DE1559991C - Scharnier - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, bestehend aus zwei gleichgeformten Scharnierhälften, deren Scharnierhülsen
koaxial angeordnete, rotationssymmetrische Ausnehmungen zur Aufnahme der Enden eines
Scharnierzapfens aufweisen, der in seinem mittleren Bereich einen zylindrischen Abschnitt mit vergrößertem
Querschnitt aufweist, welcher durch stetig sich verjüngende Übergangsabschnitte mit den Zapfenenden
verbunden ist.
Ein derartiges Scharnier ist bereits aus der deutsehen
Patentschrift 23 175 bekanntgeworden. Dort sind die Scharriierhülsen rohrförmig ausgebildet und
nehmen nur die langgestreckten zylindrischen Scharnierzapfenenden auf, während der zylindrische Scharnierzapfenabschnitt
mit vergrößertem Querschnitt eine geringe axiale Länge aufweist und zwischen den
beiden Scharnierhülsen angeordnet ist, so daß er die Scharnierhälften im Abstand zueinander hält. Auch
die beiden Übergangsabschnitte des Scharnierzapfens weisen eine geringe axiale Länge auf und besitzen
die Form eines Kegelstumpfes mit großem öffnungswinkel. An diese Übergangsabschnitte legen sich die
entsprechend geformten Stirnseiten der beiden Scharnierhülsen an, so daß die Übergangsabschnitte des
Scharnierzapfens den auftretenden Axialdruck aufnehmen. Die größte Scharnierbelastung ergibt sich
aus den radialen Scherkräften, die bestrebt sind, die beiden Scharnierhälften aus ihrer axialen Flucht zu
bringen, und diese Scherkräfte werden weder von dem zylindrischen Scharnierzapfenabschnitt mit vergrößertem
Querschnitt noch von den Übergangsabschnitten, sondern von den Zapfenenden aufgenommen,
die einen vergleichsweise geringen Durchmesser aufweisen. Die Neigung der Ubergangsabschnitte des
Scharnierzapfens zur Radialrichtung, in der die Scherkräfte wirken, verhindert nämlich, daß die
Scherkräfte von den Übergangsabschnitten aufgenommen werden. Außerdem ist zu berücksichtigen,
daß die verschiedenen Scharnierbelastungen zu resultierenden Scharnierkräften führen, die unter einem
Winkel zur Scharnierachse verlaufen. Das bekannte Scharnier weist! aber keine Belastungsfläche auf, die
sich in vorteilhafter Weise normal zur resultierenden Scharnierkraft erstrecken würde. Aus diesen Gründen
ergeben sich beim bekannten Scharnier ungünstige Belastungsverhältnisse, die nicht nur einen
metallischen Scharnierzapfen erforderlich machen, sondern gleichzeitig beim Verschwenken der Scharnierhälften
zueinander zu Verschleiß und zur Geräuschentwicklung führen, so daß eine regelmäßige
Schmierung notwendig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß vorteilhaftere Belastungsverhältnisse herrschen,
so daß bei einer vergleichsweise kompakten Ausführung die Lebensdauer des Scharniers erhöht
und gegebenenfalls auch nichtmetallische, zur Geräuscharmut führende Werkstoffe für den Scharnierzapfen
verwendet werden können, wobei die Notwendigkeit einer Scharnierschmierimg entfällt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Scharnier der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Ubergangsabschnitte des Scharnierzapfens konkav gekrümmt ausgebildet sind, daß die Ausnehmungen
in den Scharnierhülsen je einen zylindrisehen, zur Aufnahme des mit vergrößertem Querschnitt
ausgebildeten Abschnitts des Scharnierzapfens dienenden Eingangsabschnitt aufweisen, dessen Tiefe
geringer ist als die halbe Länge des Abschnitts, daß ein den Eingangsabschnitt mit einem zylindrischen,
zur Aufnahme des Zapfenendes dienenden Endabschnitt
verbindender Übergangsabschnitt jeder Ausnehmung dem Übergangsabschnitt des Scharnierzapfens
entsprechend konvex gekrümmt ausgebildet ist und daß jede Scharnierhälfte mit einem an sich bekannten,
senkrecht zur Achse der Ausnehmungen gerichteten Befestigungszapfen versehen ist, der im
Bereich des Eingangsabschnitts oder in der Verbindungsebene zwischen diesem und dem Übergangsabschnitt der Ausnehmung angeordnet ist.
Bei dieser Ausbildung wird der zylindrische Scharnierzapfenabschnitt
mit vergrößertem Querschnitt von den Scharnierhülsen aufgenommen, wobei im
Hinblick auf die Anordnung der Befestigungszapfen die radialen Scherkräfte im wesentlichen auf diesen
zylindrischen Scharnierzapfenabschnitt aufgebracht werden, der infolge seines vergrößerten Durchmessers
seine erhöhte Belastbarkeit besitzt. Diese bei Scharnieren bereits verwendeten Befestigungszapfen dienen
nicht nur dazu, die vom Scharnier aufzunehmenden Kräfte an einer zweckmäßigen Stelle in das Scharnier
einzuleiten, sondern sie erleichtern auch das Anbringen der Scharnierhälften, wozu auch die identische
Ausbildung der beiden Scharnierhälften beiträgt, die eine Verwechslung der Scharnierhälften ausschließt.
Ferner sind auch die konkaven Übergangsabschnitte des Scharnierzapfens von besonderer Bedeutung, da
sie nicht nur die bei einer sprunghaften Durchmesseränderung des Scharnierzapfens auftretenden ungünstigen
Belastungsspitzen vermeiden, sondern unabhängig von dem Winkel, unter dem die aufzunehmenden
resultierenden Scharnierkräfte den jeweiligen Belastungen entsprechend zur Scharnierachse verlaufen,
stets eine Kraftaufnahmefläche aufweisen, die sich in vorteilhafter Weise normal zur Richtung der
resultierenden Scharnierkraft erstreckt. Die Bedeutung der schmalen Zapfenenden schließlich liegt darin,
daß sie das Einführen der betreffenden Scharnierhälfte beim Einhängen des verschwenkbaren Teils
erleichtern und infolge ihrer axialen Länge verhindern, daß bereits ein geringes zufälliges Anheben des
verschwenkbaren Teils zu dessen Aushängen führt.
Bei einer zweckmäßigen Ausführung ist der Durchmesser des zylindrischen Eingangsabschnitts mehr als
doppelt so groß wie der Durchmesser des zylindrischen Endabschnitts der Ausnehmung. Es hat sich
gezeigt, daß die Beachtung dieses Merkmals zu einem Scharnier führt, das sich durch hohe Belastbarkeit
auszeichnet. -
Eine andere zweckmäßige Maßnahme besteht darin, daß die Gesamttiefe jeder Ausnehmung wenigstens
dem Durchmesser ihres Eingangsabschnitts entspricht. Auch diese Maßnahme führt zu einem Scharnier,
das bei vergleichsweise geringem Materialaufwand eine hohe Belastbarkeit bietet.
Eine vorteilhafte Weiterbildung wird dadurch erreicht, daß der Scharnierzapfen aus einem Kunststoff
mit niedrigem Reibungsbeiwert besteht. Wegen der günstigen Belastungsverhältnisse vermag auch ein
Scharnierzapfen aus Kunststoff die üblicherweise auftretenden Belastungen aufzunehmen. Außerdem führt
der Kunststoffzapfen zu einer leichten gegenseitigen Verschwenkbarkeit der Scharnierhälften bzw. der mit
ihnen verbundenen Bauteile, wobei die Notwendigkeit zu einer Schmierung des Scharniers entfällt und
außerdem Scharniergeräusche nicht zu befürchten
sind. Die Verwendung von Scharnierzapfen aus Kunststoff ist allerdings aus der schweizerischen Patentschrift
369 980 bereits bekannt.
Bei einer zweckmäßigen Weiterbildung ist der Scharnierzapfen durch einen Stift in den Ausnehmungen
lagegesichert, der sich axial durch den Scharnierzapfen und die beiden Scharnierhülsen erstreckt. Auf
diese Weise können die beiden Scharnierhälften durch den Stift zusammengehalten werden, so daß
das Scharnier nicht mehr ohne weiteres ausgehängt werden kann. Die Anordnung eines derartigen Stifts
zum Zusammenhalten zweier Scharnierhälften ist bereits aus der deutschen Patentschrift 412 641 bekanntgeworden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand sehernatischer
Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch die Anordnung von zwei
Scharnieren zur Befestigung einer schwenkbaren Tür,
F i g. 2 in' vergrößertem Maßstab das gemäß F i g. 1 vorgesehene Scharnier in Seitenansicht,
F i g. 3 in einer auseinandergezogenen Darstellung ' und teilweise im Axialschnitt die Teile des Scharniers
nach F i g. 2 und
F i g. 4 im Axialschnitt eine abgewandelte Ausführungsform des Scharniers.
Gemäß F i g. 1 ist eine Tür 10 innerhalb eines Türrahmens 11 angeordnet und mittels zweier in gleicher
Weise ausgebildeter Scharniere 12, 14, die eine obere Scharnierhälfte 20 und eine untere Scharnierhälfte 22
aufweisen, an einer Seite des Türrahmens 11 angeschlagen.
Die in identischer Weise ausgebildeten Scharnierhälften 20, 22 sind gemäß F i g. 2 jeweils mit einem
Befestigungszapfen 24 bzw. 26 versehen, der ein Gewinde aufweist. Dabei ist der Befestigungszapfen 24
an der Scharnierhülse 28 der oberen Scharnierhälfte 20 und der Befestigungszapfen 26 an der Scharnierhülse
30 der unteren Scharnierhälfte 22 vorgesehen. Die Scharnierhülsen 28, 30 sind kegelstumpfförmig
ausgebildet, wobei in der in F i g. 2 gezeigten Einbaulage die einen größeren Durchmesser aufweisenden
Stirnseiten der Scharnierhülsen 28, 30 einander mit geringem Abstand benachbart sind.
Wie aus F i g. 3 zu ersehen ist, weist die Scharnierhülse 28 eine Ausnehmung 32 und die Scharnierhülse
30 eine Ausnehmung 34 auf. Diese Ausnehmungen weisen jeweils von den einander zugewandten Stirnseiten
der Scharnierhülsen 28 bzw. 30 ausgehend zunächst einen zylindrischen Eingangsabschnitt 36, der
von einem ringförmigen Rand 38 der Scharnierhülse 28 bzw. 30 umgrenzt wird, sowie einen zylindrischen
Endabschnitt 40 von geringerem: Durchmesser auf, zwischen denen ein koaxialer Übergangsabschnitt 42
vorgesehen ist, dessen Begrenzungswand sich konvex gekrümmt in die Ausnehmung 32 bzw. 34 vorwölbt.
In die Ausnehmungen 32, 34 greift ein Scharnierzapfen 50 aus Kunststoff ein, der einen mittleren zylindrischen
Abschnitt 52 aufweist, dessen Durchmesser dem Durchmesser der Eingangsabschnitte 36 der
Scharnierhülsen 28, 30 entspricht, dessen axiale Länge jedoch um den zwischen den Scharnierhälften
20,22 vorgesehenen Abstand größer ist als die Tiefe der beiden Eingangsabschnitte 36 zusammengenommen.
Der Scharnierzapfen 50 weist ferner an jeder Stirnseite ein koaxiales Zapfenendfe 54 bzw. 55 auf,
deren Durchmesser und Länge dem Durchmesser und der Tiefe der Endabschnitte 40 der Ausnehmungen
32 bzw. 34 entspricht. Das Zapfenende 54 ist durch einen Übergangsabschnitt 56 und das Zapfenende
55 durch einen Übergangsabschnitt 57 mit dem mittleren Abschnitt 52 verbunden. Die Form der
Übergangsabschnitte 56, 57 entspricht den Übergangsabschnitten 42 der Ausnehmungen 32 bzw. 34.
Der Scharnierzapfen 50 kann daher bis auf einen schmalen Bereich in der Mitte des Abschnitts 52 von
den Ausnehmungen 32 und 34 aufgenommen werden, wobei diese vom Zapfen 50 vollständig ausgefüllt
sind.
Wie in Fig. 3 für die obere Scharnierhälfte 20 angedeutet, sind die Befestigungszapfen 24 und 26,
die sich rechtwinklig zur Scharnierachse erstrecken, so angeordnet, daß ihre Achse in der Verbindungsebene
zwischen dem Eingangsabschnitt 36 und dem Übergangsabschnitt 42 der Ausnehmung 32 bzw. 34
liegt. Dabei sind die Abmessungen so gewählt, daß die Befestigungszapfen 24, 26 nicht in axialer Richtung
über die Stirnseiten der Scharnierhülsen 28 bzw. 30 hinaus vorspringen.
Bei der abgewandelten Ausführungsform nach F i g. 4 umfaßt die obere Scharnierhälfte eine Scharnierhülse
62 und . die untere Scharnierhälfte eine Scharnierhülse 63. Die Scharnierhülse 62 weist eine
zur Ausnehmung koaxiale Bohrung 60 und die Scharnierhülse 63 eine entsprechende Bohrung 61
auf. Auch der Scharnierzapfen 65 ist mit einer durchgehenden Axialbohrung 64 versehen, die mit den
Bohrungen 60, 61 fluchtet. Durch die Bohrungen 60, 61 und 64 erstreckt sich ein Stift 66, der mit einer
Kopfplatte auf der, oberen Scharnierhülse 62 aufliegt. Eine der-Kopfplatte entsprechende Unterlegscheibe
67 ist auf das untere Ende des Stiftes 66 bis in Anlage an eine Schulter 68 des Stiftes aufgeschoben. Das
zur Bildung der Schulter 68 verjüngte untere Ende des Stiftes 66 ist mit einem angeformten Kopf 69 versehen,
der die Unterlegscheibe 67 auf dem Stift 66 festhält, so daß dieser nicht aus den Scharnierhülsen
63,62 und aus dem Scharnierzapfen 65 herausgezogen werden kann. Dementsprechend können die
Scharnierhälften nicht mehr ausgehängt werden.
Claims (5)
1. Scharnier, bestehend aus zwei gleichgeform-' ten Scharnierhälften, deren Scharnierhülsen koaxial angeordnete, rotationssymmetrische Ausnehmungen
zur Aufnahme der Enden eines Scharnierzapfens aufweisen, der in seinem mittleren
Bereich einen zylindrischen Abschnitt mit vergrößertem Querschnitt aufweist, welcher durch
stetig sich verjüngende Übergangsabschnitte mit den Zapfenenden verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergangsabschnitte (56, 57) des Scharnierzapfens (50, 65) konkav gekrümmt
ausgebildet sind, daß die Ausnehmungen (32, 34) in den Scharnierhülsen (28, 30; 62, 63) je
einen zylindrischen, zur Aufnahme des mit vergrößertem Querschnitt ausgebildeten Abschnitts
(52) des Scharnierzapfens (50, 65) dienenden Eingangsabschnilt (36) aufweisen, dessen Tiefe geringer
ist als die halbe Länge des Abschnitts (52), daß ein den Eingangsabschnitt (36) mit einem
zylindrischen, zur Aufnahme des Zapfenendes (54, 55) dienenden Endabschnitt (40) verbindender
Übergangsabschnitt (42) jeder Ausnehmung (32, 34) dem Übergangsabschnitt (56, 57) des Schar-
nierzapfens (50.65) entsprechend konvex gekrümmt
ausgebildet ist und daß jede Scharnierhälfte (20. 22) mit einem an sich bekannten,
senkrecht zur Achse der Ausnehmungen (32. 34) ■ gerichteten Befestigungszapfen (24,26) versehen
ist. der im Bereich des Eingangsabschnitts (36) oder in der Verbindungsebene zwischen diesem
und dem Übergangsabschnitt (42) der Ausnehmung (32, 34) angeordnet ist.
2. Scharnier nach Anspruch I, dadurch ge- ίο
kennzeichnet, daß der Durchmesser des zylindrischen Hingainisabschnitts (36) mehr als doppelt
so groß wie der Durchmesser des zylindrischen Hndabschnitls (40) der Ausnehmung (32, 34) ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamttiefe jeder Ausnehmung
(32,34) wenigstens dem Durchmesser ihres Eingangsabschnitts (36) entspricht.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierzapfen
(50, 65) aus einem KunststofT mit niedrigem Reibungsbeiwert besteht. ■
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierzapfen
(65) durch einen Stift (66) in den Ausnehmungen (32.34) lagegesichert ist, der sich axial durch
den Scharnierzapfen (65) und die beiden Scharnierhülsen (62, 63) erstreckt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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