte
Fall vor, als wenn anstelle der direkt verpressten Harzschicht 6 ein vorgefertigter Film oder Faden
des Harzes zwischen den Bahnen 8 und 9 eingeführt würde. In diesem Fall müsste man, um eine befriedigende Adhäsion
der Faserbahnen 8 und 9 an dem Film oder Faden zu erreichen,
die gekühlten Walzen durch beheizte ersetzen, um die Oberfläche des vorgefertigten Filmes oder Fadens zu erweichen.
Eine derartige Wärmeanwendung würde die Orientierung der Moleküle in dem vorgefertigten Film oder Faden beeinträchtigen,
so dass dieser an Festigkeit verlieren würde. Mehrschichtige Bahnen, die nach einem solchen Verfahren hergestellt
wurden, sind deshalb nicht so fest wie die Bahn 13 gemäss derErfindung. Auch die Festigkeit von Garnen, die
aus einer solchen Bahn gebildet werden, wäre geringer als die der aus der Bahn 13 hergestellten Garne.
In einem speziellen Beispiel wurden unter Verwendung des in Fig. 1 dargestellten Apparates zwei Bahnen 8 und 9 von
Baumwoll-Stapelfasern auf beide Seiten einer Lage 6 aus Polypropylen von 0,025 mm Dicke aufgebracht. Die Temperatur
des Extruderkopfes 5 betrug etwa 2880C. Die Bahnen
8 und 9 kamen mit der Schicht 6 in einer Entfernung von etwa 75 mm unterhalb des Kopfes 5 in Berührung, wo die
Temperatur der Schicht 6 auf, etwa 177 bis 2050C abgefallen
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—■ ö ■"
war. Die Auspressgeschwindigkeit des Harzes aus dem Kopf war derart, dass die Schicht 6 eine lineare Geschwindigkeit
von etwa 3 m/min erhielt, während die Walzen 12 mit einer solchen Geschwindigkeit gedreht wurden, dass sie die Schicht
6 mit etwa 30 m/min aufnahmen. Dadurch wurde zwischen dem Kopf 5 und den Walzen 12 eine Spannung auf die Schicht 6
ausgeübt. Die so erhaltene Mehrschichtenbahn wurde zu Bändern zerteilt, und die Bänder wurden zu Garnen gedreht.
Die so erzeugten Garne hatten den Griff und das Aussehen eines herkömmlichen Baumwollgarnes, besassen Jedoch eine
viel grössere Festigkeit als dieses. Eine mikroskopische Untersuchung ergab, dass die Garne einen kontinuierlichen
Polypropylen-Kern hatten, der von einer Hülle aus Baumwoll-
da
fasern umgeben war. Teile /von waren in dem Polypropylenkern
eingebettet, und harzfreie !Teile standen von diesem ab. Es wurde ferner festgestellt, dass der Kern durch dieVerzwirnung
eine Schraubenform erhalten hatte und dass Teile der harzfreien Anteile der Baumwollfasern zwischen aufeinanderfolgenden
Wendeln des Kernes festgehalten wurden.
Abgesehen von der höheren Festigkeit der erfindungsgemäss hergestellten Bahnen und Garne hat die Verwendung einer
durch direktes Strangpressen erzeugten Harzschicht noch andere Vorteile gegenüber einem vorgefertigten Film oder
Faden. Bei der Herstellung von Filmen und Fäden für übliche Zwecke macht man beträchtliche Anstreigingen, um ein tech-*
nisch zufriedenstellendes Produkt zu erhalten. Die Kriterien,
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— 7 ""* ■
wann ein in Frage stehendes Produkt "befriedigend ist und
wann nicht, variieren auf einer Vielzahl von Überlegungen,
von denen die meisten unerheblich sind, wenn der Film oder Faden zur Erzeugung von harzgebundenen Garnen dienen soll.
So muss man beispielsweise bei der Herstellung eines Filmes, der als solcher verkauft werden soll, sorgfältig auf die
Bildung einer glatten Oberfläche achten. Diese wird gewöhnlich
durch Kalendrieren erreicht, ein Vorgang, der aufmerksam kontrolliert werden muss. Wenn man hingegen Fäden
erzeugt, muss man normalerweise die wichtige Bedingung erfüllen, dass der Faden innerhalb ziemlich enger Toleranzen
einen gleichförmigen Querschnitt hat. Es ist eine natürliche
Folge der hohen Sorgfalt, die man bei der Herstellung von Filmen oder Fäden für normale kommerzielle Zwecke aufwenden
muss, dass diese Filme und Fäden relativ teuer sind, verglichen mit den Filmen oder Fäden,die durch direktes Verpressen
wie in dem Verfahren der Erfindung erzeugt werden können. Diese direkt verpressten Filme oder Fäden müssen
annehmbare physikalische Eigenschaften haben und gleichförmig gebildet werden; ihr Aussehen ist dagegen von
geringer Bedeutung. Durch Anwendung der Technik des unmittelbaren Strangpressens von Harzbindemittel zwischen
den Faserbahnen wird demnach eine beträchtliche Ersparnis erzielt, oh_ne dass irgendwelche Qualitäten beeinträchtigt
würden.
■ ä BADOFoGiNAL
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Ein anderer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens im
Vergleich mit einer allgemein ähnlichen Methode, bei der ein vorgefertigter Film oder Faden anstelle eines direkt
verpressten Materials verwendet wird, besteht darin, dass die Natur des Harzes leicht auf die Jeweiligen Anforderungen
abstellen kann. Handelsübliche Filme oder Fäden enthalten in vielen Fällen Bestandteile, die aus dem einen oder anderen
Grunde in den Produkten, die in dieser Form verwendet werden sollen, wichtig sind. Zu diesen Bestandteilen gehören
beispielsweise Antiglanzmittel, Komponenten, die eine Affinität zu Farbstoffen haben, und so fort. Solche Materialien
sind von keinem besonderen Wert, wenn ein harzgebundenes Garn hergestellt wird, Ja können sogar nachteilig
sein. Nach der Erfindung kann dem zum Verbinden der Fasern benutzten Harz ohne Jede Schwierigkeit eine Zusammensetzung
gegeben werden, die als die für das erzeugte besondere Material als bestgeeignet angesehen wird. Unnötige Zusätze
können weggelassen werden. Noch wichtiger ist, dass man Ingredienzien zugeben kann, die zwar in harzgebundenen
Texti!materialien brauchbar sind, in den meisten im Handel
verfügbaren Filmen oder Fäden aber unerwünscht sind. So macht der Zusatz eines wärmehärtenden Harzes zu der Harzmischung
keine Schwierigkeit. Es ist sogar möglich, eine ganz aus wärmehärtendem Harz bestehende Harzmischung zu verwenden.
Filme oder Fäden aus wärmehärtend_jen Harzen, wie
Phenolformaldehyd- und Harnstofformaldehyd-Harζen sind nicht
BAD ORiQiNAL
2098U/1133
im Handel erhältlich. Der Zusatz solcher Harze kann erwünscht
sein, um die Festigkeit und Steifheit des harzgebundenen Faserproduktes zu erhöhen. Ferner kann es wünschenswert
sein, mit einem höheren Gehalt an Weichmacher zu arbeiten, als er gewöhnlich in Filmen oder Fäden verwendet
wird. Dies alles lässt sich nach dem Verfahren der Erfindung ohne Schwierigkeit erreichen.
Ein anderer wichtiger Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens
ist, dass man Harze oder Harzmischungen mit hohem Schmelzpunkt verwenden kann, ohne die Eigenschaften der
Fasern in den Faserbahnen zu beeinträchtigen. In dem Augenblick, wo das Harz mit den Faserbahnen in Kontakt kommt,
wird das dadurch gebildete Sandwich unmittelbar der Kühlwirkung der Walzen 12 unterworfen. Die Fasern in den Bahnen
8 und 9 werden deshalb keinen !Temperaturen ausgesetzt, die
ihre Eigenschaften nachteilig beeinflussen könnten. In einem Verfahren, das die direkt verpresste Harzschicht 6
durch eine Lage von vorgefertigten Filmen oder Fasern und die Kühlerwalzen 12 durch beheizte Walzen ersetzt,. kann
leicht eine Schädigung der Fasern in den Bahnen eintreten, _
wenn das betreffende Harzmaterial einen hohen 'Schemlzpunkt
hat. Um nämlich die Harzschicht derart zu erweichen, dass eine angemessene Adhäsion zwischen dem Harz und den Faserbahnen
erreicht werden kann, muss die Temperatur der Harzschicht augenscheinlich über den Erweichungspunkt des Harzes
erhöht werden. Zu diesem Zweck muss Wärme von den beheizten Walzen durch die Faserbahnen auf die Harz schicht ü
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werden. Die Faserbahnen müssen also auf eine über dem Erweichungspunkt des Harzes liegende Temperatur gebracht
werden. Viele Harze, z.B. Nylon, haben derart hohe Erweichungspunkte, dass nur wenige Fasermaterialien existieren,
die ohne Schädigung auf die zur Erzielung einer befriedigenden Bindung zwischen dem Harz und den Fasern
nötigen Temperaturen gebracht werden können. Bei dem erfindungsgemässen
Verfahren kann - wenn überhaupt - nur an den Teilen der Faserbahn, die unmittelbar an die Harz schicht
angrenzen, eine Beeinträchtigung eintreten, während der überwiegende Teil der Bahn durch die Wirkung der gekühlten
Walzen 12 auf einer niedrigeren Temperatur gehalten wird. Wegen dieses Merkmals der Erfindung, eine befriedigende
Bindung zwischen den Fasern und dem Harzmaterial zu erreichen, ohne die Fasern übertrieben hohen Temperaturen
auszusetzen, können harzgebundene Faserprodukte aus solchen Kombinationen von Fasern und Harzen hergestellt werden, die
nicht mit Erfolg verarbeitet werden könnten, wenn die Harze in Form eines vorgefertigten Filmes oder Fadens eingesetzt
würden.
Es versteht sich, dass das in der Zeichnung veranschaulichte Verfahren im Rahmen der Erfindung in vieler Hinsicht modifiziert
werden kann. Das erfindungsgemässe Verfahren ist im wesentlichen dadurch gkennzeichnet, dass man eine direkt
stranggepresste Schicht eines Harzmaterials und eine Faserbahn bildet, in der die Fasern in etwa parallele Lage
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zueinander in Lägsrichtung gebracht wurden, die Harzschicht
und die Faserbahn zusammenbringt und beide kühlt und presst, so dass eine zusammengesetzte Bahn entsteht, in der die
Fasern mittels des Harzmaterials aneinandergebunden sind.
Wenn man dies wünscht, kann man zwei gleiche Faserbahnen benutzen, um eine zusammengesetzte Bahn zu bilden, wie sie
in der Zeichnung veranschaulicht ist. Eine einzige Bahn ist jedoch ausreichend. Ferner könnte auch eine der Faserbahnen
8 und 9 ersetzt wa?den durch eine Schicht von Papier
oder Papierstoff (Fasergut) oder eine Metallfolie. Die Erzeugung von Garnen aus einer solchen Bahn kann bewirkt
werden, indem man die aus der Bahn geschnittenen Bänder so in sich zusammendreht, dass das Papier o. dgl. in das Innere
des Garns gelangt. Auf diese Weise kann ein voluminöses Garn wirtschaftlich produziert werden. Ihnliche Resultate
erhält man, wenn man anstelle des Papiers usw. eine Bahn mit zufällig angeordneten Fasern verwendet, z.B. eine
Lintersbahn. Auch beide Faserbahnen 8 und 9 können durch Papier oder Papierstoff ersetzt werden.
Ebenso sind andere Anordnungen ohne weiteres denkbar. So
ist es beispielsweise möglich, eine mehrschichtige Bahn zu bilden, indem man eine Harzschicht zwischen einer Papierlage
und einer Stapelfaserbahn mit parallelen Fasern strangpresst und dann eine zweite Harzschicht zwischen dieser
ersten zusammengesetzten Bahn und einer zweiten Stapelfaser
&ÄD ORSQINAL '
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bahn mit parallelen Fasern, so dass eine Mehrschichtenbahn
entsteht, die auf beiden Seiten Fasern aufweist, und die im Inneren aus beidseitig mit Harz beschichtetem Papier besteht.
Die Erfindung betrifft in erster Linie die erstellung von harzgebundenem Garn. Es versteht sich jedoch, dass die erfindungsgemäss
erzeugten zusamnmgesetzten Bahnen auch als
solche als Einwickel- und Überzugsmaterial brauchbar sind. Insbesondere können sie als Lederimitation dienen.
Es wurde festgestellt, dass das Aneinanderbinden der Faserbimen
mit Hilfe einer Harzschicht bewirkt werden kann, die ein kontinuierlicher Film sein oder aus einer Mehrzahl
kontinuierlicher Fäden gebildet sein kann. Die Natur des benutzten Harzes ist nicht kritisch. So kann das Harz
z.B. ein Polyamid, Polyacrylat, Celluloseester, besonders Celluloseacetat, regenerierte Cellulose, Polyäthylen, Polypropylen,
Polyester usw. sein. Wie oben angedeutet, können ggf. auch wärmehärtende Harze benutzt werden.
Auch die Natur de* Fasern, aus denen die Faserbahnen gemacht
werden, ist weitgehend variabel. Man kann verwenden: tierische Fasern, wie Wolle, pflanzliche Fasern, wie Baumwolle, Bastfasern, wie Ramie, Jute, Flachs, Hanf oder
Kenaf; harte Fasern wie Sisal, Sansiveria oder Agave; Glasfasern;
Mineralfasern, wie Asbest, und Kunstfasern, wie Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril usw.
209814/1133 BADOR)G1NAL
Die Bildung aller Faserhabnen kann mit irgendwelchen der
verschiedenen, dem Fachmannbekannten Vorrichtungen zum Hintereinander- und Parallellegen von Fasern geschehen,
z.B. Krempeln, Garnets, Streckrahmen, Papiermaschinen usw. !ferner kann man, wenn die Stapelfasern zu kurz sind, um
in selbsttragende Bahnen gebracht zu werden, die Fasern in einem Luftstrom dispergieren und mit Hilfe geeigneter
Blasvorrichtungen gegen die klebrige Oberfläche der Harzschicht
blasen, so dass sich eine Bahn der Fasern auf der Oberfläche der Harzschicht bildet.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht die Herstellung von Garnen, die Festigkeit eines herkömmlichen Strang-Garnes
besitzen, weil sie einen kontinuierlichen Kern von Kunstharz haben, gleichzeitig aber auch die Oberflächeneigenschaften
eines texturierten Garnes, weil sie eine aussere
Hülle von Stapelfasern aufweisen. Hier liegt der Unterschied zu Garnen, die durch Tränken der Stapelfasern mit
Kunstharz erhalten wurden, denn in diesen Fasern ist das Harz durch die ganze Fasermasse gedrungen, so dass ein
härteres Garn erhalten wird.
Die erfindungsgemässen Garne können ferner in hoher Gleichmässigkeit
hergestellt werden, während dies bei Garnen, die nach konventionellen Textilverfahren erzeugt werden,
schwieriger ist, da jede der verschiedenen Stufen der herkömmlichen
Garnherstellung eine Ungleichmässigkeit verursachen kann.
20981471133 BAD
Das Verfahren der Erfindung ergibt also neue Garne aus einem kontinuierlichen Harzkern und aus Fasermaterial, das
an den Stellen, wo es in dem Kern eingebettet ist, in diesem verankert ist, während andere Teile des Fasermaterials,
die praktisch von Harz frei sind, von dem Kern wegragen und eine Hülle bilden, die die normalen Oberflächeneigenschaften
des Fasermaterials hat. Vorzugsweise wird die Verankerung des Fasermaterials in dem Kern verstärkt durch
Verdrallung des Garnes, was dem Kern Schraubenform gibt und dazu dient, Teile der harzfreien Fasern zwischen benachbarten
Wendeln des so gebildeten schraubenförmigen Kernes festzuhalten.
- Patentansprüche -
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Claims (4)
1. Verfahren zur kontinierliehen Herstellund endloser Garne
unter Verwendung eines harzigen Bindemittels, bei dem Bahnen, die sich als Garnmaterial eignen und mit dem
Bademittel zusammengefügt sind, in eine Vielzahl von Bändern gewünschter Breite aufgetrennt werden und die
Bänder einzeln durch Verdrehen in Garn übergeführt werden, dadurch gekennzeichnet , dass als Bindemittel
Folien oder Fadenscharen aus extrudierbarem Harz verwendet werden, die nach dem Austreten aus dem Extruder in Längs
richtung gereckt werden, und dass auf einer oder beiden
Seiten der Folien bzw. Fäden in klebrigem Zustand Bahnen, die sich als Garnmaterial eignen, bei gleichzeitiger Kühlung
aufgereizt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Presswalzen gleichzeitig als Reckwalzen verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Folien oder Fadenßcharen aus extrudierbarem,
thermoplastischem Material, aus extrudierbarem, wärmefix:L.trbar#a Material oder aus ihren Gemischen hergestellt
werden.
BAD
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4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahnen aus Stapelfasern bestehen, die im wesentlichen parallel zueinander in Längsrichtung der Bahn
verlaufen.
2098U/1 133
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB2061762 | 1962-05-29 | ||
GB20617/62A GB1000998A (en) | 1962-05-29 | 1962-05-29 | Textured filament yarns |
DEB0072097 | 1963-05-29 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1560646A1 true DE1560646A1 (de) | 1972-03-30 |
DE1560646C DE1560646C (de) | 1973-05-30 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH405123A (fr) | 1965-09-15 |
BR7018045D0 (pt) | 1973-01-23 |
CH672163A4 (fr) | 1965-09-15 |
ES288492A1 (es) | 1963-10-16 |
GB1000998A (en) | 1965-08-11 |
US3347727A (en) | 1967-10-17 |
US3481132A (en) | 1969-12-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |